Der antike Philosoph Plotin gilt als Begründer und bekannteste Vertreter des Neuplatonismus. Diese philosophische Bewegung der Spätantike versteht sich als eine Exegese der platonischen Philosophie, sie ist aber in der Tat eine originelle Weiterführung und Systematisierung dieser Philosophie und anderer wichtigen philosophischen Schulen der Antike (bzw. des Aristotelismus und der Lehre der Stoa u.a.). Den Einfluss der Philosophie Plotins, die uns in 6 Bücher —den Enneaden— überliefert wurde, kann man durch die Geschichte der abendländischen Philosophie beobachten, von der Spätantike —sowohl unter Philosophen als auch Theologen— bis zum deutschen Idealismus. In den Enneaden werden Probleme der klassischen griechischen Philosophie —Ethik, Epistemologie, Kosmologie, Ontologie, Seelenlehre, Nuslehre und Henologie— umgearbeitet und thematisch organisiert.
Der AK Plotin trifft sich im SoSe 23 regelmäßig donnerstags (17:15-18:45 Uhr, hybrid). Der Arbeitskreis befasst sich mit den ganzen Enneaden und besteht bereits seit mehreren Semestern. Wir beschäftigen uns jetzt mit der dritten Abhandlung der sechsten Enneade: VI.3 „Die Klassen des Seienden III”, die dritte von drei Abhandlungen in denen Plotin sich mit der Kategorienlehre des Aristoteles und den platonischen Gattungen des Seins auseinandersetzt. Die Texte werden auf Deutsch gelesen (Meiner Ausgabe–Harder Übersetzung), aber Kenntnisse der altgriechischen Sprache können nützlich sein. Alle Interessierte (auch ohne Vorkenntnisse) sind herzlich willkommen.
Kontakt: Alexandra Alvan