Die Studieninhalte
Modul GW:
Grundlagen der Wissenschaftsphilosophie (18 LP, 8 SWS)
- Übung GW-1: Theorien und Positionen der Wissenschaftsphilosophie (6 LP, 4 SWS)
- Seminar GW-2: Grundlagen der Wissenschaftsphilosophie I (6 LP, 2 SWS)
- Seminar GW-3: Grundlagen der Wissenschaftsphilosophie II (6 LP, 2 SWS)
Modulbegleitende Teilprüfungen:
- Klausur (180 min) zur Übung GW-1
- Hausarbeit/Klausur (60 min)/mündliche Prüfung (30 min) in den Seminaren GW-2 und GW-3
In dem Modul sollen Studierende mit den Grundlagen der Wissenschaftsphilosophie und mit ihren zentralen Begriffen, Fragestellungen und Problemen vertraut gemacht werden. Die Übung „Theorien und Positionen der Wissenschaftsphilosophie“ (GW-1) dient dazu, mittels intensiver Lektüre und Diskussion grundlegender Texte einen Überblick über Theorien und Positionen in der Wissenschaftsphilosophie zu gewinnen. In den Seminaren „Grundlagen der Wissenschaftsphilosophie I“ (GW-2) und „Grundlagen der Wissenschaftsphilosophie II“ (GW-3) sollen darüber hinaus zentrale Themenfelder der Wissenschaftsphilosophie (z. B. Theorien der wissenschaftlichen Erklärung, Theorien der Bestätigung, der Begriff der wissenschaftlichen Theorie und des Modells, Konzeptionen des wissenschaftlichen Wandels und Fortschritts) vertieft behandelt werden.
Modul OW:
Ontologie der Wissenschaften:
Natur-, Kultur- und Sozialphilosophie (12 LP, 4 SWS)
- Seminar OW-1: Metaphysik (6 LP, 2 SWS)
- Seminar OW-2: Naturphilosophie (6 LP, 2 SWS)
Modulbegleitende Teilprüfungen:
- Hausarbeit/Klausur (60 min)/mündliche Prüfung (30 min) in den Seminaren OW-1 und OW-2
Das Modul soll Studierende mit zentralen Fragestellungen und Themen der Ontologie der Wissenschaften im Rahmen von Metaphysik und Naturphilosophie vertraut machen. Dies soll sowohl unter systematischer als auch historischer Perspektive geschehen. Im Falle der Metaphysik bieten sich u. a. die folgenden Themenfelder an: Raum und Zeit, Kausalität, Gesetz, Disposition, Möglichkeit und Notwendigkeit, Ereignis, Eigenschaft, Reduktion, Emergenz, Naturalismus/Physikalismus, natürliche Art. Im Rahmen der Naturphilosophie rücken darüber hinaus die folgenden Begriffe und ihre Geschichte in das Zentrum der Betrachtung: Substanz, Atom, Form, Materie, Kraft, Bewegung, Kosmos.
Modul SW: Spezielle Wissenschaftsphilosophie (18 LP, 4 SWS)
Zwei der drei folgenden Seminare:
- Seminar SW-1: Wissenschaftsphilosophie der Naturwissenschaften (6 LP, 2 SWS)
- Seminar SW-2: Wissenschaftsphilosophie der Sozialwissenschaften (6 LP, 2 SWS)
- Seminar SW-3: Wissenschaftsphilosophie der Geistes-/Kulturwissenschaften (6 LP, 2 SWS)
Zentrale Modulprüfung (6 LP):
- Hausarbeit (20 Seiten) und Gespräch über die Hausarbeit (30 min)
In den Seminaren des Moduls wird den Studierenden die Gelegenheit gegeben, Fragestellungen und Probleme der speziellen Wissenschaftsphilosophie vertieft zu behandeln, und zwar je nach individuellen Schwerpunktsetzungen in zweien der drei Bereiche Wissenschaftsphilosophie der Naturwissenschaften, Wissenschaftsphilosophie der Sozialwissenschaften und Wissenschaftsphilosophie der Geistes-/Kulturwissenschaften. Die Studierenden wählen somit aus dem Angebot zwei Veranstaltungen aus, die sie besuchen wollen. Insbesondere sollen wissenschaftsphilosophische Probleme der Einzelwissenschaften dieser Bereiche im Vordergrund stehen, z. B. im Umkreis der folgenden Themenfelder: Kausalität und Determinismus, Reduktionismus, Naturalismus/Physikalismus, natürliche Art, Induktion, Theorie und Erfahrung, Prognosen, Naturgesetze, Dispositionen, Erklären vs. Verstehen, Interpretation.
Modul IF: Interdisziplinäre Forschungsfelder (12 LP, 4 SWS)
- Seminar IF-1: Interdisziplinäre Forschungsfelder I (6 LP, 2 SWS)
- Seminar IF-2: Interdisziplinäre Forschungsfelder II (6 LP, 2 SWS)
Zentrale Modulprüfung:
Mündliche Prüfung (30 min)
Das Modul ist der interdisziplinären Verknüpfung und Vertiefung wissenschaftsphilosophischer Themen gewidmet. Gemäß ihren individuellen Schwerpunktsetzungen wählen Studierende zwei Veranstaltungen (IF-1, IF-2) aus fachspezifischen Lehrangeboten, aus interdisziplinären Angeboten, die in Kooperation des Philosophischen Seminars mit Zentren und anderen Fächern organisiert werden, oder aus Veranstaltungen zur Theoretischen Philosophie (insbesondere Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie) des Philosophischen Seminars aus. Durch eine individuelle Studienberatung wird gewährleistet, dass Studierende in dem Modul zwei Veranstaltungen aus den genannten Angeboten sinnvoll so kombinieren, dass ein interdisziplinäres Forschungsfeld der Wissenschaftsphilosophie erschlossen wird.
Modul AF: Aktuelle Forschungsfelder (12 LP, 4 SWS)
- Seminar AF-1: Aktuelle Forschungsfelder I (6 LP, 2 SWS)
- Seminar AF-2: Aktuelle Forschungsfelder II (6 LP, 2 SWS)
Modulbegleitende Teilprüfungen:
Hausarbeit/Klausur (60 min)/mündliche Prüfung (30 min) in den Seminaren AF-1 und AF-2
In den Seminaren AF-1 und AF-2 des Moduls sollen aktuelle Frage- und Problemstellungen der Wissenschaftsphilosophie und eng benachbarter Disziplinen (etwa der Wissenschaftsgeschichte, der Wissenschaftssoziologie oder der Wissenschaftsethik) aufgegriffen und anhand neuerer Fachliteratur erarbeitet und diskutiert werden. Im Besonderen werden den Studierenden tiefgehende Einblicke in aktuelle Forschungsdebatten der Wissenschaftsphilosophie ermöglicht. Sie werden zudem mit den gegenwärtigen Methoden und Arbeitsweisen in der Wissenschaftsphilosophie vertraut gemacht.
Modul FP: Forschung und Praxis (18 LP)
Eines der folgenden drei Projekte:
- Berufsqualifizierendes Praktikum
- Projektarbeit
- Konferenz
Zentrale Modulprüfung
Praktikumsbericht, Präsentation der Projektarbeit, Tagungsbeitrag
Dem Modul liegt die Idee zugrunde, Studierenden die Möglichkeit zu bieten, durch die Teilnahme und Beteiligung an einer wissenschaftstheoretischen Tagung (bzw. einem Forschungskolloquium) oder durch die Absolvierung eines Praktikums praktische Erfahrungen in der wissenschaftstheoretischen Forschung oder in Berufsfeldern, die einen Bezug zur Wissenschaftstheorie aufweisen, zu sammeln. Im ersten Fall ist daran gedacht, dass die Studierenden eine wissenschaftstheoretische Tagung (bzw. ein Forschungskolloquium) im In- oder Ausland besuchen, sich an dieser Veranstaltung gegebenenfalls mit einem eigenen Beitrag (Vortrag, Kommentar, Diskussionsbeiträge) beteiligen und abschließend über die Veranstaltung (schriftlich) berichten. Im zweiten Fall ist beabsichtigt, Studierende in Praktika im Umfang von ca. 6 Wochen bei Tages- und Wochenzeitungen mit Wissenschaftsredaktionen, geeigneten wissenschaftlichen Magazinen oder Wissenschaftsverlagen mit wissenschaftstheoretischen Programmen zu vermitteln. Auch Institutionen der Wissenschaftsförderung (z. B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft), des Wissenschaftsmanagements oder der Wissenschaftspolitik (z. B. Forschungsministerien) kommen für die Absolvierung von Praktika in Frage.
Modul MA: Masterarbeit
Dieses Modul ist der Erstellung der Masterarbeit vorbehalten. Ergänzend dazu sollen die Studierenden ein Masterkolloquium besuchen, in welchem sie die Gelegenheit erhalten, sich über ihre Ideen kritisch mit anderen Studierenden derselben Studienphase auszutauschen.
Mögliche Berufsfelder
Das Studium des Fachmasters Wissenschaftsphilosophie dient als Qualifikation für folgende Berufsfelder:
- Wissenschaftsjournalismus (z. B. Tages- und Wochenzeitungen mit Wissenschaftsressort, Wissenschaftsmagazine)
- Wissenschaftsmanagement
- Wissenschaftsförderung (z. B. Deutsche Forschungsgemeinschaft)
- Wissenschaftspolitik (Forschungs- und Bildungsministerien)
- Verlagswesen (Wissenschaftsverlage)
- akademische Wissenschaftstheorie und Philosophie der Einzelwissenschaften
Kooperationspartner
- Zentrum für Wissenschaftstheorie (ZfW), Ansprechpartner: PD Dr. Robert Matthias Erdbeer
- Centrum für Bioethik (CfB), Ansprechpartner: Dr. Johann S. Ach (Geschäftsführer)
- Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
- Institut für Theoretische Physik, Ansprechpartner: Prof. Dr. Michael Klasen
- Universitätsübergreifend soll die Graduiertenausbildung in der Wissenschaftsphilosophie an den Standorten Bielefeld, Hannover und Münster koordiniert werden. Die Einrichtung eines Graduiertenkolloquiums, das jedes Semester an einem der drei Standorte stattfinden soll, ist bereits erfolgt.
Kontakt:
Prof. Dr. Ulrich Krohs
Anschrift:
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Philosophisches Seminar
Domplatz 6
D - 48143 Münster
Telefon (Sek.): ++49 (0)2 51 - 83-2 44 72
Fax: ++49 (0)2 51 - 83-2 42 68
E-Mail: ulrich.krohs AT uni-muenster DOT de