FB09
|

Sternstunden der Ägyptologie

Doppeljubiläum des Fachs Ägyptologie in diesem Jahr / Posterausstellung ab dem 5. Oktober
Die Maske des Königs Tutanchamun
Die Maske des Königs Tutanchamun
© Wikimedia, CC, Roland Unger

1822 gelang Jean-François Champollion die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen: Dieses Datum gilt als Geburtsstunde der Ägyptologie als wissenschaftliche Disziplin. Mit der Erkenntnis, dass es sich um eine lesbare Schrift handelt, und der Erschließung von Worten und Grammatik öffnet sich ein immenses Quellenmaterial zur Kultur der alten Ägypter. 1922 entdeckte dann Howard Carter das Grab des Pharao Tutanchamun. Es blieb als einziges Königsgrab im Tal der Könige unversehrt und barg eine große Menge an Grabbeigaben in höchster Qualität. Die Erforschung der materiellen Kultur der alten Ägypter sowie der ägyptischen Archäologie bekam dadurch einen deutlichen Anstoß.

Die Ägyptologie erforscht alle Bereiche der pharaonischen Kultur, von ca. 3500 v. Chr. bis ca. 200 n. Chr., und vereint dabei philologische und archäologische Methoden. Die reichen Quellen an Texten, Bildern und Artefakten ermöglichen eine umfassende Auseinandersetzung und geben Einblick in eine vergangene Zeit. Der erste Lehrstuhl für Ägyptologie weltweit wurde 1831 für Jean-François Champollion am Collège de France in Paris eingerichtet. Der zweite und zugleich erste in Deutschland 1846 für Karl Richard Lepsius an der Berliner Universität. Die Ägyptologie hat in Deutschland also bereist eine lange Tradition. Der Lehrstuhl an der Universität Münster wurde 1959 eingerichtet.

Anlässlich des Doppeljubiläums hat das Institut für Ägyptologie und Koptologie der WWU zusammen mit Studierenden eine Posterausstellung konzipiert. Sie stellt die beiden "Sternstunden" 1822 und 1922 reich bebildert dar und gibt einen Ausblick in die zukünftigen Perspektiven des Faches. Die Posterausstellung ist vom 5. bis zum 27. Oktober im Foyer der Studiobühne (Domplatz 23) zu sehen. Die feierliche Eröffnung findet am 12. Oktober um 18 Uhr statt.

Weitere Informationen / Links zu dieser Meldung:

Institut für Ägytologie und Koptologie

Studiobühne Münster