Collage aus Transferprojekten am Exzellenzcluster
Transferprojekte des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ (Bildrechteangaben hier)
© Collage: exc

Forschungstransfer

Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster, der 2007 eingerichtet wurde, erforscht bis 2027 das komplexe Verhältnis von Religion und Politik quer durch die Epochen und Kulturen. Die rund 150 Wissenschaftler*innen suchen neben der Grundlagenforschung das Gespräch mit der Öffentlichkeit über drängende Zukunftsfragen und bringen ihr Forschungswissen ein – seien es Untersuchungen zu Konflikten über religiöse Rechte und Praktiken, Islam und Politik oder Antisemitismus sowie zur Rolle von Religion in der Integration, Identitätskonflikten, zu Fragen des Religionsverfassungsrechts oder zum Verhältnis von Religion, Gewalt und Geschlecht.

Zentrum für Wissenschaftskommunikation

Das Zentrum für Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters vermittelt die Forschungen des Verbundes aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in themenspezifisch gewählten Formaten an eine Vielzahl gesellschaftlicher Zielgruppen. Es fördert den Dialog mit Politik, Kultur, Religionen sowie mit Bürgerinnen und Bürgern. Das Zentrum ist erste Anlaufstelle für alle am Exzellenzcluster Interessierten.

Das Konzept des Zentrums für Wissenschaftskommunikation für die Geistes- und Sozialwissenschaften wurde deutschlandweit modellbildend. Das Zentrum verbreitet seine Erkenntnisse über Erfordernisse der Vermittlung geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung regelmäßig in Vorträgen, Aufsätzen, Interviews und auf Podien, und berät andere geisteswissenschaftliche Einrichtungen.

Medienarbeit und Social Media

Herzstück des Forschungstransfers des Exzellenzclusters ist die nationale und internationale Medienarbeit, für die das Zentrum für Wissenschaftskommunikation die gesellschaftliche Relevanz von Forschungsergebnissen herausarbeitet, in multimedialen Formaten verbreitet und eine große Reichweite erlangt. Die Expertise der Forscher*innen aus mehr als 20 Fächern fließt so in aktuelle Debatten ein. Die Öffentlichkeit wird regelmäßig in Print- und Online-Medien sowie Radio und Fernsehen über die Forschungsergebnisse des Exzellenzclusters informiert. Die Medienarbeit, die durch Social Media-Angebote ergänzt wird und in Abstimmung mit der gesamtuniversitären Kommunikation der  Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Münster entsteht, stößt seit Jahren auf eine hohe Resonanz. Oft lassen sich Themenschwerpunkte setzen, die zuvor in der Öffentlichkeit kaum Aufmerksamkeit fanden.

Im Schneeballeffekt folgen Einladungen zu Vorträgen und Podien in Stiftungen, politischen Gremien, Schulen, Museen, Bildungshäusern, Religionsverbänden und Journalistenschulen. Die Wissenschaftskommunikation stößt so weitere Transferformen wie die Politikberatung und Anwendung von Forschungsergebnissen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen an.

Fachjournalismus Religion

Zur  Vermittlung von Expertise über Religion an Medienprofis bietet der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ mit der Journalistenschule ifp die bundesweit einzige Fortbildung „Fachjournalismus Religion“ an. Das berufsbegleitende Programm qualifiziert Journalistinnen und Journalisten aus Politik-, Kultur- oder Fachredaktionen für eine fundierte und kritische Berichterstattung über religiöse Zugehörigkeiten und Konflikte in pluralen Gesellschaften. 

Es referieren Forschende des Exzellenzclusters, Angehörige von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sowie erfahrene Religionsjournalistinnen und -journalisten. Hinzu kommen Besuche an religiösen Stätten wie Syangogen, Kirchen, Moscheen und Tempeln sowie Einblick in jüdisches, christliches und muslimisches Leben heute.

Kultur- und Dialogformate

Im Forschungstransfer gestaltet und begleitet das Zentrum für Wissenschaftskommunikation viele weitere Vermittlungsformate: Das Spektrum reicht von Beratungen für Politiker*innen und Stakeholder über digitale Angebote und Materialien für die Bildungsarbeit bis zu unterschiedlichsten Transferveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen. Der Exzellenzcluster veranstaltet auch regelmäßig Dialog- und Kulturveranstaltungen zur Forschungsvermittlung wie Ausstellungen, Filmreihen, Konzerte, Vorträge, Buchvorstellungen und Podiumsdiskussionen. Diese Bandbreite prägte die öffentlichen Themenjahre von 2020 bis 2025, die die interdisziplinäre Forschung auf Grundlage gesellschaftlich relevanter Themenfelder bündelten. Statt zahlreicher Einzelprojekte ließen sich Forschungen in ihren interdisziplinären und gesellschaftlichen Kontexten einbetten. Die Jahresprogramme umfassten ein breites Spektrum an Formaten, die das Jahresthema in einer Vielzahl von Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen, Epochen und Kulturen beleuchteten. Viele Formate entstehen in Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen wie Museen, Verlagen, Stiftungen, Bildungshäusern, Journalistenschulen, Kinos, Chören und Schulen. Das Zentrum berät die Mitglieder des Exzellenzclusters bei der Konzeption solcher Angebote und begleitet die Aktivitäten mit systematischer Medienarbeit.

Campus der Theologien und Religionswissenschaften

Der weltweit einzigartige Campus der Theologien und Religionswissenschaften bringt ab 2026 die evangelische, katholische und islamische Theologie sowie die Religionswissenschaften an der Universität Münster zusammen und beherbergt künftig einer der weltweit größten Forschungsbibliotheken zum Thema Religion. Münster wird damit zu einem herausragenden Standort für den Austausch zwischen gelehrten Traditionen unterschiedlicher religiöser Herkunft und nicht-konfessioneller Religionsforschung.

Der Campus stärkt den interdisziplinären Austausch und den interreligiösen Dialog. In der Stadt des Westfälischen Friedens wird der neue Campus im konfliktträchtigen Feld von Religion und Politik zu einem Ort der Verständigung zwischen Wissenschaft, Politik und Religion, Medien, Kultur und Künsten.

Dialog mit Kultur, Politik und Religionen

Der Exzellenzcluster steht im Austausch mit Politiker*innen und gesellschaftlichen Akteuren, etwa aus Kirchen, Religionen, Weltanschauungsgemeinschaften und Nichtregierungsorganisationen, die ein hohes fachliches Interesse an Forschungsergebnissen zu Religion und Politik haben. Das Spektrum der Formate reicht von Podiumsdiskussionen und Vorträgen über Hintergrundgespräche bis zu Parlamentarischen Frühstücken. Auch rief der Exzellenzcluster mit den Forschungs- und Transfer-Schwerpunkten „Religionspolitik“ und „Umgang mit religiöser Vielfalt“ ein Politikfeld ins Bewusstsein, das in der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik zuvor kaum beachtet wurde.

Transferstrategie der Universität Münster

Das Rektorat der Universität Münster misst dem Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft eine hohe Bedeutung bei. Der Exzellenzcluster bringt seine Erfahrungen und Kenntnisse in die Fortentwicklung ein und trägt auch zur Vernetzung und Beratung von anderen Fachbereichen und Forschungsverbünden an der Universität Münster bei. 

Schulungen in fachspezifischer Wissenschaftskommunikation

Das Zentrum für Wissenschaftskommunikation schult und berät Forscher*innen regelmäßig in fachspezifischer Wissenschaftskommunikation. Das reicht von Trainings in der aktuellen Medienarbeit über die Identifizierung öffentlichkeitsrelevanter Forschungsthemen bis zur Beratung in der Gestaltung von Transferformaten für unterschiedliche Zielgruppen.