Archiv des Autors: Volker Frick

Open-Access-Woche 2019, 21.-27. Oktober in der ULB

An der jährlichen internationalen Open-Access-Woche nahm die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) zum ersten Mal vor 10 Jahren teil.

Während der diesjährigen OA-Woche vom 21. bis zum 27. Oktober werden neben einem Informationsstand im Foyer der Zentralbibliothek weitere Veranstaltungen in der Galerie angeboten, wo unterschiedliche Themen rund um Open Access und Open Science präsentiert werden. Beispielsweise wird in Kurzvorträgen über die aktuellen Entwicklungen in Bereichen Forschungsdatenmanagement an der WWU, ORCID oder Predatory Publishing informiert. Für interessierte Nutzer*innen wird es einen anmeldepflichtigen Rundgang durch unsere Digitalisierungswerkstätten geben. Die Kurzvorträge sind anmeldefrei.

Die einzelnen Veranstaltungen der Open-Access-Woche 2019 finden Sie hier.

In diesem Jahr feiern die ULB auch das 10-jährige Bestehen der Schriftenreihe Wissenschaftliche Schriften der WWU. Darob findet eine Verlosung statt, die sich an die Promovend*innen der WWU Münster richtet.

 

Grafik © ULB

Ersti-Café stark besucht

Am gestrigen Mittwoch, 9. Oktober, folgten zahlreiche Studierende des Goldstein- und Riggs-Semesters der Einladung der Bibliothek zu Kaffee / Tee / Wasser und Kuchen / Obst. Nun schon zum 14. Mal nutzte die Zweigbibliothek Medizin die Gelegenheit, sich den Studierenden des ersten Semesters der Human- und der Zahnmedizin vorzustellen.

Bei den anschließenden kurzen Bibliotheksrundgängen konnten die Räumlichkeiten und Angebote der ZB Medizin kennengelernt und unter anderem Fragen zu Recherchen, Lehrbuch– und iPad-Ausleihen gestellt und beantwortet werden.

 

 

 

 

Fotos © Elisabeth Deiters-Keul / UKM Fotozentrale / ZB Medizin

Herzlich willkommen, liebes Goldstein- und Riggs-Semester!

Die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät begrüßt Sie herzlich in Münster! In unserem Informations-Flyer (als PDF zum Ausdrucken) finden Sie alles, was Sie für den Start ins Studentenleben brauchen – jedenfalls bibliotheksseitig. Wir tun alles, um Ihnen bei den ersten Schritten behilflich zu sein.

Die meisten Fragen lassen sich per Email (info.zbmed@uni-muenster.de), Telefon (0251-83/58560) oder an der Leihstelle und der Information (Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11) sicher leicht klären.

Mittels “Aktivierung” wird aus Ihrer neuen Studierendenkarte ein Benutzungsausweis der Zweigbibliothek und der Unibibliothek. Sie können die Aktivierung online vornehmen. Sie erhalten eine Nachricht an Ihre uni-muenster E-Mail-Adresse, wenn die Aktivierung erfolgt ist. Wenn Sie Ihre Studierendenkarte nicht online aktivieren möchten, sondern in der Bibliothek, dann ist das auch problemlos möglich. Bringen Sie bitte dazu einen amtlichen Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass) mit und kommen Sie Mo-Fr zwischen 8:00 und 16:30 Uhr. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenfalls online.

Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

Joseph Leonard Goldstein (*1940) studierte zuerst Chemie, danach Medizin. Als Genetiker erhielt er 1985 gemeinsam mit Michael S. Brown den Nobelpreis für Medizin (eigentl. Nobelpreis für Physiologie oder Medizin) „für ihre Entdeckungen betreffend der Regulierung des Cholesterin-Stoffwechsels“.

John Mankey Riggs (1811-1885) gilt als Begründer der Paradontitistherapie. Nach Vorstellung seiner Behandlungstechniken 1876 wurde die Paradontitis lange unter dem Namen Riggs-Krankheit geführt. Erst 2009 erschienen die Erinnerungen von Mark Twain an seinen Zahnarzt John Riggs.

  • Twain, M (2009). Happy memories of the dental chair. In: Who is Mark Twain? Hirst, RH , editor. New York, NY: Harper Collins, pp.77-85
  • Maloney, W. J. (2010). A Periodontal Case Report by Dr. S.L. Clemens. Journal of Dental Research. 89(7), 676–8

Foto: © ULB und Kurhan, Fotolia

Online-Zugriff auf naturwissenschaftliche Nachschlagewerke

Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster teilte jüngst in einer Meldung mit:

Die ULB hat die Neuauflagen mehrerer biologischer und chemischer Nachschlagewerke für den uniweiten Zugriff lizenziert:

Der Zugriff erfolgt über das an der Universität Regensburg entwickelte Datenbank-Infosystem (DBIS).

„Paper of the Month“ August 2019 geht Dr. Jonathan Repple und Greta Karliczek aus der Translationalen Psychiatrie

Für den Monat August 2019 wurde Dr. Jonathan Repple und Greta Karliczek aus dem Institut für Translationale Psychiatrie für die Publikation:: Variation of HbA1c affects cognition and white matter microstructure in healthy, young adults in der Zeitschrift Molecular Psychiatry, published online 29 Aug 2019 [Volltext], ausgezeichnet.

Der Serummarker HbA1c ist in Patienten mit Diabetes mellitus mit der weißen Substanz und der kognitiven Leistung assoziiert. Ob dieser Marker auch bei jungen Nichtdiabetikern mit Hirnstruktur und Funktion assoziiert ist, ist bisher unklar.

HbA1c-Level (Spanne 4,1 – 6,3 %) waren signifikant negativ assoziiert mit kognitiven Maßen. Höhere HBa1c Level korrelierten negativ mit Fraktioneller Anisotropie (FA), einem Wert der mittels Diffusions-Tensor-Bildgebung bestimmt wird und die Mikrostruktur der weißen Hirnsubstanz wiederspiegelt. Diese Ergebnisse wurden kontrolliert für Alter, Geschlecht, BMI, Ethnie und Maß an Bildung. FA in vielen Trakten der weißen Substanz war wiederum positiv mit den kognitiven Testmaßen assoziiert. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich in Analysen von Patienten mit einem HbA1c unter 5,7 %.

Die Ergebnisse betonen den schädlichen Einfluss von metabolischen Risikofaktoren auf Gehirnstruktur und -funktion. Mehr präventive Maßnahmen scheinen notwendig und sollten eventuell auch schon bei Menschen mit einem HbA1c-Wert unter bisherigen Schwellenwerten in Betracht gezogen werden.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

ZB Med im Jahresbericht 2018 der Universitäts- und Landesbibliothek

Der Jahresbericht der Universitäts- und Landesbibliothek 2018 ist veröffentlicht und online auf der Homepage der ULB  zu finden. Das Schwerpunktthema des Jahresberichtes ist „Digital Humanities“. Seit der Gründung des Centers for Digital Humanities (CDH) an der WWU am 26. Juli 2017 fungiert das in Folge eingerichtete eScience Center als Service-und Beratungszentrum für digitale Methoden und Ressourcen. Das darin integrierte Service Center Digital Humanities an der ULB Münster wird in Zukunft die DHspezifischen Aufgaben übernehmen. Neben den technisch orientierten Serviceleistungen wird der Fokus auf individueller Beratung liegen, um die digitale Kompetenz der Wissenschaftler*innen zu stärken schreibt Frau Dr. Beate Tröger, Direktorin der Universitäts- und Landesbibliothek, in ihrem Vorwort.

Weitere Themen des Jahresberichtes sind das DEAL-Projekt, der Fachinformationsdienst Benelux/ Low Countries Studies (FID Benelux), die Digitalisierung und Katalogisierung von Nachlässen, und das Lizenz-Administrations-System für elektronische Ressourcen (LAS:eR).

Berichtet wird auch über die Zweigbibliothek Medizin (ZB Med), die 2018 nicht nur ihr 25-jähriges Bestehen feierte (25 Jahre ZB Med: Rekordmeisterin), sondern auch gleich einen Rekord verzeichnete: 2018 besuchten 207.971 Nutzer*innen die Zweigbibliothek Medizin. An der Feier des ZB Med-Jubiläums nahmen zahlreiche Ehrengäste teil, darunter auch Prof. Bernhard Marschall, Studiendekan der Medizinischen Fakultät und ausgewiesener Förderer der ZB Med, und Dr. Roswitha Poll, die ehemalige Direktorin der ULB. Seit den späten achtziger Jahren hatte sie gemeinsam mit dem ersten ZB Med-Leiter, Dr. Manfred Wagner, an der Umsetzung der Idee einer zentralen Fachbibliothek Medizin gearbeitet.

Weiter findet das Projekt 100plus der Zweigbibliothek Medizin (ZB Med) Erwähnung: Noch in 2019 sollen in zwei weiteren Räumen, in dem Monographienlesesaal mit Empore und in einem Schulungs- und Verwaltungsraum im Obergeschoss, über 100 neue Einzel- und Gruppenarbeitsplätze eingerichtet werden.

  • Der Jahresbericht der ULB findet sich hier.
  • Weitere Meilensteine und Preise wie Auszeichnungen der jüngeren Geschichte der Zweigbibliothek Medizin sind hier zu finden.
  • Beiträge in Aktuelles zu 25 Jahre ZB Med finden sich hier.

Bild: © ULB

Studierfähigkeitstests an der Medizinischen Fakultät

Donnerstag und Freitag dieser Woche findet wieder das Auswahlverfahren für die Studierenden des Wintersemesters 2019 statt. Die Schlussbewertung des Studierfähigkeitstests (s.u.) wird in der Zweigbibliothek Medizin durchgeführt. Der Multimedia-Raum im 1.OG bietet durch seine 40 PCs ideale Möglichkeiten für diese computergestützte Evaluierung. Bitte haben Sie Verständnis für die Schließung des Raumes von 8:00 – 16:30 Uhr am 22. August 2019 und von 8:00 – 13:00 Uhr am 23. August 2019. Bitte beachten Sie, dass der kleine Gruppenarbeitsraum sowie der neue Lernraum als auch die Schließfächer im 1.OG in der angegebenen Zeit nicht benutzt werden können.

Gemäß den Erkenntnissen aus nationalen wie internationalen Studien wird in Münster ein eigener, dreigliedriger Studierfähigkeitstest angewendet, der insbesondere auch non-kognitive Merkmale in einem reliablen Setting in die Bewertung einbezieht. Dieser wurde gemäß der vom Fachbereichsrat hierzu verabschiedeten Satzung zum Wintersemester 2012/13 eingeführt und besteht aus folgenden drei Komponenten:

– Die Beurteilung eines Bewerbungsschreibens
– Ein naturwissenschaftlicher Verständnistest
– Ein Multiple Mini-Aktionstest

In einer Nachricht vom 22.08.2019 meldet die Medizinische Fakultät:

„Als Innovation 2012 eingeführt, bundesweit beachtet, über sieben Jahre hinweg laufend verfeinert, von der Fachwelt anerkannt, vom Land für die neue „Landarzt“-Quote konzeptionell übernommen – und jetzt ausgemustert: Die Medizinische Fakultät der Universität Münster (WWU) muss ihren „Münsteraner Studierfähigkeitstest“, mit dem sie Studienplatz-Bewerberinnen und -Bewerber über die Abiturnote hinaus nach sozialen und kommunikativen Qualitäten ausgesucht hat, auf unbestimmte Zeit – und vielleicht für immer – aussetzen. (…) Grund sind die Auswirkungen einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes (BVG).“ Die ganze Meldung: Musterprojekt wird ausgemustert: Mediziner der Uni Münster enttäuscht über das neue Verfahren der Studienplatzvergabe

Grafik: pixabay

Elektronische Laborbücher: Ein Wegweiser

Das Laborbuch gilt als wichtiger Baustein zur Dokumentation von Forschungsprozessen und den dabei erhobenen Rohdaten. Heute wird das Laborbuch überwiegend in elektronischer Form als Electronic Lab Notebook, kurz ELN, geführt.

Da der Auswahl eines geeigneten Tools ein komplexer Entscheidungsprozess zu Grunde liegt, hat nun die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) – Informationszentrum Lebenswissenschaften einen ELN-Wegweiser, der umfassende Hilfestellungen gibt, veröffentlicht:

Elektronische Laborbücher im Kontext von Forschungsdatenmanagement und guter wissenschaftlicher Praxis – ein Wegweiser für die Lebenswissenschaften“ (pdf)

Die beiden Autorinnen Birte Lindstädt und Beatrix Adam, Expertinnen auf dem Gebiet Forschungsdaten in der Medizin,  haben aus Interviews mit Fachleuten Best-Practice-Beispiele abgeleitet. In Infoboxen haben die Autorinnen hilfreiche Hinweise – überwiegend Webressourcen – zusammengetragen. Zwei Toolboxen können als nachnutzbare Werkzeuge individuell angepasst werden. Darüber hinaus enthält der ELN-Wegweiser konkrete Handlungsempfehlungen für Auswahl, Test und Einführung eines elektronischen Laborbuchs.

Somit gibt der Leitfaden den Verantwortlichen für Informationsinfrastrukturen sowie Forschenden notwendige Informationen rund um ELNs an die Hand. Dies unterstützt sie darin, den Entscheidungsprozess zur Auswahl eines geeigneten Tools individuell und bedarfsgerecht gestalten zu können.

Alle ZB MED-Informationen rund um das Forschungsdatenmanagement sind eingebunden in PUBLISSO, das ZB MED-Publikationsportal Lebenswissenschaften. Hier finden Sie auch weitere Informationen zum Forschungsdatenmanagement und zu Electronic Lab Notebooks.

Logo © ZB MED

„Paper of the Month“ Juli 2019 geht an Dr. Mirjam Gerwing aus der AG Wildgruber (Klinische Radiologie)

Für den Monat Juli 2019 wurde Dr. Mirjam Gerwing aus der AG Wildgruber (Institut für Klinische Radiologie) für die Publikation: The beginning of the end for conventional RECIST – novel therapies require novel imaging approaches in der Zeitschrift Nature Reviews Clinical Oncology, 16(7).2019, p. 442-58 [Volltext] ausgezeichnet.

Verbesserte Kenntnisse in der Tumorbiologie führen zu der Entwicklung neuer zielgerichteter Therapeutika. Die Selektion von geeigneten Patienten wird jedoch zunehmend schwieriger. Da historisch die Größe der Läsionen zur Therapieevaluation verwendet wurde, welche bei diesen Therapien oft nicht primär beeinflusst wird, werden Therapien unter Umständen voreilig beendet.

Es wurde die Problematik, dass das weitverbreitete RECIST eine inadäquate Methode ist, um das Therapieansprechen von zielgerichteten Therapeutika zu untersuchen, detailliert aufgearbeitet. Bei Verwendung der Tumorgröße als wegweisendes Kriterium bleibt die Tumorbiologie unberücksichtigt. Das ist problematisch, da es aufgrund einer Infiltration von Immunzellen, einer Ödembildung oder Hämorrhagie zu einer initialen Vergrößerung der Läsionen, dem sogenannten Pseudoprogress, kommen kann. Es gibt bereits zahlreiche Ansätze dieses Problem zu lösen, ein Großteil ist jedoch bislang nur in der präklinischen Forschung oder an einzelnen Probanden untersucht worden. Eine computergestützte Aufarbeitung der bereits aktuell in der Klinik akquirierten Bilder könnte daher die Lösung sein.

Die meisten Studien nutzen noch immer RECIST zur Evaluation des Therapieansprechens, was in Anbetracht der geschilderten Problematik erneut hinterfragt werden sollte. Klar ist jedoch, dass die Radiologie der klinischen Onkologie eine bessere Einschätzung des Therapieansprechens ermöglichen muss, wozu der Artikel hoffentlich künftig beiträgt.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

Netzwerkarbeiten: Zentralbibliothek am Samstag, 17.8. geschlossen

Die seit längerem andauernden Netzwerkarbeiten in der Universität- und Landesbibliothek (ULB) finden am Samstag, 17.8. mit dem „Neuverdrahten“ des zentralen Glasfaseranschlusses ihren Abschluss. Da während dieser Maßnahme die gesamte Zentralbibliothek von der „digitalen Außenwelt“ abgeschnitten sein wird, im Gebäude also weder Ausleihe noch Katalog- und Internetrecherche oder sonstige netzwerkbasierten Dienstleistungen (WLAN etc.) funktionieren, werden wir an diesem Tag die Zentralbibliothek schließen.

Bitte beachten Sie, dass diese Arbeiten keinerlei sonstige Auswirkungen auf die netzbasierten Dienstleistungen der ULB haben, da die Server nicht im Gebäude der Zentralbibliothek stehen, sondern im ZIV. Damit ist insbesondere in den dezentralen Ausleihbibliotheken ein regulärer Ausleihbetrieb gewährleistet, und die Nutzung von Website, Katalog und Nutzerkonten von überall her uneingeschränkt möglich.

Foto: joexx at photocase.com

Zum 50. Geburtstag wird das DIMDI vom BfArM übernommen

Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angeordnete Zusammenlegung des Deutschen Instituts für medizinische Dokumentation und Information mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) (siehe FAZ) hat dazu geführt, dass das DIMDI die Feiern für ein Festsymposion am 21. September anlässlich seines 50. Geburtstages abgesagt hat, wie Password Online jetzt meldete.

Password weiter:

Da das DIMDI über etwa 150 Mitarbeiter, das BfArM hingegen über 1.500 Angestellte verfüge, ließe sich auch von einer Übernahme des DIMDI durch das Bundesinstitut sprechen. Dazu passt, dass BfArM-Präsident Karl Broich die kommissarische Leitung des DIMDI übernehmen soll, sobald der jetzige Präsident des DIMDI, Dietrich Kaiser, zum 1. Oktober dieses Jahres in den Ruhestand gegangen ist. Die Fusionierung selbst soll im zweiten Halbjahr 2020 vollzogen werden. Die Struktur der klassischen Fachinformationsbranche, wie wir sie in den 80er und 90er Jahren kannten, zerfasert damit weiter und wird bald nur noch in Restbeständen vorhanden sein. Gesundheitsminister Spahn hat seine Anordnung mit einer besseren Ausschöpfung von Ressourcen und einer nach der Zusammenlegung besseren Zusammenarbeit zwischen den beiden nachgeordneten Behörden begründet. Die Anordnung selbst kam für das gesamte DIMDI überraschend, da sie in keine  Konsultation, die der Entscheidung Spahns vorangegangen wäre, einbezogen worden war. DIMDI war lange Jahre eine Pioniereinrichtung in der sich entfaltenden Fachinformationsbranche. Dietrich Kaiser trat 1986 in die Online-Branche ein. Das ursprünglich geplante Festsymposion wäre ein guter Anlass gewesen, die Repräsentanten der Pionierzeit noch einmal zusammenzuführen.

Dr. Oliver Obst, ehemaliges Mitglied des DIMDI-Beirats: „Nach dem Wegfall der Literaturdatenbanken vor zweieinhalb Jahren war das DIMDI für uns gestorben. Es hatte damit seine einst unverzichtbare Informationsvermittlungsrolle bei der Erstellung von Leitlinien, systematischen Reviews und allen weiteren Arten der Literaturrecherche aufgegeben. Die „feindliche Übernahme“ durch das BFARM wundert mich nicht. Es war der nächste logische Schritt. Tatsächlich ist dies aber ein schwarzer Tag für jeden Informationsvermittler.“

Logo © DIMDI