Neue Filmreihe "Politik im Film" im Cinema


Wie lässt sich die Invasion der Außerirdischen in Mars Attacks aus der Perspektive der Internationalen Beziehungen deuten? Was lässt sich von den Näherinnen aus Made in Dagenham über die Entwicklung der britischen Gleichstellungspolitik lernen? Und wie wird die große amerikanische Depression in Ein Zug für zwei Halunken thematisiert? Solchen und ähnlichen Fragen geht die Reihe „Politik im Film“ nach, die die Linse zu Beginn des Wintersemesters mit dem Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft auflegt. Über elf Wochen hinweg werden Dozentinnen und Dozenten des Münsteraner Instituts einen ausgesuchten Film in einem etwa halbstündigen Vortrag einführen und dabei diskutieren, inwiefern der Film auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive interpretiert werden kann. Dabei werden gerade nicht dezidiert „politische“ Filme gezeigt, sondern vielmehr Beiträge ausgewählt, in denen das Politische erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Im Anschluss an die Vorführungen stehen die Vortragenden für eine Diskussion des Filmes zur Verfügung. Die Reihe steht ausdrücklich auch Interessierten außerhalb der Universität offen.
Die Vorführungen beginnen jeweils um 18 Uhr im Kino an der Warendorfer Straße
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Den Auftakt zur Reihe macht am 20. Oktober Matthias Freise, der die Herrschaftsbeziehungen in Miloš Formans Einer flog über das Kuckucksnest analysiert.

Kuckucksnest



Soziale Ordnungen basieren auf mehr oder minder ausgefeilten Regeln und Normen und entwickeln Verfahren, wie mit Regelverstößen umzugehen ist. Dabei ist die Sinnhaftigkeit der Regel im Grunde nebensächlich. Hauptsache ist, sie wird befolgt. Dr. Matthias Freise diskutiert am Beispiel von Miloš Formans Meisterwerk Einer flog über das Kuckucksnest (1975) wie Machtstrukturen in Institutionen entstehen und illustriert, dass die Universität Münster bisweilen Parallelen zur Nervenheilanstalt im Film aufweist.

Zum Vorverkauf geht es hier.


In der Woche darauf, Mo, 27.10., 18 Uhr:
Matrix

The Matrix ist ein vielfach ausgezeichneter SciFi-Film, der mit cineastischen Neuerungen das Publikum begeisterte und Trends schuf. Zugleich bietet der Film aber auch Anknüpfungspunkte an drei politisch wie politikwissenschaftlich spannende und aktuelle Konzepte – als Darstellung einer konstruktivistischen Weltauffassung, einer religiösen Doktrin und eines idealtypischen totalitären Systems. Prof. Bernd Schlipphak wird als White Rabbit versuchen, den Weg zu diesen Deutungen aufzuzeigen.

Die weiteren Filme und Referierenden werden in Kürze bekanntgegeben. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Kinos.