Rechtsautoritäre Bewegungen verzeichnen seit Längerem großen Zulauf in Europa. Wissenschaftliche Forschung hat darauf bislang mit Begriffen Populismus oder Autoritarismus reagiert. Mittlerweile wird allerdings auch die Frage gestellt, ob sich hier Ansätze eines neuen Faschismus beobachten lassen. Inwiefern hilft der Begriff Faschismus, der nicht selten auch mit polemischer Absicht gebraucht wird, das Phänomen autoritärer Entwicklungen in ihren aktuellen Entwicklungstendenzen besser zu verstehen? Worin unterscheidet er sich von Populismus und anderen autoritären Bewegungen, welche Übergänge bestehen möglicherweise zwischen ihnen? Was sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zu den klassischen Formen des Faschismus?   Das Seminar wird sich zum einen mit den klassischen Faschismus-Theorien aus der Zwischenkriegszeit befassen. In einem zweiten Schritt wird ein Überblick über die aktuelle Faschismus-Forschung erarbeitet. Dabei wird auch die Forschung über Populismus und Autoritarismus vergleichend herangezogen. Diese theoretischen Ansätze werden zugleich auf konkrete politische Bewegungen der Gegenwart in Deutschland, im weiteren Europa und nicht zuletzt in den USA angewandt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26

In dieser einführenden Vorlesung werden Grundbegriffe, theoretische Ansätze und Grundprobleme sowie exemplarische Zeitdiagnosen der Soziologie vorgestellt. Das spannungsvolle Verhältnis zwischen Sozialstruktur und Kultur wird eine besondere Aufmerksamkeit bekommen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26

Beim Thema Migration scheiden sich die Geister. Die Positionen in der öffentlichen Debatte reichen von einer totalen Ablehnung, mitunter „Remigration“-Forderungen, über strengere oder eher lockere Steuerung bis hin zu “offenen Grenzen”. Mal wird Willkommenskultur gefordert und gefeiert, mal wird die öffentliche Befindlichkeit durch den Fokus auf die Gewalttaten dominiert, die von Migranten begangen werden.  Täter oder Opfer, Problemquelle oder Marginalisierte/Diskriminierte, zwischen diesen extremen Polen oszilliert das Bild von Migranten. Der Umstand, dass die Migration vorzüglich im Skandal-Modus thematisiert wird, in dem lokale Ereignisse gleich auf den Bildschirm der breiteren Öffentlichkeit katapultiert werden, verstärkt sich durch die auf Klickmaximierung ausgerichtete Sensationslogik digitaler Medien nochmals. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob das strukturell angelegte und politisch ausbeutbare Sensationsinteresse die alltägliche Realität der Migration tatsächlich hinreichend zum Ausdruck bringt. Oder hat sich die Migration auf vielfältige Weise und auch unaufgeregt in das Alltagsleben in Deutschland eingewoben? Gerade die These der Normalität der Migration im Alltag steht hiermit zur Debatte.   Im Seminar soll die materielle Präsenz der Migration im lokalen Raum durch die Methoden qualitativer Sozialforschung aufgezeichnet werden. Somit stehen zwei Ziele im Fokus des Seminars: zum einen sollen die Kenntnisse qualitativer Sozialforschung vertieft und angewandt werden; zum anderen soll damit inhaltlich der sozialen Verankerung der Migration im lokalen Alltag nachgespürt werden. Das wissenschaftliche Interesse geht allerdings über die bloße Aufzeichnung der lokalen Präsenz der Migration hinaus. Es steht auch die Frage im Fokus, inwiefern die praktische Präsenz der Migration als beständiger Teil der alltäglichen Wirklichkeit in konkreten Räumen dort auch tatsächlich reflektiert wird. Eine dritte Frage schließt sich sodann daran an, ob und wie sich das mögliche Bewusstsein der alltäglichen Präsenz der Migration auf die makropolitischen Wertungen übertragen lässt. Besteht eine Kongruenz zwischen unmittelbaren lokalen Erfahrungen und politischen Haltungen oder gehen sie auseinander?   Der lokale Raum beschränkt sich geographisch primär auf Münster und Umgebung. Untersuchungseinheiten können eine breite Vielfalt aufweisen wie z.B. Krankenhäuser, Schulen, Sportvereine, Betriebe etc. Weitere Spezifizierungen erfolgen mit aktiver Teilnahme der Studierenden im Seminar.   Wie aus der Kursbeschreibung unmissverständlich hervorgegangen sein dürfte, wird die aktive Teilnahme durch tatsächliche Forschung gewährleistet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2025/26
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