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Abschlusstagung

Ressentiment als affektive Grundlage von Radikalisierung

BMBF-Förderlinie „Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa“ 2021–2025

13.–14. Februar 2025 │12:00 Uhr–19:30/09:00 Uhr –12:30 Uhr  │ Johannisstraße 8-10, HS KTHI, Münster

 

 

 

Organisator*innen

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide                                               Prof. Dr. Detlef Pollack

Prof. Dr. Levent Tezcan                                                             Dr. Olaf Müller

PD Dr. Evelyn Bokler-Völkel                                                     PD Dr. Sarah Demmrich

PD Dr. Özkan Ezli

 

‚Ressentiment‘ bezeichnet die Verfestigung eines Gefühls der Kränkung, das negative soziale Erfahrungen hypostasiert, positive Erfahrungen hingegen entwertet.

Kränkungsgefühle dieser Art können dauerhaft zu negativen Einstellungen gegenüber der sozialen Umwelt beitragen. Ein positives Selbstbild kann dann oft nur noch durch Abwertung derjenigen, von denen man sich herabgesetzt fühlt, aufgebaut werden. Verfestigen sich derartige Gefühle der Unterlegenheit und führen sie zu einer Haltung der fortgesetzten Selbstbehauptung und Empörung und gehen sie gleichzeitig mit einem Mangel an Selbstkritik und Lernbereitschaft einher, ist von einer durch Ressentiment geprägten Affektlage zu sprechen.

Unser Forschungsprojekt hat in den letzten vier Jahren untersucht, inwieweit derartige ressentimentale Affektlagen einen Nährboden für Polarisierungs- und Radikalisierungsprozesse unter Muslim*innen in Deutschland bilden können. In zwei qualitativen Teilprojekten wurden über 160 leitfadengestützte Interviews mit Muslim*innen in türkisch- und arabischstämmigen Milieus geführt. In die Befragung des quantitativen Teilprojekts waren 1.887 Muslim*innen einbezogen.

Die Abschlusstagung verfolgt ein doppeltes Ziel: Zunächst möchten wir die Forschungsergebnisse der einzelnen Teilprojekte sowie übergreifende Überlegungen vorstellen. Über diese Befunde möchten wir mit Wissenschaftler*innen, die zu ähnlichen Themen arbeiten und mit Praktiker*innen aus der Integrationsarbeit und Gewaltprävention ins Gespräch kommen. Dabei soll es darum gehen, sowohl die wissenschaftliche Diskussion voranzubringen als auch Implikationen für die Radikalisierungsprävention aufzuzeigen. Das Tagungsprogramm finden Sie unten.

Um eine Anmeldung bis zum 03.02.2025 per E-Mail an islam.politik@uni- muenster.de wird gebeten.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Forschungsstelle „Islam und Politik“ ist telefonisch unter 0251 / 83-26123 zu erreichen.

 

Programm

13. Februar 2025
12:00 Uhr

Ankunft, Registrierung

Mittagssnack                                                          

12:45 Uhr

Grußworte

  • Prof. Dr. Mouhanad Khorchide
    Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Islamische Theologie und Leiter der Forschungsstelle ‚Islam & Politik‘, Universität Münster
  • Prof. Dr. Dres. h.c. Michael Quante, Prorektor für Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit der Universität Münster

  • Michael Schnatz
    Referat Geistes- und Sozialwissenschaft, Bundesministerium für Bildung und Forschung      
13:15 Uhr

Panel I

Zentrale Ergebnisse des Projektes „Ressentiment als affektive Grundlage von Radikalisierung“

  • PD Dr. Evelyn Bokler-Völkel
  • PD Dr. Özkan Ezli
  • PD Dr. Sarah Demmrich
  • Prof. Dr. Mouhanad Khorchide
14:30 Uhr Kaffeepause
14:45 Uhr Diskussion der zentralen Ergebnisse des Projektes
15:30 Uhr Pause
16:00 Uhr

Panel II:

Fachvorträge zu verwandten Forschungsthemen

Welche Rolle spielt Diskriminierung in Radikalisierungsprozessen?
Dr. Daniela Pisoiu (Österreichisches Institut für Internationale Politik)

Germany’s Young Supporters of Political Islam in Turkish Elections. Case study of AKP Voters
Alisait Yilkin (Universität Bielefeld)

Geschlechterkonstruktionen zwischen Ideologie und Transgression: Eine Fallstudie der Radikalisierungdeutscher Dschihadistinnen und Dschihadisten
PD Dr. Eva Herschinger (UdB München)

17:30 Uhr Kaffeepause
18:00 Uhr

Öffentliche Podiumsdiskussion

  • Prof. Dr. Levent Tezcan (Universität Münster)
  • Prof. Dr. Ednan Aslan (Universität Wien)
  • Prof. Dr. Thomas Bedorf (FernUniversität in Hagen)
19:30 Uhr Empfang

 

14. Februar 2025
9:00 Uhr

Panel III            

Praktiker*innenpanel: „Ressentiment und Radikalisierung – Wie können Resilienz undEmpowerment gefördert werden?“

  • Songül Aslan (Sozialarbeiterin Röntgen-Sekundarschule Berlin-Neukölln)
  • Detlef Pawollek (Schulleiter Röntgen-Sekundarschule Berlin-Neukölln)
  • Ines Müller (Quartiersmanagerin High-Deck-Siedlung Berlin-Neukölln)                                                  
10:30 Uhr

Kaffeepause                                                                                                                        

11:00 Uhr

Abschlussdiskussion mit Impulsreferat

Prof. Dr. Detlef Pollack (Universität Münster)

12:30 Uhr Verabschiedung und Mittagssnack