Archiv des Autors: Volker Frick

Herzlich willkommen, liebes Mikulicz-Radecki- und Carabelli-Semester, liebe Studierende des Studiengangs Hebammenwissenschaft!

Die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät begrüßt Sie herzlich in Münster! Wir tun alles, um Ihnen bei den ersten Schritten behilflich zu sein.

Die meisten Fragen lassen sich per Email (info.zbmed@uni-muenster.de), Telefon (0251-83/58560) oder vor Ort an der Leihstelle (Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11) sicher leicht klären.

Auf der Rückseite der Studierendenkarte finden Sie Ihre persönliche ULB-Benutzernummer aufgedruckt – im Klartext sowie als Barcode verschlüsselt. Aus Sicherheitsgründen ist die aufgedruckte ULB-Benutzernummer jedoch noch nicht gültig, wenn die Karte vom Studierendensekretariat verschickt wird, sondern muss einmalig online aktiviert werden. Und das funktioniert so:

Rufen Sie die Online-Anmeldung auf und loggen sich mit Ihrer WWU-Kennung ein. Anschließend geben Sie Ihre ULB-Benutzernummer ein. Das ist schon alles! Nach dem Abschicken der Daten ist Ihre Studierendenkarte in wenigen Augenblicken automatisch für die ULB aktiviert.

Ihre WWU-Kennung ist der Schlüssel zu Ihrem Bibliothekskonto, einsehbar über KatalogPlus (oben rechts). Sie wird auch bei Bestellungen in KatalogPlus und bei der Fernleihe abgefragt. Wenn Sie nicht wissen, mit welcher Kennung Sie sich anmelden können, erfragen Sie diese bitte über den Service Meine Kennung.

Details entnehmen Sie bitte der Serviceübersicht. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenfalls online.
Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

 

Johann Anton Freiherr von Mikulicz-Radecki (1850 – 1905) leistete auf vielen heute eigenständigen Gebieten der Chirurgie Pionierarbeit.

Er gilt als Begründer der Ösophagoskopie und Gastroskopie. Im Jahr 1881 beschrieb er die Achalasie als Funktionsstörung des unteren Ösophagussphinkters. Seine geniale Behandlung war die Fingerweitung durch den eröffneten Magen. 1886 stellte er die subtotale Schilddrüsenresektion vor, um die postoperative Hypothyreose zu verhindern; 1896 verwendete er erstmals einen Mundschutz während Operationen zur Sicherung des aseptischen Verlaufs von Operationen. 1902 ermöglichte er die Anerkennung der Lokalanästhesie, die Carl Ludwig Schleich schon 1892 erfolglos vorgestellt hatte. Seine Technik der Magenresektion ging als Heinek-Mikulicz-Methode in die Medizingeschichte ein. Weitgehend vergessen ist seine überragende Bedeutung für die Urologie.

Eintrag auf wikipedia.de

  • Zur Pathologie und Therapie des Kardiospasmus. In: Deutsche medizinische Wochenschrift. 30(1).1904: 17-9 (pdf) und 30(2).1904: 50-4 (pdf)
  • Die Bedeutung der Röntgenstrahlen für die Chirurgie. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. 31(17).1905: 657–63 (pdf)
  • Gorecki, W. Gorecki: Jan Mikulicz-Radecki (1850–1905). The creator of modern European medicine. In: Digestive Surgery. 19(4).2002: 313–20 (pdf)
  • Peter D. Olch: Johann von Mikulicz-Radecki. In: Annals of Surgery. 152(5).1960: 123–6 (pdf)

Georg Carabelli (1787 oder 1788 – 1842) war ein ungarisch-österreichischer Zahnarzt. 1821 legte Carabelli in Wien das Examen dentisticum ab. Als Zahnarzt der kaiserlichen Familie erhielt er 1821 von Kaiser Franz II. die Erlaubnis, an der Universität Wien Vorlesungen über Zahnheilkunde zu halten. Als Verfasser der ersten brauchbaren Darstellung dieses Fachgebietes gilt er als Begründer der wissenschaftlichen Zahnmedizin in Österreich. Darüber hinaus zählt er zu den Pionieren der Schulzahnpflege.

Eintrag auf wikipedia.de

  • Systematisches Handbuch der Zahnheilkunde. Bd. I.: Geschichtliche Uebersicht der Zahnheilkunde. Doli, Wien 1831.
  • Systematisches Handbuch der Zahnheilkunde. Bd. II.: Anatomie des Mundes. Mit Kupfertafeln v. Carabellis Anatomie des Mundes. Braumüller u. Seidel, Wien 1844.
  • Hastreiter, Max. Georgius Carabelli und sein Systematisches Handbuch der Zahnheilkunde. Erlangen-Nürnberg 1964. 74 S. DISS. v. 22. Okt. 1964. N.p. ULB Signatur: DC 40003

Der Studiengang Hebammenwissenschaft startet erstmalig im WS 2022/23 als eigener Studiengang an der WWU.

Startseite für den Studiengang Hebammenwissenschaft der medizinischen Fakultät der WWU

Foto: © ULB und Kurhan, Fotolia

Amboss Blog: Antibiotikaresistenzen im Visier: Wirkstoffe der Zukunft

Jedes Jahr sterben mehr Menschen an Infektionen mit resistenten Keimen als an Malaria oder AIDS – Tendenz steigend. Was haben wir den Erregern künftig noch entgegenzusetzen?

Antibiotikaresistenzen zählen laut WHO zu den gravierendsten Gefahren der Zukunft. Um künftig weiterhin erfolgreich antibiotisch therapieren zu können, braucht es dringend neue Wirkstoffe. Im AMBOSS-Podcast erklärt Prof. Dr. Rolf Müller, Direktor des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland, wie die Antibiotika der Zukunft funktionieren könnten. Wir stellen die wichtigsten Kandidaten zum Nachlesen vor.

Alles auf einen Blick

  1. Pathoblocker: “Waffen runter!”
    1. Antiliganden und der bakterielle Enterhaken
    2. Biofilmblocker und antibiotische Störsignale
  2. mRNA-Antibiotika: Tödliches Spiegelbild
  3. BacPROTACs: Synthetische Proteinsabotage
  4. Antibiotikaresistenzen eindämmen: Eine Taktik für die Zukunft

Der komplette Beitrag hier.

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Amboss Blog: Gender-Bias in der Anatomie

Einem aktuellen Paper zufolge zeigen anatomische Lehrbücher deutlich weniger weibliche Körper als männliche. Warum das früh unser ärztliches Denken prägt und wie digitale Plattformen dieser Verzerrung ein Ende bereiten, erklärt Studienautor Dr. Dogus Darici im Interview.

AMBOSS-Blog: Herr Dr. Darici, Sie haben gerade eine Studie zu Gender-Bias in anatomischen Lehrmaterialien veröffentlicht. Wie kamen Sie dazu?

Dr. med. Dogus Darici: Im Rahmen einer Histologie-Veranstaltung hat sich eine Studentin bei uns beschwert: „Wir schauen uns den Penis genau an, aber was ist mit dem äußeren weiblichen Genital? Das wird viel zu oberflächlich behandelt.“ Und tatsächlich findet sich – gerade in der Standardliteratur, die wir und dementsprechend auch die Studierenden verwenden – einfach sehr wenig zu dem Thema. Das war der Anlass, uns zu fragen: Gibt es da tatsächlich eine Verzerrung?

AMBOSS: Und, gibt es sie?

Darici: Ja, und das ist, wie uns dann schnell klar wurde, auch schon lange bekannt! Zum einen gibt es einen quantitativen Bias, bei dem es schlicht um die Anzahl der Darstellungen geht. Bereits in den 90er-Jahren wurde im JAMA publiziert, dass Anatomie-Lehrbücher und Atlanten Frauen viel seltener als Männer abbilden. Mir war das gar nicht bewusst, obwohl ich täglich mit diesem Material zu tun habe. Das zeigt, dass es sich um einen impliziten Bias handelt: Es erscheint uns völlig normal, dass wir beispielsweise beim Bewegungsapparat vor allem Männer sehen – und Frauen erst, wenn es um Reproduktionsorgane geht.

  • Das komplette Interview
  • Dr. med. Dogus Darici ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Anatomie und Molekulare Neurobiologie der Universität Münster. Die hier besprochene Studie “Are stereotypes in decline? The portrayal of female anatomy in e-learning” in Anatomical Sciences Education hat er gemeinsam mit Agnes Yüeh-Dan Schneider, Prof. Dr. med. Markus Missler und Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Bettina Pfleiderer vorgelegt.

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Amboss Blog: Diabetes mellitus Typ 1: Primärprävention gesucht

Gene, Umwelt, Immunsystem: Die Pathophysiologie des Diabetes mellitus Typ 1 ist komplex. Warum tritt er auf – und wie ließe er sich verhindern?

Lebenslange Insulintherapie, bedrohliche Langzeitfolgen: Der Diabetes mellitus Typ 1 kann die Lebensqualität Betroffener deutlich einschränken. Umso vorteilhafter wäre es, seine Manifestation von vornherein abzuwenden. Um diesem Ziel näherzukommen, müssen wir zunächst besser verstehen, welche Faktoren die krankheitsrelevanten Autoimmunprozesse auslösen. Was ist über das komplexe Zusammenspiel von Genen und Umwelt bekannt, das letztendlich zur Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen des Pankreas führt – und welche möglichen Präventionsansätze lassen sich daraus ableiten?

Auf einen Blick 

  1. Diabetes mellitus Typ 1: Idealer Kandidat für die Prävention?
  2. Mikrobiom und Diät: Was hat der Darm mit Diabetes mellitus Typ 1 zu tun?
  3. Infektionen und Insulinbedarf: Betazellen im Stress
  4. Hängen die Psyche und Diabetes mellitus Typ 1 zusammen?
  5. Wie kann eine Primärprävention für Diabetes mellitus Typ 1 aussehen? 

Der komplette Artikel hier.

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„Paper of the Month“ Juli 2022 geht an Nils Winter, Prof. Tim Hahn und Prof. Udo Dannlowski aus der Translationalen Psychiatrie

Für den Monat Juli 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Nils Winter, Prof. Tim Hahn und Prof. Udo Dannlowski aus dem Institut für  Translationale Psychiatrie für die Publikation: Quantifying Deviations of Brain Structure and Function in Major Depressive Disorder Across Neuroimaging Modalities. JAMA PSYCHIATRY 2022 Jul 27: e221780 [Abstract].

Seit Jahrzehnten ist die Identifikation von neurobiologischen Unterschieden zwischen Personen mit Depression und gesunden Kontrollprobanden ein Eckpfeiler der klinischen Neurowissenschaften. Aktuelle Meta-Analysen werfen jedoch Zweifel auf bezüglich der Reproduzierbarkeit und klinischen Bedeutung der Befunde zu depressionsbedingten Hirnveränderungen.

Die in dieser Studie verwendete Stichprobe (861 Personen mit Depression, 948 gesunde Kontrollprobanden) stammte aus der „Marburg-Münster Affektive Kohortenstudie“ (MACS, FOR2107) und umfasste hirnbildgebende Verfahren der Magnet-Resonanz-Tomographie (strukturelles MRT, funktionelles MRT, Diffusions-Tensor-Bildgebung) sowie Genetik. Selbst die größten Unterschiede innerhalb der einzelnen Hirn-Modalitäten erklärten lediglich 2 % der Varianz zwischen depressiven und gesunden Personen. Die Ähnlichkeit zwischen Personen mit und ohne Depression betrug dabei zwischen 87 % und 95 %. Die größtmögliche Güte der Klassifikation auf Grundlage dieser univariaten Biomarker belief sich auf 54 % bis 56 % (Zufallsvorhersage = 50 %). Vergleichbare Ergebnisse lieferte der genetische Depressions-Risikoscore.

Unterschiede zwischen Personen mit Depression und gesunden Kontrollprobanden in einzelnen neurobiologischen oder genetischen Markern scheinen vergleichsweise gering und eine Klassifikation auf deren Grundlage nicht möglich zu sein. Die biologische Psychiatrie sollte daher vermehrt auf klinisch nützliche Outcomes und prädiktive, multivariate Methoden setzen, um eine Personalisierung des klinischen Alltags zu ermöglichen.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Service der ZB Med während der Corona-Krise

Wichtige Infos

Unabhängig von WWU-weiten Regelungen gilt in der Zweigbibliothek Medizin, da auf UKM-Gelände, weiterhin:

  • Zugang: 3G-Regel; Kontrolle findet am Eingang zur Bibliothek statt
  • Masken: Maskenpflicht in der gesamten Bibliothek, auch am Arbeitsplatz
  • Arbeitsplätze: Einzelarbeitsplätze im Erdgeschoss und 1. OG, Gruppenarbeit ist im 1. OG möglich
  • Bücher: Lehrbuch- und Gesundheitssammlung ist frei zugänglich, Monographien und Dissertationen müssen über den Katalog bestellt werden

Services in der Bibliothek

  • Jacken und Taschen dürfen mit in die Bibliothek genommen werden
  • Tagesschließfächer und Dauerschließfächer sind verfügbar
  • im Foyer sind Multifunktionsdrucker (drucken, kopieren, scannen) und PC-Arbeitsplätze nutzbar
  • Modelle (Schädel, Skelette, u.a.) können gegen (Benutzer-) Ausweis zum Lernen in der Bibliothek ausgeliehen werden
  • die Automaten im Bistro sind freigegeben, der Verzehr von Speisen und Getränken als auch die Gruppenarbeit ist hier nicht gestattet
  • Ohrstöpsel sind an der Leihstelle gegen Spende erhältlich

Online-Ressourcen

E-Books

Für Dozenten

Weitere Ressourcen

 

Foto © shefkate / fotolia.com

Umfrage zu Serviceverbesserungen der ZB Med

Bis zum 31. Juli 2022 können Sie an unserer Umfrage zu den Services der ZB Med teilnehmen:
https://zbmed.limesurvey.net/957121

Als Dankeschön für die Teilnahme werden unter allen Teilnehmer*innen drei 50 €-Gutscheine für den App Store & iTunes verlost.

Die Umfrage dauert maximal 10-15 Minuten und hilft sehr, die Services der ZB Med für Sie weiter zu verbessern!
Ihre Antworten werden anonym ausgewertet und allein für die Einschätzung der Service-(Neu-)Ausrichtung der ZB Med verwendet.

Vielen Dank für Ihr Engagement!
Das Team der ZB Med

Foto: Charly at Fotolia

Amboss Blog: Harnwegsinfektionen vorbeugen: Cranberries statt Antibiotika?

Angesichts zunehmender Antibiotikaresistenzen wird die nicht-antibiotische Prävention von Harnwegsinfektionen immer wichtiger. Welche Ansätze wirken?

Brennen beim Wasserlassen, imperativer Harndrang, Schmerzen im Unterbauch – unkomplizierte Harnwegsinfektionen (HWI) schränken die Lebensqualität erheblich ein. Das Krankheitsbild ist weit verbreitet: In einer britischen Erhebung waren 37 % der Frauen mindestens einmal im Leben betroffen, die meisten davon bereits mehrfach. An rezidivierenden Harnwegsinfektionen, also drei oder mehr Episoden innerhalb eines Jahres, leiden etwa 3 % der Frauen, in der Postmenopause laut einer niederländischen Studie sogar 16,4 %.

Antibiotische Therapien: Alternativen dringend gesucht

Eine akute Episode einer unkomplizierten Zystitis erfordert meistens eine antibiotische Therapie, unabhängig davon, ob sie sporadisch oder wiederholt auftritt. Lediglich bei leichten bis mittleren Beschwerden können Behandelnde eine rein symptomatische Therapie anbieten, die allerdings mit einer längeren Symptomdauer und einer etwas höheren Pyelonephritis-Inzidenz einhergeht. Die entsprechende S3-Leitlinie empfiehlt deshalb, mit Patient:innen Vor- und Nachteile der Optionen zu besprechen und gemeinsam über die Behandlung zu entscheiden.

Gerade weil Harnwegsinfektionen so verbreitet sind, verursachen sie einen hohen Antibiotikaverbrauch. In niederländischen Hausarztpraxen etwa sind HWI für ein Viertel der Antibiotikaverordnungen verantwortlich. Das Problem dabei: die steigenden Antibiotikaresistenzen. So lag die Prävalenz multiresistenter E. coli in Urinproben ambulanter Patient:innen in den USA 2010 bereits bei 17 % – neun Jahre zuvor waren es noch 9 %. Ein in Nature veröffentlichtes Review geht davon aus, dass HWI in Zukunft routinemäßig mit Kombinationstherapien angegangen und antibiotisch nicht mehr behandelbare Infektionen zunehmen werden.

Abgesehen von steigenden Resistenzraten leidet auch das Mikrobiom der Patient:innen unter wiederholten antibiotischen Therapien. In der Folge reduziert sich die Anzahl der vaginalen Laktobazillen deutlich, was wiederum weitere Zystitiden begünstigt. Besser wäre daher, wenn es gar nicht erst zu einer akuten Episode und der damit verbundenen antibiotischen Therapie kommt. Eine nicht-antibiotische Prävention rezidivierender Harnwegsinfektionen könnte so einen wertvollen Beitrag leisten, um Antibiotika einzusparen. Auf dem Markt sind hierfür zahlreiche Hausmittel und Phytopharmaka erhältlich – doch für welche Methoden gibt es auch Evidenz?

Der komplette Artikel hier.

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Amboss Blog: Chronischer Pruritus – Hilfe bei anhaltendem Juckreiz

Etwa 14 % der Deutschen leiden unter chronischem Pruritus. Viele davon sind unbehandelt. Das zu ändern, ist eine interdisziplinäre Herausforderung. Was tun, wenn’s juckt?

Nehmen wir einmal an, die Bevölkerung von Berlin, Köln und München würde sich über Nacht verdoppeln und in die Arztpraxen des Landes drängen. Alle mit dem gleichen Symptom: chronischer Juckreiz. So absurd dieses Szenario klingen mag, die Zahlen entsprechen der Realität: Etwa 11 Millionen Menschen leiden hierzulande an anhaltendem Pruritus. Welche Ursachen liegen ihm zugrunde und wie lässt sich die Krankheitslast lindern? Fragen, die nicht nur für Dermatolog:innen relevant sind.

Wie lässt sich chronischer Pruritus diagnostisch einordnen?

Besteht ein Juckreiz länger als sechs Wochen, spricht man von einem chronischen Pruritus. Ähnlich wie chronische Schmerzen kann Juckreiz sich bei langer Symptomdauer verselbstständigen und dann unabhängig von der Ursache fortbestehen. Obwohl er oft mit erheblichem Leidensdruck einhergeht, sucht Studien zufolge nicht einmal die Hälfte der Betroffenen deswegen ärztliche Hilfe. Neben symptomatischer und supportiver Therapie gilt es, die auslösende Grunderkrankung zu identifizieren.

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„Paper of the Month“ Mai 2022 geht an Prof. Heindel und Prof. Weigel aus der Klinik für Radiologie

Für den Monat Mai 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Prof. Walter Heindel und Prof. Stefanie Weigel aus der Klinik für Radiologie für die Publikation: Digital breast tomosynthesis plus synthesised mammography versus digital screening mammography for the detection of invasive breast cancer (TOSYMA): a multicentre, open-label, randomised, controlled, superiority trial. The Lancet Oncology 23 (5).2022: 601-11 [Abstract].

TOSYMA (TOmosynthesis plus SYnthesised MAmmography) ist die erste multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie, in der die diagnostische Genauigkeit der Digitalen Brust-Tomosynthese (DBT) in Verbindung mit daraus errechneter, synthetischer 2D Mammographie (s2D) zur Brustkrebsfrüherkennung mit der aktuellen Standardmethode im Screening, der Digitalen Mammographie (DM), verglichen wurde.
Zwischen Juli 2018 und Dezember 2020 wurden 99.689 Teilnehmerinnen des deutschen Mammographie-Screening-Programms (Alter 50-69 Jahre) randomisiert im Verhältnis 1:1 auf eine Screeningsuntersuchung mit DBT+s2D oder DM zugeteilt. Die Detektionsrate (DR) für invasiven Brustkrebs betrug 7,1 pro 1000 gescreenter Frauen (DBT+s2D) und 4,8/1000 (DM), mit einer Odds Ratio OR = 1,48, 95% KI 1,25-1,78. Dabei war die DR für kleine Tumoren (pT1) mit DBT+s2D substanziell höher als mit DM: OR = 1,73 [1,1-2,19], während in-situ Karzinome gleich häufig entdeckt wurden (OR = 0,94). Auch die Rate von Wiedereinbestellungen bei Verdachtsfällen war in beiden Gruppen ähnlich (OR = 0,98). Die DR war bei Frauen über 60 Jahren und bei wiederholter Screeningteilnahme höher als unter erstmals gescreenten Frauen.
TOSYMA zeigte, dass die Detektionsrate von invasivem Brustkrebs mit DBT+s2D um 48% höher war als mit DM. Zur Abschätzung der prognostischen Implikationen dieses Resultats, werden die Teilnehmerinnen gegenwärtig weiter beobachtet, um die Rate von invasiven Intervallkarzinomen in den beiden Studienarmen über 24 Monate zu ermitteln.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

Amboss Blog: Ressource Blut: Von Spende bis Transfusion

Vernünftig mit Blutprodukten umgehen ist wichtig – aber was heißt das? Zum Weltblutspendetag am 14. Juni sehen wir uns das Gleichgewicht von Spende und Transfusion genauer an.

Wie leicht die Waage zwischen gespendetem und benötigtem Blut aus dem Gleichgewicht geraten kann, hat jüngst die Pandemie gezeigt: Die Spendenbereitschaft sank im Lockdown, das Personal in Blutbanken und Spendeeinrichtungen war selbst von COVID-19 betroffen – und der Bedarf bei eingeschränktem OP-Programm schlecht planbar.

Wie gefährlich ist eine Transfusion?

Oberste Priorität hat in der Transfusionsmedizin der Infektionsschutz. Als in den 1980er-Jahren die Entdeckung des HI-Virus die Welt erschütterte, folgte zunächst ein generelles Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben. Vor einigen Jahren wurde eine Rückstellfrist von einem Jahr eingeführt, die Ende 2021 auf vier Monate verkürzt wurde. Das bedeutet, ein homosexueller Mann darf aktuell spenden, wenn er in den letzten vier Monaten nur mit einem Partner Sex hatte. Die Bundesärztekammer begründet ihre Richtlinien mit dem diagnostischen Fenster, in dem sich frische Infektionen mit HBV, HCV und HIV nicht sicher ausschließen lassen. Außerdem verweist sie auf epidemiologische Daten zu Sexualverhalten und Infektionsrisiko. Das Risiko, dass eine Transfusion HIV überträgt, liegt mit den aktuellen Richtlinien bei etwa 1:6,38 Millionen. In der Debatte darüber, wer spenden darf, geht es darum, sichere Blutprodukte zu gewährleisten, ohne Menschen unnötig auszuschließen.

Der komplette Artikel hier.

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

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Text & Abb. © Amboss GmbH

 

Am Donnerstag, 16. Juni., Fronleichnam, ist die ZB Medizin geschlossen

Bitte denken Sie daran, dass die Zweigbibliothek Medizin, die weiteren Zweigbibliotheken als auch die ULB am Donnerstag den 16. Juni (Fronleichnam) geschlossen bleiben.

Ab Freitag gelten die derzeitigen Öffnungszeiten.

Foto: joexx at photocase.com