Herbstvorträge 2025 von Prof. Dr. Karimi

Im Rahmen der Tagung „Theologie und Spiritualitäten. Selbstvergewisserungen in einem ambivalenten Feld“ der Arbeitsgemeinschaft Katholische Dogmatik und Fundamentaltheologie des deutschen Sprachraums hat Professor Dr. Ahmad Milad Karimi am 8. September 2025 den Öffentlichen Abendvortrag mit dem Titel „Spiritualität im Lichte einer rationalen Theologie im Islam“ an der Universität Würzburg gehalten. Im Mittelpunkt des Vortrages steht dieses Spannungsverhältnis von Rationalität und Spiritualität – auch als Impuls für eine interreligiöse Theologie. Wie kann Glaube zugleich spirituell tief und rational begründet sein? Der Vortrag erkundete dabei die Grundfrage islamischer Theologie: die Durchdringung des Glaubens durch das Denken – und des Denkens durch die spirituelle Tiefe des Glaubens. Von den Anfängen der islamischen Offenbarung bis zur Gegenwart zeige sich nach Professor Karimi darin eine reiche Tradition systematischer Theologie, die um ihr Verhältnis zur Spiritualität ringe.

Im Rahmen der Rothenfelser Dialogtagung „Christentum und Islam: Mit Wertschätzung“ hielt Professor Dr. Ahmad Milad Karimi neben Professor Karl-Josef Kuschel am 19. und 20. September 2025 auf der Burg Rothenfels zwei Vorträge. Unter dem Titel „Die Menschwerdung Gottes“ sprach er über die Herausforderung, die der Gedanke der Inkarnation Jesu für die islamische Theologie bedeutet. Er zeigte, dass die Trennung zwischen göttlicher Transzendenz und menschlicher Nähe weniger eindeutig ist, als sie scheint; und dass sich im Nachdenken über die christliche Vorstellung von der Menschwerdung auch für den Islam neue Horizonte eröffnen. In seinem zweiten Beitrag „Der Tod Jesu am Kreuz“ ging Karimi der Frage nach, was Muslime an der christlichen Kreuzestheologie wertschätzen können. Nicht als Widerspruch, sondern als Einladung, die Tiefe des Glaubens des Anderen zu verstehen. Seine Vorträge standen im Zeichen einer Theologie der Wertschätzung, eines Dialogs, der nicht Abgrenzung, sondern Berührung sucht.

Bei der RSNG‑Tagung „Heilsversprechen KI?“ der Akademie der Diözese Rottenburg‑Stuttgart vom 26. bis 28. September 2025 im Tagungszentrum Hohenheim hielt Professor Dr. Ahmad Milad Karimi den thematischen, öffentlichen Abendvortrag „Das Unvollendete. Zur Fragilität des Menschseins und die Künstliche Intelligenz“. Der Vortrag lotete aus, wie das Menschenbild im Zeitalter lernender Maschinen neu gefasst werden muss: Es ging um nicht perfektes Funktionieren, sondern um Unvollkommenheit, Endlichkeit und Würde als zentrale Merkmale des Menschseins. Karimi plädierte dafür, die Spannung zwischen technologischem Fortschritt und menschlicher Verletzlichkeit als produktives theologisches Thema zu begreifen.
Mehr dazu: https://www.akademie-rs.de/programm/veranstaltungs-rueckschau/einzelansicht/veranstaltung-25636

Am Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, um 18 Uhr sprach Professor Dr. Ahmad Milad Karimi in der Reformationskirche Hilden zum Thema „Die Schönheit der anderen Religionen – Begegnung zwischen Christentum und Islam“. Er lud ein, im Blick auf den Islam Aspekte zu entdecken, die Christinnen und Christen schätzen können, und zugleich jene Elemente des Christentums zu erkunden, die Musliminnen und Muslime berühren. Karimi setzte in seinem Vortrag persönliche Erfahrungen und wissenschaftliche Reflexionen miteinander in Beziehung und öffnete so Raum für ein Gespräch über Wertschätzung, Differenz und Gemeinsamkeit.
Zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=-mgbnYS1T-U&t=2s

Im Rahmen der Muslimischen Kulturwoche 2025 in Berlin gestaltete Professor Dr. Ahmad Milad Karimi am 3. Oktober 2025 gemeinsam mit der Sängerin Niki einen poetisch-musikalischen Abend unter dem Titel „Du wurdest mit Flügeln geboren“. Im Auditorium des bUm am Paul-Lincke-Ufer in Berlin trafen Poesie und Musik aufeinander: Rumis Verse erklangen in persischer Sprache und in Karimis deutscher Übersetzung, begleitet von Nikis Gesang und Kompositionen. Der Abend eröffnete einen Raum, in dem Dichtung, Spiritualität und Klang miteinander verschmolzen – als lebendige Begegnung zwischen mystischer Tiefe und zeitgenössischer Ausdruckskraft.

Bei der Veranstaltung „Gott. Interreligiöse Erkundungen“ an der Katholischen Akademie Hamburg diskutierten am 9. Oktober 2025 Professor Dr. Ahmad Milad Karimi (Zentrum für Islamische Theologie, Universität Münster), Rabbiner Dr. Asher J. Mattern (Jüdisch-Islamische Forschungsstelle, Universität Tübingen) und Cand. Phil. Sarah Scotti, M.A. (Seminar für Philosophische Grundfragen der Theologie, Universität Münster) über die Frage, wie man in einer säkularen und diversen Gesellschaft heute von Gott sprechen kann. Gemeinsam suchten sie nach neuen Ausdrucksformen religiöser Sprache und nach Wegen, die Transzendenz im Denken und Leben neu erfahrbar zu machen. Karimi betonte dabei, dass das Reden von Gott stets ein hörendes Sprechen bleibt – ein Versuch, das Unverfügbare in der gemeinsamen Sprache zu berühren.

Bei der Feier zum „dies facultatis 2025“ der Katholisch‑Theologische Fakultät der Universität Wien sprach Professor Dr. Ahmad Milad Karimi am Mittwoch, dem 15. Oktober 2025, im Großen Festsaal der Universität Wien zum Thema „Versuch über interreligiöse Theologie oder: Über die Kunst, den anderen im Eigenen zu suchen“. Er stellte die Frage danach, wie Theologie in einer religiös vielfältigen Gesellschaft ihren Platz findet und welche Rolle das Anerkennen des Anderen im Eigenen spielen kann. Dabei ging er darauf ein, dass interreligiöse Theologie nicht bloß Begegnung ist, sondern die Reflexion gewordene Bereitschaft, sich selbst durch den Blick auf den Anderen zu verstehen.
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Beim Kongress „LEBEN UND TOD“ in Freiburg sprach Professor Dr. Ahmad Milad Karimi am 17. Oktober 2025 im Rahmen des Vortrags „Gemeinsam auf dem Weg“ über den Umgang mit Trauer, Abschied und Endlichkeit. Er zeigte, dass der Tod nicht das Ende von Beziehung bedeutet, sondern ein Teil des gemeinsamen Weges bleibt. Aus theologischer und spiritueller Perspektive betonte Karimi, dass der Mensch im Angesicht der Vergänglichkeit lernt, Nähe neu zu verstehen – als geteilte Verletzlichkeit, die Hoffnung hervorbringt. Sein Beitrag verband existenzielle Erfahrung mit einer Sprache der Würde und des Mitgefühls und öffnete Raum für eine Spiritualität des gemeinsamen Gehens durch Endlichkeit und Verlust.
Mehr dazu: https://www.youtube.com/shorts/8wdeUwyrGKs

Bei der 39. Afghanistan-Tagung unter dem Titel „Stillstand ist der Tod – Neuer Anlauf für die deutsche Afghanistan-Politik“, die vom 17. bis 18. Oktober 2025 im VCH-Hotel Christophorus in Berlin stattfand, gestaltete Professor Dr. Ahmad Milad Karimi gemeinsam mit Niki Karimi den Abend „Brücken bauen, Grenzen überwinden: Musik und Poesie als Wege der Verständigung“. In einer Zeit politischer und humanitärer Krisen setzten sie mit Dichtung und Musik ein Zeichen der Hoffnung. Ihre Darbietung verband spirituelle Tiefe mit kultureller Erinnerung und eröffnete einen Raum, in dem Poesie und Klang zu Mittlerinnen des Friedens wurden – als Ausdruck der bleibenden Verantwortung gegenüber Afghanistan und der gemeinsamen Sehnsucht nach Menschlichkeit.

Auf Einladung der gemeinsamen Ethikkommissionen der Darmstädter Krankenhäuser – Klinikum Darmstadt, Elisabethenstift und Alice-Hospital – sprach Professor Dr. Ahmad Milad Karimi am 22. Oktober 2025 im Alice-Hospital Darmstadt über „Interkulturelle Perspektiven auf Sterbebegleitung und Palliativentscheidungen“. In seinem Vortrag beleuchtete er, wie unterschiedliche religiöse und kulturelle Traditionen den Umgang mit Tod, Leiden und Abschied prägen. Karimi zeigte, dass Sterbebegleitung mehr ist als eine medizinische oder ethische Aufgabe: Sie ist eine spirituelle Haltung, die dem Menschen Würde auch im Sterben zuspricht. Sein Beitrag verband theologische Reflexion mit praktischer Sensibilität und lud dazu ein, Sterben als Teil des Lebens in kultureller Vielfalt zu verstehen.

Am Donnerstag, den 23. Oktober 2025, hielt Professor Dr. Ahmad Milad Karimi im Rahmen der Reihe „SG Mensch und KI: Religionswissenschaften“ an der Volkshochschule Augsburg den Vortrag „Gott 2.0? Transzendenz oder Transhumanismus?“. Dabei stand die Frage im Zentrum, wie durch künstliche Intelligenz das Verhältnis von Mensch, Welt und Gott neu gedacht werden muss. Karimi diskutierte, ob der Mensch durch Technik die göttliche Rolle übernimmt, die Idee von Perfektion und Optimierung statt Wahrnehmung von Unvollkommenheit dasteht, und welche theologischen Folgen eine Technologie-Religion oder synthetische Spiritualität haben könnte.

Am 24. Oktober 2025 stellte Professor Dr. Ahmad Milad Karimi in der Lubna El-Qurtubiye-Fachbibliothek für Islamische Studien (FABIS) der DITIB in Köln sein Werk „Licht über Licht“ vor. Anlässlich des Tags der Bibliotheken sprach er über die Methode einer „Dekonstruktion des religiösen Denkens im Islam“ und lud zu einem offenen akademischen Austausch über die Verbindung von Theologie, Philosophie und Spiritualität ein. In seinem Vortrag betonte Karimi, dass Denken im Glauben immer ein Akt der Offenheit bleibt – ein Hören auf das Licht des Sinns im Schatten des Zweifelns. Der Abend verband wissenschaftliche Tiefe mit spiritueller Inspiration und feierte die Bibliothek als Ort lebendiger Erkenntnis.

In seinem Radioessay „Zum Sonntag“ auf Bayern 2 widmet sich Professor Dr. Ahmad Milad Karimi der Frage nach Heimat, Fremde und Zugehörigkeit. Er zeigt, dass Heimat kein Besitz ist, sondern eine Beziehung – ein Geschehen zwischen Mensch, Welt und Gott. Karimi spricht davon, dass das Eigene erst im Anderen hörbar wird, und dass Glauben bedeutet, sich berühren zu lassen, ohne zu verfügen. Sein Essay verbindet poetische Sprache mit philosophischer Tiefe und eröffnet eine theologische Perspektive auf das Unterwegssein als Lebensform.
Hier zu hören: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zum-sonntag/zum-sonntag-milad-karimi-100.html