Meldungen 2022

Institutsbibliothek vom 23.12.2022-06.01.2023 geschlossen

Vom 23. Dezember 2022 bis zum 6. Januar 2023 geht die Institutsbibliothek in die Winterpause. Wir wünschen Ihnen allen besinnliche Feiertage sowie einen guten Start ins neue Jahr und freuen uns, Sie ab dem 9. Januar 2023 wie gewohnt in unseren Räumlichkeiten begrüßen zu dürfen!

Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums vom 09.12. bei YouTube

Die Aufzeichnungen des letzten Freitagskolloquiums "Neue Stadtgeschichten II: Quellen" vom 09. Dezembersind jetzt bei YouTube öffentlich zugänglich.

Link zum YouTube-Kanal des IStG

Sie finden dort folgende Vorträge:

  • Alexandra Bloch Pfister (Münster): Quellen und Archive am Beispiel verschiedener westfälischer Stadtgeschichten
  • Alexander Kraus (Wolfsburg): Lebendige Stadtgeschichte. Von der Bedeutung alternativer Überlieferungen jenseits des Kommunalarchivs
  • Sabine Kittel (Gelsenkirchen): Eine Stadt erzählt sich selbst. Gelsenkirchen in unterschiedlichen Perspektiven

© IStG

SAVE THE DATE: Frühjahrstagung 2023

"Der Stoffwechsel der vormodernen Stadt - Umweltgeschichte im urbanen Raum“ am 20. und 21. März 2023

Das 48. Frühjahrskolloquium des IStG findet am 20. und 21. März 2023 zum Thema "Der Stoffwechsel der vormodernen Stadt - Umweltgeschichte im urbanen Raum" im Vortragssaal des LWL-Museums für Kunst und Kultur Münster statt.

Das Programm sowie ein Abstract können unter den folgenden Links abgerufen werden:

Programm der Frühjahrstagung 2023

Abstract der Frühjahrstagung 2023

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Senden Sie uns Ihre Anmeldung per Mail an istg@uni-muenster.de !

Freitags-Kolloquium am 09.12.2022: Neue Stadtgeschichten II: Quellen

Domplatz 20-22 | Fürstenberghaus Vorlesungssaal F33 | 14 bis 18 Uhr

Am Freitag, 9. Dezember 2022, findet das dritte Freitagskolloquium des Wintersemesters statt. Unter dem Titel "Neue Stadtgeschichten II: Quellen" werden die folgenden Vorträge gehalten:

Sabine Kittel (Gelsenkirchen): Eine Stadt erzählt sich selbst. Gelsenkirchen in unterschiedlichen Perspektiven
Seit 1948 gab das Stadtamt für Wirtschaftsförderung und Presse in Gelsenkirchen vierzehntägig die „Gelsenkirchener Blätter“ heraus, drei Jahre später begann das Amt zusätzlich mit der jährlichen Produktion eines Stadtfilms. Beide Projekte waren dazu da, die politische, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung der Ruhrgebietsstadt zu dokumentieren. Ihre bildlichen Darstellungen von Gelsenkirchen sind für die Stadtgeschichte heute immens wertvoll. Doch sollte nicht vergessen werden, dass sowohl die „Gelsenkirchener Blätter“ als auch die „Stadtfilme“ einer Marketing-Idee folgten und Ausdruck der gewünschten Selbstdarstellung der Stadt waren, die lebendig, modern und aufwärtsstrebend erscheinen sollte. Der Vortrag erläutert die Fallstricke dieser hochinteressanten zeitgeschichtlichen Quellengruppe und stellt die Aktivitäten der Heimatvereine und deren Veröffentlichungen zur Seite.

Alexandra Bloch Pfister (Münster): Quellen und Archive am Beispiel verschiedener westfälischer Stadtgeschichten
Auch bei modernen Stadtgeschichten sind schriftliche Quellen unverzichtbar. Sie stellen die Forschenden aber vor andere Herausforderungen als Quellen vergangener Jahrhunderte. Zusätzlich eröffnet der Einbezug von Berichten noch lebender Zeitzeugen neue Darstellungsebenen. Beide Aspekte werden am Beispiel westfälischer Stadtgeschichten erörtert.

Alexander Kraus (Wolfsburg): Lebendige Stadtgeschichte. Von der Bedeutung alternativer Überlieferungen jenseits des Kommunalarchivs
Stadtarchive gelten gemeinhin und auch in ihrer Selbstwahrnehmung nicht selten als „historisches Gedächtnis“ einer Kommune. Doch stellt sich angesichts der zentralen Bestände die Frage, ob sie diesem Anspruch auch gerecht werden (können). Zahlreiche gesellschaftliche und kulturelle Wandlungsprozesse, insbesondere, wenn sie ‚von unten‘ angestoßen werden, finden meist erst mit Verspätung Aufnahme in die Verwaltungsprozesse und demnach in die kommunale Überlieferung. Am Beispiel der Stadtgeschichte Wolfsburgs in den Wirtschaftswunderjahren stehen solche Überlieferungslücken wie auch Strategien zu ihrer Schließung im Fokus des Vortrags.

Alle Interessierten sind ab 14 Uhr herzlich in den Raum F33 des Fürstenberghauses eingeladen!

Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums vom 18.11. bei YouTube

Die Aufzeichnungen des letzten Freitagskolloquiums "Neue Stadtgeschichten I: Stadtgeschichtsschreibung" vom 18. November sind jetzt bei YouTube öffentlich zugänglich.

Link zum YouTube-Kanal des IStG

Sie finden dort folgende Vorträge:

Christoph Lorke (Münster): Die "kleine Heidestadt" auf dem Sprung zur Großstadt: Potentiale und Herausforderungen einer moderenen Stadtgeschichtsschreibung am Beispiel der Stadt Gütersloh

Stefan Mühlhofer (Dortmund): Auf dem Weg zu einer neuen Stadtgeschichte zu Dortmund

Silas Gusset (Basel): Stadtgeschichte Basel: zwischen Forschung und Vermittlung

Kürzere Öffnungszeiten Bibliothek am Donnerstag 17.11.2022

Liebe Nutzerinnen und Nutzer,
die Bibliothek des Instituts für vergleichende Städtegeschichte bleibt am Donnerstag, 17.11.2022, auf Grund einer Veranstaltung zwischen 12 Uhr und 14:30 Uhr  geschlossen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und einen guten Start in die Woche!

© istg

Sitzung Arbeitskreis Historische Kartographie

Die diesjährige Sitzung des Arbeitskreises Historische Kartographie findet am Donnerstag, dem 17.11.2022, im IStG statt.

Das Programm als PDF-Datei

Freitags-Kolloquium am 18.11.2022: Neue Stadtgeschichten I: Stadtgeschichtsschreibung

Domplatz 20-22 | Fürstenberghaus Vorlesungssaal F33 | 14 bis 18 Uhr

Am Freitag, 18. November 2022 findet das zweite Freitagskolloquium des Wintersemesters statt. Unter dem Titel "Neue Stadtgeschichten I: Stadtgeschichtsschreibung" werden die folgenden Vorträge gehalten:

Christoph Lorke (Münster): Die "kleine Heidestadt" auf dem Sprung zur Großstadt: Potentiale und Herausforderungen einer moderenen Stadtgeschichtsschreibung am Beispiel der Stadt Gütersloh
Von der ostwestfälischen Provinz- oder auch der „kleinen Heidestadt“ hin zu einer rasant wachsenden und prosperierenden Großstadt mit vielfältigen globalen Bezügen: Die Geschichte Güterslohs nahm seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in vielerlei Hinsicht einen durchaus anderen Verlauf als andere Städte vergleichbarer Größe. Der Vortrag diskutiert die Potentiale und Herausforderungen, die sich mit der Erforschung der jüngeren Gütersloher Stadtgeschichte verbinden.

Stefan Mühlhofer (Dortmund): Auf dem Weg zu einer neuen Stadtgeschichte zu Dortmund

Silas Gusset (Basel): Stadtgeschichte Basel: zwischen Forschung und Vermittlung
Zurzeit wird in Basel eine neue mehrbändige Darstellung der Stadtgeschichte erarbeitet, mit neuen Forschungsperspektiven und zugleich auf ein breites Publikum ausgerichtet. Was muss das Konzept beinhalten, damit es beiden Ansprüchen gerecht wird – dem Forschungs- und dem Vermittlungsanspruch? Ein Werkstattbericht aus Band 8 (1960–2020).


Alle Interessierten sind ab 14 Uhr herzlich in den Raum F33 des Fürstenberghauses eingeladen!

Aufzeichnung des Freitagskolloquiums bei YouTube online

Die Aufzeichnungen des letzten Freitagskolloquiums zur Koelhoffschen Chronik vom 28. Oktober sind jetzt bei YouTube öffentlich zugänglich.
Link zum YouTube-Kanal des IStG
Sie finden dort folgende Vorträge:

Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich - Einführung.

Alina Ostrowski, B.A. - „dat si got vri wil haven” - Untersuchungen zum Selbstverständnis der Stadt Köln im Spiegel der Cronica van der hilliger Stat van Coellen.

Dr. des. Paul Schweitzer-Martin - Lage für Lage zum gedruckten Buch: Der Produktionsprozess der Koelhoffschen Chronik.

Nils Foege, M.A. - „quid observatu necesse sit in accommodatione librorum externis personi.“ Bibliothekszugang und -nutzung in der Kölner Kartause um 1500

Prof. Dr. Sita Steckel - Die Verehrung des Heiligen Bruno in der Koelhoffschen Chronik, in der Stadt Köln und im Kartäuserorden

Dr. Anna Krabbe
© IStG

Verleihung des Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preises an Dr. Anna Krabbe

Der „Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e.V.“ hat am 23. Oktober 2022 in Soest den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis an Dr. Anna Krabbe verliehen.
Der Preis, der seit 1991 Arbeiten junger Historiker zur Landesgeschichte Ost- und Südwestfalens auszeichnet, wurde in diesem Jahr an Anna Krabbe für Ihre Dissertation „Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609“ vergeben. In einer festlichen Zeremonie im Rittersaal des Burghofmuseums Soest sprachen der Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner und der Bürgermeister der Stadt Soest Dr. Eckhard Ruthemeyer zur Begrüßung. Nach der Laudatio des Doktorvaters Prof. Dr. Werner Freitag und einer wunderbaren musikalischen Rahmung durch Ivo Kanz (Flügel) und Irina Kichakova (Geige) stellte Anna Krabbe ihre Arbeit vor. In dieser ging sie der Frage nach, wie sich das Zusammenleben der religiösen Gemeinschaften in den Städten Soest und Herford nach Einführung der Reformation gestaltete. An verschiedenen Aspekten (z.B. Seelsorge, Schulwesen, Armenfürsorge, topographische Einbindung oder Nachbarschaftspflege) konnte sehr eindrücklich nachgewiesen werden, dass die Klöster und Stifte noch lange in die Stadtgemeinschaft integriert blieben. Die seit Jahrhunderten bestehenden Zuständigkeiten wurden erst allmählich aufgegeben bzw. umdefiniert, sodass sich neue Formen der Koexistenz von altgläubigen und reformierten Religionsgemeinschaften mit der Stadtgesellschaft bilden konnten.

Anna Krabbe war Gastwissenschaftlerin am IStG, wobei ihre Forschungen durch das Präses D.-Karl-Koch Stipendium der Evangelischen Kirche von Westfalen und durch das Alois-Schröer-Stipendium der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU gefördert wurden.

Bibliographische Angaben:
Anna Krabbe, Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609 (Westfalen in der Vormoderne 34), Aschendorff Verlag Münster 2021.


Forschungsstipendium des IStG: Gastwissenschaftlerin Hanna Wichmann

Hanna Wichmann von der Universität Rostock hat für ihr Dissertationsprojekt das Forschungsstipendium des IStG erhalten und forscht vom 1.10. bis 31.12.2022 in der Institutsbibliothek zum Thema: "Emotionen und soziale Beziehungen in nord‐ und südalpinen Familienbüchern des 14. und 15. Jahrhundert". Am 16.11.2022 wird sie hierzu einen Vortrag im Kolloquium "Frühe Neuzeit" halten.
 

Institutsbibliothek am Tag der Deutschen Einheit geschlossen

Liebe Besucher*innen,
am Tag der Deutschen Einheit, 03.10.2022, bleibt die Bibliothek des IStG geschlossen!
Vielen Dank für Ihr Verständnis und einen guten Start ins (lange) Wochenende!

| Nachholtermin aus dem Sommersemester 2022

Freitags-Kolloquium am 28.10.2022 zur Koelhoffschen Chronik

Domplatz 20-22 | Fürstenberghaus Vorlesungssaal F5 | 14 bis 18 Uhr

Am Freitag, 28. Oktober 2022 findet das Freitags-Kolloquium zur Koelhoffschen Chronik statt. Im Sommersemester musste der Termin krankheitsbedingt ausfallen, jetzt freuen wir uns auf die folgenden Vorträge:

Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich (Münster), Einführung

Alina Ostrowski, B.A. (Passau), „dat si got vri wil haven” - Untersuchungen zum Selbstverständnis der Stadt Köln im Spiegel der Cronica van der hilliger Stat van Coellen
Der Vortrag widmet sich dem in der Chronik vermittelten Verständnis Kölns als Freier Reichsstadt und als Heiliger Stadt. Anhand des Zusammenspiels dieser beiden Aspekte städtischen Selbstverständnisses wird dargelegt, wie der Verfasser der Chronik die Heiligkeit der Stadt nutzt, um weltliche Ansprüche zu legitimieren. Dabei wird auch Einblick in ausgewählte Textpassagen sowie deren paratextuelle Gestaltung gewährt.

Dr. des. Paul Schweitzer-Martin (München), Lage für Lage zum gedruckten Buch: Der Produktionsprozess der Koelhoffschen Chronik
Dieser Vortrag untersucht die Herstellung der über 700 Seiten starken Kölner Chronik aus Perspektive der Buchdruckgeschichte. Dabei sollen verschiedene Aspekte wie das Layout, der Satz und die Illustrationen in den Blick genommen werden. Gleichzeitig wird gefragt, welche Rückschlüsse diese auf den Herstellungsprozess erlauben, da nur wenige Quellen Einblicke in die Produktion dieser Inkunabel erlauben.

Nils Foege, M.A. (Münster), „quid observatu necesse sit in accommodatione librorum externis personi.“ Bibliothekszugang und -nutzung in der Kölner Kartause um 1500
Jüngere Forschungen haben den Verfasser der „Koelhoffschen Chronik“ im Umfeld der Kölner Kartause und ihrer reichhaltigen Bibliothek verortet und damit ein neues Licht auf die noch immer ungeklärte Frage nach dessen Identität geworfen. Daran anknüpfend beleuchtet der Vortrag, wie und unter welchen Bedingungen die Benutzung der Bibliothek der Kölner Kartause um 1500 überhaupt Außenstehenden offen stand: Kann in ihr eine Art öffentliche „Stadtbibliothek“ gesehen werden oder muss der unbekannte Verfasser über besondere Beziehungen zur Kölner Kartause verfügt haben bzw. ein Ordensmitglied gewesen sein? Hierzu werden Überlegungen und Ergebnisse präsentiert, die im Rahmen der Masterarbeit des Referenten erarbeitet wurden.

Prof. Dr. Sita Steckel (Münster), Die Verehrung des Heiligen Bruno in der Koelhoffschen Chronik, in der Stadt Köln und im Kartäuserorden
Ein klares Interesse der Koelhoffschen Chronik gilt der Darstellung der Kölner Heiligen als Individuen, die mit der Stadt selbst in Verbindung standen. So wird etwa der seit dem Hochmittelalter als Heilige verehrte Bruno, der Gründer des Kartäuserordens, in besonderer Weise als Sohn der Stadt Köln reklamiert - was unter anderem auf Anleihen aus der kartäusischen Geschichtsschreibung in der Chronik hindeutet. Wie ein genauerer Blick zeigt, wurde jedoch in der Stadt Köln und im Kartäuserorden ein durchaus unterschiedliches Bild Brunos gepflegt, sodass sich die Koelhoffsche Chronik als ein interessantes Verbindungsglied erweist.

Alle Interessierten sind ab 14 Uhr herzlich in den Vorlesungssaal F5 des Fürstenberghauses eingeladen!
 
 

© EViR Muenster

2. Werkstattgespräch: Effekte konfessioneller und religiöser Vielfalt

Dienstag, 6. September 2022 | 10.00 bis 17.00 Uhr | im JurGrad (Picassoplatz 3, 48143 Münster)

Das Käte Hamburger Kolleg "Einheit und Vielfalt im Recht" veranstaltet seit 2021 in Kooperation mit dem IStG Werkstattgespräche zum Thema "Gesellschaftliche Diversität und Phänomene rechtlicher Einheit und Vielfalt in der vormodernen Stadt".

Das 2. Werkstattgespräch "Effekte konfessioneller und religiöser Vielfalt" findet am Dienstag,  6. September 2022 | 10.00 bis 17.00 Uhr | im JurGrad (Picassoplatz 3, 48143 Münster) statt. Wir laden hierzu herzlich ein und bitten um Anmeldung bei Nadine Zielinski unter info.evir@uni-muenster.de

Die als Miniserie angelegte Reihe von drei Werkstattgesprächen befasst sich mit dem Wechselverhältnis von gesellschaftlicher Diversität in der vormodernen Stadt und Phänomenen von Vielfalt und Einheit im Recht. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass bestimmte Formen rechtlicher Vielfalt Ausdruck gesellschaftlicher Diversität sind, die sich in der rechtlichen Sonderstellung oder Andersbehandlung bestimmter Gruppen (im positiven wie negativen Sinne) immer wieder neu konstituiert. Im Spannungsfeld rechtlicher Einheit und Vielfalt zeigt sich letztlich der Umgang einer Gesellschaft mit ihrer eigenen Heterogenität. Deutlich wird dies etwa in Gestalt von Minderheitenrechten oder in der Exemtion, also der rechtlichen Herausnahme bestimmter Personen oder Gruppen aus einem Jurisdiktionsbereich. Gleichwohl schlägt sich gesellschaftliche Diversität keineswegs immer in rechtlicher Pluralität nieder. Es stellt sich daher erstens die Frage, unter welchen Umständen welche sozialen und kulturellen Unterschiede innerhalb von Stadtgesellschaften zu rechtlicher Pluralisierung führen. Welche rechtlichen Modelle im Umgang mit gesellschaftlicher Diversität oder postulierter Gleichheit lassen sich in verschiedenen Städten oder auch Stadttypen ausmachen?

Zudem ist herauszustellen, dass die rechtliche Sonderstellung bestimmter Personengruppen oder Gemeinschaften keineswegs in allen Teilbereichen des Rechts gleich war, sondern sich je nach Rechtsbereich unterscheiden konnte. Hier ansetzend interessieren wir uns zweitens für die Frage, welche Rechtsgebiete besonders leicht zugänglich für die Einschreibung oder aber Aufhebung sozialer Differenz waren und welche Unterschiede hier mit Blick auf verschiedene Stadttypen (etwa Reichsstädte, Handels-, Land- oder auch Residenzstädte) oder überregional verschieden ausgeprägte Konstellationen von gesellschaftlicher Diversität (etwa mit Blick auf religiöse/ konfessionelle, sprachliche oder ethnische Vielfalt) ausgemacht werden können.

Für den Zusammenhang von gesellschaftlicher Diversität, Vielfalt und Einheit im Recht in der vormodernen Stadt besonders interessant sind schließlich Phasen beschleunigten Wandels, etwa im Zusammenhang mit oder als Folge von Migrationsprozessen, wirtschaftlichen Auf- und Abschwüngen oder innerstädtischen Unruhen und Aufständen. Hiervon ausgehend wollen wir drittens diskutieren, welche Rolle das Recht in diesen Fällen als Mittel für die Verarbeitung, Ausblendung oder aber Verfestigung gesellschaftlicher Diversität spielte. Welche traditionellen rechtlichen Bevorzugungen und Benachteiligungen wurden überschrieben und welche neu eingeführt?

Diesen generellen Fragen soll in den drei Werkstattgesprächen mit einem phänomenologisch fokussierten Zugriff nachgegangen werden. Im ersten Gespräch lag der Schwerpunkt auf dem Handel als Faktor für Formen von Rechtsvielfalt und Rechtsvereinheitlichung. Im zweiten geht es nun um Auswirkungen konfessioneller oder religiöser Vielfalt in der Stadt auf Formen von Rechtsvielfalt und Rechtsvereinheitlichung. Im dritten soll schließlich in systematischer Hinsicht nach der Korrelation von Stadttypen und Formen von Rechtsvielfalt und/oder Rechtseinheit gefragt werden.

Programm

10.00 Uhr
Begrüßung und Vorstellungsrunde

10.15 Uhr
Olga Kozubska (L’viv/Münster) | Urban Religious Communities in Magdeburg Law Privileges

11.15 Uhr
Kaffeepause

11.30 Uhr
Iryna Klymenko (München) | Rechtlicher Umgang mit gesellschaftlicher Diversität in der frühneuzeitlichen Stadt in Zeiten religiöser Umwälzungen. Der Fall von L'viv um 1600

12.30 bis 14.00 Uhr
Pause

14.00 Uhr
Nikolas Funke (Münster) | Militärische Besatzung, Konfessionelles Zusammenleben und rechtliche Pluralität: Wesel 1614-1629

15.00 Uhr
Kaffeepause

15.15 Uhr
Benjamin Seebröker (Münster) | Zur Abwesenheit konfessioneller Marker in den Strafverfolgungsakten zu Gewaltdelikten in den Städten Lancashires (ca. 1730-1830)

16.15 bis 17.00 Uhr
Abschlussdiskussion und Verabschiedung
Kommentator:innen
Hans-Jürgen Bömelburg (Gießen)
Birgit Emich (Frankfurt am Main)
Ulrike Ludwig (Münster)

© Ditmar Pauke

Deutscher Historischer Städteatlas Magdeburg

Zusammenfassung des Workshops auf Youtube verfügbar

Am 30. Juni 2022 lud das Stadtarchiv Magdeburg in den Gartensaal des Gesellschaftshauses Magdeburg zum Workshop "Auf dem Weg zum Historischen Städteatlas Magdeburg" ein.

Nach einer Begrüßung und Einführung ins Thema durch PD Dr. Christoph Volkmar (Magdeburg) stellten Dr. Angelika Lampen (Münster) und Dr. Thomas Tippach (Münster) die Reihe des Deutschen Historischen Städteatlas und das Institut für vergleichende Städtegeschichte vor. Dr. Henning Steinführer (Braunschweig) berichtete über die nachhaltigen Wirkungen des Historischen Städteatlas von Braunschweig, den er im Jahr 2013 gemeinsam mit dem IStG bearbeitet hatte. Dr. Jens Kunze (Magdeburg) sprach über die Kartensammlung des Stadtarchivs als Quelle für den Historischen Städteatlas, bevor Dr. Matthias Lerm (Magdeburg) die Bedeutung des Historischen Städteatlas für die Stadtplanung aufzeigte. Felix Maron (Leipzig) und PD Dr. Christoph Volkmar (Magdeburg) befassten sich in ihrem Vortrag mit dem Rentzplan von 1552 und die Vermessung der vormodernen Metropole. Zum Höhepunkt des Workshops konnte die Freischaltung des ersten Online-Moduls des Deutschen Historischen Städteatlas durch Dr. Daniel Stracke (Münster) vorgenommen werden. Das Publikum zeigte sich beeindruckt von den Darstellungsmöglichkeiten der digitalen Karten, die öffentlich im Portal Städtegeschichte einsehbar sind.

Das Magdeburger Monatsmagazin "m hoch 3" hat diesen Workshop mit Kameras begleitet und eine Zusammenfassung auf YouTube bereitgestellt.



 

Bibliothek am Freitag 15.07.2022 geschlossen

Liebe Nutzerinnen und Nutzer,
die Bibliothek des Instituts für vergleichende Städtegeschichte bleibt am Freitag, 15.07.2022 geschlossen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und einen guten Start ins Wochenende.

Dr. Jana Vojtíšková, Hradec Králové mit dem historischen Atlas böhmischer Städte - Vysoké Mýto
© Deike Terhorst

Forschungsaufenthalt in der Bibliothek des IStG

Einen Monat lang war Dr. Jana Vojtíšková aus Hradec Králové in Tschechien am IStG zu Gast, um ihre Arbeiten an ihrem Buch über böhmische frühneuzeitliche Städte mit internationaler Literatur zu vertiefen. Die umfangreiche Fach-Bibliothek des IStG bot ihr dazu die besten Voraussetzungen und so traf man Dr. Vojtíšková in der Regel umgeben von zahlreichen Büchern an ihrem Arbeitsplatz im Institut an. Als Mitautorin historischer Atlanten böhmischer Städte - Polička, Jaroměř, Vysoké Mýto una Dvůr Králové nad Labem - freute sich Dr. Vojtíšková vor allem über den persönlichen Erfahrungsaustausch mit dem Atlas-Team des IStG. Nach zwei Jahren der Pandemie war der Besuch auch für die Mitarbeiter*innen des Instituts eine erfreuliche Abwechslung!

Sollten Sie Interesse an einem Forschungsaufenthalt am IStG haben, sprechen Sie uns bitte an! E-Mail IStG

Freitags-Kolloquium am 1. Juli findet nicht statt

Termin wird auf das Wintersemester verschoben

Krankheitsbedingt kann das Freitags-Kolloquium am 1. Juli leider nicht stattfinden.
Der Workshop wird auf das Wintersemester verschoben, wir informieren Sie rechtzeitig.

Mitarbeiter*innen im Projekt „HOUSe“, v.l.n.r.: Dr. Wiesława Duży, Warschau; Dr. Daniel Stracke, Münster; Anna-Lena Schuhmacher, Münster; Michał Słomski, M.A., Warschau
© Ria Haenisch

Gastwissenschaftler*innen am IStG!

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IStG freuen sich, seit einigen Wochen wieder Gastwissenschaftler*innen im Haus begrüßen zu können.

Seit 12.05. ist Dr. Philip Hoffmann-Rehnitz für verschiedene Projektarbeiten am IStG zu Gast.

Darüber hinaus durften und dürfen wir wieder einige Gäste aus dem europäischen Ausland am IStG begrüßen, die hier v.a. für die Projekte HOUSe und HISMaComp forschen!

01.06.-30.06.2022
Dr. Jana Vojtíšková, Hradec Králové; Thema: "Mittelalterliche und frühneuzeitliche Städtegeschichte  –  böhmische frühneuzeitliche Städte"

15.05.-28.05.2022
Michał Słomski, M.A., Warschau; Thema: "HOUSe - Geschichte der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen (Klein-)Städte; Räum(e) der Stadt in vorindustrieller Zeit"

17.05.-20.05.
Dr. Wiesława Duży, Warschau; Projekt: "HOUSe und HiSMaComp"


 

| Termin kann krankheitsbedingt nicht am 1. Juli stattfinden!

Workshop wird auf das Wintersemester 2022 verschoben

Die Koehlhoffsche Chronik

Am Freitag, 1. Juli war der dritte und letzte Workshop im Freitags-Kolloquium im Sommersemester 2022 geplant. Krankheitsbedingt kann dieser nun leider nicht am 1. Juli stattfinden und wird auf das Wintersemester 2022/2023 verschoben.

Die Vorträge und Diskussionen werden Die Koehlhoffsche Chronik in den Fokus nehmen. 

Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich (Münster), Einführung

Alina Ostrowski, B.A. (Köln), „dat si got vri wil haven” - Untersuchungen zum Selbstverständnis der Stadt Köln im Spiegel der Cronica van der hilliger Stat van Coellen
Der Vortrag widmet sich dem in der Chronik vermittelten Verständnis Kölns als Freier Reichsstadt und als Heiliger Stadt. Anhand des Zusammenspiels dieser beiden Aspekte städtischen Selbstverständnisses wird dargelegt, wie der Verfasser der Chronik die Heiligkeit der Stadt nutzt, um weltliche Ansprüche zu legitimieren. Dabei wird auch Einblick in ausgewählte Textpassagen sowie deren paratextuelle Gestaltung gewährt.

Dr. des. Paul Schweizer-Martin (München), Lage für Lage zum gedruckten Buch: Der Produktionsprozess der Koelhoffschen Chronik
Dieser Vortrag untersucht die Herstellung der über 700 Seiten starken Kölner Chronik aus Perspektive der Buchdruckgeschichte. Dabei sollen verschiedene Aspekte wie das Layout, der Satz und die Illustrationen in den Blick genommen werden. Gleichzeitig wird gefragt, welche Rückschlüsse diese auf den Herstellungsprozess erlauben, da nur wenige Quellen Einblicke in die Produktion dieser Inkunabel erlauben.

Nils Foege, M.A. (Münster), „quid observatu necesse sit in accommodatione librorum externis personi.“ Bibliothekszugang und -nutzung in der Kölner Kartause um 1500
Jüngere Forschungen haben den Verfasser der „Koelhoffschen Chronik“ im Umfeld der Kölner Kartause und ihrer reichhaltigen Bibliothek verortet und damit ein neues Licht auf die noch immer ungeklärte Frage nach dessen Identität geworfen. Daran anknüpfend beleuchtet der Vortrag, wie und unter welchen Bedingungen die Benutzung der Bibliothek der Kölner Kartause um 1500 überhaupt Außenstehenden offen stand: Kann in ihr eine Art öffentlich „Stadtbibliothek“ gesehen werden oder muss der unbekannte Verfasser über besondere Beziehungen zur Kölner Kartause verfügt haben bzw. ein Ordensmitglied gewesen sein? Hierzu werden Überlegungen und Ergebnisse präsentiert, die im Rahmen der Masterarbeit des Referenten erarbeitet wurden.

Prof. Dr. Sita Steckel (Münster), Die Verehrung des Heiligen Bruno in der Koelhoffschen Chronik, in der Stadt Köln und im Kartäuserorden
Ein klares Interesse der Koelhoffschen Chronik gilt der Darstellung der Kölner Heiligen als Individuen, die in besonderer Weise mit der Stadt selbst in Verbindung standen. So wird etwa der seit dem Hochmittelalter als Heilige verehrte Bruno, der Gründer des Kartäuserordens, in besonderer Weise als Sohn der Stadt Köln reklamiert - was unter anderem auf Anleihen aus der kartäusischen Geschichtsschreibung in der Chronik hindeutet. Wie ein genauerer Blick zeigt, wurde jedoch in der Stadt Köln und im Kartäuserorden ein durchaus unterschiedliches Bild Brunos gepflegt, so dass sich die Koelhoffsche Chronik als ein interessantes Verbindungsglied erweist.
 

© Stadtarchiv Magdeburg

Workshop "Auf dem Weg zum Historischen Städteatlas Magdeburg"

Donnerstag, 30. Juni 2022 im Gartensaal des Gesellschaftshauses Magdeburg

Zur Vorstellung und Diskussion erster Forschungsergebnisse sowie zur Weiterentwicklung neuer Ideen und Ansätze veranstaltet das Stadtarchiv Magdeburg am 30. Juni 2022 im Gartensaal des Gesellschaftshauses Magdeburg einen Workshop. Neben der Vorstellung des Projekts und Vorträgen zu speziellen Themen des Atlasses ist auch die offizielle Freischaltung der Internetpräsentation mit ersten Forschungsergebnissen zum Deutschen Historischen Städteatlas geplant.

Die Landeshauptstadt Magdeburg ist seit 2021 Partner im Projekt „Deutscher Historischer Städteatlas“, das seit 2006 vom Institut für vergleichende Städtegeschichte an der Universität Münster (IStG) bearbeitet wird.

Der Deutsche Historische Städteatlas macht Formen der Stadtentstehung und urbaner Raumentwicklung beispielhaft anschaulich. Von den ersten Siedlungen bis in die Gegenwart wird die Entwicklung nach internationalen Standards im Kartenbild visualisiert. Der Atlas umfasst historische Stadtpläne, Umlandkarten, Stadtansichten, Themen- und Entwicklungskarten sowie ein Textheft. Er erscheint zugleich als Großformatdruck für den Buchhandel und als interaktives Online-Modul. Digital aufbereitete Karten machen komplexe Zusammenhänge anschaulich, Überblendungen lassen die Stadtwerdung erkennbar werden. So entsteht eine neue Informationsbasis für Vorhaben der Stadtplanung, aber auch für Schulprojekte, Stadtmarketing oder Info-Apps.

Das Workshop-Programm

13.00 Uhr
PD Dr. Christoph Volkmar (Magdeburg): Begrüßung und Einführung

Dr. Angelika Lampen (Münster) / Dr. Thomas Tippach (Münster): Der Deutsche Historische Städteatlas

14.00 Uhr
Dr. Henning Steinführer (Braunschweig): Der Historische Städteatlas von Braunschweig. Ein nachhaltig wirkendes Projekt

Dr. Jens Kunze (Magdeburg): Die Kartensammlung des Stadtarchivs als Quelle für den Historischen Städteatlas

15.00 Uhr
Kaffeepause

15.30 Uhr
Dr. Matthias Lerm (Magdeburg): Zur Bedeutung des Historischen Städteatlas für die Stadtplanung

Felix Maron (Leipzig) / PD Dr. Christoph Volkmar (Magdeburg): Die Vermessung einer vormodernen Metropole. Der Rentzplan von 1552

16.30 Uhr
Dr. Daniel Stracke (Münster) / Oliver Rathmann (Münster): Freischaltung eines Online-Moduls

Den Flyer des Programms können Sie hier herunterladen

Bibliothek an Fronleichnam und Brückentag geschlossen

Liebe Nutzerinnen und Nutzer,
die Bibliothek des Instituts für vergleichende Städtegeschichte bleibt an Fronleichnam und am darauffolgenden Brückentag geschlossen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und einen guten Start ins Wochenende.

Workshop im Freitags-Kolloquium am 20. Mai 2022

Alles Routine?! Landesherrliche sowie städtische Verwaltungs- und Verfahrenspraktiken in Spätmittelalter und Früher Neuzeit

Der Workshop findet im Rahmen des Freitagskolloquiums des Instituts für vergleichende Städtegeschichte in Verbindung mit dem DFG-Projekt „Des Königs neue Steuer. Praktiken preußischer Herrschaftsorganisation am Beispiel der westfälischen Akzisestädte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (ca. 1700–1756)“ und dem Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit der WWU Münster am 20. Mai 2022, in der Zeit von 14.00–19.00 Uhr s.t. statt.

„Denn Herrschaft ist im Alltag primär: Verwaltung.“ – Dieses berühmte Diktum Max Webers veranschaulicht sehr prägnant, dass man Herrschaften und Obrigkeiten vor Ort, in der Stadt und auf dem Land sowie im alltäglichen Zusammenleben zuvörderst in Form von Verwaltungen, Behörden, Amtsträgern oder Beamten entgegentritt. Die historische Forschung betont in diesem Zusammenhang, dass die Amtleute keineswegs nur „Mittler“ zwischen „Oben“ und „Unten“ sind. Denn mittlerweile wird Herrschaft als ein sozialer und kommunikativer Prozess anerkannt, an dem neben den Obrigkeiten eben auch die sogenannten Untertanen und die Beamten teilhatten. Insofern besitzen und besaßen Administrationen eine herausgehobene Stellung, wenn es darum geht, staatlichen oder herrschaftlichen Strukturen nachzuspüren. Folglich erweist sich die Frage, wie eigentlich verwaltet wird, als äußerst aufschlussreich. Oder anders ausgedrückt: Die Form der Teilhabe von Behörden und Institutionen an Herrschaft beleuchtet eindrücklich gesellschaftliche und soziale Zusammenhänge eines Gemeinwesens. Sprach man vormals von „Modernisierungstendenzen“, die einerseits die Verwaltungen selbst erfassten und andererseits gerade von diesen ausgingen, so stehen heutzutage eher Routinen oder Pfadabhängigkeiten im Fokus.

Genau an dieser Stelle setzt der geplante Workshop an: Inwiefern lassen landesherrliche und städtische Verwaltungs- und Verfahrenspraktiken Routinen erkennen, die es ermöglichen, Anschlussfähigkeit über zeitliche und räumliche Distanzen hinweg zu bilden? Entsteht überhaupt routinemäßiges Handeln oder hat jeder Akteur sozusagen sein eigenes Ding gemacht? Entschieden die Amtsträger bei gleichem Sachverhalt tatsächlich auch immer gleich? Wenn nein, warum nicht? Existierten obrigkeitliche Vorgaben zur Einhaltung bestimmten verwaltungsmäßigen Handelns und zur schriftlichen Fixierung von Entscheidungen oder entschieden und agierten die einzelnen Amtleute eher nach Gutdünken? Kurzum: Alles Routine in den landesherrlichen und städtischen Behörden?!

Im Workshop sollen verschiedene behördliche Organisationsformen aus unterschiedlichen Epochen und Kontexten gegenübergestellt werden, um gemeinsam zu diskutieren, welchen Stellenwert Routinen und Pfadabhängigkeiten in unterschiedlichen Zusammenhängen besaßen.

Dr. Christina Fehse (Essen): „Zollerhebung an der Weser 1571–1623: Verwaltung als Herrschaft und Routine“
Ist Verwaltung Routine, Herrschaft oder gar beides? Die Rintelner Zollregister zum Warenverkehr auf der Weser von 1571 bis 1623 zeugen von einer Alltagssituation am Fluss, bei welcher Routine durchaus als Herrschaftsinstrument fungiert.

Dr. Maria Weber (München): „Informationsmassen bewältigen: Aufzeichnungspraktiken als Ordnungsinstrumente und die Grenzen der Routine“
Routinen erleichtern das Leben – auch in der Verwaltung! Besonders die Verwaltung großer Informationsmassen machte es bereits in der Vormoderne erforderlich, Verwaltungspraktiken zu entwickeln, die zur Ordnung und Systematisierung, zur Memorierung und Aktualisierung der gesammelten und aufgezeichneten Informationen beitrugen und für das Funktionieren einer semi-schriftlichen Gesellschaft unabdingbar waren. Am Beispiel der Verwaltung von Geldschulden am Stadtgericht in Augsburg für das beginnende 16. Jahrhundert zeigt der Vortrag auf, dass sich eine routinisierte Schuldenverwaltung erst durch die mikrohistorische Analyse der Dokumentationspraxis rekonstruieren und in das Verwaltungshandeln der Zeit einordnen lässt.
Während die routinisierte Schriftlichkeit der Schuldenverwaltung zielgerichtet für das Gericht verfahrensrelevante Informationen schriftlich fixierte und komprimierte, verschweigt diese routinisierte Schriftlichkeit aber Kontexte und Interaktionszusammenhänge – die Protokolle sind Einträge ohne Geschichte! Der Vortrag greift dieses methodische Problem auf und fragt danach, wie mit dieser entkontextualisierten empirischen Grundlage umgegangen werden kann.

Lasse Stodollick M. A. (Konstanz): „Von der Interaktions- zur Organisationskompetenz. Drei Thesen über die Kammerverwaltung in Minden und Ravensberg“
Am Beispiel der Kammerverwaltung in Minden und Ravensberg diskutiert der Vortrag drei Thesen über die Voraussetzungen und Folgen von Verwaltungsroutinen. Verfahren entstehen nicht einfach, sie müssen erprobt und eingeübt werden.

Sebastian Schröder M. A. (Münster): „Ravensbergische Routinen?! Akteure im Rahmen der preußischen Akzise- und Städtereformen in Westfalen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts“
Die Akzise- und Städtereformen in den westfälischen Landesteilen Preußens führten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu weitreichenden Diskussionen, in die eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure eingebunden war. Kommunikation und Interaktion schufen einen relevanten Beitrag zur Etablierung von Staatlichkeit und Behördenstrukturen. Inwiefern das Verwaltungshandeln von Routinen geprägt war und welche Umstände zur Ausbildung routinisierten Verhaltens führten, steht dabei im Fokus des Vortrags.

Alle Interessierten sind um 14 Uhr s.t. herzlich zu den Vorträgen ins Fürstenberghaus (Hörsaal F3), Domplatz 20–22, 48143 Münster eingeladen.
 

Beiträge des Freitagskolloquiums auf youtube

Seit dem Sommersemester 2021 werden die Vorträge des Freitagskolloquiums zu Problemen vergleichender Städtegeschichte auf dem youtube-Kanal des IStG veröffentlicht. Aktuell sind neue Beiträge aus dem Sommersemester 2022 hinzugekommen, die hier abgerufen werden können.
Zudem kann der Zugang zu weiteren Vortägen beim IStG nachgefagt werden.

CHNT 27 in Vienna

Call for Papers – Sektion “Planning History and Urban Heritage. Historical Towns Atlases as a tool for research, heritage management and participation”

Vom 10. bis 12. November 2022 wird in Wien durch CHNT-ICOMOS Austria die Konferenz „CHNT 27“ veranstaltet, die sich mit verschiedenen Facetten des Themas „Cultural Heritage and New Technologies“ beschäftigen wird.
Eine Sektion unter dem Titel „Planning History and Urban Heritage. Historical Towns Atlases as a tool for research, heritage management and participation“ ist der Nutzung von gedruckten und digitalen Städteatlanten gewidmet und wird unter Beteiligung des IStG, vertreten durch Dr. Daniel Stracke, organisiert.

Weitere Informationen und der Zugang zum CfP sind unter folgender Seite abrufbar.
 

| Jobs

Stellenausschreibung Volontariat

Das Institut für vergleichende Städtegeschichte (IStG) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen wissenschaftliche*n Volontär*in in Vollzeit. Das Volontariat ist auf zwei Jahre befristet.

Die Stellenausschreibung finden Sie hier zum Download

Wir freuen uns über Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Nachweis über die im Profil geforderte Qualifikation, Zeugnisabschriften) bis zum 15.06.2022. Bitte reichen Sie Ihre Bewerbung in elektronischer Form in einem einzigen pdf-Dokument an Dr. Angelika Lampen ein:  lampen@uni-muenster.de. Gern können Sie sich auch bei Fragen vorab an diese Adresse wenden.

v.l.n.r., vorn: Prof. Dr. Ulrich Meier und Dr. Heinrich Stiewe (beide Autoren des Atlas Blomberg); hinten: Tobias Kniep (Kartograph), Thomas Kaling (Kartograph), Christoph Dolle (Bürgermeister Blomberg), Prof. Dr. Mechthild Black-Veldtrup (Vorsitzende der Historischen Kommission für Westfalen)
© IStG

Präsentation des „Historischen Atlas westfälischer Städte. Band 15: Blomberg“

Am Abend des 03.Mai 2022 fand in Blomberg die Präsentation des „Historischen Atlas westfälischer Städte. Band 15: Blomberg“ statt, womit ein zehnjähriges Projekt erfolgreich und feierlich beendet wurde.
Die beiden Autoren, Prof. Dr. Ulrich Meier und Dr. Heinrich Stiewe, haben mit ihren jeweiligen Forschungsschwerpunkten Akzente gesetzt und ein Werk geschaffen, das mit einem 68-seitigen, reich illustrierten Textheft und insgesamt 9 Tafeln eine kleine moderne Stadtgeschichte für den Ort anbietet. Neben den standardmäßig im Atlas befindlichen topographischen Karten (Kataster des 19. Jh.; Umlandkarten; aktuelle Stadtkarte) können auf 6 thematischen Tafeln besondere Aspekte der historischen Entwicklung Blombergs nachvollzogen werden.

Bei der Präsentation am Abend im Kulturhaus „Alte Meierei“ dankte der Bürgermeister, Christoph Dolle, den beiden Autoren für ihr großes ehrenamtliches Engagement, das diese Publikation möglich gemacht hat. Prof. Dr. Mechthild Black-Veldtrup, die erste Vorsitzende der Historischen Kommission für Westfalen, ordnete das Werk anschließend in den Kontext des Kooperationsprojektes zwischen HiKo und Institut für vergleichende Städtegeschichte, aber auch in den übergeordneten Rahmen der „Europäischen Städteatlanten“ ein, die nach einheitlichen Kriterien aufgebaut sind und somit Stadtgeschichtsforschung über Grenzen hinweg ermöglichen sollen.

Prof. Dr. Ulrich Meier, der für den mittelalterlichen Teil des Atlas Blomberg zuständig war, führte nach grundsätzlichen Überlegungen zur „okzidentalen Stadt“ (Max Weber) an drei Beispielen aus, weshalb Blomberg im Mittelalter zwar eine kleine, aber eine bedeutende Stadt gewesen sei. Maßgebliche Kriterien waren hierfür die Münze (13. Jh.; Verbreitung bis Großbritannien und ins Baltikum), die Burg als Residenz der lippischen Landesherren sowie die nach dem sog. „Hostienfrevel“ (1460) entstandene Wallfahrt, die über Pilgerzeichen bis Danzig oder Tallinn nachzuvollziehen ist. Infolge der wachsenden Pilgerzahlen kam es zur Gründung des Augustiner-Chorherren-Klosters. In der Kirche desselben befindet sich heute die von Heinrich Brabender Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffene Grabtumba von Bernhard VII. zur Lippe und Anna von Schaumburg. All diese Aspekte können im Textheft nachvollzogen werden. Auf Tafel 5 („Stadt und Umland in Mittelalter und Früher Neuzeit“) ist – neben der Verbreitung der Blomberger Pilgerzeichen – ein besonderes Herzensprojekt von Ulrich Meier behandelt, nämlich die "Blomberger Landwehr", zu deren Erforschung sich eine Arbeitsgruppe gebildet hatte, die in „Feldexkursionen“ Stück für Stück derselben rekonstruiert hat – wobei dieses Vorhaben keinesfalls mit Druck des Atlas beendet sei.

Die Reproduktion einer Karte von Johann Christoph Friemel aus dem Jahr 1750 (Tafel 7: „Städtische Feldmark“), bildete die Überleitung zum neuzeitlichen Teil des Atlas, den Dr. Heinrich Stiewe zu verantworten hatte. Sein Schwerpunkt lag dabei auf sozial- und architekturgeschichtlichen Aspekten der Stadtgeschichte. Anhand der besagten historischen Quelle aus dem 18. Jahrhundert lassen sich bürgerlicher Landbesitz, städtische Wald- und Hudeflächen sowie adeliger Besitz um Blomberg herum nachvollziehen. Heinrich Stiewe hat sich eingehend mit den Besitzverhältnissen in Blomberg auseinandergesetzt. Im 18. Jahrhundert war der Ackerbau von sog. „Kleinstbesitzern“ (bis 2 ha Land) dominiert, weshalb man konstatieren müsse, dass Blomberg „keine Ackerbürgerstadt“ gewesen sei.
Durch seine Dissertation ist Heinrich Stiewe v.a. Experte für das „Gewerbe“ in der Stadt, das im ganzen Ort von den Schuhmachern dominiert gewesen sei, während sich Woll- und Leineweber v.a. im Rossmüllerviertel ansiedelten. Im 18. Jahrhundert traten die Tischler hinzu. Die Blomberger Stuhlindustrie erlangte im 19. Jahrhundert überregionale Bedeutung und wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von der „Metall- und Elektroindustrie abgelöst. Heute ist Phoenix Contact der größte Arbeitgeber vor Ort.
Ein anderer wichtiger Standortfaktor ist der Tourismus. Durch seinen historischen Ortskern mit zahlreichen denkmalgeschützten Bauwerken ist Blomberg ein attraktives Ziel für Besucher von nah und fern. Wo sich im Ort historische Bausubstanz der Zeit vor 1500 befindet, nämlich an Klosterkirche, Martiniturm, Burg, Niederntor oder einem Gebäude im Langen Steinweg, lässt sich auf Tafel 9 („Baualter der Gebäude“) nachvollziehen. Aber auch für 16., 17., 18. und 19. Jahrhundert sind Zeitschnitte überliefert, sodass sich der „Verlust historischer Bausubstanz“ genauso wie der aktuelle Denkmalschutz im Ort ablesen lassen.

Alle Inhalte der Atlanten sind jeweils Abbild des aktuellen Forschungsstandes und bieten eine „Interpretation“, wie die Geschichte des Ortes gelesen werden kann. Dass die Arbeit damit nicht abgeschlossen ist, sondern vielmehr auch einladen soll weiter zu forschen, wurde im Pressegespräch deutlich, das vor der Atlaspräsentation im historischen Rathaus stattfand. So führten die Autoren aus, dass im Stadtarchiv Blomberg noch zahlreiche Quellen schlummern, die der Auswertung harren. Es könnten weitere sozial- oder wirtschaftsgeschichtliche Aspekte der Kleinstadt erforscht werden. Beispielsweise könnte man sich mit den Zunftrollen der 10 ortsansässigen Zünfte beschäftigen; aber auch Aspekte demokratisch-politischer Willensbildung in der Kleinstadt könnten, laut Dieter Zoremba vom Stadtarchiv Blomberg, der das Projekt tatkräftig unterstützt hatte, untersucht werden.

Wer sich mit dem aktuellen Stand der Geschichte Blombergs beschäftigen und diese anhand zahlreicher gedruckter Karten und anderer Quellen nachvollziehen möchte, kann den „Historischen Atlas westfälischer Städte. Band15: Blomberg“ beim Ardey-Verlag unter folgendem Link bestellen.
 

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Workshop "Junge Städteforschung" im Freitags-Kolloquium am 13. Mai 2022

Am Freitag, 13. Mai beginnt das Freitags-Kolloquium im Sommersemester 2022 mit dem ersten Workshop "Junge Städteforschung".  Alle Interessierten sind um 14 Uhr c.t. herzlich zu den folgenden Vorträgen ins Fürstenberghaus (Hörsaal F3) eingeladen:

Margherita Mariani, M.A. (Hamburg), Erkundungsreisen für den ortsgebundenen Kaufmann: Die Pratica di Mercatura-Handschriften im spätmittelalterlichen Italien
Die pratiche di mercatura sind Texte, die von italienischen Kaufleuten im Spätmittelalter verfasst und ausgiebig kopiert wurden. Sie erscheinen oft als Listen von Städten und ihren jeweiligen Märkten: Listen, in denen man Informationen über die Handelsbräuche und Warenpreise eines bestimmten Ortes finden konnte. Durch die pratiche di mercatura untersucht dieser Vortrag die Beziehung der Kaufleute zu den Städten, in denen sie lebten und mit denen sie Handel trieben.

Daniel Kaune, M.Ed. (Hannover), Diversarum rerum? Zur Gerichtsbarkeit und städtischen Überlieferung im spätmittelalterlichen Basel seit dem Erdbeben von 1356
Wenngleich die Stadt Basel im Jahr 1356 durch ein Erdbeben »verfallen verbrennt und umb alle Ir bucher und briefe komen was« (StABS ÄHA Ratsb. A1, S. 1), so entstand am Rheinknie seitdem doch eine bemerkenswerte Vielzahl an Stadtbüchern. Zwar zeigt schon eine erste Annäherung an die Überlieferung, dass die systematische Schriftlichkeit der Basler Verwaltung dabei früher als andernorts einsetzte. Wie sich die schriftliche Stadtverwaltung im Spätmittelalter jedoch im Detail entwickelte, blieb bisher eher ununtersucht – wohl auch weil die Rats- und Gerichtsbücher weder registriert noch umfassend erforscht sind. Letzteres erschwerte und rechtfertigte das jüngst abgeschlossene Dissertationsprojekt gleichermaßen, welches unter dem Wortpaar „Rechtsnorm und Rechtspraxis“ nach der Gerichtsbarkeit des Basler Rats im 14./15. Jahrhundert fragte. Der Vortrag im Freitags-Kolloquium wird den (Forschungs-)Ansatz des rechtshistorischen Oberthemas besprechen, insbesondere aber über das methodische Vorgehen der Arbeit informieren. Denn die Thematisierung spätmittelalterlicher Ratsgerichtsbarkeit wird angesichts der städtischen Überlieferung zum Problem, wenn sie denn nicht nur als Normengeschichte, sondern auch als Rechtgeschichte der Praxis diskutiert werden soll.

Max Grund, M.A. (Kiel), Kleinstädtisches Wirtschaften im Spätmittelalter und die Nutzung von Stadtbüchern
Spätmittelalterliche Stadtbücher sind eine der wichtigsten Quellen der Stadtgeschichtsforschung. Dennoch sind gerade die vermischten Stadtbücher und hier besonders die der kleineren Städte, noch nicht in befriedigender Weise in ihrer Genese untersucht und verglichen. Voraussetzungen und mögliche Erträge einer solchen Untersuchung sollen am Beispiel des Gubener Stadtbuch I dargestellt werden.

Freitags-Kolloquium SoSe 2022 - Programm

Historical Ontology of Urban Spaces (HOUSe) - Workshop No. 4

Online-Workshop „Urban HomeBase in the European Historic Towns Atlas – Practitioners’ Guide“

Am 26.04.2022 fand in Kooperation mit dem IStG der 4. Workshop der "Historical Ontology of Urban Space" statt und behandelte das Thema "Urban HomeBase in the European Historic Towns Atlas - practitioners' guide".

Der vierstündige Workshop, organisiert von Wiesława Duży mit Unterstützung von Daniel Stracke, sollte eine kleine Auswahl von Teilnehmer*innen mit praktischen Übungen in die Benutzung der Online-Datenbank Urban HomeBase einweisen. Die Urban HomeBase ist neben der eigentlichen Ontologie (UrbanOnto) ein zentrales Projektergebnis des Projektes „Historical Ontology of Urban Spaces“ (HOUSe), mit dem Elemente historischer Stadträume und ihre Veränderung in der Zeit beschrieben und gespeichert werden sollen. Das System soll den Rahmen bieten, um die datenbasierten Arbeiten der Projekte des Europäischen Städteatlas zu standardisieren und vergleichbar zu machen. Es handelt sich um eine objekt-orientierte PostgreSQL-Datenbank. Erfasst werden insbesondere Name, Lokalisierung, Funktion und Typ der topographischen Objekte. Eine besondere Herausforderung sind die sich aus der Quellenlage historischer Untersuchungen ergebenden Unschärfen, die in den Digital Humanities unter dem Begriff „fuzziness“ subsummiert werden. Daher ist ein wichtiger Bereich, den die Datenbank abdeckt, auch die Mereologie, also Informationen darüber, welche Objekte sich als Teile von andern Objekten definieren lassen. Gearbeitet wurde mit dem frei zugänglichen Tool DBeaver.
Wiesława Duży erläuterte zunächst die Architektur der Urban HomeBase und führte die Teilnehmer*innen, unterstützt von Michal Słomski, Katarzyna Słomska-Przech, Grzegorz Myrda und Aleksander Lupienko, anhand von Beispielen aus ihrer eigenen Atlasarbeit in die Datenbankbenutzung ein. Ziel war es, neben der Sensibilisierung der Städteatlas-Community für Datenbankfragen und der Einweisung möglicher Multiplikatoren für die Urban HomeBase, ein erstes Feedback aus dem Kreis der zukünftigen Nutzer*innen zu erhalten.

Das Programm des Workshops kann unter diesem Link eingesehen werden.

Bodleian Libraries - ONLINE LECTURE SERIES - The Oxford Seminars in Cartography (TOSCA)

European Historic Towns Atlas series

Join contributors from across Europe to explore the European Historic Towns Atlas programme, and a chance to explore both its shared history and comparative urban histories across the continent. We will discover how these maps have been used for outreach, both in education and amongst popular audiences, noting how cartographic conventions have driven the programme forward to deliver a truly pan-European research tool.

Talk 1: Maps of the European Historic Towns Atlas I: Germany
Thursday 28 April 2022
 4.30–6pm (BST)

In his talk for the Maps of the European Historic Towns Atlas series, Daniel Stracke will describe the origins and aims of this Europe-wide project, before focusing on developments in Germany, where atlas production has been prolific.

Contact
tosca@bodleian.ox.ac.uk
Book now!

© HiKo/IStG

Einladung zur Präsentation des "Historischen Atlas westfälischer Städte. Bd. 15: Blomberg"

Am 3. Mai 2022 wird um 19 Uhr im Kulturhaus "Alte Meierei" (Brinkstaraße 22) in Blomberg der "Historische Atlas westfälischer Städte. Bd. 15: Blomberg" präsentiert. Nach einer Begrüßung durch den Bürgermeister Christoph Dolle sowie Grußworten von Prof. Dr. Mechthild Black-Veldtrup werden die beiden Autoren des Bandes, Prof. Dr. Ulrich Meier und Dr. Heinrich Stiewe, einen Vortrag halten zum Thema "Blomberg und seine Geschichte im Spiegel des Historischen Atlas westfälischer Städte".

Die Einladung zur Atlas-Präsentation Blomberg kann unter diesem Link eingesehen werden.

| Institutsbibliothek in der Woche nach Ostern geschlossen
© IStG

Liebe Besucher*innen,

in der Woche nach Ostern (19.-22. April 2022) bleibt die Institutsbibliothek geschlossen. In dringenden Fällen können Sie sich telefonisch an uns wenden: 0251 8327513.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Das IStG wünscht Ihnen allen frohe und gesunde Ostertage!

© HiKo/IStG

Neuerscheinung in der Reihe "Historischer Atlas westfälischer Städte" - Band 15: Blomberg

In der Reihe "Historischer Atlas westfälischer Städte" ist nun Band 15 zur lippischen Stadt Blomberg erschienen. In einem 68-seitigen, reich bebilderten Textheft sowie auf 9 Tafeln mit historischen und thematischen Karten wird die Geschichte des Ortes erlebbar, der u.a. für seine spätmittelalterliche Wallfahrt, für die holzverarbeitende Industrie und eine sehr gut erhaltene historische Bausubstanz bekannt ist.

Die Gründung der Stadt Blomberg in der Mitte des 13. Jahrhunderts erfolgte im Kontext der Konkurrenzsituation zwischen den Edelherren zu Lippe und den Pyrmonter sowie Schwalenberger Grafen. Die Stadt, für deren Entwicklung die Burg eine entscheidende Rolle spielte, wurde seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zu einer der wichtigsten Residenzstädte der Edelherren zu Lippe. Insbesondere in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erlebte Blomberg durch die landesherrlichen Bestrebungen einen Aufschwung, der sich architektonisch in zahlreichen Renaissancebauten im Stadtbild niederschlägt. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts verlor die Stadt zunehmend ihre zentralörtliche Funktion, aber ökonomisch blieb ein relativ starkes Exportgewerbe prägend, das v.a. von der Tischlerei getragen wurde. Daraus entwickelte sich im 19. Jahrhundert eine blühende holzverarbeitende Industrie, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren Niedergang erlebte. Heute ist die Stadt, deren historischer Ortskern zahlreiche denkmalgeschützte Häuser aufweist, Standort bedeutender Elektroindustrie.

Bibliographische Angaben:
Ulrich Meier/Heinrich Stiewe, Blomberg (Historischer Atlas westfälischer Städte. Band 15), hg. von der Historischen Kommission für Westfalen und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte durch Thomas Tippach, Ardey-Verlag Münster 2022.

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Freitags-Kolloquium im Sommersemester 2022

Das Programm für das Freitags-Kolloquium zu Problemem vergleichender Städtegeschichte im Sommersemester 2022 steht fest!

In drei Workshops werden einzelne Themenfelder fokussiert und intensiv behandelt:

13. Mai Workshop "Junge Städteforschung"

  • Margherita Mariani, M.A. (Hamburg), Erkundungsreisen für den ortsgebundenen Kaufmann: Die Pratica di Mercatura-Handschriften im spätmittelalterlichen Italien
  • Daniel Kaune, M. Ed. (Hannover), Diversarum rerum? Zur Gerichtsbarkeit und städtischen Überlieferung im spätmittelalterlichen Basel seit dem Erdbeben von 1356
  • Max Grund, M. A. (Kiel), Kleinstädtisches Wirtschaften im Spätmittelalter und die Nutzung von Stadtbüchern
20. Mai Workshop "Alles Routine ?! Landesherrliche sowie städtische Verwaltungs- und Verfahrenspraktiken in Spätmittelalter und Früher Neuzeit"
  • Lasse Stodollick, M.A. (Konstanz), Organisationsstrukturen und Wissenspraktiken in der frühneuzeitlichen Verwaltung
  • Sebastian Schröder, M.A. (Münster), Akteure der preußischen Verwaltung in der Grafschaft Ravensberg im 18. Jahrhundert
  • Dr. Christina Fehse (Essen), Zollerhebung an der Weser 1571-1623: Verwaltung als Herrschaft und Routine
  • Dr. Maria Weber (München), Schuldenpraxis in der Reichsstadt Augsburg (1480–1532)
01. Juli Workshop "Die Koelhoffsche Chronik"
  • Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich (Münster), Einführung
  • Alina Ostrowski, B.A. (Köln) „dat si got vri wil haven” - Untersuchungen zum Selbstverständnis der Stadt Köln im Spiegel der Cronica van der hilliger Stat van Coellen
  • Dr. des. Paul Schweizer-Martin (München), Lage für Lage zum gedruckten Buch: Der Produktionsprozess der Koelhoffschen Chronik
  • Prof. Dr. Sita Steckel (Münster), Der Heilige Bruno und die Kartäuser in der Koelhoffschen Chronik und ihrem Umfeld
  • Nils Foege, M.A. (Münster), „quid observatu necesse sit in accommodatione librorum externis personi.“ Bibliothekszugang und -nutzung in der Kölner Kartause um 1500

Wir hoffen, in den Workshops die Diskussion und Vernetzung untereinander anzuregen, persönliche Kontakte zu knüpfen und gemeinsam neue Ideen auf dem Gebiet der Städtegeschichte entwickeln zu können.

Das Freitags-Kolloquium findet jeweils in der Zeit von 14.00 – 18.30 Uhr im F3 im Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, 48143 Münster, statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Freitags-Kolloquium SoSe 2022 - Programm


 

Nachruf auf Dr. Wilfried Ehbrecht

Ein ausführlicher Nachruf auf den Mitbegründer des Instituts für vergleichende Städtegeschichte Dr. Wilfried Ehbrecht, der am 30. Januar 2022 verstorben ist, kann nun unter folgendem Link eingesehen werden:

... zum Download der PDF des Nachrufs auf Dr. Wilfried Ehbrecht

© IStG

Forschungsbericht 2021 online verfügbar

Der Forschungsbericht des IStG für das Jahr 2021 bietet einen Überblick über Publikationen, Veranstaltungen sowie die wissenschaftliche Arbeit des Instituts und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr. Ab sofort steht der Forschungsbericht hier zum Download bereit.

Im Archiv unserer Homepage finden Sie auch die Forschungsberichte der vergangenen Jahre.

Gastwissenschaftler am IStG

Nach der langen pandemiebedingten Pause können nun wieder Gastwissenschaftler am IStG forschen.

Den Beginn macht Dr. Aleksander Łupienko aus Warschau, der vom 7. März bis 13. März zu folgendem Thema in der Bibliothek des IStG recherchieren wird:

"HOUSe - Social and symbolic functioning of urban space in Central Europe (ca. 1850–1914) | Soziale und symbolische Funktionen des städtischen Raums in Mitteleuropa (ca. 1850–1914)"

© IStG

Trauer um Wilfried Ehbrecht

Am Sonntag, dem 30.01.2022, ist Dr. Wilfried Ehbrecht verstorben. Wilfried Ehbrecht hat zusammen mit Heinz Stoob das IStG aufgebaut, war zunächst wissenschaftlicher Geschäftsführer und von 1979 bis 1984 Wissenschaftlicher Vorstand des IStG. Über lange Zeit war er insbesondere Kopf und treibende Kraft der Atlasarbeit. Als langjähriger Herausgeber hat er die Atlaswerke maßgeblich geprägt und als Autor neun Atlasblätter verfasst. Darüber hinaus war er in viele Forschungsprojekte eingebunden, war Mitveranstalter zahlreicher Frühjahrstagungen wie auch des Freitags-Kolloquiums und hat sechs Bände in der Institutsreihe ‚Städteforschung‘ herausgegeben. Stets stand Wilfried Ehbrecht den Mitgliedern des IStG mit Rat und Tat zur Seite.
Wir sind sehr erschüttert. Wilfried Ehbrecht wird uns fehlen!

Eine ausführliche wissenschaftliche Würdigung folgt!

... Traueranzeige von Historischem Seminar (WWU) und IStG als jpg


 

© Hess. Landesamt für geschichtl. Landeskunde

Nachruf auf Prof. Dr. Ursula Braasch-Schwersmann

verfasst für das Institut für vergleichende Städtegeschichte von Peter Johanek

Am 17. Dezember 2021 ist Ursula Braasch-Schwersmann ihrer schweren Krankheit erlegen, wie ihre Familie vor kurzem bekannt gab. Ihr Tod trifft das Institut für vergleichende Städtegeschichte (IStG) wie das Kuratorium für vergleichende Städtegeschichte in besonderer Weise, denn sie war eng mit deren Aktivitäten verbunden.

... zum Download der PDF-Datei des vollständigen Nachrufes auf Prof. Dr. Ursula Braasch-Schwersmann

Terminverschiebung

Freitags-Kolloquium vom 21.01.2022 findet erst am 20.05.2022 statt!

Aufgrund der aktuellen Situation wird das Freitags-Kolloquium "Alles Routine?! Landesherrliche sowie städtische Verwaltungs- und Verfahrenspraktiken!" nicht wie angekündigt am 21.01.2022, sondern erst am 20.05.2022 stattfinden.
Wir freuen uns auf anregende Diskussionen und danken allen Beteiligten für ihr Verständnis und die Flexibilität.
 

| Geheimnis um Standort der mittelalterlichen Schwanenburg ist gelüftet
Mit freundlicher Genehmigung der Münsterländischen Volkszeitung v. 8. Januar 2022
© MVZ

Um den vollständigen Beitrag zu lesen, können Sie unter folgendem Link die

... PDF des Zeitungsartikels einsehen

| Digitaler Vortrag

MURN - Public Lectures

Am Freitag, 14. Januar 2022, 12 ct findet der nächste Vortrag der Public-Lectures des Münster Urban Research Network (MURN) zum Themenfeld "Gefährdungen und die Neu-/Umordnung städtischer Räume" statt:

Prof. Dr. Moritz Ege (Universität Zürich)
Ethik statt Konflikt? Zur Diskussion um bessere Urbanität, Protestbewegungen und die post-politische Stadt

Moderation: Prof. Dr. Elisabeth Timm

Zu den Allgemeinplätzen der Kulturwissenschaften gehört die Aussage, dass alles - der Alltag, das 'Private', die Popkultur - auf die eine oder andere Weise politisch sei. In Protestbewegungen und ihrem intellektuellen Umfeld wird dieses Prädikat häufig deutlich weniger freigiebig verteilt. Das gilt auch mit Blick auf Initiativen für die Verbesserung, Verschönerung oder nachhaltigere Gestaltung städtischer Räume und Beziehungen, die von einigen Autor:innen der - dem eigenen Verständnis nach - kritischen Stadtforschung als Paradebeispiele für 'post-politische' Verhältnisse angeführt und kritisiert werden, weil die Arbeit am 'guten Leben in der Stadt', so die These, oft nicht an grundlegendere Macht- und Eigentumsfragen rührt. Der Vortrag greift auf empirische Beobachtungen einer Forschungsgruppe über 'Urbane Ethiken' in einer Reihe von Städten zurück, um die Plausibilität dieser Kritik zu diskutieren und einen anderen Blick auf die Übergänge, Verflechtungen und auch Widersprüche zwischen dem zu werfen, was unterschiedliche Akteur:innen als ethisch oder politisch verstehen.

Lektüre im Learnwebkurs: Olga A. Reznikova/Moritz Ege (2019): Moralische Ökonomien vs. ethische Politik? Arbeiter- und Mittelschichtsproteste in Moskau, in: Karl Braun/Johannes Moser/Claus-Marco Dietrich (Hg.), Wirtschaften. Kulturwissenschaftliche Perspektiven, Marburg: makufee, S. 343-354; Ege, Moritz/Johannes Moser (2021), Introduction: Urban Ethics. Conflicts over the 'Good' and 'Proper' Life in Cities, in: dies. (Hg.) (2021): Urban Ethics. Conflicts over the 'Good' and 'Proper' Life in Cities, London/New York: Routledge, S. 3-26.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Vortrag teilzunehmen. Das Meeting-Kennwort kann bis zum 14.01. um 12 Uhr per E-Mail angefragt werden.

Zoom-Meeting (Kennwort auf Anfrage)

Mitarbeiter*innen im Projekt „HOUSe“, v.l.n.r.: Dr. Wiesława Duży, Warschau; Dr. Daniel Stracke, Münster; Anna-Lena Schuhmacher, Münster; Michał Słomski, M.A., Warschau
© Ria Haenisch

Gastwissenschafter*innen am IStG

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IStG freuen sich, seit einigen Wochen wieder Gastwissenschaftler*innen im Haus begrüßen zu können.

Seit 12.05. ist Dr. Philip Hoffmann-Rehnitz für verschiedene Projektarbeiten am IStG zu Gast.

Darüber hinaus durften und dürfen wir wieder einige Gäste aus dem europäischen Ausland am IStG begrüßen, die hier v.a. für die Projekte HOUSe und HISMaComp forschen!

01.06.-30.06.2022
Dr. Jana Vojtíšková, Hradec Králové; Thema: "Mittelalterliche und frühneuzeitliche Städtegeschichte  –  böhmische frühneuzeitliche Städte"

15.05.-28.05.2022
Michał Słomski, M.A., Warschau; Thema: "HOUSe - Geschichte der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen (Klein-)Städte; Räum(e) der Stadt in vorindustrieller Zeit"

17.05.-20.05.2022
Dr. Wiesława Duży, Warschau; Projekt: "HOUSe und HiSMaComp"