Das Seminar bietet eine systematische Einführung in die Fragestellungen, Probleme und Ansätze der Kultursoziologie seit ihren Anfängen. Es soll ein Grundverständnis kultursoziologischen Arbeitens vermitteln und die Studierenden in die Lage versetzen, Phänomene des Alltags und des gesellschaftlichen Lebens aus kultursoziologischer Perspektive zu erschließen. Die Fragen, die uns dabei beschäftigen, sind: Was ist überhaupt gemeint, wenn von „Kultur” oder „Kulturen” die Rede ist? Welche unterschiedlichen theoretischen Ansätze haben sich in der Kultursoziologie herausgebildet und was zeichnet die jeweiligen Ansätze aus? An welchen Grundproblemen arbeiten sich die verschiedenen Perspektiven ab? Was unterscheidet die soziologische Beschäftigung mit dem Gegenstandsbereich „Kultur” von einer kultursoziologischen Perspektive auf alle möglichen soziologischen Gegenstandsbereiche? Wie verhalten sich Alltagswissen und soziologische Perspektive zueinander? In welchem Verhältnis stehen (politische) Werturteile und wissenschaftliche Positionen? Inwiefern kann uns Kultursoziologie helfen, Gesellschaft zu verstehen und zu erklären?
In dem Seminar werden klassische und aktuelle Grundlagentexte der Kultursoziologie gelesen. Dabei werden unterschiedliche Facetten des Kulturbegriffs in den Blick genommen, z.B. Perspektiven auf Kultur als Aushandlungsprozess sozial geteilter Bedeutungen, als Integrationsmechanismus von Gesellschaften und als Distinktionspraxis sozialer Gruppen.
- Lehrende/r: Lena Dreier