Wissenschaftler untersuchen das Kollaborationsverhalten und die Technologielandschaft im Lithium-Ionen Batterierecycling

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Neue Patentanalyse untersucht internationale Zusammenarbeit im Batterierecycling / Studie zeigt geringe Kooperation zwischen Regionen / Westliche Länder drohen den Anschluss zu verlieren

Die zunehmende Verbreitung von Lithium-Ionen-Batterien in Elektrofahrzeugen und tragbaren Elektronikgeräten führt zu einer starken Zunahme von Batterien, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Effektive Recyclinglösungen werden daher immer dringlicher benötigt. Ein Forschungsteam des Instituts für betriebswirtschaftliches Management der Universität Münster hat nun eine umfassende Patentanalyse durchgeführt, um die sich entwickelnde Technologielandschaft im Batterierecycling zu verfolgen und die Anbahnung von strategischen Kooperationen in diesem Markt zu unterstützen.

Die Wissenschaftler analysierten Patentdaten von 1990 bis 2024 und untersuchten dabei drei Zeiträume, um Trends und Entwicklungen zu identifizieren. Mittels Netzwerkanalysen von Patentinhabern und maschinellem Lernen zur Identifizierung von Wissensgebieten konnten sie wichtige Erkenntnisse über Zusammenarbeitsmuster und technologische Schwerpunkte gewinnen.

Die Analyse zeigt einen auffälligen Mangel an internationaler Zusammenarbeit im Bereich des Batterierecyclings. Dies ist besonders problematisch für westliche Länder, die derzeit nur eine minimale Präsenz in der Patentlandschaft haben.

Die Studie identifiziert zentrale Wissensgebiete im Lithium-Ionen-Batterierecycling und verknüpft diese mit den jeweiligen Patentinhabern. Dies ermöglicht es, die Wissensbasis verschiedener Akteure zu bewerten und potenzielle neue Forschungsthemen sowie mögliche Kooperationspartner oder Konkurrenten zu identifizieren.

Die komplexe Landschaft des Batterierecyclings wird maßgeblich durch das Fehlen einer dominierenden Recyclinglösung geprägt, was hauptsächlich auf Unterschiede in Batteriechemie und -design zurückzuführen ist. Die Ergebnisse der Patentanalyse können dazu beitragen, diese Herausforderungen besser zu verstehen und strategische Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.


Link zur Originalveröffentlichung: https://doi.org/10.1039/D5EB00056D