Wissenschaftskommunikation 2 1
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Forschungstransfer

Der Exzellenzcluster erforscht in epochenübergreifenden Untersuchungen, was Religion zum Motor politischen und gesellschaftlichen Wandels macht, und legt viel Wert auf den Transfer seiner Forschungsergebnisse in die Gesellschaft. Die rund 140 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen neben der Grundlagenforschung das Gespräch mit der Öffentlichkeit über drängende Zukunftsfragen und bringen ihre Expertise ein – seien es soziologische Erkenntnisse zur Migration in Europa, philosophische Überlegungen zur Biopolitik, juristische Analysen zum Religionsverfassungsrecht oder historische Untersuchungen des Verhältnisses von Religion, Gewalt und Geschlecht.

Zentrum für Wissenschaftskommunikation

Das Zentrum für Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters vermittelt die Forschungen des Verbundes aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in themenspezifisch gewählten Formaten an eine Vielzahl gesellschaftlicher Zielgruppen. Es fördert den Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern aus Medien, Politik, Bildungseinrichtungen, Kultur, Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie mit Bürgerinnen und Bürgern. Das Zentrum ist erste Anlaufstelle für alle am Exzellenzcluster Interessierten.

Das Konzept des Zentrums für Wissenschaftskommunikation für die Geistes- und Sozialwissenschaften wurde deutschlandweit modellbildend. Das Zentrum verbreitet seine Erkenntnisse über Erfordernisse und Wirkungsweisen der Vermittlung geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung in öffentlichen Formaten und berät regelmäßig andere geisteswissenschaftliche Einrichtungen.

Medienarbeit und Social Media

Herzstück des Forschungstransfers des Exzellenzclusters ist die nationale und internationale Medienarbeit, für die das Zentrum für Wissenschaftskommunikation die gesellschaftliche Relevanz von Forschungsergebnissen herausarbeitet, in multimedialen Formaten verbreitet und eine große Reichweite erlangt. Die Expertise der Forscherinnen und Forscher aus mehr als 20 Fächern fließt so in aktuelle Debatten ein. Die Öffentlichkeit wird regelmäßig in Print- und Online-Medien sowie Radio und Fernsehen über die Forschungsergebnisse des Exzellenzclusters informiert. Die Medienarbeit, die durch Social Media-Angebote ergänzt wird und in Abstimmung mit der gesamtuniversitären Kommunikation der Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Münster entsteht, stößt seit Jahren auf eine sehr große öffentliche Resonanz. Oft ließen sich Themenschwerpunkte setzen, die zuvor in der Öffentlichkeit kaum Aufmerksamkeit fanden.

Im Schneeballeffekt folgen Einladungen zu Vorträgen und Podien in Stiftungen, politischen Gremien, Schulen, Museen, Bildungshäusern, Religionsverbänden und Journalistenschulen. Die Wissenschaftskommunikation stößt so weitere Transferformen wie die Politikberatung und Anwendung von Forschungsergebnissen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen an. Hinzu kommen die tagesaktuelle Website www.religion-und-politik.de mit multimedialen Angeboten und ein Newsletter, den gut 2.400 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Akademien, Stiftungen, Museen, Journalistenschulen, politischen und religiösen Einrichtungen abonniert haben.

Schulungen in fachspezifischer Wissenschaftskommunikation

Das Zentrum für Wissenschaftskommunikation schult Forscherinnen und Forscher in fachspezifischer Wissenschaftskommunikation. Studierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften bietet es mehrwöchige Hospitanzen und Informationen in Seminaren zur Berufsfindung an.

Kultur- und Dialogformate

Im Forschungstransfer gestaltet das Zentrum für Wissenschaftskommunikation viele weitere Vermittlungsformate: Das Spektrum reicht von Beratungen für Politikerinnen und Politiker und Stakeholder über digitale Angebote und Materialien für die Bildungsarbeit bis zu unterschiedlichsten Transferveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen. Das Zentrum organisiert und begleitet etwa Dialog- und Kulturveranstaltungen zur Forschungsvermittlung wie Ausstellungen, Filmreihen, Konzerte, Vorträge, Buchvorstellungen und Podiumsdiskussionen. Sie entstehen oft in Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen wie Museen, Verlagen, Stiftungen, Bildungshäusern, Journalistenschulen, Kinos, Chören und Schulen. Das Zentrum berät die Mitglieder des Exzellenzclusters auch bei der Konzeption solcher Angebote und begleitet die Aktivitäten mit systematischer Medienarbeit.

Campus der Religionen

Die Transfer-Aktivitäten werden künftig auf einem weltweit einzigartigen „Campus der Religionen“ fortgesetzt, der ab 2023 die evangelische, katholische, orthodoxe und islamische Theologie und bekenntnisungebundene Religionsforschung der Universität Münster zusammenführt und den interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch fördert. Als Standort bietet sich der Campus in der Stadt des Westfälischen Friedens auch als neutrale Plattform zur Verständigung im konfliktträchtigen Feld „Religion und Politik“ an. Er soll Ort des Austauschs für führende nationale und internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften und Nichtregierungsorganisationen, aus Medien, Kultur und Künsten werden.

Politikberatung

Ein Schwerpunkt der Transfer-Aktivitäten des Exzellenzclusters gilt der Beratung von Politikerinnen und Politikern und weiteren Stakeholdern, etwa aus Religionen, Weltanschauungsgemeinschaften und Nichtregierungsorganisationen, die ein professionelles Interesse an Forschungsergebnissen des Exzellenzclusters haben: an Themen wie Integration und Migration, Religionsfreiheit und Religionspolitik, religiös motivierter Gewalt oder Wertevermittlung. Mit den Forschungs- und Transfer-Schwerpunkten „Religionspolitik“ und „Umgang mit religiöser Vielfalt“ etwa rief der Exzellenzcluster ein Politikfeld ins Bewusstsein, das in der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik zuvor kaum beachtet wurde.

Transfer an der Universität Münster

Das Rektorat der Universität Münster misst dem Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft eine hohe Bedeutung bei und will ihn ausbauen und verstetigen. Der Exzellenzcluster bringt seine Erfahrungen und Kenntnisse in die Fortentwicklung der Transferstrategie ein und trägt so zur Vernetzung und Beratung von anderen Fachbereichen und Forschungsverbünden an der Universität Münster bei. Auf diese Weise soll eine gesamtuniversitäre Transfer-Struktur entstehen, die der Tatsache Rechnung trägt, dass sich derzeit an den deutschen Universitäten ein spezialisierter Forschungstransfer entwickelt.

Wissenschaftskommunikation der Geistes- und Sozialwissenschaften

Der Exzellenzcluster legt Wert auf die Vermittlung seiner Forschungen an die Öffentlichkeit. Das Zentrum für Wissenschaftskommunikation gilt als Modellprojekt für den Transfer aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, die zu den Nachzüglern in diesem Feld gehören.