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Kevin Lenk, M.A.

Historisches Seminar
Neuere und Neueste Geschichte (19. bis 21. Jahrhundert)
Domplatz 20-22
Raum 128
48143 Münster
Tel.: +49 251 83-23243
E-Mail: kevin.lenk@uni-muenster.de

 

Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit

  • Mi., 24.07.2024, 14 bis 16 Uhr
  • Mi., 07.08.2024, 14 bis 16 Uhr
  • Mi., 11.09.2024, 10-12 Uhr
  • Aktuelles Projekt

    Die Küsten sichern, die Welt beherrschen. Zur Geschichte eines transimperialen Projekts ca. 1870-1930

    Mein Projekt fragt an der dreifachen Schnittstelle zwischen Sicherheitsgeschichte, transimperialer Geschichte und Maritime History, wie europäische Kolonialimperien zwischen 1870 und 1930 Küstenräume sicherten und somit erstens koloniale Herrschaftsverhältnisse in diesen strukturierten, zweitens wie diese Herrschaftsverhältnisse Küstenräume als solche formten und ausrichteten sowie drittens, wie die hierbei ausgebildeten Praktiken, Routinen und Wissensformen der Sicherung litoraler Räume längerfristig Eingang in internationales Recht und internationale Sicherheitsregime fanden.

    Das Projekt betrachtet Küstenräume, die weder rein geografisch determiniert noch rein diskursiv konstruiert sind, als eigenlogische Übergangszonen zwischen aquatischen und terrestrischen Räumen, die im Untersuchungszeitraum die zentralen Interfaces globaler Flows an Waren, Personen, Krankheitserregern und Wissen darstellten. In diesen Räumen flossen zudem unterschiedliche Rechtsordnungen, Lebensweisen, imperiale Interessen und Konkurrenzen sowie Vorstellungen und Möglichkeiten von Territorialität und Souveränität ineinander und stellten europäische Kolonialimperien somit vor besondere Herausforderungen des „Sicherns“ und „Ordnens“.

    Konkret untersucht das Projekt in einem ersten Schritt drei Versuche europäischer Kolonialimperien, Küstenräume zu „sichern“. Zum einen untersucht es die europäischen Versuche der Cholerabekämpfung und des Umgangs mit verarmten Pilgern sowie Kriminalität im Roten Meer, der Suezkanalzone und an der Küste des Hedschas zwischen 1866 und 1914. Zum anderen untersucht es das Vorgehen des Internationalen Maritimen Büros auf Sansibar und der daran beteiligten Kolonialimperien gegen Alkohol- und Waffenschmuggel sowie Sklavenhandel an der ostafrikanischen Küste zwischen 1890 und 1911. Schließlich analysiert es das Vorgehen europäischer Mächte gegen die Entführung von Dampfpassagierschiffen in den Küstenräumen und Flussdeltas um Hong Kong zwischen 1905 und 1935.

    In einem zweiten Schritt betrachtet es dann die Übersetzung der in den Case Studies erprobten oder rekonfigurierten Praktiken und Wissensbestände der Küstensicherung in Recht und abrufbares geteiltes Wissen durch internationale und transimperiale Institutionen wie internationale Konferenzen, das Institut Colonial International und den Völkerbund.

  • Forschungsinteressen und -schwerpunkte

    • Geschichte Deutschlands, Westeuropas und Nordamerikas
    • Politische Gewalt
    • Protestbewegungen und politischer Radikalismus
    • New Imperial History
    • Gegenwartsnahe Zeitgeschichte
    • Kulturgeschichte des Politischen

     

  • Vita

    Werdegang:

    • Seit 10/2021
      Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Neuere und Neueste Geschichte (19.-21. Jh.) der Universität Münster
    • 2017 – 2021
      Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin. Thema: Tod und Gemeinschaft. Die politische Instrumentalisierung von Toten im Kontext des deutschen Linksterrorismus, 1971-1977
    • 2014 – 2016
      Masterstudium der Modernen Europäischen Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin
    • 2011 – 2014
      Bachelorstudium der Geschichte und Kulturwissenschaft an der Humboldt- Universität zu Berlin und der University of Exeter


    Preise und Stipendien:

    • 03/2021 - Mai 2021
      Promotionsstipendium des Centre Marc Bloch
    • 11/2020 - 02/2021
      Promotionsstipendium der Fazit-Stiftung
    • 09/2018
      1.Platz beim Posterwettbewerb des Doktorandenforums u. 1. Platz beim History-Slam auf dem 52. Deutschen Historikertag, 25. - 28. September 2018 in Münster
    • 2017 - 2020
      Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
    • 2012 - 2016
      Studienstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes

     

  • Publikationen

    Monographien

    • Tod und Gemeinschaft. Die politische Instrumentalisierung der Toten des deutschen Linksterrorismus, 1971-1977, Reihe "Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte" des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, im Erscheinen, 30.12.2024.

    Aufsätze

    • „Linksanwälte“ und Gegenöffentlichkeiten. Vier Schlaglichter auf ein ambivalentes Verhältnis, in: Jonas Brosig u. Angela Borgstedt (Hrsg.), Organe der Rechtspflege – Organe der Revolution? "Linksanwälte" im Lichte von APO und sozialrevolutionärem Terrorismus der späten 1960er- und 1970er-Jahre in der Bundesrepublik, im Erscheinen.

    • Burying the Dead — Reimagining the State. State Funerals for Victims of West German Left-Wing Terrorism, 1974–1977, German Studies Review 44 Heft 1 (2021), S. 87-105.
    • Keine andere Geschichte. Die politische Aneignung von Toten im Kontext des Linksterrorismus der 1970er Jahre – Das Beispiel Siegfried Buback, in: Heger, Martin u. Petzsche, Anneke (Hrsg.): Terrorismusbekämpfung in Europa im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit – historische Erfahrungen und aktuelle Herausforderungen, Baden-Baden 2019, S. 85-108.

    Lehrbuchartikel

    • (mit Colin Reid, Erika Szivos und Claire Barille) Unterkapitel: Protest and Social Movements (Modern), The European Experience. A Multi-Perspective History of Modern Europe, Cambridge 2023, DOI: 10.11647/OBP.0323.
    • (mit Gabor Koloh, Karoly Halmos und Darina Martykanova) Unterkapitel: Generations and Life-Cycles (incl. Youth Cultures) (Modern), The European Experience. A Multi-Perspective History of Modern Europe, Cambridge 2023, DOI: 10.11647/OBP.0323.
    • (mit Ondrej Daniel, Florence Tamagne und Zsuzsanna Gyimesi) Unterkapitel: Generations and Life- Cycles (incl. Youth Cultures) (Contemporary), The European Experience. A Multi-Perspective History of Modern Europe, Cambridge 2023, DOI: 10.11647/OBP.0323.

    Rezensionen, Tagungsberichte und Sonstiges:

    • (mit Steffi Orbach, Matthias von Hellfeld, Karina Urbach und Benedikt Stuchtey) Bedeutende Herrscherinnen - Queen Victoria und das Viktorianische Zeitalter, Deutschlandfunk Nova - Eine Stunde History, 19.01.2024, https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/bedeutende-herrscherinnen-queen-victoria-1819-1901

    • (mit Georgios Chatzoudis u. Charlotte Lerg) Was wäre gewesen? Der Deutsche Herbst ist ein anderer, 03.08.2023,https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/waswaeregewesen_kevinlenk_deutscherherbst

    • (mit Laetitia Lenel, Helge Pösche und Janosch Steuwer), "Wie viel Gegenwart verträgt die Geschichtsforschung?", Vergangenheitsformen - Der Redaktionspodcast von HSozKult,  Staffel 1 Folge 6, 28.07.2023. Link zum Podcast auf Spotify

    • Podcast Geschichte Europas, Folge T-007 - Die RAF und der "Deutsche Herbst" (1977), 06.10.2022.
      Link zum Podcast auf Spotify
    • Rezension zu: Maier, Martin G., Der herausgeforderte Konservatismus. Von 1968 bis zur Berliner Republik, Marburg 2019, in: Das Argument 336 (2021), S. 149-152.
    • Anno PunktPunktPunkt Folge 53 – Umgang mit den Toten des deutschen Linksterrorismus in den 1970er Jahren, Juni 2020.
      Link zum Podcast auf Spotify
    • Rezension zu: Scolari, Baldassare, State Martyr. Representation and Performativity of Political Violence, Baden- Baden 2019, in: H-Soz-Kult, 12.12.2019.
    • (mit Sophie Strasser) - Tagungsbericht: Terrorismusbekämpfung in Europa im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit – historische Erfahrungen und aktuelle Herausforderungen, 11.07.2018 – 13.07.2018 Berlin, in: Martin Heger u. Anneke Petzsche (Hrsg.), Terrorismusbekämpfung in Europa im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit – historische Erfahrungen und aktuelle Herausforderungen, Baden-Baden 2019, S. 327-340.
    • Tagungsbericht: Terrorismusbekämpfung in Europa im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit – historische Erfahrungen und aktuelle Herausforderungen, 11.07.2018 – 13.07.2018 Berlin, in: H-Soz-Kult, 11.09.2018.
    • Rezension zu: Hänni, Adrian, Terrorismus als Konstrukt. Schwarze Propaganda, politische Bedrohungsängste und der Krieg gegen den Terrorismus in Reagans Amerika, Essen 2018, in: H-Soz-Kult, 13.06.2018.
    • Rezension zu: Terhoeven, Petra, Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, München 2017, in: H-Soz-Kult, 28.11.2017.
    • (mit Lisa Esser) - Tagungsbericht: Quo vadis Zeitgeschichte? / L’histoire du temps présent et ses défis au XXIe siècle, 01.10.2014 – 02.10.2014 Paris, in: H-Soz-Kult, 21.02.2015.

     

  • Ämter und Gremienarbeit

    • Seit 07/2024
      Vorstandsmitglied und Co-Sprecher des Centre for Empire Studies: (Post)Colonial Histories and Global Entanglements (zuvor Mitglied des kommissarischen Gründungsvorstands)

    • Seit 10/2022
      Mitglied des Seminarvorstands des Historischen Seminars der Universität Münster (10/2022-06/2023 Stellv. Mitglied, seit 07/2023 reguläres Mitglied)

  • Vorträge

    • Die Küste sichern, die Welt beherrschen. Zur Geschichte eines transimperialen Projekts ca. 1870-1930, Kolloquium zur Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen, Humboldt-Universität zu Berlin, 16.01.2024.

    • Das Litoral sichern, die Welt beherrschen. Zur Geschichte eines transimperialen Projekts (1830-1930), Workshop „Neue Zugänge zur Zeitgeschichte“, Universität Mannheim, 29.06.2023.

    • Die Küste und der Souverän. Litorale Räume als Objekt imperialen Ordnens im 19. Jahrhundert, Bodensee-Retreat 2023 "Utopia as Colonial Practice", Universität Konstanz, 22.06.2023.

    • "Death, the Self, and the Other. The Instrumentalization of Victims of German Left-Wing Terrorism", Workshop: Historical Perspectives on Victims of Terrorism in the Modern Age, Georg-August-Universität Göttingen, 30.09.2022.
    • "Die Advokaten und die Märtyrer. Zur Rolle des Anwaltsumfeldes in der politischen Mobilisierung anlässlich getöteter Gruppenmitglieder aus der RAF und Bewegung 2. Juni", Symposion: ORGANE DER RECHTSPFLEGE – ORGANE DER REVOLUTION? „Linksanwälte“ im Lichte von APO und sozialrevolutionärem Terrorismus der späten 1960er und 1970er Jahren in der Bundesrepublik, Universität Mannheim, 02.06.2022.
    • „Opfergemeinschaften. Die politische Instrumentalisierung von Toten im Kontext des deutschen Linksterrorismus, 1970–1977“, Konferenz: Transmortale X. Neue Forschungen zum Tod, Museum für Sepulkralkultur Kassel, 26.03.2021.
    • „„Nach Petra wurde noch nichts benannt.“ Die politische Instrumentalisierung von Toten im Kontext des deutschen Linksterrorismus, 1970 – 1977,“ Forschungscolloquium zur Europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, Humboldt-Universität zu Berlin, 30.10.2019.
    • „„Nach Petra wurde noch nichts benannt.“ Die politische Instrumentalisierung von Toten im Kontext des deutschen Linksterrorismus, 1970 – 1977,“ Forschungskolloquium zur Neueren und Neuesten Geschichte, Universität Göttingen, 09.05.2019.
    • Death and Power. Theory of Hegemony and the Construction of Political Identities around Martyrs”, Workshop: How to create a theoretical framework for dissertational theses, Ruhr- Universität Bochum, 04.04.2019.
    • (mit Anneke Petzsche) „Workshop für Nachwuchswissenschaftler: Fall-Studien Opfer von Terrorismus aus rechtswissenschaftlicher/ geschichtswissenschaftlicher Sicht – Vorzüge eines interdisziplinären Zugangs“, Konferenz: Terrorismusbekämpfung in Europa im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit – historische Erfahrungen und aktuelle Herausforderungen, Humboldt-Universität zu Berlin, 11.07.2018.
    • „Umstrittene Opfer. Staat, Medien, Neue Linke und die emotionale Rekonfiguration des Politischen in der Bundesrepublik, 1970-1978“, Forschungskolloquium der Abteilung für Neuere Geschichte, Universität zu Köln, 04.06.2018.
    • „Kritik jenseits von Kaderpartei und Spontaneismus: Das Sozialistische Büro und das Problem linker Gewalt, 1972-1977.“, Konferenz: Die Bewegung ist tot - Viva la Revolución? Lebenswege nach 1968, Evangelische Akademie Frankfurt am Main, 12.04.2018.

     

  • Lehre

    Vor dem Wintersemester 2021/22

    • 14-16 April 2021: (mit anderen) - Teaching European History in the 21st Century. Intensive Study Program: European Identities, Utrecht.
    • 16. & 18. August 2021: Einführung in die Geschichte Deutschlands und Berlins, Sommerschule des ZDS der Universität Peking.
    • 06. & 08.08.2019: Einführung in die Geschichte Deutschlands und Berlins, Sommerschule des ZDS der Universität Peking.
    • 17. & 19.07.2018: Einführung in die Geschichte Deutschlands und Berlins, Sommerschule des ZDS der Universität Peking.
    • 18. & 20.07.2017: Einführung in die Geschichte Deutschlands und Berlins, Sommerschule des ZDS der Universität Peking.