„Lippenbekenntnisse reichen nicht“

Islamwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Bauer im dpa-Gespräch

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Islamwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Bauer

© Julia Holtkötter

Zu den politischen Unruhen in Ägypten hat sich Islamwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Bauer im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) geäußert. Viele Zeitungen und Online-Medien haben das Interview mittlerweile veröffentlicht, unter anderem die Süddeutsche Zeitung, focus.de und stern.de.

Auch der Deutschlandfunk hat Prof. Bauer für die Sendung „Informationen am Mittag“ zur Lage in Ägypten gefragt. (bhe)

Aus dem dpa-Interview:

Angesichts der Unruhen in Ägypten müssen die westlichen Länder nach Ansicht eines Experten Farbe bekennen und sich stärker für Demokratie in dem nordafrikanischen Land einsetzen. Eine tragende Rolle beim Neuanfang könnte der rückgekehrte Ex-Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Mohammed el Baradei, spielen, meint Thomas Bauer, Professor am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft der Universität Münster.

Im dpa-Interview erklärt der Ägypten-Fachmann vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“, wer in dem Konflikt in den nächsten Wochen sonst an Einfluss gewinnen könnte. Die Zahl der Toten bei den Unruhen in Ägypten ist auf mindestens 150 gestiegen.

Woher kommt die Gewalt?

Bauer: „Die Proteste sind friedlich. Aber es könnte Gruppen geben, die die Proteste nutzen. Viele sagen auch, dass die Gewalt von der Regierung geschürt wird, um die Leute dazu zu bekommen, zu Hause zu bleiben und sich um ihre Habseligkeiten zu kümmern. Im Moment ist die Polizei ja praktisch verschwunden und viele glauben, das sei Taktik der Regierung, damit die Menschen froh sind, wenn die Polizei wieder da ist.“

Das ganze dpa-Experteninterview vom 30. Januar 2011