Universitäten und Hochschulen müssen sich von Zeit zu Zeit darüber Rechenschaft geben, welche Ziele sie mit ihrer Forschung und Lehre eigentlich verfolgen. Jubiläen sind ein geeigneter Anlass für diese Art der akademischen Selbstvergewisserung. Die Universität Münster begeht nun im Jahr 2030 den 250. Jahrestag ihrer feierlichen Eröffnung. Die Ringvorlesung soll daher auf dem Weg zu diesem besonderen Ereignis zum Nachdenken darüber einladen, welches Bildungsideal an unserer Universität eigentlich konstitutiv ist. In der Ringvorlesung sollen verschiedene Fächer und Disziplinen in den Fachbereichen zu Wort kommen. Ihre Perspektiven sollen in einer großen Bandbreite vorgestellt werden. Organisiert wird die Ringvorlesung vom Arbeitsbereich Historische Bildungsforschung und vom Prorektorat für Studium und Lehre. Teil I dieser Ringvorlesung fand im Wintersemester 2024-25 statt. Aufgrund der großen Resonanz und des anhaltenden Interesses an dieser Thematik wird die Ringvorlesung im Wintersemester 25-26 fortgeführt.
Hier finden Sie das Plakat und weitere Informationen zur Ringvorlesung.
Der von Christina Huf (AG Pädagogik der frühen Kindheit) und Till-Sebastian Idel (Universität Oldenburg) herausgegebene Band versammelt Beiträge aus der zehnjährigen Begleitforschung zum Schulversuch PRIMUS des Landes NRW, ein Unikat im Prozess der staatlichen Schulreform. PRIMUS integriert an den teilnehmenden 5 Versuchsschulen die Primar- und Sekundarstufe zu einer durchgängigen inklusiven Schule von Klasse 1-10 in jahrgangsgemischten Lerngruppen. Ziel des Schulversuchs ist die Entdramatisierung des Übergangs nach Klasse 4. Die wissenschaftliche Begleitforschung fragt nach den Erfahrungen von Lehrer:innen, Eltern, aber insbesondere der Schüler:innen als Akteuren im Schulversuch. Der Schwerpunkt des Bandes liegt dementsprechend auf der Rekonstruktion der Perspektiven und der Erfahrungen der beteiligten Schüler:innen. Konsequent kommt dabei der Ansatz einer wissenschaftlichen Schulbegleitforschung zum Ausdruck, die nach Synergien einer qualitativen Schulentwicklungsforschung und einer erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung sucht.
Unter dem Leitgedanken „Wissen multiplizieren – Transfer gestalten – Potenziale fördern“ fand vom 17.- 18. September 2025 die regionale Jahrestagung des Schulentwicklungsprojektes Leistung macht Schule (LemaS-Transfer) an der Universität Münster statt. Kern der Veranstaltung war die Vernetzung von Lehrkräften, Schulleitungen, Schulentwicklungsberater*innen, Wissenschaftler*innen des deutschlandweiten Forschungsverbundes, Vertreter*innen der Bezirksregierung und des Ministeriums sowie des Internationalen Centrums für Begabungsforschung (ICBF) und des Landeskompetenzzentrums für individuelle Förderung (LiF). Das Programm für die insgesamt 300 Teilnehmer:innen umfasste ein breites Angebot an fachspezifischen und fachübergreifenden Workshops zur Umsetzung von begabungsförderlichen und potenzialorientierten Unterrichtskonzepten: Den Hauptvortrag gestaltete der Lehrer und Schulentwickler Jan Vedder zum Thema „Schule im Wandel – Lernorte mit Zukunft gestalten“. Seitens des LiF wurden fachübergreifende Vertiefungsangebote zur inklusiven Potenzialförderung, Potenzialdiagnostik und zum Zukunftslernen angeboten. Von Seiten des Forschungsverbunds präsentierten Wissenschaftler:innen Konzepte zur begabungsförderlichen Unterrichtsentwicklung. Abgerundet wurde das Programm mit fachspezifischen Workshops zur potenzial- und begabungsorientierten Gestaltung des Unterrichts in den LemaS-Inhaltsclustern Sprache, Mathematik, Biologie, Sachunterricht und „diFF“ (Diagnosebasiertes individuelles Fordern und Fördern). Die LemaS-Jahrestagung an der Universität Münster stellte den Auftakt der LemaS-Jahrestagungen der fünf Regionalzentren auf Bundesebene dar.
| Aus der AG Internationale und vergleichende Erziehungswissenschaft
Die Abschlusskonferenz des Europäischen Forschungsprojekts Constructing Learning Outcomes in Europe: A multi-level analysis of (under)achievement in the life course (CLEAR) hat am 16. September 2025 in der Fundação Cidade de Lisboa in Lissabon, Portugal, stattgefunden. Das Forschungsprojekt CLEAR, dotiert mit über 3 Millionen Euro, wird von Professor Marcelo Parreira do Amaral (Arbeitsgruppe Internationale und Vergleichende Erziehungswissenschaft) koordiniert. Die Abschlusskonferenz war ein Höhepunkt der dreijährigen Forschungsarbeit, die im Oktober 2022 in Münster begonnen hat und im September dieses Jahrs endet. Unter dem Titel From Learning to Living: Co-Creating Education Quality Across European Regions bot die Projektveranstaltung allen Teilnehmenden einen geeigneten Rahmen, um gemeinsam mit renommierten Policy- und Forschungsexpertinnen und -experten über die Konstruktion von Lernergebnissen und deren Wirkung auf Bildungsleistungen im europäischen Vergleich zu diskutieren.
Das von Inga Selent, Cynthia Kohring, Özlem Özdemir-Simsek, Josefine Franke, Karin Böllert und Wolfgang Schröer herausgegebene Open-Access-Buch mit dem Titel „Religion – Kinder-und Jugendhilfe – Vielfalt. Auf dem Weg zu einer religionssensiblen Fachlichkeit“ rückt die Bedeutung von Religion(en) für die Praxis und die Theorie der Kinder- und Jugendhilfe in den Mittelpunkt und fragt danach, was eine religionssensible Fachlichkeit in der Sozialen Arbeit sein kann. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Positionen der jungen Menschen selbst gelegt. Zudem werden die empirischen Ergebnisse des Forschungsprojekts VielfaltNRW dargestellt und das Verhältnis von Religion und Sozialer Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert.
Die Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) hat Raphael Fehrmann (AG Grundschulpädagogik) den Dissertationspreis 2025 verliehen. Ausgezeichnet wurde seine Dissertation mit dem Titel „Professionelle digitale Kompetenz bei Lehramtsstudierenden fördern! Wie kann Computational Thinking durch den Einsatz von Bildungsrobotik in der Hochschullehre vermittelt werden?“. Der Preis, der herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Medienpädagogik würdigt, ist mit 500 Euro dotiert und wurde im Rahmen der Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik am 19. September 2025 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verliehen. Raphael Fehrmanns Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung professioneller digitaler Kompetenz bei Lehramtsstudierenden und Lehrkräften: In seiner Dissertation untersucht er, wie Bildungsrobotik als innovative Methode genutzt werden kann, um Computational Thinking bei Lehramtsstudierenden zu stärken. Die Laudatoren Prof. Dr. Johannes Fromme und Prof. Dr. Dieter Spanhel kommen in ihrer Laudatio zu dem Schluss: „Die Dissertation besticht durch ihre Geschlossenheit im Zusammenhang von breiter theoretischer Fundierung, elaborierter empirischer Hypothesenprüfung und einem exzellenten Praxiskonzept für die Ausbildung (wie auch Fortbildung) von Lehrkräften.“
Mit der Disputation hat Katrin Peltzer (Arbeitsgruppe Mehrsprachigkeit und Bildung) ihr Promotionsverfahren am 5. September 2025 erfolgreich mit dem Prädikat summa cum laude abgeschlossen. In ihrer Dissertation mit dem Titel „Promoting argumentative writing in adolescent EFL students: A randomized controlled intervention study on the effects of formative feedback“ zeigt sie eindrucksvoll, wie formatives Feedback das argumentative Schreiben von Jugendlichen im Englischunterricht stärkt. Die Studie überzeugt nicht nur durch ihre Ergebnisse, sondern auch durch ihr methodisch anspruchsvolles Design: In einem groß angelegten randomisierten Kontrollgruppenexperiment mit etwa 300 Neuntklässler:innen wurden Pre-, Post- und Follow-up-Daten erhoben und zusätzlich die während der Intervention entstandenen Schreibprodukte und Prozessdaten detailliert analysiert. Auf diese Weise konnte Frau Peltzer differenziert nachweisen, dass insbesondere die Kombination aus Kriterienrastern und Modelltexten Schüler:innen nachhaltig unterstützt – gerade jene, die beim Schreiben oft Schwierigkeiten haben. Diese Form des Feedbacks half ihnen, komplexe Strukturen wie das Entkräften von Gegenargumenten zu entwickeln. Besonders bemerkenswert ist, dass die Fortschritte nicht nur im Englischen sichtbar wurden, sondern sich auch auf das Schreiben im Deutschen übertrugen – und dass die Effekte langfristig anhielten. Damit leistet die Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Unterrichtspraxis: Sie zeigt, dass auch in großen, heterogenen Klassen ressourcenschonendes Feedback möglich ist, das Lernenden zentrale Kompetenzen vermittelt. Dass die Ergebnisse bereits in renommierten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, unterstreicht die wissenschaftliche Relevanz ihrer Dissertation. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Vera Busse und Prof. Steve Graham (Arizona State University) betreut. Als externe Gutachter wirkten Prof. Dr. Gustaf Skar (NTNU Trondheim, Norwegen) sowie Prof. Dr. Hilde Van Keer (Universität Gent, Belgien). Das Projekt wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Auf der Basis gemeinsamer Lehrerfahrungen haben David Rott und Katrin Huxel den nun im Waxmann Verlag veröffentlichen Sammelband mit dem Titel Theater als außerschulischer und außeruniversitärer Lernort. Perspektiven diversitätssensibler Hochschullehre herausgegeben. Im Fokus der Beiträge stehen Fragen zur Öffnung von Schule und Universität, vor allem mit Blick auf den Unterricht und die Lehre. Der Band lotet aus, wie sich eine diversitätssensible Lehre durch die Einbindung externer Partner:innen und Institutionen gestalten lässt. 33 Bogen und ein Teehaus – dieses Jugendbuch von Mehrnousch Zaeri-Esfahani und die Adaptation des Theaters Münster standen im Zentrum zweier Seminare der Erziehungswissenschaft, die die Basis für diese Dokumentation legen. Der Band beschreibt die Zusammenarbeit zwischen Theater und Universität und bietet weiterführende Perspektiven auf das Theater als außerschulischen und außeruniversitären Lernort. Eingebunden in diese Erkundung sind verschiedene Akteur:innen: Wissenschaftler:innen und Lehrende, Studierende sowie Kreative aus der Theater- und Literaturszene. Die Publikation wurde durch die Forschungsförderung der Mittelbaus des Instituts für Erziehungswissenschaft ermöglicht.
Rott, D. & Huxel, K. (Hrsg.) (2025). Theater als außerschulischer und außeruniversitärer Lernort. Perspektiven diversitätssensibler Hochschullehre. Waxmann.
Scripting Genocide traces the history of how and why the Wannsee Conference has repeatedly attracted the attention of American, British, and German artists, writers, and filmmakers since 1960. Almost all of their televisual depictions of the conference itself are sparse, minimalist, dialogue-driven productions. Their subtle, almost scholarly projection of the conference stands in contrast to the large-scale and often critically acclaimed attention devoted to other aspects of the Holocaust in both big-budget theatrical films and European art cinema. In Scripting Genocide, Nicholas Johnson investigates how the dramatic, fictionalized depictions of the Wannsee Conference offered filmmakers, and especially screenwriters, opportunities to be public historians. This book also contains the final interviews with screenwriters Paul Mommertz and Loring Mandel. Following the methods of the New Film History, which is grounded in archival production material, oral history interviews, and screenplay analysis, this book asks why and how filmmakers have grappled with portraying Wannsee in dramatic form since the 1960s. Each of these docudramas contributed to a diffuse body of work the author conceptualizes as „antifascist television.“ In the end, all of these productions argue that words prefigure deeds.
Johnson, N. K. (2025). Scripting Genocide: The Wannsee Conference on Television, 1960–2022 (Public History in European Perspectives, Bd. 3). De Gruyter. doi: 10.1515/9783111579450.
Mit der Disputation hat Laura Schäfer (Arbeitsgruppe Empirische Bildungsforschung / Forschungsmethoden) ihr Promotionsverfahren am 31. Juli 2025 erfolgreich abgeschlossen. In ihrer Dissertation mit dem Titel „Wege zur Steigerung von Interesse und Leistung im Bereich Forschungsmethoden bei Studierenden der Erziehungswissenschaft. Vom (Nicht-)Wirken einer Nutzwertintervention“ geht sie der Frage nach, wie sich das häufig geringe Interesse von Studierenden an forschungsmethodischen Inhalten im Studium der Erziehungswissenschaft gezielt steigern lässt. Im Zentrum der Arbeit steht eine sogenannte Nutzwertintervention, die darauf abzielt, die persönliche Bedeutsamkeit der Inhalte für die berufliche Zukunft der Studierenden herauszustellen. Ergänzend berücksichtigt die Arbeit das Konzept der beruflichen Possible Selves, das potenzielle Eigenschaften umfasst, die ein Individuum für sich selbst in zukünftigen beruflichen Zuständen sieht. Diese zukunftsbezogenen Vorstellungen über das berufliche Selbstwissen können die Wirkung solcher Interventionen beeinflussen. Zwei empirische Teilstudien untersuchen sowohl die Effekte der Intervention auf das Interesse als auch die Perspektive der Teilnehmenden auf deren Gestaltung, Relevanz und Umsetzbarkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass Nutzwertinterventionen nicht automatisch zu einer Steigerung des Interesses führen. Vielmehr wird deutlich, dass Studierende gezielte Unterstützung benötigen, um eine Verbindung zwischen abstrakten methodischen Inhalten und ihrer individuellen beruflichen Zukunft herstellen zu können. Die Dissertation leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Motivationsforschung im Hochschulkontext und zur didaktischen Weiterentwicklung der Methodenlehre in der Erziehungswissenschaft.
Die Kinder- und Jugendhilfe unterstützt als ausdifferenzierte sozialstaatliche Infrastruktur mit vielfältigen Angeboten das Aufwachsen junger Menschen. Oliver Bokelmann liefert eine praxisorientierte Einführung in diese zentrale Sozialisationsinstanz. Er skizziert die Geschichte der rechtlichen Rahmenbedingungen der Kinder- und Jugendhilfe und stellt anhand von Fallbeispielen verschiedene Handlungsfelder vor. Interaktive Aufgaben und Audiodateien unterstützen die Vermittlung von Basiswissen und ermöglichen Studierenden der Sozialen Arbeit, Sozialpädagogik und Erziehungswissenschaft einen niedrigschwelligen Einstieg ins Berufsleben.
Bokelmann, O. (2025). Kinder- und Jugendhilfe. Ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. transcript / utb.
The 5th. ENPAIR conference (European Network on Psychoeducational Assessment, Intervention and Rehabilitation) will take place in Münster on the 12th and 13th of September 2025 and is hosted and organized by colleagues of the University of Münster (Jürgen Wilbert and Jannis Bosch) with support from colleagues of the Leibniz University of Hannover. Our aim for this conference is to connect researchers from different disciplines and fields and to discuss potential innovations and current research related to the conference theme. In addition, we welcome research on psychoeducational assessment in all areas related to cognitive and socio-emotional development as well as psychoeducational interventions for people of all ages, and all ability levels (children, students, adults) with special educational needs. We will have interesting keynotes by Prof. Dr. Dieter Baeyens (KU Leuven) and Prof. Dr. Elmar Souvignier (University of Münster) related to the conference theme.
Vom 9. bis 13. Juni 2025 fand am Institut für Erziehungswissenschaft die Summer School Disability and Child Welfare statt. Die Veranstaltung wurde von Onno Husen, Katrin Hermsen und Eva van Koolwijk in Zusammenarbeit mit dem Trinity College Dublin (Rose Doolan Maher, Susan Flynn), der Universität Graz (Rahel More) und der Universität Osnabrück (Florian Eßer) angeboten. Gemeinsam wurden zentrale Themen wie die Arbeit mit Eltern und Familien mit Behinderungen, Selbstbestimmung und Selbstvertretung, Kindesschutz, Behinderung und die digitale Welt sowie inklusive Kinder- und Jugendhilfe bearbeitet.
| Aus der AG Internationale und Vergleichende Erziehungswissenschaft
Das Europäische Forschungsprojekt Constructing Learning Outcomes in Europe: a multi-level analysis of (under)achievement in the life course (CLEAR) (2022–2025), koordiniert von Prof. Dr. Marcelo Parreira do Amaral, setzt sich mit der Bildungsqualität im Europäischen Vergleich auseinander und untersucht, welche Faktoren und Akteursgruppen an der Konstruktion von Lernergebnissen beteiligt sind. Die dreijährige Forschung wird dieses Jahr im September mit der Abschlusskonferenz des Projekts ihren Höhenpunkt erreichen. Die Abschlusskonferenz findet am 16. September 2025 in Fundação Cidade de Lisboa (Lissabon, Portugal) statt. Wie der Titel der Abschlusskonferenz From Learning to Living: Co-creating education quality across European regions bereits verrät, wird das Spannungsverhältnis zwischen Bildungs- und Lebensqualität in den Mittelpunkt der Diskussionen gestellt.
| Aus der AG Begabungsforschung und individuelle Förderung
Deutschland hat bei den PISA-Studien wiederholt schlecht abgeschnitten. Der ehemalige Hamburger Schulsenator Ties Rabe plädiert in Folge dessen für konkrete Reformen in den Schulen und im Unterricht, etwa intensive Qualitätskontrollen und kostenlosen Nachhilfeunterricht anstatt Bildungskatastrophen heraufzubeschwören. Darum geht es in seinem öffentlichen Vortrag am 1. Juli (Beginn: 16.15 Uhr, Hörsaal 10 im münsterschen Schloss) mit dem Titel „Nachhaltige Kompetenzentwicklung: Vernünftige Antworten auf den zweiten PISA-Schock“, der im Rahmen der Vorlesung „Transformative Begabungsförderung und nachhaltige Potenzialentwicklung“ stattfindet, die von Prof. Dr. Christian Fischer und Julia Gilhaus-Schütz angeboten wird. Ties Rabe setzt sich mit den schwachen Ergebnissen Deutschlands in den nationalen und internationalen PISA-Untersuchungen auseinander und beleuchtet die Ursachen dieser Entwicklung. Interessierte sind willkommen.
Das Service-Büro und die Studienfachberatung für den Ein-Fach-Bachelor Erziehungswissenschaft am IfE beteiligen sich mit einem eigenen Beratungsangebot am Langen Abend der Studienberatung der Universität Münster, der am 26. Juni 2025 durch die Zentrale Studienberatung organisiert wird. Der Lange Abend der Studienberatung ist eine Initiative der Zentralen Studienberatungsstellen des Landes NRW, die Studieninteressierte vor dem Bewerbungsschluss mit Informations- und Beratungsangeboten unterstützt. Für den Ein-Fach-Bachelor Erziehungswissenschaft beraten Petra Gruhn und Corinna Schwamborn Studieninteressierte von 17:30 bis 19:30 Uhr im Service-Büro des IfE (Raum E02).
Ausgerichtet wird der Fachtag vom BMBF-geförderten Grundschul-Interventionsprojekt „KommSchreib!“, dessen Ziel die Förderung von Schreibkompetenz, Schreibmotivation und sozialer Partizipation ist. Die Interventionsmaßnahmen wurden im Unterricht und ergänzend in Arbeitsgemeinschaften im Ganztag in den Jahrgängen 3 und 4 durchgeführt. Zentrale Bausteine sind dabei die evidenzbasierte Schreibförderung und die Stärkung kooperativen Lernens. Das Projekt neigt sich dem Ende zu und wir möchten diese Gelegenheit nutzen, unsere wichtigsten Erkenntnisse in Form von Workshops weiterzugeben und mit Ihnen gemeinsam über weitere Anwendungsmöglichkeiten zu diskutieren und zu reflektieren. Unser Workshop-Menü finden Sie im Flyer. Im Anschluss an die Workshops findet ein Vortrag mit Diskussion zu den zentralen Ergebnissen des Projekts statt. Die Teilnahme ist kostenlos und für ausreichend Verpflegung wird gesorgt sein. Eine Bescheinigung über die Teilnahme an der Tagung stellen wir Ihnen gerne aus. Hier geht es zur Anmeldung.
| Aus der AG Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung
Gemeinsam mit Maren Reichert, Silvia Greiten und Marcel Veber eröffnet Dr. Patrick Gollub (AG Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung) in einem neu erschienenen Sammelband historische und bildungshistorische Perspektiven auf Inklusion und Heterogenität in Erziehung, Bildung und Schule. Die Beiträge brechen im Sinne einer Zeitkapsel aus der bildungswissenschaftlichen Perspektive der letzten 25 Jahre aus und eröffnen explizit historische Einsichten in die Auseinandersetzung mit Inklusion und Heterogenität. So werden Konzepte, Modelle, Theorien und Entwicklungen aus dem 19. Jahrhundert sowie neuzeitliche, aufklärerische und humanistische Verständnisse präsentiert. Die historische Betrachtung von Inklusion und Heterogenität erfolgte bislang nahezu ausschließlich in der Erziehungswissenschaft, den Fachwissenschaften und den zugehörigen Fachdidaktiken. Der Band überwindet disziplinäre Grenzen und beleuchtet Inklusion und Heterogenität aus historischer und bildungshistorischer Perspektive sowie trans-, inter- und intradisziplinär. Damit würdigt er einen bislang eher randständig betrachteten historischen Diskursabschnitt.
Reichert, M., Gollub, P., Greiten, S., & Veber, M. (Hrsg.) (2025). Historische und bildungshistorische Perspektiven auf Inklusion und Heterogenität in Erziehung, Bildung und Schule. Klinkhardt. doi: 10.35468/6176
Mit der Disputation hat Christoph Kruse (Arbeitsgruppe Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung) sein Promotionsverfahren am 21.05.2025 sehr erfolgreich abgeschlossen. In seiner Dissertation untersucht Christoph Kruse die Beurteilung von Lehrer:innen im Vorbereitungsdienst. Dazu nutzt er schriftliche Gutachten aus dem Referendariat als bislang unerforschtes Datenmaterial und fragt danach, wie und anhand welcher Kriterien Fach- und Schulleitungen den (Miss-)Erfolg von Lehrer:innen im Vorbereitungsdienst beurteilen. Eingebettet in den Kontext der Professionsforschung werden mittels (konstruktivistischer) Grounded Theory Methodologie Einsichten in die Beurteilungspraxis im Vorbereitungsdienst und den hier relevanten Erwartungen, Bewertungs- und Legitimierungsmustern generiert. In der Studie kann gezeigt werden, wie die Verwobenheit dieser Phänomene dazu dient, die Beurteilung kontingenter Situationen in eine eindeutige und justiziable Beurteilung von Personen zu transformieren. Dabei können problembehaftete Aspekte der Beurteilung – wie etwa die „Lehrerpersönlichkeit“ oder die Vorstellung der Kontrollierbarkeit von Schüler:innenverhalten – als funktional für die Legitimierung der Bewertung von Referendar:innen erklärt werden. Somit werden „durch“ Gutachten forschungsbasierte Einblicke in den Vorbereitungsdienst eröffnet, die über die Beurteilungspraxis hinausgehen.
Wie werden Bildung, Sozialisation und Erziehung über Bilder dargestellt? Und welches Erkenntnispotenzial haben solche Umsetzungsformen für die Erziehungswissenschaft und die Lehrpersonenbildung? Fragen wie diesen sind die Seminarteilnehmenden der Veranstaltungen Bild und Bildung von Jun-Prof. Dr. Timo Dexel und Dr. David Rott auf der Spur. Zu einem Projekttag kommt der renommierte Zeichner und Erzähler Tobi Dahmen für eine Lesung nach Münster. Er wird aus seiner aktuellen Graphic Novel Columbusstraße lesen und Einblicke in seine Arbeit gewähren. Die Lesung findet am Freitag, 23. Mai 2025 von 15 bis 17 Uhr im Seminarraumzentrum (Orleans-Ring 12) im Raum SRZ 5 statt. Der Eintritt ist frei. Um eine vorherige Anmeldung via Email an David Rott wird gebeten.