Lehr-Lern-Labore, Lernwerkstätten und Learning-Center: Teilprojekt 2
Um Schüler*innen die Teilhabe an der digitalen Welt zu ermöglichen, benötigen (angehende) Lehrkräfte medienpädagogische Kompetenzen. In diesem Projekt wird ein Seminar konzipiert und evaluiert, das diese Kompetenzen bei Sachunterrichtsstudierenden gezielt fördert, indem medienpädagogisches Wissen für den Sachunterricht aufgebaut sowie eine digital gestützte Sachunterrichtsstunde geplant und im komplexitätsreduzierten Lehr-Lern-Labor erprobt wird. Der Fokus liegt hierbei auf der Nutzung digitaler Medien zur Gestaltung von Differenzierungsmaßnahmen für die Förderung und Unterstützung von Schüler*innen beim Aufbau naturwissenschaftlichen Wissens. Die Begleitstudie im quasi-experimentellen Prä-Post-Design untersucht die digitalen Lehrer*innenkompetenzen bei den Studierenden.
Die den Perspektiven des Sachunterrichts zugrundeliegenden Bezugsdisziplinen erfordern spezifische inhalts- und prozessbezogene Kompetenzen. Eine prozessbezogene Kompetenz ist beispielsweise das systemische Denken, das man unter gleichem oder ähnlichem Label in verschiedenen Perspektiven findet. Neben dem aufgeführten Beispiel des systemischen Denkens zeigen sich Überschneidungen auch bei weiteren perspektivspezifischen, prozessbezogenen Kompetenzen zwischen den Perspektiven des Sachunterrichts. Vor dem Hintergrund eines perspektivenübergreifenden Unterrichts ist dies besonders relevant. Unklar ist, ob Lernende eine prozessbezogene Kompetenz in einer Perspektive erwerben und dann auch in einer anderen Perspektive anwenden können. Deshalb soll im Projekt SysDeSU (Systemisches Denken im Sachunterricht) anhand des systemischen Denkens überprüft werden, ob Schüler*innen der vierten Klasse diese explizit geförderte Kompetenz sowohl in verschiedenen Kontexten als auch in zwei weiteren Perspektiven anwenden können. Dabei werden auch Fragen zur Stabilität und zu den Einflussfaktoren auf die Performanz systemischen Denkens adressiert.
Entwicklung und Evaluation von Unterrichtsmaterial zur informatischen Bildung im technischen Sachunterricht
Die technische Perspektive des Sachunterrichts wird erweitert durch informatische Kompetenzen, z. B. zum Inhaltsbereich „Sprachen und Automaten“. Diese Kompetenzen sollen Studierende und kooperierende Lehrkräfte in diesem Projekt erwerben, um dazu innovatives und fundiertes Unterrichtsmaterial zu entwickeln, in der Schule zu erproben und zu evaluieren und abschließend zu überarbeiten.