Publikationen der Abteilung für Osteuropäische Geschichte

Die Publikationslisten der Mitglieder der Abteilung für Osteuropäische Geschichte sind auf den Profilseiten einzusehen.

Über jüngere Neuerscheinungen werden Sie hier informiert.

© Herder-Institut

Den Slawen auf der Spur. Festschrift für Eduard Mühle zum 65. Geburtstag

Die zu Ehren von Eduard Mühle herausgegebene Festschrift vereint Beiträge von Schülerinnen und Schülern sowie Kolleginnen und Kollegen, die die zentralen Forschungsinteressen des Jubilars aufgreifen. Eine wesentliche Rolle kommt dabei der imagined community der "Slawen" zu, der der Geehrte bereits seit einiger Zeit wissenschaftlich auf der Spur ist. Die erste Sektion des Bandes ist der Geschichte und Kultur "slawischer" Gruppen und Verbände im Früh- und Hochmittelalter gewidmet, in der zweiten stehen unterschiedliche wissenschaftliche, ideologische und geschichtspolitische Zugriffe auf "die Slawen" im 19. und 20. Jahrhundert im Mittelpunkt. Die Beiträge der dritten Sektion beschäftigen sich mit der Verwendung von Geschichte als Legitimationsressource und sind so ebenfalls mit einem Phänomen verbunden, das ein übergeordnetes Forschungsinteresse des Jubilars darstellt.

Die Festschrift wurde von Matthias E. Cichon, Anne Kluger und Martin Koschny von unserer Abteilung sowie Heidi Hein-Kircher herausgegeben. Ricarda Vulpius ist ebenso wie die Münsteraner Herausgeberinnnen und Herausgeber mit einem Aufsatz vertreten. Außerdem findet sich in der Festschrift ein Publikationsverzeichnis von Eduard Mühle.

Zur Bestellung

Zum Inhaltsverzeichnis

Matthias E. Cichon, Anne Kluger, Martin Koschny, Heidi Hein-Kircher (Hg.): Den Slawen auf der Spur. Festschrift für Eduard Mühle zum 65. Geburtstag [ Studien zur Ostmitteleuropaforschung 55], Marburg 2022.

"Nationalen Konversionen in imperialen Grenzregionen"

In dem Sammelband "Perlen geschichtswissenschaftlicher Reflexion. Östliches Europa, sozialgeschichtliche Interventionen, imperiale Vergleiche", der 2022 von Christoph Augustynowicz, Dietlind Hüchtker und Börries Kuzmany herausgegeben wurde, findet sich ein Aufsatz von Ricarda Vulpius zum Thema "Nationale Konversionen in imperialen Grenzregionen. Biographische Zugänge zur ukrainischen Geschichte im ausgehenden 19. Jahrhundert."

Zur Bestellung des Sammelbandes

Vulpius, Ricarda: Nationale Konversionen in imperialen Grenzregionen. Biographische Zugänge zur ukrainischen Geschichte im ausgehenden 19. Jahrhundert. In: Christoph Augustynowicz, Dietlind Hüchtker, Börries Kuzmany (Hg.): Perlen geschichtswissenschaftlicher Reflexion. Östliches Europa, sozialgeschichtliche Interventionen, imperiale Vergleiche, Göttingen 2022, 17-24.

"Aufklärung und Kolonialismus im Zarenreich des 18. Jahrhunderts"

Dem Sammelband "Aufklärungen. Strategien und Kontroversen vom 17. bis 21. Jahrhundert", der 2022 von Johannes Birgfeld, Stephanie Catani und Anne Conrad herausgegeben wurde, hat Ricarda Vulpius einen Aufsatz zu "Aufklärung und Kolonialismus im Zarenreich des 18. Jahrhunderts" beigesteuert.

Zur Bestellung des Sammelbandes

Vulpius, Ricarda: Aufklärung und Kolonialismus im Zarenreich des 18. Jahrhunderts. In: Johannes Birgfeld, Stephanie Catani, Anne Conrad (Hg.): Aufklärungen. Strategien und Kontroversen vom 17. bis 21. Jahrhundert, Heidelberg 2022, 187-204.

Otto Heinrich Graf von Igelström als "Grenzgänger im russländischen Verflechtungsraum"

Die 2021 erschienene Festschrift für Getrud Pickhan mit dem Titel "Das östliche Europa als Verflechtungsraum. Agency in der Geschichte", die von Roland Borchers, Alina Bothe, Markus Nesselrodt und Agnieszka Wierzcholska herausgegeben wurde, enthält einen Beitrag von Ricarda Vulpius zum Thema "Grenzgänger im russländischen Verflechtungsraum. Der Livländer Otto Heinrich Graf von Igelström als imperialer Akteur des Zarenreichs im 18. Jahrhundert".

Zur Bestellung des Sammelbandes

Vulpius, Ricarda: Grenzgänger im russländischen Verflechtungsraum. Der Livländer Otto Heinrich Graf von Igelström als imperialer Akteur des Zarenreichs im 18. Jahrhundert. In: Roland Borchers, Alina Bothe, Markus Nesselrodt, Agnieszka Wierzcholska (Hg.): Das östliche Europa als Verflechtungsraum. Agency in der Geschichte. Festschrift für Gertrud Pickhan zum 65. Geburtstag, Berlin 2021, 33-51.

© WBG

Hagiographische Texte des polnischen Mittelalters

In der renommierten Reihe „Ausgewählte Quellen des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtsnisausgabe” der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft hat Eduard Mühle einen weiteren Band mit Texten des polnischen Mittelalters zugänglich gemacht. Der Band versammelt neun Viten, Wunderberichte und Papstbullen zu sechs im mittelalterlichen Polen verehrten Heiligen in lateinischer und deutscher Fassung. Die im 13. und 14. Jahrhundert entstandenen Texte führen eindringlich die Bedeutung von Heiligenkulten für die religiöse Praxis vor Augen und erhellen zugleich die Rolle und Funktion von Heiligen für die mittelalterliche Nationenbildung und für die politische Repräsentation im östlichen Mitteleuropa. Überdies bieten die Quellen zentrales und reichhaltiges Material zur allgemeinen Geschichte des mittelalterlichen Polen, sodass ihre deutschsprachige Erschließung auch die Beschäftigung mit einem wichtigen Aspekt vergleichender europäischer mittelalterlicher Geschichte ermöglicht.

Zur Bestellung

Heilige Fürstinnen und Kleriker. Lebensbeschreibungen und Wunderberichte von polnischen Heiligen des 13. und 14. Jahrhunderts/ Sanctae principissae et sancti clerici. Vitae et Miracula Sanctorum Polonicorum saeculi XIII et XIV, übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Eduard Mühle [Ausgewählte Quellen zur Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 53], Darmstadt 2021.

© Verlag PWN Sp. z o.o.

Polnische Ausgabe von Die Slawen im Mittelalter 

Słowianie. Rzeczywistość i fikcja wspólnoty, VI-XV wiek

W Europie żyje około 250 milionów użytkowników języków słowiańskich. To ponad jedna trzecia ludności kontynentu. Co to oznacza dla naszego rozumienia europejskiej kultury i historii? Czy słowiańskojęzyczna ludność Europy ma jakąś szczególną "słowiańską" tożsamość, specyficzną "słowiańską" kulturę i historię?
Obierając te pytania za punkt wyjścia, Eduard Mühle na nowo opowiada historię Słowian w średniowieczu. W oparciu o wnikliwe badania źródłowe roztacza przed czytelnikiem podwójną perspektywę. Z jednej strony opisuje realne struktury, które skrywają się za historycznym zjawiskiem Słowian - począwszy od wczesnosłowiańskich grup ludności i ich pierwszych władztw od VII do IX w., przez słowiańskojęzyczne państwa i nationes od X do XII wieku, aż do późnośredniowiecznych społeczeństw od XIII do początku XV wieku. Z drugiej strony bada postrzeganie ludów słowiańskich w źródłach bizantyjskich, łacińskich i arabskich, przedstawia także własną historyczną autopercepcję Słowian, by pokazać, jak wizerunki te począwszy od VI wieku służyły projektowaniu lub też "wyobrażaniu" Słowian jako konstruktu kulturowego i już w średniowieczu stawały się narzędziem polityki historycznej, wykorzystywanym w różnych kontekstach i do różnych celów.

Zur Bestellung

Mühle, Eduard: Słowianie. Rzeczywistość i fikcja współnoty VI-XV w., Warszawa 2020.

© Verlag Böhlau

Die Slawen im Mittelalter zwischen Idee und Wirklichkeit

Europa ist mit rund 250 Mio. Sprechern slawischer Sprachen zu über einem Drittel „slawisch“. Was bedeutet das für das Verständnis europäischer Kultur und Geschichte? Verfügt der slawischsprachige Bevölkerungsteil Europas über ein besonderes „slawisches“ Bewusstsein, eine spezifische „slawische“ Kultur und Geschichte? Ausgehend von dieser Frage erzählt Eduard Mühle die Geschichte der „Slawen“ im Mittelalter völlig neu. Auf der Grundlage eingehender Quellenstudien entwirft er eine doppelte Perspektive. Zum einen beschreibt er die realen historischen Strukturen – von den „frühslawischen“ Bevölkerungsgruppen und ihren ersten Herrschaftsbildungen im 7. bis 9. Jahrhundert, über die slawischsprachigen Reiche und /nationes/ des 10. bis 12. Jahrhunderts bis zu den spätmittelalterlichen Gesellschaften des 13. bis frühen 15. Jahrhunderts –, die sich hinter dem Phänomen „die Slawen“ entdecken lassen. Zum anderen untersucht er die byzantinischen, lateinischen und arabischen Fremd- und „slawischen“ Selbstbilder, mit deren Hilfe die „Slawen“ seit dem 6. Jahrhundert immer wieder als ein kulturelles Konstrukt entworfen bzw. „erfunden“ worden sind und zeigt, wie diese Bilder schon im Mittelalter in verschiedenen Kontexten und zu unterschiedlichen Zwecken geschichtspolitisch instrumentalisiert wurden.

Zur Bestellung

Leseprobe

Mühle, Eduard: Die Slawen im Mittelalter zwischen Idee und Wirklichkeit, Wien - Köln - Weimar 2020.

Die Militarisierung der Heiligen in Vormoderne und Moderne

Der Sammelband widmet sich den gesellschaftsgeschichtlichen Aspekten der Verehrung von militarisierten Heiligen von der Spätantike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Blick richtet sich auf geographische, typologische, interkonfessionelle, chronologische Verflechtungen der Kriegerheiligenkulte, ferner auf Medien, Akteure und Symbolsprachen der Militarisierung.
In 12 Beiträgen thematisieren deutsche, amerikanische, ungarische und niederländische Theologen, Kunsthistoriker und Historiker anhand ausgewählter Beispiele die Hauptdynamiken, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Militarisierung der Heiligen in der Vormoderne und Moderne – in einer Perspektive, die verschiedene christliche Traditionen in Ost und West gleichermaßen beleuchtet. Dabei wird klar, dass das Auftreten von Krisensituationen fast immer zu einer »Reaktivierung« des Kriegerheiligenpotentials führt. Umgekehrt werden manche Kriegerheilige auch wieder »demilitarisiert«, wenn in friedlicheren Zeiten die friedensstiftende Funktion des Christentums und Motive der Nachahmung des gewaltlosen Christus in den Vordergrund treten.

Leseprobe

Zur Bestellung

Berezhnaya Liliya (Hg.): Die Militarisierung der Heiligen in Vormoderne und Moderne [Historische Forschungen 122], Berlin 2020.

© Verlag Böhlau

Die Geburt des Russländischen Imperiums

Diese Studie zeigt, dass von einem exklusiven ‘Sonderweg' des Zarenreiches beim Aufbau seines Imperiums keine Rede sein kann. Vielmehr offenbaren Diskurse und Praktiken der Zivilisierung, Akkulturierung und Assimilierung zahlreiche Parallelen zu Denkweisen und zum Verhalten anderer europäischer Kolonialreiche. Als russländische Spezifika werden der frühe Ursprung der russländischen Assimilationsidee herausgearbeitet und deren im 18. Jahrhundert erfolgte Koppelung an eine russländische Zivilisierungsabsicht. Es wird das große Ausmaß deutlich, in dem die Bemühungen um die ‘Zivilisierung' unterworfener Nicht-Russen im Osten und Süden bisherige Umgangsweisen des Zarenreiches im 18. Jahrhundert veränderten und erst jetzt zu einem nachhaltigen imperialen Bewusstsein innerhalb der russländischen Elite führten.

Zur Bestellung

Vulpius, Ricarda: Die Geburt des Russländischen Imperiums. Herrschaftskonzepte und -praktiken im 18. Jahrhundert [Beiträge zur Geschichte Osteuropas], Köln - Weimar - Wien 2020.

© Verlag C.H.Beck

Die Slawen

Polen, Tschechen, Slowaken, Russen, Ukrainer, Kroaten, Bosnier, Serben – sie alle und noch einige weitere Völkerschaften werden als "Slawen" bezeichnet. Was aber haben diese rund 250 Millionen Menschen über die Verwandtschaft ihrer Sprachen hinaus gemeinsam, was verbindet sie? Eduard Mühle schildert knapp und fundiert die Geschichte der slawischen Bevölkerungsgruppen vom 6. bis zum 20. Jahrhundert und stellt dabei sowohl das realhistorische Phänomen als auch die imaginierte Gemeinschaft vor, die bis heute zu politischen Zwecken instrumentalisiert wird.

Leseprobe

Zur Bestellung

Mühle, Eduard: Die Slawen [C.H. Beck Wissen], München 2017.

Mühle_Die Slaven
© AOEG

Die Slaven im Mittelalter

In der im De Gruyter-Verlag erscheinenden Reihe "Das mittelalterliche Jahrtausend" hat Eduard Mühle eine Studie über "Die Slaven im Mittelalter" vorgelegt. Darin geht der Autor der Frage nach, was die mittelalterlichen Zeitgenossen meinten, wenn Sie von „Slaven" oder „Slavenland" schrieben? In welchem Verhältnis stehen die im 6. Jahrhundert einsetzenden, von der Wissenschaft seit dem 18. Jahrhundert verfeinerten Konstruktionen „slavischer" Identitäten zu den mittelalterlichen Wirklichkeiten? Die Studie untersucht, ob bzw. inwieweit der in byzantinischen, arabischen und lateinischen Quellen des 6. bis 14. Jahrhunderts begegnende Begriff „Slaven" tatsächlich auf eine reale Einheit, ein gemeinschaftliches Identitätsbewusstsein verwies oder nicht auch schon im Mittelalter – wie im 18.-20. Jahrhundert – vor allem ein Instrument bestimmter politisch-ideologischer Programme war.

Zur Bestellung

Mühle, Eduard: Die Slaven im Mittelalter [Das mittelalterliche Jahrtausend 4], Berlin 2016.

Historia Wroclawia
© AOEG
Titel Breslau

Stadtgeschichte Breslaus

Rechtzeitig zum Auftritt Breslaus als Kulturhauptstadt Europas 2016 legt der Münsteraner Osteuropahistoriker Eduard Mühle im Böhlau-Verlag eine neue umfassende Geschichte der Stadt vor.

Breslau ist eine der attraktivsten und dynamischsten Städte des östlichen Mitteleuropa. Auf Bewohner wie Besucher übt es einen ganz besonderen Reiz aus. Die Quelle dieses Reizes liegt nicht zuletzt in einer überaus bewegten Geschichte. Über Tausend Jahre Stadtentwicklung unter wechselnden politischen Herrschaften und kulturellen Einflüssen – zwischen Böhmen, Polen, Österreich und Preußen – haben sich tief in die Topographie und Architektur der schlesischen Metropole eingeschrieben. Am Ende des Zweiten Weltkriegs vollkommen zerstört, wurde das seit dem späten Mittelalter deutschsprachige Breslau als polnisches Wrocław wieder errichtet. Nach der politischen Wende von 1989 erhob sich die Stadt aus dem Grau des sozialistischen Alltags zu neuer, beeindruckender Blüte. Dabei entdeckte ihre 1945-1947 vollkommen ausgetauschte Einwohnerschaft den Reichtum der städtischen Vergangenheit in neuer Weise und integrierte deren kulturelle, sprachliche und religiöse Vielfalt in die eigene Identität. In seiner profunden, die neueste Forschung berücksichtigenden Stadtgeschichte vermittelt Eduard Mühle ein lebendiges Bild von der historischen Entwcklung Breslaus vom 10. bis beginnenden 21. Jahrhundert und veranschaulicht, warum die Stadt zu Recht zu den vielfältigsten europäischen Metropolen gezählt wird.

Zur Bestellung

Eduard Mühle: Breslau. Geschichte einer europäischen Metropole, Köln 2015.

Eduard Mühle: Historia Wroclawia, Warszawa 2016.

S _lehr

Pewna prawie zapomniana "akcja na Wschodzie". Niemieccy archiwiści w Generalnym Gubernatorstwie i Komisariacie Rzeszy Ukraina

Das Buch Stefan Lehrs zum "Osteinsatz" deutscher Archivare im Zweiten Weltkrieg im deutsch besetzten "Generalgouvernement" und dem "Reichskommissariat Ukraine" ist in polnischer Übersetzung im Verlag der Polnischen Staatsarchivverwaltung (NDAP) erschienen. Das Werk stellt einen wichtigen Beitrag zu den deutsch-polnischen Beziehungen, zur deutschen Besatzungspolitik, zu Raub und Verlagerung von Kulturgut sowie zur Archivgeschichte des 20. Jahrhunderts dar. Die deutsche Ausgabe wurde mit zwei Preisen ausgezeichnet.
Die Studie beschäftigt sich erstmals kritisch mit der Tätigkeit deutscher Archivare in Warschau im Ersten Weltkrieg. Für die Zwischenkriegszeit vergleicht sie die Archivverwaltungen in Polen, Deutschland und der sowjetischen Ukraine und fragt nach Veränderungen insbesondere zurzeit von Nationalsozialismus und Stalinismus. Im Zentrum der Untersuchung steht das Wirken der deutschen Archivbeamten im Zweiten Weltkrieg. Ihr Verhalten und die Beziehungen zu den polnischen und ukrainischen Archivaren sowie zu Juden und jüdischem Archivgut und sogenanntem "Deutschtumsarchivalien" werden eingehend analysiert. Im Rahmen beider Weltkriege ist die Frage von Archivverlagerungen und damit die Anwendung der Ordnungsprinzipien zentral. Ein Kapitel zur Nachkriegszeit geht der Wahrnehmung und Erinnerung des "Osteinsatzes", den Nachkriegskarrieren der Protagonisten und dem Schicksal der verlagerten Archivalien nach.

Zur Bestellung

Lehr, Stefan: Pewna prawie zapomniana "akcja na Wschodzie" Niemieccy archiwiści w Generalnym Gubernatorstwie i Komisariacie Rzeszy Ukraina, Warszawa 2014.

Breslau und Krakau im Hoch- und Spätmittelalter

In der Reihe Städteforschung des Münsteraner Instituts für vergleichende Städtegeschichte hat Eduard Mühle einen Sammelband zum mittelalterlichen Breslau und Krakau vorgelegt. Beide Städte hatten eine lange Geschichte als politische und kirchliche Zentren hinter sich, als sie im 13. Jahrhundert zu ‚Rechtsstädten‘ umgestaltet wurden. Die damit verbundene Adaptierung sächsisch-magdeburgischer Rechtsgewohnheiten, Ansiedlung deutschsprachiger Zuwanderer, Intensivierung städtischen Handels und Handwerks und Einrichtung einer kommunalen Selbstverwaltung bedeuteten einen Entwicklungsschub, der sich auch in der Stadtgestalt, im Wohnraum und Lebensstil niederschlug. Der Band greift diese Phänomene für das 13.-16. Jahrhundert aus historischer, archäologischer und bauhistorischer Perspektive auf und eröffnet in 14 Beiträgen polnischer Stadthistoriker einen neuen Blick auf die mittelalterlichen Verhältnisse in zwei herausragenden Städten Ostmitteleuropas.

Zur Bestellung

Breslau und Krakau im Hoch- und Spätmittelalter. Stadtgestalt, Wohnraum, Lebenstil [Städteforschung. Veröffentlichungen des Instituts für vergleichende Städtegeschichte. Reihe A: Darstellungen 83], hrsg. von Eduard Mühle, Köln u.a. 2014.

Bild Breslau1

Das älteste Geschichtswerk eines Polen in lateinisch-deutscher Ausgabe

In der Freiherr-vom Stein-Gedächtnisausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft ist soeben das älteste Geschichtswerk eines Polen, die Chronik der Polen (Chronica Polonorum) des Magister Vincentius (genannt Kadłubek), in einer lateinisch-deutschen Ausgabe erschienen. Die an der Wende vom 12. zum 13.  Jahrhundert verfasste Chronica Polonorum zählt zu den wichtigsten Quellen der mittelalterlichen Geschichte Polens und des ostmitteleuropäischen Raums. In vier Büchern erzählt sie die Geschichte Polens von den sagenhaften, in der Antike angesiedelten Anfängen bis zum Jahr 1202, wobei die ersten drei Bücher in der für ein mittelalterliches Geschichtswerk ungewöhnlichen Form eines Dialoges abgefasst sind. Das von Eduard Mühle erstmals ins Deutsche übersetzte, ausführlich eingeleitete und kommentierte Werk preist nicht nur die Taten der polnischen Könige und Herzöge, sondern rückt auch bereits die politische Nation der Poloni ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Die Chronik ist aber nicht nur eine Geschichtsquelle von gesamteuropäischem Rang, sondern auch ein literarisches Werk mit höchstem stilistischen Anspruch und insofern von allgemein-mediävistischer Bedeutung.

Zur Bestellung

Die Chronik der Polen des Magisters Vincentius / Magistri Vincentii Chronica Polonorum, übersetzt, eingeleitet und herausgegeben von Eduard Mühle [Ausgewählte Quellen zur Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 48], Darmstadt 2014.

Bild F _r Vincentius Werbetextweb1

Sakralstiftungen im mittelalterlichen Polen

Seit wann, nach welchen Mustern und Vorbildern, in welchen politischen und sozialen Zusammenhängen, aus welchen ideellen und materiellen Motiven haben polnische Herrscher und weltliche Große Kirchen und Klöster gestiftet, sie mit Besitz ausgestattet, ihnen Reliquien übergeben und heilige Patrone zugeschrieben? Auf diese Fragen gibt ein neuer Sammelband mit 14 vom Herausgeber zusammengestellten und eingeleiteten Einzelstudien polnischer Mediävisten Antworten. Er bietet damit nicht nur einen Einblick in den aktuellen Stand der polnischen Forschung, sondern erstmals in deutscher Sprache einen Überblick über die Sakralstiftungen der piastischen Herrscher und Großen im mittelalterlichen Polen.

Monarchische und adlige Sakralstiftungen im mittelalterlichen Polen, hrsg. von Eduard Mühle [Stiftungsgeschichten 9], Berlin 2013.

Leseprobe

Tympanon Strzelno Web

© DHI Moskau

Imperium inter pares: Rol‘ transferov v istorii Rossijskoj Imperii (1700-1917)

Imperium inter pares: Die Rolle von Transfers in der Geschichte des Russländischen Reiches (1700-1917)

Hrsg. von Ricarda Vulpius, Martin Aust und Aleksej Miller.

Die Erforschung der Geschichte von Transfers und Verflechtungen ist in den letzten Jahren zu einer der sich am intensivsten entwickelnden historischen Forschungsrichtung geworden. In Beiträgen amerikanischer, britischer, deutscher, litauischer und russischer Historiker, die in diesem Band versammelt sind, steht die Geschichte des Transfers von solchen Ideen, Begriffen, Vorstellungen, Technologien und Praktiken im Zentrum, die im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert dazu beigetragen haben, die Vorstellung vom Russländischen Reich als einem Imperium unter Gleichen (Imperium inter pares) herauszubilden, einem gleichberechtigten Mitglied im Klub der großen imperialen Mächte.

Zum Publikationsverzeichnis des DHI Moskau

Imperium inter pares: Rol‘ transferov v istorii Rossijskoj Imperii [Die Rolle von Transfers in der Geschichte des Russländischen Reiches] (1700-1917), hrsg. von Ricarda Vulpius, Martin Aust und Aleksej Miller, Moskau 2010.

© Harrassowitz Verlag

Russische und Ukrainische Geschichte vom 16.-18. Jahrhundert

Hrsg. von Ricarda Vulpius, Robert O. Crumrey und Holm Sundhaussen.

Im Gedenken an den viel zu früh verstorbenen Prof. Dr. Hans-Joachim Torke versammelt dieser Band Beiträge der weltweit führenden Wissenschaftler zum 17. Jahrhundert im ostslavischen Raum. Die Autoren zeigen auf, welche fundamentale Bedeutung dieser zu Unrecht häufig vernachlässigten Epoche für die weitere Entwicklung Rußlands und der Ukraine zukam. Zu diesem Zweck beginnt der Band auch mit Hans-Joachim Torkes letztem eigenen Text, in dem er die Gründe für die Bedeutung des 17. Jahrhunderts im ostslavischen Raum darlegt.

Zum Bestellformular des Harrassowitz Verlags

Russische und Ukrainische Geschichte vom 16.-18. Jahrhundert, hrsg. von Ricarda Vulpius, Robert O. Crummey und Holm Sundhaussen [Forschungen zur osteuropäischen Geschichte 58], Wiesbaden 2002.