© Tonja Cappiello

Der Friedhof lebt!
Interreligiöse Archegärten in Deutschland

Ein interreligiöses Mitweltförderprojekt

Das ITZ-Projekt „Der Friedhof lebt“, an dem auch der Arbeitsbereich Islamische Philosophie mit Schwerpunkt Ethik mitwirkt, ist ein interreligiöses Drittmittelprojekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das vom Bundesamt für Naturschutz und der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen seit Sommer 2023 gefördert wird.

Das Hauptziel des dreijährigen Projekts besteht darin, Friedhöfe über ihre traditionelle Funktion hinaus als Begegnungs- und Erholungsorte in stadtnaher Natur zu betrachten. Dazu werden christliche, muslimische und jüdische Friedhöfe in sogenannte Archegärten umgewandelt, die die biologische Vielfalt fördern und Raum für interreligiöse Verständigung bieten sollen. Dabei wird die Arche als interreligiöses Symbol verwendet, um die Topoi „Überleben“ und „Artenvielfalt“ in den drei großen Religionen zu thematisieren. Ziel ist es, Friedhöfe zu Lernorten für biologische und religiöse Vielfalt in städtischen Gebieten zu machen. Das Projekt umfasst die Entwicklung interdisziplinärer Bildungs- und Praxisformate, die zunächst an den Pilotstandorten Münster und Erftstadt erprobt werden.

Durch das Projekt sollen Menschen für den Schutz der biologischen Vielfalt sensibilisiert werden. Es soll sie dazu anregen, die Natur nicht nur als Ressource, sondern als Teil ihres eigenen Lebens und als Schöpfung zu betrachten. Die Archegärten sind gedacht als Erfahrungsraum in dem Menschen sich selbst als Mitgeschöpfe erleben und regionale Pflanzen- und Tierarten kennenlernen können.

Weitere Informationen: Der Friedhof lebt – Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen