Kontextsensitive Narratologie: Zum Konnex von Kulturwissen­schaften und Narratologie

Marvin Hölscher, Paula Kruse

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Aufschwung der transdisziplinären Erzählforschung

In den 1970er-Jahren noch Leitdisziplin, galt die Narratologie in den Hochzeiten des Poststrukturalismus, der Dekonstruktion und des New Historicism als nicht mehr zeitgemäß und stand folglich nicht länger im Zentrum des literaturwissenschaftlichen Diskurses. Zu Beginn des Jahrhunderts kehrte sich dieser Trend erneut um und die interdisziplinäre Erzähltheorie führte „mit ihren neuen Ansätzen mitten in das Zentrum der zeitgenössischen Literatur- und Kulturtheorie“ (Nünning 2013: 16). Die Narratologie konnte sich also nicht nur wieder fest etablieren, sie hat sich zudem weiterentwickelt und neue Ansätze und Perspektive geschaffen. Auch wenn die Öffnung und die neue Diversifizierung der Erzähltheorie umstritten ist und kontrovers diskutiert wird,1 bietet das Aufkommen neuer literaturtheoretischer Ansätze, wie die feministische oder postkoloniale Narratologie, durchaus Chancen. Allerdings reicht die neue Interdisziplinarität der Erzählforschung nicht so weit, dass sie die Kulturwissenschaften erreicht: Es mangelt an „systematischen Versuchen, narratologische Konzepte und Perspektiven transdisziplinärer Erzählforschung für die Kulturwissenschaften zu entwickeln“ (ebd.: 18). Dies ist bedauerlich, da Kultur(en) selbst narrative Züge aufweisen und Erzählen ein kulturelles Mittel zur Sinn- und Welterzeugung ist. Zu erzählen, so ließe sich als allgemeine These aufstellen, ist ein anthropologisches Grundbedürfnis zur Verständigung, Vergemeinschaftung, Organisation, Identitätsstiftung – Erzählen ist ubiquitär, „es schert sich nicht um gute oder schlechte Literatur: es ist international, transhistorisch, transkulturell, und damit einfach da, so wie das Leben“ (Barthes 1988: 102). Dementsprechend erscheint es notwendig, das Potenzial der Erzähltheorie und ihrer Terminologie auszuschöpfen, indem ihre Konzepte für die Kulturwissenschaften operationalisiert werden. Zu klären wäre, „mit welchen Verfahren Erzählungen jene Erzählgemeinschaften erzeugen, die wir als Kulturen bezeichnen“ (Nünning 2013: 19).

Ansätze und Prämissen einer kulturwissenschaftlichen Narratologie

Trotz des Umstandes, dass sowohl die Kulturwissenschaften als auch die Erzählforschung interdisziplinären Charakter haben, existieren wenige Schnittstellen zwischen den beiden Forschungstraditionen; sie haben sich unabhängig voneinander entwickelt.2 Zwar kommt wiederholt Interesse an einer Verknüpfung der beiden Ansätze auf, dieses geht jedoch nie über grobe Ideen von Wissenschaftler*innen hinaus, sodass ein ‚Paradigmenwechsel‘ oder eine ‚Wende‘ in weiter Ferne liegen. Man möchte sagen: Das ist bedauerlich, denn

narratology would stand to gain a lot by taking various contexts into account, and […] cultural analyses and context-sensitive interpretations of narratives would stand equally to gain by actually applying and refining the categories provided by narratology (Nünning 2009: 49).

Dass beide Disziplinen voneinander profitieren können und sehr wohl miteinander verknüpft sind, soll im Folgenden dargestellt werden. Zum einen gibt es das Erzählen in Kulturen und dieser Umstand ist auch den Kulturwissenschaften nicht entgangen: Erzählen und Narrativität sind „Grundbegriff[e] der Kulturwissenschaften“ (Meuter 2004: 140). Das geht mit der Einschätzung einher, Erzählungen seien nicht nur irgendeine Form von Literatur oder Sprache, sondern ein „phänomenologischer und kognitiver Modus der Selbst- und Welterkenntnis“ (Nünning 2013: 22). Dieser Aspekt ist eine der zentralen Prämissen des hier dargestellten Ansatzes: Erzählungen haben eine performative Funktion, konstruieren kulturelle und soziale Wirklichkeit, stellen Bedeutungen her. Dieser hohe Stellenwert, dem Erzählen hier zugeschrieben wird, erklärt außerdem das Interesse an Erzählungen über die Literaturwissenschaft hinaus, zum Beispiel in der Anthropologie, der Geschichtswissenschaft und der Philosophie. Zum anderen gibt es in der Erzähltheorie im Falle von kontextorientierten und ideologiekritischen Ansätzen (feministische Narratologie, gender-orientierte Erzähltheorie, interkulturelle und postkoloniale Narratologie) erste Anzeichen einer Annäherung an die Kulturwissenschaften, da sie „das Erkenntnisinteresse der dominant-textzentrierten Narratologie strukturalistischer Provenienz“ (ebd.: 24) durch den Einbezug kultureller und historischer Kontexte (Zugehörigkeit zu ,Ethnizität‘, ,Klasse‘ und ,Geschlecht‘) überschreiten. Eine Fortsetzung dieser Annäherung mündet idealerweise in der Zusammenführung beider Disziplinen: in der kulturwissenschaftlichen Narratologie.

Die kulturwissenschaftliche Narratologie lässt sich als „Theorie des Erzählens, die der kulturellen Bedingtheit und historischen Variabilität von Erzählformen sowie der Bedeutung von Narrativen für Kulturen bereits bei der Theoriebildung und Konzeptentwicklung Rechnung trägt“ (ebd.: 27), mit anderen Worten als eine „Theorie des Erzählens, die den Zusammenhang zwischen Erzählungen und kulturellen Phänomenen fokussiert“ (ebd.: 27). Sie widmet sich der Frage, „welche Einsichten und Konzepte der transdisziplinären Erzählforschung für die Entwicklung einer kulturwissenschaftlichen Narratologie […] Impulse liefern können“ (ebd.: 27). Eine zentrale Prämisse dieses Ansatzes ist die Narrativität3 von Kulturen einerseits und die Kulturalität von Narrativen andererseits – es steckt also etwas Kulturelles in Narrativen und vice versa. Mit Blick auf Ersteres wird die Rolle von Erzählen bei der Konstruktion kultureller Phänomene, z. B. kollektives Gedächtnis, Rituale, Identität, Werte untersucht. Kulturen sind Erzählgemeinschaften beziehungsweise Kollektive, deren Narrative sich in unterschiedlichen Medien materialisieren. Vor dem Hintergrund der Kulturalität von Narrativen wird der kulturelle Charakter von Erzählungen selbst fokussiert, also inwiefern sie und ihre Plotmuster, Zeitstrukturen und Erzählformen kulturell bedingt sind. Solche Erzähltechniken sind nicht nur erzähltechnische Mittel, sondern bedeutungstragende Modi, die kollektive Identität konstruieren. Hierfür bedarf es sowohl eines narrativistischen Kulturbegriffs als auch einer „kulturorientierten Theorie des Narrativen“ (ebd.: 27), die vorher ignorierte Dimensionen inkludiert.

© Hölscher/Kruse

Der Gegenstandsbereich einer kulturwissenschaftlichen Narratologie umfasst demzufolge nicht nur literarische Erzähltexte, sondern alle möglichen Formen von kulturellen Narrativen, was „alle Felder des nicht-literarischen Erzählens im Alltag, in Institutionen und in unterschiedlichen Diskursen“ (ebd.: 27) inkludiert. Als theoretische Grundlage dafür eignet sich ein semiotischer, bedeutungsorientierter und konstruktivistischer Kulturbegriff, der Kultur als den „von Menschen erzeugte Gesamtkomplex von Vorstellungen, Denkformen, Empfindungsweisen, Werten und Bedeutungen“ (ebd.: 28) bezeichnet. Ausgehend von dieser vielseitigen Auffassung von Kultur versucht eine kulturwissenschaftliche Narratologie, kulturelle Phänomene zu rekonstruieren, die normalerweise verdichtet in narrativen Texten codiert sind. Mit anderen Worten gilt es, Erzählformen zu analysieren und sie in Beziehung zu Kultur und Kontext zu setzen. Die Kombination von Narratologie und Kulturwissenschaften verfolgt somit das Ziel, „über die Untersuchung der Erzähl- und Repräsentationsformen narrativer Texte Einsicht in kulturwissenschaftlich relevante Problemstellungen wie die Konstruktion von kollektiven Gedächtnissen und Identitäten […] zu gewinnen“ (ebd.: 31).

Ergänzung narratologischer Analysekategorien um kulturelle Aspekte

In Anbetracht von alledem wäre die Narratologie um kulturbezogene Kategorien zu ergänzen. Als Erstes lassen sich hier die Kommunikationsebenen narrativer Texte nennen, also die Ebene der Figuren und Handlung sowie die Ebene der erzählerischen Vermittlung. Zweitens die paradigmatische Achse, auf der eine Selektion von Kulturthemen und Erzählformen stattfindet. Die dritte Ebene ist das Syntagma, also die syntagmatische Achse, die die Anordnung, Reihenfolge und Gestaltung der zuvor selektierten Elemente umfasst, es handelt sich um die Relation der Elemente zueinander. Die vierte Ebene ist die diskursive Ebene der Perspektivierung. Auf dieser werden die Formen der erzählerischen Vermittlung, beispielsweise die Erzählmodi, die Erzählperspektive sowie die Struktur der zuvor genannten erzählerischen Vermittlung fokussiert (vgl. ebd.: 35).

Auf der paradigmatischen Ebene stellt sich die Frage, inwiefern Narrative auf kulturell verfügbare und präfigurierte Erzählmuster zurückgreifen. Dabei ist festzustellen, dass sich kulturelle Narrative jeweils durch eine spezifische Selektionsstruktur kennzeichnen, die das Repertoire der im jeweiligen Text enthaltenen Elemente prägt. Auch lassen sich zwei basale Bezugsfelder benennen, aus denen die Elemente im Repertoire kultureller Narrative stammen: einerseits die Themen, Erzählformen, Normen und Werte, die der historischen Wirklichkeit oder der jeweiligen Kultur entnommen sind. Andererseits die Elemente, die aus literarischen Werken stammen (vgl. ebd.: 35).

Auf syntagmatischer Ebene kann untersucht werden, inwiefern sich Erzählungen an narrativen Schemata, Mythen, Genres und Gattungskonventionen bedienen und inwieweit sie auf kulturell geprägte Erzählmuster zurückgreifen (vgl. ebd.: 35 f.). Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Kulturen über ein Repertoire an Erzählmustern verfügen, mithilfe derer sie sich selbst beschreiben, Bedeutungen aushandeln und Konflikte lösen. Dabei sind kulturelle Narrative stets konventionalisiert. Erzählungen können in diesem Kontext als primär strukturierendes Schema verstanden werden, durch welches Personen ihr Verhältnis zu sich selbst, zu anderen und zur physischen Umwelt organisieren und sinnhaft auslegen können (vgl. ebd.: 37). Auf der syntagmatischen Achse lässt sich ferner das Konzept der kulturell bedingten und verfügbaren Plots und ihrer Auswahl sowie die narrative Konfiguration des Erzählten verorten. Dies lässt sich etwa an der Gestaltung von Raummodellen verdeutlichen, die in kulturellen Narrativen Aufschluss über Normen, Werte und Weltbilder liefern können: Nach Lotman bildet die Raumstruktur in Erzählungen modellhaft die Raumstrukturen der realen Welt ab (vgl. Lotman 1993: 312). Basierend auf dieser Annahme kann die Analyse der Raumstruktur in narrativen Texten Einblick in die kulturellen Raummodelle und Weltbilder bieten.

Auf der diskursiven Achse der Perspektivierung lässt sich die Frage beziehen, inwiefern Erzählungen bestimmte kulturell verfügbare Erzählweisen und Perspektivenstrukturen verwenden. Es wird untersucht, auf welche Art und Weise Erzählungen die Themen einer jeweiligen Kultur narrativ repräsentieren. Nünning fasst zusammen, dass Erzählweisen und Relationierung von Perspektiven dabei ebenso historisch und kulturell variabel sind, wie die Auswahl von Themen und Plots (vgl. 2013: 39).

Die Funktion von Erzählungen in narrativistisch orientierten Kulturwissenschaften

Zwei Dimensionen des Bezugs von narrativen Texten zum kulturellen Wissen einer jeweiligen Epoche können unterschieden werden: Erstens die spezifischen Möglichkeiten des Narrativen, Geschichten und kulturelle Welten durch Selektionsverfahren und Erzählformen zu thematisieren, zu repräsentieren und zu inszenieren. Zweitens ist das Potenzial des Narrativen von Interesse, um Geschichten, kulturelle Erinnerungen sowie kollektive Vorstellungen, Normen und Werte aktiv zu konstruieren und daher auch Weltbilder und Welthierarchien mitzugestalten (vgl. ebd.: 39). Nach diesen zwei Dimensionen sind Erzählungen auf verschiedene Weisen als Medium zu verstehen: einerseits als Medium der Darstellung und Reflexion sowie der Modellierung und Konstruktion von Geschichten und Welten. Funktionen, die Erzählungen für die Herausbildung, Modellierung und Veränderung von Weltbildern und kulturellem Wissen erfüllen können, sind etwa Episodenbildung, Kohärenzstiftung, Sinnbildung und die Strukturierung von Erfahrungen sowie die Ordnung von Wissen (vgl. ebd.: 41). Andererseits fungieren Erzählungen als Medium der Kohärenz- und Sinnbildung und damit auch der individuellen und kollektiven Identitätsbildung. So führt Martínez im Kontext moderner Sagen den Begriff des social bonding an, da die Vermittlung von Sagen Gruppenidentitäten festigen können und das Potenzial haben, Individuen zu einer Gemeinschaft zusammenzuschließen (vgl. Martínez 2005: 54). Schließlich fungieren Erzählungen auch als Medium der gesellschaftlichen Konfliktbewältigung, des Ausgleichs zwischen Interessen und der Lösung kultureller Spannungen, als Medium der Polarisierung und Verbreitung sowie der Kritik an bestehenden Normen und Werten (vgl. Nünning 2013: 45).

Exemplum: TV-Spot von Hornbach ES GIBT IMMER WAS ZU TUN (2015)

Die von Nünning genannten Ebenen eignen sich für eine exemplarische Anwendung des hier skizzierten Ansatzes. Im ausgewählten TV-Spot werden auf der paradigmatischen Achse Mitglieder verschiedener Kulturen, zum Beispiel afrikanisch, asiatisch, arabisch und europäisch als Darsteller*innen zusammengeführt. Als Szenerie wird der Bau eines gewaltigen Komplexes entworfen, eine Art gemeinsames Projekt der Menschen, es wird „auf kulturelle Modelle zurück[gegriffen], um Erfahrungen in einer kulturell anschlussfähigen Weise vermitteln zu können“ (ebd.: 37).

Die für den TV-Spot ausgewählten Elemente werden auf der syntagmatischen Achse in Relation zueinander gesetzt und miteinander verknüpft. Hier lassen sich typische, „oft zu Metaphern verdichtete Mini-Narrative“ (ebd.: 37) wie ,Fortschritt‘ oder ,Wachstum‘ einerseits und ,Krise‘ oder ,Katastrophe‘ anderseits erkennen, die in Kontrast zueinander stehen und die es als kulturell verfasste Plots aufzufassen gilt. Zusätzlich lassen sich auf der syntagmatischen Achse verschiedene Raummodelle aufzeigen. Solche Raumstrukturen können in kulturellen Narrativen Einblicke in bestimmte gesellschaftliche Ideale und Weltbilder geben – „die Struktur des Raumes eines Textes [wird] zum Modell der Struktur des Raumes der ganzen Welt“ (Lotman 1993: 312). In dem TV-Spot gibt es einen großen Raum, in dem alle Kulturen versammelt sind. Dieser Raum ist in Teilräume binnenstrukturiert, in denen die einzelnen Mitglieder der Kulturen unter sich sind und auf ihre Art und Weise arbeiten. Wenn die Grenzen der einzelnen Räume überschritten werden und sich Menschen unterschiedlicher Kultur begegnen, entstehen Konflikte, eine Kooperation scheint unmöglich (vgl. ES GIBT IMMER WAS ZU TUN: 00:00:34). Erst nach dem Zusammenbruch des Turmes lösen sich alle Grenzen endgültig auf und die Menschen arbeiten zusammen.

Die Werbung präferiert keine bestimmte Perspektive, die Kamera favorisiert nicht den Blick eines Mitglieds einer bestimmten ,Kultur‘. Man kann daher im Sinne Genettes von einer Nullfokalisierung sprechen, da das Blickfeld der Erzählung groß und nicht durch eine spezifische Sichtweise eingeschränkt ist (vgl. Genette 1998: 120). Insgesamt weist die Erzählung Parallelen zum Turmbau von Babel auf, der hier in actu umgekehrt wird: Während in der biblischen Geschichte die Menschen zunächst eine Sprache sprechen und am Ende Chaos durch Sprachverwirrung herrscht, kommunizieren die Menschen zu Beginn des Spots nicht und arbeiten am Ende gemeinsam.

Ausblick

Betrachtet man die zuvor genannten Prämissen, so wird deutlich, dass es eines transparent entwickelten systematischen Rasters von narratologischen Analysekategorien für eine kontextsensitive Erzählforschung und eine narrativistisch orientierte Kulturwissenschaft bedarf, um über die Untersuchung der Erzähl- und Repräsentationsformen narrativer Texte Einsicht in verschiedene kulturwissenschaftliche Problemstellungen zu gewinnen. Anknüpfend an eine solche Entwicklung von Analysekategorien für eine narrativistisch orientierte Kulturwissenschaft lässt sich weiterführend z.B. untersuchen, inwiefern sich die Medialisierung auf das Erzählen als Kulturtechnik auswirkt.

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1   Der Titel des Sammelbandes What is Narratology? Questions and Answers Regarding the Status of a Theory, herausgegeben von Tom Kindt und Hans-Harald Müller, weist exemplarisch auf die diskutierte Selbstreflexion und Neuorientierung hin.

2   An dieser Stelle lassen sich beispielhaft Publikationen der jeweiligen Disziplinen anführen, in denen das jeweils andere Forschungsfeld nicht zur Kenntnis genommen wird, so wird ein ‚narrative turn‘ etwa in Bachmann-Medicks Cultural Turns ignoriert.

3   Zum Begriff ‚Narrativität‘ sei an dieser Stelle angemerkt, dass Erzählen insbesondere im Zusammenhang mit Rezipierenden untersucht wird, die den Text zum Leben erwecken. Das geht mit der Einsicht einher, dass ‚Narrativität‘ nicht nur eine Eigenschaft (being a narrative), sondern eine skalierbare Qualität (possessing narrativity) ist (vgl. Abott 2011).


Filme

HORNBACH: ES GIBT IMMER WAS ZU TUN (D, 2015, Pep Bosch). https://www.youtube.com/watch?v=g90DZY8LD5w (07.12.2020).

Forschungsliteratur

Abott, H. Porter (2011): „Narrativity“. In: Peter Hühn u. a. (Hg.): The Living Handbook of Narratology. Hamburg.

Barthes, Roland (1988): „Einführung in die strukturale Analyse von Erzählungen“. In: Ders.: Das semiologische Abenteuer. Frankfurt a. M., S. 102–143.

Genette, Gérard (1998): Die Erzählung. 3. Aufl. Paderborn.

Lotman, Jurij (1993): Die Struktur literarischer Texte. München.

Martínez, Matías (2005): „Moderne Sagen (urban legends) zwischen Faktum und Fiktion“. In: Michael Scheffel (Hg.): Der Deutschunterricht. Beiträge zu seiner Praxis und wissenschaftlichen Grundlegung 2 (2005) (= Erzählen. Theorie und Praxis). Hannover, S. 50–58.

Meuter, Norbert (2004): „Geschichten erzählen, Geschichten analysieren: Das narrativistische Paradigma in den Kulturwissenschaften“. In: Friedrich Jaeger u. Jürgen Straub (Hg.): Handbuch der Kulturwissenschaften. Bd. 2: Paradigmen und Disziplinen. Stuttgart/Weimar, S. 140–155.

Nünning, Ansgar (2009): „Surveying Contextualist and Cultural Narratologies: Towards an Outline of Approaches, Concepts and Potentials“. In: Sandra Heinen u. Roy Sommer (Hg.): Narratology in the Age of Cross-Disciplinary Narrative Research. Berlin/New York, S. 48–70.

Nünning, Ansgar (2013): „Wie Erzählungen Kulturen erzeugen: Prämissen, Konzepte und Perspektiven für eine kulturwissenschaftliche Narratologie“. In: Kultur – Wissen – Narration. Perspektiven transdisziplinärer Erzählforschung für die Kulturwissenschaften. Bielefeld, S. 15–54.