Geometrie – ein kraftvolles Werkzeug

DFG fördert neuen Sonderforschungsbereich „Geometry: Deformations and Rigidity“
Prof. Dr. Arthur Bartels ist der Sprecher des neuen SFBs.
© MM/Dominik Münsterkötter

Großer Erfolg für die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU): Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mit rund 6,5 Millionen Euro einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) am Fachbereich Mathematik und Informatik. Unter dem Titel „Geometry: Deformations and Rigidity“ soll die Geometrie sowohl als eigenständige Disziplin sowie als Werkzeug für andere mathematische Bereiche weiterentwickelt werden. Das Großprojekt nimmt ab dem 1. Juli dieses Jahres für vier Jahre seine Arbeit auf. Sprecher ist Prof. Dr. Arthur Bartels, seine Stellvertreter sind Prof. Dr. Burkhard Wilking und Prof. Dr. Eugen Hellmann.

„Die Geometrie hat sich zu einem wichtigen Eckpfeiler der modernen Mathematik entwickelt: Sie ist Quelle wichtiger Theorien und Fragen, aber gleichzeitig auch ein kraftvolles Werkzeug zur Visualisierung und Lösung von Problemen in vielen anderen Bereichen der Mathematik“, erläutert Arthur Bartels. „Eine geometrische Sichtweise auf ein abstraktes mathematisches Problem eröffnet sehr oft einen Weg zu dessen Lösung.“

Per Videokonferenz feierten beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Förderzusage.
© MM/vl

Die am neuen SFB beteiligten Forscherinnen und Forscher werden sich schwerpunktmäßig mit zwei gegensätzlichen geometrischen Konzepten beschäftigen: Deformationen und Rigidität. Diese lassen sich in vielen unterschiedlichen Situationen anwenden – im Hinblick auf den Methodentransfer sind sie deshalb besonders ergiebig. Die neu hervorgebrachten Einsichten sollen wissenschaftliche Durchbrüche ermöglichen, zum Beispiel in Bezug auf das Langlands-Programm, Mannigfaltigkeiten mit positiver Krümmung, K-Theorie, Gruppentheorie und C*-Algebren.

„Münster ist weltweit als Forschungszentrum für Mathematik, insbesondere für Geometrie, bekannt. Diese Position möchten wir nun mithilfe des neuen SFBs weiter ausbauen“, betont Eugen Hellmann. Die Fördermittel fließen zum Großteil in neue Stellen für Promovierende und Postdocs, um so vielversprechenden wissenschaftlichen Nachwuchs anzuziehen beziehungsweise in Münster zu halten.

„Landkarte“ der Forschungsfelder, die Teil des neuen SFBs sind.
© SFB Geometry

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren vom ebenfalls DFG-geförderten Exzellenzcluster „Mathematik Münster: Dynamik – Geometrie - Struktur", der seit Anfang 2019 neue organisatorische Strukturen geschaffen hat und die internationale Vernetzung sowie den gegenseitigen Austausch fördert. „Die Einbindung des SFBs in den Cluster ermöglicht die Interaktion mit anderen Forschungsgruppen“, sagt Burkhard Wilking. „So können sich spannende Querverbindungen mit anderen mathematischen Teildisziplinen entwickeln.“

Auch die beiden Sprecher Clusters, Prof. Dr. Christopher Deninger und Prof. Dr. Mario Ohlberger, freuen sich über die SFB-Förderzusage. „Wir gratulieren allen, die an dem erfolgreichen Antrag beteiligt waren“, sagt Mario Ohlberger. „Das ist eine große Bereicherung für den Mathematik-Standort Münster“, ergänzt Christopher Deninger.

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Prof. Dr. Arthur Bartels

Pressemitteilung der WWU