Wir haben zwei aktuelle und zwei ehemalige MATHRIX-Juniorprofessorinnen nach den Höhepunkten und Chancen gefragt, die das MATHRIX-Programm ihnen geboten hat. Kristin Gabe, Anna Gusakova, Franziska Jahnke und Aleksandra Kwiatkowska teilen ihre Erfahrungen.
Meine Zeit in Münster war prägend für meine Karriere. Das Forschungsumfeld ist unübertroffen und erwies sich für mich als idealer Nährboden für ein Projekt mit Wilhelm Winter, das die Grundlage für mein aktuelles Stipendium für Nachwuchswissenschaftler:innen des Independent Research Fund Denmark (DFF) bildete. Darüber hinaus profitierte ich durchweg von der umfassenden Unterstützung bei der Zusammenarbeit und Vernetzung. Die MATHRIX-Stelle selbst erleichterte und beschleunigte meinen Übergang vom Postdoc zur Professorin und bot mir die einzigartige Gelegenheit, aus erster Hand von führenden Persönlichkeiten des Instituts, der Universität und auf internationaler Ebene zu lernen.
Kristin (Courtney) Gabe war von 2022 bis 2023 MATHRIX-Juniorprofessorin. Seit 2023 hat sie eine Assistenzprofessur an der University of Southern Denmark inne. Im Juli 2025 erhielt sie den renommierten Inge Lehmann Grant des Independent Research Fund Denmark. Kristin Gabe ist weiterhin externe Investigatorin bei Mathematics Münster. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Operatoralgebren, insbesondere C*-Algebren, sowie verwandte Objekte wie Operatorsysteme, topologische Gruppen und Groupoiden.
Institut für Mathematische Stochastik, Universität Münster
Während meiner Zeit als MATHRIX-Professorin habe ich die Gelegenheit erhalten, als Hauptantragstellerin eines neu etablierten Graduiertenkollegs mitzuwirken. Den Antrag zu schreiben und am Evaluationsprozess teilzunehmen, war für mich eine sehr wertvolle und wichtige Erfahrung, die sicherlich meine zukünftige Karriere beeinflussen wird. Dieser Erfolg ist auch ein Highlight meiner MATHRIX-Professur.
Anna Gusakova ist seit September 2021 MATHRIX-Juniorprofessorin und arbeitet auf dem Gebiet der Stochastischen Geometrie, welches im Forschungsprogramm von Mathematik Münster im Themenfeld Random discrete structures and their limits verankert ist. Sie ist eine der Hauptantragsteller:innen des Graduiertenkollegs Rigorous Analysis of Complex Random Systems (GRK 3027), das sich der Ausbildung von Mathematiker:innen auf dem Gebiet komplexer zufälliger Systeme widmet und im Oktober 2025 seine Arbeit aufnehmen wird.
Institut für Mathematische Logik und Grundlagenforschung, Universität Münster
Während meiner Zeit als MATHRIX-Professorin gab es viele Höhepunkte! Mein mathematischer Höhepunkt war wahrscheinlich der Beginn meiner Zusammenarbeit mit meinem Co-Autor Konstantinos Kartas, die begann, als er mich als Gastdoktorand besuchte. Neben den Forschungsmöglichkeiten gab es viele weitere Aspekte der MATHRIX-Stelle, die mir ermöglichten, mich für eine Festanstellung als Professorin zu qualifizieren: Ich betreute meine ersten Doktorand:innen, konzipierte und hielt große und kleine Vorlesungen. Ein ganz persönliches Highlight war die Geburt meines zweiten Kindes. Insgesamt gab mir die MATHRIX-Professur wirklich die Chance, mich weiterzuentwickeln und viele Herausforderungen und Verantwortlichkeiten zu meistern, die mit einer akademischen Karriere einhergehen.
Franziska Jahnke war von 2017 bis 2024 MATHRIX-Juniorprofessorin. Seit 2024 hat sie eine unbefristete Professur an der Universität Münster inne, nachdem sie zuvor als Associate Professorin an der Universität Amsterdam tätig war. Ihre Forschung verbindet mathematische Logik mit Anwendungen in der Algebra, wobei ein Schwerpunkt auf der Modelltheorie von bewerteten Körpern liegt. Bereits während ihrer Zeit als Juniorprofessorin nutzte sie die Möglichkeit, mehrere Gastdoktorand:innen und Young Research Fellows einzuladen. Sie organisierte mehrere internationale Konferenzen, nahm an Forschungsprogrammen am Institut Henri Poincaré (IHP) in Paris und am MSRI (heute Simons Laufer Mathematical Sciences Institute) teil und erhielt mehrere Stipendien.
Institut für Mathematische Logik und Grundlagenforschung, Universität Münster
Die MATHRIX-Juniorprofessur bot mir eine Reihe von Möglichkeiten, beispielsweise die Zusammenarbeit mit sehr talentierten Doktorandinnen und Doktoranden sowie Masterstudierenden und die Teilnahme an Förderprogrammen der Universität Münster, die meine Zusammenarbeit mit Forschenden aus der ganzen Welt unterstützten. Darüber hinaus hatte ich die Gelegenheit, den Workshop „Young Set Theory” an der Universität Münster mitzuorganisieren. Insgesamt hat mir die MATHRIX-Professur dabei geholfen, mich auf eine Karriere als Professorin vorzubereiten.
Aleksandra Kwiatkowska ist seit 2020 MATHRIX-Juniorprofessorin. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Struktur und Dynamik topologischer Gruppen und ist Teil des Forschungsschwerpunkts Models and Universes des Forschungsprogramms von Mathematics Münster. Sie hat den Young Set Theory Workshop organisiert, der im Rahmen des Young Mathematicians Conference Network (YMCN)-Programms von Mathematics Münster finanziell unterstützt wurde. Sie arbeitet außerdem am Mathematischen Institut an der University of Wrocław in Polen.