Aktuelles
Gastvorträge von Dr. Nils Dülfer zum Innovationsmanagement in der chemischen Industrie
Gleich zweimal durften wir Herrn Dr. Nils Dülfer, dem Managing Director von IMP³ROVE, der Innovationseinheit der globalen, amerikanischen Unternehmensberatung Kearney, virtuell als Referenten begrüßen. Herr Dr. Dülfer erwies uns einerseits am 13.05.2022 als Referent vor unseren Master-Studierenden der Wirtschaftschemie und andererseits am 25.05.2022 als Gastredner im Rahmen des Doktorandenseminars „Innovationsmanagement in forschungsintensiven Industrien“ die Ehre.
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Am 20.05.2022 duften wir Herrn Dr. Felix Schröder und Herrn Dr. Kai Künnemann von der globalen Unternehmens- und Strategieberatung Accenture in unserem Institut begrüßen. Die beiden Unternehmensberater führten nach einer kurzen Einführung in den Arbeitsalltag in der Consulting-Branche und in die Arbeit bei Accenture mit den Studierenden der Wirtschaftschemie einen Workshop zum Thema „Circular Economy – Das Recycling von Polystyrol“ durch. In dieser fiktiven Case Study mussten die Studierenden ihr Können als Berater für einen Entsorgungskonzern unter Beweis stellen. Abschließend wurden alle Ergebnisse präsentiert und im Plenum diskutiert.
Wir danken Herrn Dr. Schröder und Herrn Dr. Künnemann für die spannenden Einblicke hinter die Kulissen des über 600.000 Mitarbeiter starken Consulting-Unternehmens und den sowohl lehrreichen als auch spaßigen Workshop!
Am 18.05.2022 durften wir Herrn Dr. Stephan Göttke, Chief Business Development Officer der BÜFA Holding, im Rahmen unseres Doktorandenseminars „Innovationsmanagement in forschungsintensiven Industrien“ begrüßen. Herr Göttke hat selbst vor etwa 20 Jahren an der WWU seine Promotion zum Dr. rer. nat. in der Chemie abgelegt und ist über einige spannende Stationen in industriellen und akademischen Organisationen 2017 schließlich bei dem mittelständischen Chemieunternehmen aus dem niedersächsischen Oldenburg eingestiegen. Für die BÜFA-Gruppe besitzen Nachhaltigkeit und Innovationskraft in ihren drei Geschäftsfeldern „Chemicals“, „Cleaning“ und „Composites“ eine große Relevanz, weshalb Herr Göttke den promovierenden Naturwissenschaftlern praxisnahe Einblicke in die Nachhaltigkeit und Innovation in der chemischen Industrie in seinem Vortrag vermittelt hat.
Auf der Agenda standen daher spannende Themen, wie der Weg der Nachhaltigkeit in die chemische Industrie, die Integration von „Sustainable Development Goals (SDG)“ in die Nachhaltigkeitsberichterstattung oder aber auch die Nachhaltigkeit in der heutigen Zeit, bei der sowohl eine Reduzierung der CO2-Bilanz als auch biobasierte Chemikalien als Alternativen für Öl- und Gas-basierte Substanzen interessante Ansatzpunkte für eine angestrebte Klimaneutralität liefern würden, erklärte Dr. Göttke.
Um die Klimaziele zur erreichen, so Herr Dr. Göttke, setze auch eine BÜFA stets auf innovative Ansätze, um mittels vieler Partner in einem starken Netzwerk einen Beitrag zur nachhaltigen Transformation der chemischen Industrie zu leisten.
Wir danken Herrn Göttke für die inspirierenden Einblicke in die Geschäftsentwicklung eines mittelständischen Unternehmens der chemischen Industrie in Familinhand in Richtung einer nachhaltigen innovativen Zukunft und wünschen ihm und der BÜFA-Gruppe weiterhin alles Gute!
Vom 12.-13. Mai fand der 4. Internationale Workshop zum Innovations- und Produktionsmanagement in den Prozessindustrien (IPM2022) im Industriepark Höchst statt. Gemeinsam mit dem ZIN, dem Fachbereich NawiT und weiteren Partners wurde ein Forum für Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen geschaffen, die sich mit der Transformation der Prozessindustrien zur CO2-Neutralität beschäftigen.
Über zwei Tage haben Teilnehmer:innen aus fünf Ländern die Herausforderungen der Transformation im Rahmen des Projekts Process4Sustainability: Cluster für eine klimaneutrale Prozessindustrie in Hessen diskutiert. Prof. Dr. Ludo Diels (SPIRE), Dr. Florian Ausfelder, Prof. Dr. Thomas Bayer, Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer und Angelique Terrien teilten Ihre Expertise aus der Forschung und Praxis, abgerundet wurde der Workshop durch „Roundtable“-Diskussionen zu den Themen Recycling, Bioökonomie, Nachhaltigkeitsmanagement, Digitalisierung und Energiewende.
Wir möchten uns bei allen Referenten:innen und Teilnehmer:innen herzlich bedanken und möchten allen Interessierten die Möglichkeit geben, die Zusammenfassung des Workshops hier nachzulesen.
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Technologische Innovation vs. angespannte Rohstoffmärkte: Sind sinkende Batteriekosten gefährdet?
Als Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachberich Chemie und Pharmazie sind Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen aktueller chemischer Technologien und Trends eine Kernkompetenz des Instituts. So liegt es nahe, dass sich das Batterie-Team des IfbM intensiv mit einer kosteneffizienten Gestaltung der Energiewende auseinandersetzt, um so einen essenziellen Beitrag zu einer klimaschonenden, ökonomisch relevanten Technologieentwicklung zu leisten. In diesem Kontext gilt die Kostenreduktion von Batteriematerialien als eine wichtige Voraussetzung für einen wirtschaftlich tragfähigen Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Obwohl Marktanalysten über steigende Rohstoffpreise besorgt sind, wird in allen Prognosestudien davon ausgegangen, dass die Batteriekosten in Zukunft sinken werden. Die jeweiligen Autoren stützen sich bei ihren Kostenschätzungen auf vergangene Materialpreisentwicklungen und nicht auf explizite Technologie-Roadmaps.
In dieser kürzlich publizierten Studie von Wissenschaftlern/Wissenschaftlerinnen des Instituts für betriebswirtschaftliches Management werden sowohl die künftigen Materialpreiserwartungen als auch die durch technologische Innovationen bedingten Kostensenkungen berücksichtigt. Daher wird auf der Grundlage von Markterwartungen und Expertenwissen eine Roadmap für die Automobilbatterietechnologie und ihren Produktionsprozess bis 2030 definiert. Diese Roadmap wird mit zwei ingenieurbasierten Bottom-up-Material- und Prozesskostenmodellen in jährliche Zellkosten umgerechnet, wobei bei den derzeitigen Rohstoffpreisen ein Rückgang von über 100 auf etwa 70 $ kW h-1 im Jahr 2030 prognostiziert wird. Die Simulation der Preiserwartungen der Analysten für kritische Materialien zeigt, dass dieser Rückgang deutlich abflachen oder im pessimistischsten Fall ganz verschwinden könnte. Ein besonders hohes Risiko für die Zellkosten ist mit dem Nickelpreis verbunden, und es werden Folgerungen für Forschung und Industrie zur Abschwächung dieses Risikos skizziert.
Die Studie wurde in der März-Ausgabe des renommierten wissenschaftlichen Journals der "Royal Society of Chemistry" publiziert und ist unter folgendem Link online abrufbar: https://pubs.rsc.org/en/content/articlelanding/2022/ya/d1ya00052g
Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Publikation wurde der Forschungsgruppe sogar die Gestaltung des Titelblatts des Journals of Energy Advances zuteil, sodass das IfbM nun mit voller Stolz sein erstes Titelblatt im Chemiekontext präsentieren kann.