Tag der DH-Projekte

Digital Humanities-Projekte am Exzellenzcluster stellen Projekte und Methoden vor

© Wilfried Gerharz

Die Digital Humanities Projekte (DH) des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ sind am 21. Januar zu einem Cluster-internen Tag der DH-Projekte zusammengekommen. Die Teilnehmenden skizzierten ihre Forschungsvorhaben und schilderten, welches Datenmaterial sie erheben, welche digitalen Programme sie für die Auswertung verwenden und welche Herausforderungen zu erwarten sind. Ziel der DH-Projekte ist es, religiös verbindliche Texte der drei großen monotheistischen Religionen mit DH-Methoden unter verschiedenen inhaltlichen Gesichtspunkten zu erfassen. Teils werden sie dabei erstmals rekonstruiert.

Beim DH-Tag war auch Raum für Austausch über Erfolge und Fehlschläge, um voneinander zu lernen und Inspiration für zusätzliche Komponenten und Analysemöglichkeiten zu gewinnen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Service Center Digital Humanities (SCDH) stellten den Mitgliedern des Exzellenzclusters außerdem vor, wie sie sie bei ihrer Arbeit unterstützen können, um die Herausforderungen in der Projektarbeit gemeinsam zu lösen.

Digital Humanities am Exzellenzcluster „Religion und Politik“

Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ geht in den DH-Projekten anhand der Auseinandersetzung um den historischen Charakter religiös verbindlicher Texte dem Spannungsverhältnis von theologischer Glaubenslehre und gelebter Religiosität nach. Dabei sollen die verschiedenen Schichten der Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte digital veranschaulicht und die historische Entstehung von theologischen Texten aufgezeigt werden.

Vier Forschungsprojekte befassen sich mit der digitalen Edition autoritativer religiöser Texte: Für das Christentum untersucht der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf lehramtliche Entscheidungen der katholischen Kirche sowie der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Holger Strutwolf deutungsrelevante Varianten des Neuen Testaments und ihre Rezeption in reformatorischen und modernen Übersetzungen. Für den Islam erforscht der islamische Theologe Prof. Dr. Mouhanad Khorchide in Kooperation mit der Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Angelika Neuwirth vom Corpus Coranicum in Berlin exemplarische Textstellen des Korans zum Thema Frieden und Gewalt. Für das Judentum untersucht der Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Clemens Leonhard in Kooperation mit der israelischen Ben Gurion Universität in Be’er Scheva einzelne Passagen der Pessach-Haggada. (exc/vvm)