Ideologien der Ungleichwertigkeit beruhen auf der kategorialen Abwertung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen. Sie dienen dazu, soziale Hierarchien zu legitimieren und aufrechtzuerhalten (vgl. Küpper, 2016, S. 21). Im Seminar werden die Grundlagen, Erscheinungsformen und Wirkmechanismen dieser Ideologien untersucht, die sich unter anderem in Diskriminierung äußern.
Dabei wird nicht nur ihre Verbreitung in Mehrheitsgesellschaften betrachtet. Auch innerhalb von Gemeinschaften, die selbst von Diskriminierung betroffen sind, können sie entstehen und weitergegeben werden. Ein Beispiel hierfür sind ultranationalistische Bewegungen wie die türkisch-rechtsextremen Grauen Wölfe, die Ungleichwertigkeitsideologien innerhalb migrantischer Gemeinschaften mobilisieren (vgl. Bozay, 2017, S. 165).
Diese Dynamik verdeutlicht die Vielschichtigkeit von Ungleichwertigkeitsideologien, die sich in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten manifestieren. Ziel des Seminars ist es, ein differenziertes Verständnis für diese Komplexität zu entwickeln.
Bozay, K. (2017). Unter Wölfen?! In K. Bozay & D. Borstel (Hrsg.), Ungleichwertigkeitsideologien in der Einwanderungsgesellschaft (S. 165–185). Wiesbaden, Deutschland: Springer Fachmedien Wiesbaden.
Küpper, B. (2016). Ideologien der Ungleichwertigkeit und das Syndrom gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. In Heinrich-Böll-Stiftung & Bildungswerk Weiterdenken (Eds.), Ideologien der Ungleichwertigkeit (S. 21–37). Berlin, Deutschland: Heinrich-Böll-Stiftung.
- Lehrende/r: Hevidar Isik