Prof. Dr. Franz-Werner Kersting
geb. am 2.3.1955 in Lippstadt/Westfalen; verheiratet, zwei Söhne | |
1975-1981 | Studium der Geschichte, Germanistik und Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster |
1981 |
Erstes Staatsexamen für die Lehrämter Sek. II/I |
1981-1984 | Promotionsstipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung |
1984-1986 | Wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar der WWU Münster |
1987 | Promotion an der WWU Münster (bei Heinz Gollwitzer) |
Oktober 1986 - November 2020 | Mitarbeiter am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster |
1986-1996 | Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der WWU Münster |
1996 |
Habilitation an der Universität Siegen (Venia legendi: Neuere und Neueste Geschichte) |
WS 1998/99 und SS 1999 | Vertretung des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte (Jürgen Reulecke) an der Universität Siegen |
2003 |
Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Siegen |
Juni 2006 | Umhabilitierung an die WWU Münster, Fachbereich Geschichte/Philosophie (Venia legendi: Neuere und Neueste Geschichte/Ernennung zum außerplanmäßigen Professor) |
2016-2017 | Kommissarischer Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte |
A. Monographien:
B. Editionen:
C. Aufsätze:
D. Verantwortliche Redaktion:
Moderation des Panels „Medizinische Forschung und Krankenmord“ auf der Fachtagung „Zwischenanstalten. Ein besonderer Typus Anstalt im Nationalsozialismus?“ des Hessischen Instituts für Landesgeschichte vom 14.-15 September 2023 in Marburg.
Moderation des „Zeitzeug:innen-Gesprächs“ mit Maria Rave-Schwank, Thomas Becker, Rainer Kukla und Hilde Schädle-Deininger im Rahmen des Workshops „Wer zahlt? Ökonomien der Psychiatriereformen“ des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vom 21.-22. März 2024
Vorlesung: Von Nürnberg nach Den Haag: Kriegsverbrechen, Völkermord und Völkerstrafrecht im 20. Jahrhundert
Online-Vorlesung (über Zoom und Learnweb) im Rahmen des „Studium im Alter“, Mi 10-12 Uhr, Beginn: 10. April 2024.
Mit Blick auf die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts haben Ortsnamen wie Babij Jar, Katyn, Dresden, Hiroshima, My Lai oder Srebrenica eine bedrückende faktische wie symbolische Relevanz. Sie stehen – ähnlich wie in jüngster Zeit vor allem Butscha oder die Kibbuzzim in der Nähe von Gaza– für Verbrechen, die gegen das Kriegsrecht bzw. das humanitäre Völkerrecht verstoßen haben. Dagegen verweisen gleichermaßen bekannte Namen wie Nürnberg oder Den Haag auf rechtlich-kulturelle Errungenschaften zur Verhinderung (oder wenigstens Eindämmung) und Ahndung solcher Taten. Sie haben in der Diskussion über den Umgang mit (vermeintlichen) Kriegsverbrechen durch den Ukraine-Konflikt sowie den Krieg in Nahost ebenfalls in erschreckender Weise an Aktualität gewonnen.
Ausgehend von definitorischen/begriffsgeschichtlichen Vorüberlegungen und Abgrenzungen („Kriegsrecht“, „humanitäres Völkerrecht“, „Völkerstrafrecht“, „Kriegsverbrechen“, „Völkermord“/„Genozid“, „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, „Verbrechen der Aggression“) möchte die Vorlesung in einem international vergleichenden Überblick anhand ausgewählter Beispiele drei Dimensionen des Themas beleuchten: 1. die konkreten Entstehungsbedingungen, Praktiken, Täter und Opfer von Kriegsverbrechen, 2. die ersten Jahrzehnte des diskursiven und strafrechtlichen Umgangs von Staatengemeinschaft, Politik, Justiz und Gesellschaft mit diesem Phänomen, und 3. die Rolle von Kriegsverbrechen und Völkermord in der nationalen wie internationalen Erinnerungskultur.
In jeder Sitzung soll der thematische Überblick durch die gemeinsame Lektüre und Diskussion eines ausgewählten Quellentextes vertieft werden. Ferner wird regelmäßig auch Film- und Fotomaterial zur Analyse und Veranschaulichung der Einzelthemen eingesetzt (Stichwort „Visual History“) – zumal gerade die ‚Macht von Bildern‘ im fraglichen Problemfeld eine stetig wachsende Rolle spielte und spielt.
Einführende Literatur wird im Laufe der Veranstaltung genannt.