Aktuelles 2025

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Recyclingverfahren für trockenprozessierte Kathoden entwickelt

Forschungsteam treibt umweltfreundliche Produktion von Batterien voran

Ein entscheidender Schritt, um die Produktion von Batteriezellen umweltfreundlicher und kostengünstiger zu gestalten, sind innovative Produktionsprozesse wie die Trockenprozessierung von Elektroden. Bei diesem Verfahren kann vollständig auf teure, zum Teil toxische, organische Lösungsmittel verzichtet werden. Möglich macht dies die Wahl des passenden Binders: der Hochtemperaturkunststoff Polytetrafluorethylen (PTFE). Um mit solchen Verfahren die zirkuläre Wirtschaft von Batterien zu stärken, ist es unerlässlich, Recyclingmöglichkeiten von Anfang an zu integrieren. Ein Team des MEET Batterieforschungszentrums und des Instituts für Wirtschaftschemie der Universität Münster hat deshalb eine Methode entwickelt, mit der trockenprozessierte Kathoden von Lithium-Ionen-Batterien recycelt werden können. Die Ergebnisse haben die Experten jetzt im Fachmagazin „Advanced Energy Materials” veröffentlicht.

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Lithium-Ionen-Batterien: Kosten für Recycling variieren stark

Aktuelle Studie des Instituts für betriebswirtschaftliches Management in Chemie und Pharmazie

In der Elektromobilität und Energiespeicherung sind Lithium-Ionen-Batterien von zentraler Bedeutung. Um deren Wertschöpfungskette zu schließen, ist Recycling ein wichtiger Schritt. Doch wie hoch sind die Kosten dafür? Ein Team des Instituts für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster hat dies in einer aktuellen Studie untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung sind unter dem Titel „Cost Modelling and Key Drivers in Lithium-Ion Battery Recycling“ in der Zeitschrift „Nature Reviews Clean Technology“ erschienen.

Doktorandin Lisa Schlott, Nachwuchsgruppenleiter Dr. Moritz Gutsch und Institutsdirektor Prof. Dr. Jens Leker zeigen in ihrer Untersuchung, dass die Kosten für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien je nach Batterietyp und Recyclingverfahren stark variieren. „Die Auswertung von über 70 Studien aus der ganzen Welt zeigt, dass es zwischen einem und 22 US-Dollar kostet, ein Kilogramm Batteriematerial zu recyclen“, erklärt Lisa Schlott. Die Studie habe jedoch auch ergeben, dass die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der bisher veröffentlichten Kostenmodelle zu wünschen übriglässt. „Batterierecycling ist teuer, und dennoch bleiben die Kosten für die benötigten Maschinen in einigen Kostenberechnungen unberücksichtigt“, betont Dr. Moritz Gutsch. Das führe zu einer Verzerrung der Ergebnisse.

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Elektrofahrzeug-Batterien: Erst Zweitnutzung, dann recyceln

Forschungsteam vergleicht am Beispiel Kalifornien verschiedene Strategien zur Nutzung von Altbatterien aus Elektroautos

Um wertvolle Rohstoffe für neue Batterien wiederzugewinnen, lassen sich Altbatterien aus Elektrofahrzeugen recyceln. Alternativ können die Batterien als stationäre Energiespeicher weitergenutzt werden und dazu beitragen, erneuerbare Energien in das Stromnetz zu integrieren, Lastspitzen aufzufangen und so die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Sowohl Recycling als auch die Verlängerung des Lebenszyklus durch Zweitnutzung sind wichtige Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Doch was ist besser – sollte man ausgediente Elektrofahrzeug-Batterien sofort recyceln oder ein zweites Mal nutzen? Ein Forschungsteam der Universität Münster, der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle und des Lawrence Berkeley National Laboratory (USA) hat diese Frage nun am Beispiel des US-Bundesstaates Kalifornien untersucht. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass der Einsatz der alten Batterien als stationäre Energiespeicher langfristig wirkungsvoller zur Einsparung von Treibhausgasemissionen beiträgt als unmittelbares Recycling. Sie empfehlen daher für Länder mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien, Altbatterien aus Elektrofahrzeugen zunächst als stationäre Energiespeicher wiederzuverwenden.

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (E 13 TV-L)

Am Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (E13 TV-L) mit 65% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Die Stelle ist zunächst auf 3 Jahre befristet, jedoch im Rahmen der Promotion verlängerbar. Die Lehrverpflichtung beträgt bei Vollzeit 4 SWS.

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Wissenschaftler untersuchen das Kollaborationsverhalten und die Technologielandschaft im Lithium-Ionen Batterierecycling

Neue Patentanalyse untersucht internationale Zusammenarbeit im Batterierecycling / Studie zeigt geringe Kooperation zwischen Regionen / Westliche Länder drohen den Anschluss zu verlieren
Die zunehmende Verbreitung von Lithium-Ionen-Batterien in Elektrofahrzeugen und tragbaren Elektronikgeräten führt zu einer starken Zunahme von Batterien, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Effektive Recyclinglösungen werden daher immer dringlicher benötigt. Ein Forschungsteam des Instituts für betriebswirtschaftliches Management der Universität Münster hat nun eine umfassende Patentanalyse durchgeführt, um die sich entwickelnde Technologielandschaft im Batterierecycling zu verfolgen und die Anbahnung von strategischen Kooperationen in diesem Markt zu unterstützen.

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Wissenschaftler zeigen das Potenzial von Big Data Analytics für strategische Entscheidungen im Batteriesektor

Neue Studie zeigt Potenzial von Big Data Analytics für strategische Entscheidungen in der Batteriebranche / Forscher identifizieren Trends und Forschungslücken / Systematische Analyse deckt wachsende Bedeutung geopolitischer Faktoren auf
Die Batteriebranche steht vor enormen Herausforderungen: Beschleunigte Innovationszyklen, intensiverer Wettbewerb und wachsende technologische Vielfalt erfordern kosteneffiziente strategische Entscheidungen entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette. Ein Forschungsteam des Instituts für betriebswirtschaftliches Management der Universität Münster hat nun in einer umfassenden Studie untersucht, wie Big Data Analytics strategische Entscheidungsprozesse in der Batteriebranche unterstützen kann.

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BatteryCityMünster PhD Day

Zum zweiten Mal organisieren das Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie der Universität Münster (IfbM) und die Fraunhofer FFB den BatteryCityMünster PhD Day.
Eingeladen sind alle Promovierenden im Bereich der Batterieforschung. Der PhD Day ist eine spannende Möglichkeit, sich mit aktuellen Themen rund um die Batterieforschung auseinanderzusetzen. Am 30. September 2025 findet die Veranstaltung an der Unversität Münster statt – eine perfekte Gelegenheit für fachlichen Austausch, institutionenübergreifendes Netzwerken sowie für neue Impulse zur wissenschaftlichen und beruflichen Weiterentwicklung.
Der PhD Day steht allen Promovenden entlang der gesamten Wertschöpfungskette offen: von der Analytik, der Entwicklung neuer oder verbesserter Materialien über die Batteriezellfertigung, Recycling von Energiespeichern bis hin zu digitalisierten Fertigungsprozessen und Produkt- und Produktionstechnologien.

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Innovation trifft Natur: Unser Team auf der ISPIM Innovation Conference 2025 in Bergen, Norwegen

Die diesjährige ISPIM Innovation Conference führte unser Wirtschaftschemie-Team nach Bergen, Norwegen – in eine Stadt, die mit ihrer atemberaubenden Naturkulisse aus Fjorden und Bergen perfekt zum Konferenzmotto „Innovation Powered by Nature“ passte.
Gemeinsam mit mehr als 400 Teilnehmenden aus über 30 Ländern tauschten sich André, Jens, Luca und Stephan über aktuelle Fragestellungen im Innovationsmanagement aus – in praxisnahen Workshops, inspirierenden Diskussionen und internationalen Networking-Formaten.

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Neue Studie zum globalen Wettbewerb um Batterietechnologien der Zukunft

Forscher weisen auf zunehmende Polarisierung der Innovationsschwerpunkte hin / Europa und die USA riskieren, den Anschluss zu verpassen

Die Batterietechnologien der Zukunft spielen eine zentrale Rolle für die Energie- und Mobilitätswende. Um den globalen Wettbewerb in diesem Feld zu untersuchen, hat ein Forschungsteam der Universitäten Münster und Cambridge sowie der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (Fraunhofer FFB) Patente und Innovationsstrategien verschiedener Länder zu Batterietechnologien der nächsten Generation für Elektrofahrzeuge miteinander verglichen. Die Studie identifiziert die Positionen verschiedener Regionen (China, Japan, Südkorea, Europa und USA) im Hinblick auf ihre technologischen Schwerpunkte und innovationspolitischen Strategien. Die Autoren verglichen zukünftige Batterietechnologien für Anwendungen mit hohem Energiebedarf und Technologien für Anwendungen, bei denen geringere Kosten wichtiger als maximale Leistung sind. Sie kommen zu dem Schluss, dass Europa und die USA mit ihrer Innovationspolitik für Energiespeicher riskieren, den Anschluss im Rennen um die vielversprechendsten Batterietechnologien der Zukunft zu verpassen.

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Wirtschaftschemie trifft AFRY Management Consulting

Welche strategischen Potenziale bringt die Energiewende für Unternehmen? Mit der Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen beschäftigt sich Christoph Gerwin, Manager bei AFRY Management Consulting in seinem Alltag. Mit anschaulichen Beispielen zur Gestaltung von Offshore-Windparks oder der strategischen Relevanz von Renaturierungsprojekten gab Christoph den Studierenden des Masters Wirtschaftschemie einen spannenden Einblick in eine Sektor-fokussierte Strategieberatung. Wir danken Christoph für seine Zeit und freuen uns auf weitere spannende Einblicke aus der Praxis.

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (E 13 TV-L)

Im Team der Wirtschaftschemie der Universität Münster ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (E 13 TV-L) mit 65% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Die Stelle ist zunächst auf 3 Jahre befristet, jedoch im Rahmen der Promotion verlängerbar. Die Lehrverpflichtung beträgt bei Vollzeit 4 SWS.

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Wasserstoffbetriebene Boote sind klimafreundliche Alternative zu Lkw

Neue Studie: Wirtschaftschemiker der Universität Münster bewerten Kosten von wasserstoffbetriebenem Frachtverkehr

Klimabelastung durch Gütertransport: Zwischen 2010 und 2018 war der Transportsektor für rund 14 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Expertinnen und Experten suchen daher nach alternativen, klimafreundlicheren Lösungen – nicht nur beim Transport auf der Straße, sondern auch im Schiffsverkehr, wo der Einsatz von Batterien als Energiequelle bislang nur schwer möglich ist. Eine vielversprechende, aber noch wenig erforschte Lösung sind kleine, autonom fahrende wasserstoffbetriebene Boote, die den Transport per Lastkraftwagen teilweise ersetzen können. Ein Forschungsteam um den Wirtschaftschemiker Prof. Dr. Stephan von Delft von der Universität Münster hat diese Lücke nun geschlossen: Es hat erstmals ein solches Boot mathematisch modelliert und eine Lebenszyklus- und Kostenanalyse durchgeführt. „Unsere Berechnungen zeigen, in welchen Szenarien wasserstoffbetriebene Boote im Vergleich zu etablierten Transportlösungen nicht nur nachhaltiger, sondern auch wirtschaftlicher sind“, unterstreicht Stephan von Delft. „Sie sind daher relevant für Politik und Industrie.“

© Greitemeier et al. (2025)

Studie zur Batterielieferkette zeigt Chinas globale Dominanz

Die Produktion von Batterien für Elektroautos erfordert eine global vernetzte Lieferkette. Ein Forschungsteam der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB und der Universität Münster hat die Besitzverhältnisse und geopolitischen Abhängigkeiten entlang dieser Kette analysiert. Das Ergebnis: China beherrscht nahezu die gesamte Wertschöpfungskette von Lithium-Ionen-Batterien.