Lehr-, Lern- und Prüfungsformen bewusst planen

Forschungsorientierte Lehre

Forschungsorientierte Lehre ist nicht nur für den wissenschaftlichen Nachwuchs sinnvoll. Theoriebasiertes, methodengeleitetes und problemzentriertes Lehren und Lernen eröffnet den Studierenden generell große Transferpotentiale, die sie im Berufsleben immer wieder nutzen können.

Für die Studiengangsentwicklung bedeutet dies, dass Studierende Forschung ausprobieren können sollen. Indem sie an aktuelle Forschungsstände herangeführt werden und selbst erste Forschungserfahrungen sammeln, wird das Interesse der Studierenden in den Mittelpunkt gerückt.

Es geht beim "Forschenden Lernen" also um die Frage der didaktischen Gestaltung des Studiums: Studierendenzentrierung, Methodenqualifikation, curriculare Freiräume zur Schwerpunkt- und Profilbildung, Interdisziplinarität sowie ein Unterstützungssystem für Projekte und Abschlussarbeiten sind wichtige Bestandteile. Die Studierenden sollen eigene Forschungsinitiativen frei entwickeln können. Damit kann gerade in den Bachelor-Studiengängen Verschulungstendenzen des Studiums entgegengewirkt werden. 

Angemessene Prüfungsformen

Kompetenzorientierte Studiengänge erfordern ebensolche Prüfungen. Es sollte also mit der Prüfungsform der Erwerb der in dem Modul vermittelten Kompetenzen überprüft werden. Zudem ist es notwendig, dass Studierende verschiedene Prüfungsformen kennenlernen, die sich auf verschiedene Kompetenzen beziehen: Hausarbeiten, Referate, Präsentationen, Portfolios, Klausuren, mündliche Prüfungen, Essays, Projektdarstellungen etc.

Es ist sinnvoll, möglichst oft Modulabschlussprüfungen statt veranstaltungsbezogene Prüfungen anzubieten. Das reduziert zum einen die Prüfungslast und stellt zum anderen die Kohärenz innerhalb des Moduls sicher. Eine Abstimmung der Lehrenden zur angemessenen Prüfungsdidaktik ist hierbei notwendig.
Weitere Informationen zu kompetenzorientiertem Prüfen, innovativen Prüfungsformen und studienbegleitendem Prüfen

Angemessene Prüfungsdichte

Von Studierenden wird oft die zu hohe Prüfungsfrequenz kritisiert. Dieses Problem lässt sich durch verschiedene Maßnahmen beheben. Es ist zum Beispiel hilfreich, möglichst häufig Modulabschlussprüfungen durchzuführen anstatt einzelne Veranstaltungen abzuprüfen. Eine Empfehlung seitens des Akkreditierungsrats geht von durchschnittlich nicht mehr als sechs Leistungen pro Semester (je nach zeitlichem Aufwand der Vorbereitung oder der Erbringung) aus.

Die Studierenden sollen zudem die Möglichkeit haben, nicht bestandene Prüfungsleistungen zeitnah wiederholen zu können. 

Weitere  Empfehlung

Sinnvoll ist die Überlegung, welche Prüfungsleistungen in die Endnote einfließen (zum Beispiel Verzicht auf die Gewichtung der Note eines Einführungs- oder Grundlagenmoduls, um die Studierenden nicht schon zu Studienbeginn unter Notendruck zu setzen).

Des Weiteren können Prüfungen über das ganze Semester verteilt werden. So verdichten sich nicht alle Prüfungen am Ende der Vorlesungszeit.