Nachhaltigkeit
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Kompetenzbereich „Nachhaltigkeit“ – Zukunft gestalten durch interdisziplinäre Kompetenzentwicklung

Nachhaltigkeit ist ein komplexer, vielschichtiger Begriff, der alle Bereiche unserer Gesellschaft betrifft – von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft bis hin zu Zivilgesellschaft und Religion. Um gesellschaftliche Transformationsprozesse aktiv mitzugestalten, benötigen Studierende die Fähigkeit, nachhaltigkeitsrelevante Herausforderungen ganzheitlich zu analysieren und dabei das Wissen verschiedener Disziplinen zu berücksichtigen und zu integrieren. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um sich mit eigenen Ideen und Ansätzen konstruktiv in gesellschaftliche Prozesse einbringen und Veränderung mitgestalten zu können, insbesondere, um Entscheidungen unter Unsicherheit (bei widersprüchlichen Informationen und unvollständiger Datengrundlage) treffen und nachvollziehbar begründen zu können.

Im Rahmen dieses Kompetenzbereichs erwerben Studierende zentrale Nachhaltigkeitskompetenzen, die sie befähigen, in einer sich wandelnden Welt wirksam zu agieren. Dabei steht nicht die thematische Spezialisierung im Vordergrund, sondern die gezielte Entwicklung folgender Fähigkeiten:

Systemisches und vernetztes Denken: Die Studierenden lernen, komplexe gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Zusammenhänge zu erkennen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Akteurs- und Handlungsebenen zu analysieren.

Inter- und transdisziplinäre Anschlussfähigkeit: Durch den Perspektivwechsel in fachfremde Denk- und Arbeitsweisen üben sie sich darin, Methoden und Konzepte unterschiedlicher Disziplinen zu erschließen und mit ihrem eigenen Fachwissen zu verknüpfen.

Zukunftsorientiertes Denken und Antizipationskompetenz: Die Fähigkeit, mögliche zukünftige Entwicklungen vorauszudenken, unterschiedliche Zukunftsszenarien zu vergleichen und daraus Handlungsspielräume im Sinne der Nachhaltigkeit abzuleiten.

Kritische Reflexion, ethische Sensibilität und Urteilskraft: Die Studierenden werden befähigt, bestehende Strukturen und Narrative zu hinterfragen, Werte und ethische Dilemmata in sozialen und ökologischen Fragen abzuwägen und fundierte Positionen zu gesellschaftlich kontroversen Nachhaltigkeitsthemen zu entwickeln.

Empathie und Perspektivwechsel: Studierende entwickeln ein Verständnis für die Perspektiven anderer und auf dieser Basis die Fähigkeit, ihre eigene Haltung und Rolle in Nachhaltigkeitskontexten kritisch zu hinterfragen.

Konfliktlösungsfähigkeit in pluralistischen Gesellschaften: Die Fähigkeit, mit Meinungsvielfalt und Interessenkonflikten konstruktiv umzugehen, gemeinsam tragfähige Lösungen zu erarbeiten und dabei demokratische Aushandlungsprozesse zu fördern.

Mittels dieser Kompetenzen werden Studierende befähigt, Wandel aktiv mitzugestalten (Transformationspotenzial) und kreative Lösungsansätze für bestehende Herausforderungen zu entwickeln (Innovationspotenzial). Vor diesem Hintergrund können die angebotenen Lehrveranstaltungen – inhaltlich wie methodisch – eine große Vielfalt abdecken. Die Bereitschaft, sich auf neue Themen und Denkweisen einzulassen, die eigene disziplinäre Perspektive zu erweitern und sich zu diesem Zweck auch in Methoden und Grundbegriffe anderer Fächer einzuarbeiten, sind eine essenzielle Voraussetzung auf Studierendenseite, um Nutzen aus dem Besuch von Veranstaltungen aus diesem Kompetenzbereich zu ziehen.

Verantwortliche für den Kompetenzbereich: Carolin Bohn, M.A. (FB 06) (Zzt. vertreten durch Dr. Tobias Gumbert)
Beteiligte Fachbereiche und Einrichtungen: ZIN, FB 01, FB 02, FB 03, FB 06, FB 08, FB 09, FB 10, FB 11, FB 12, FB 13, FB 14.