Akademie der Wissenschaften nimmt Eva Viehmann auf

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Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste (AWK) hat Prof. Dr. Eva Viehmann von unserem Exzellenzcluster Mathematik Münster als neues Mitglied aufgenommen. Bei der Jahresfeier der Akademie am 14. Mai begrüßte das AWK-Präsidium insgesamt zwölf neue Mitglieder, die durch ihre Expertise und Forschung herausragen. Die Fächer der neuen Mitglieder reichen von der Geschichtswissenschaft bis zur Photonik. Eva Viehmann wurde in die Klasse für Naturwissenschaften und Medizin aufgenommen.

Über Eva Viehmann
Eva Viehmann forscht im Bereich der Arithmetischen Geometrie, einem Teilgebiet der Reinen Mathematik zwischen der Zahlentheorie, also der Theorie der ganzen Zahlen, und der Algebraischen Geometrie. Schon lange wird vermutet, dass es Verbindungen zwischen der Zahlentheorie und der Darstellungstheorie, die sich mit Symmetrien befasst, gibt. Entsprechende Vermutungen sind der Kern des Langlands-Programms, das 1967 von dem kanadischen Mathematiker Professor Robert Langlands initiiert wurde. Eva Viehmanns Forschung beschreibt geometrische Räume, die diese verborgenen Verbindungen realisieren sollen. Eva Viehmann hat das Langlands-Programm mit ihrer Forschung entscheidend vorangebracht. Die Mathematikerin hat Beweise für bis dato lediglich vermutete Zusammenhänge gefunden und mit ihren Erkenntnissen die Basis für weitere große wissenschaftliche Durchbrüche gelegt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Urs Hartl führte sie außerdem eine neue Klasse von Modulräumen ein, die im Langlands-Programm eine wichtige Rolle spielen. Für ihre herausragende Arbeit auf diesem Gebiet wurde die Professorin 2024 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Uni-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels (l.) und Prof. Dr. Gerd Heusch, Präsident der NRW-Akademie, gratulierten Prof. Dr. Eva Viehmann (2.v.l.) und Prof. Dr. Ursula Frohne.
Uni-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels (l.) und Prof. Dr. Gerd Heusch, Präsident der NRW-Akademie, gratulierten Prof. Dr. Eva Viehmann (2.v.l.) und Prof. Dr. Ursula Frohne (Kunsthistorikerin der Uni Münster).
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Nach ihrer Promotion an der Universität Bonn ging Eva Viehmann zunächst ins Ausland, um an der Université Paris-Saclay in Frankreich und später an der University of Chicago in den USA zu forschen. Anschließend habilitierte sie sich an der Universität Bonn. Es folgten ein Heisenberg-Stipendium und eine Professur an der Technischen Universität München, bevor die Leibniz-Preisträgerin im Jahr 2022 auf ihre aktuelle Position, den Lehrstuhl für Arithmetische Geometrie und Darstellungstheorie an der Universität Münster, wechselte, wo sie heute im Rahmen des Exzellenzclusters "Mathematik Münster" forscht.

Über die Akademie
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste wurde 1970 gegründet. Zusätzlich zu den Wissenschaften integriert sie als einzige deutsche Akademie seit 2008 auch die Künste unter ihrem Dach. Aufgenommen werden ausschließlich exzellente Forschende und Kunstschaffende. Die Mitglieder pflegen den wissenschaftlichen Dialog untereinander ebenso wie den Austausch mit Forschungs- und Kultureinrichtungen im In- und Ausland. Gewählt werden kann nur, wer sich nach der Satzung "durch wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen ausgezeichnet hat". Derzeit hat die Akademie rund 280 ordentliche und knapp 130 korrespondierende Mitglieder.

Links:
Pressemitteilung Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste (14.05.2025)
Pressemitteilung Universität Münster

Cluster-Profilseite Prof. Dr. Eva Viehmann
Einblicke in die Forschung von Eva Viehmann