„Paper of the Month“ Januar 2021 geht an Dr. Michael Heming und PD Dr. Gerd Meyer zu Hörste aus der Neurologie

Für den Monat Januar 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Michael Heming und PD Dr. Gerd Meyer zu Hörste aus der Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: Neurological Manifestations of COVID-19 Feature T Cell Exhaustion and Dedifferentiated Monocytes in Cerebrospinal Fluidin der Zeitschrift Immunity. 54(1).2021, 164-175.e6 [Volltext]

Patienten, die an COVID-19 erkranken, können neurologische Komplikationen entwickeln. Die Bandbreite reicht von milden Symptomen (Anosmie, Kopfschmerzen) bis zu schweren Komplikationen (Schlaganfall, Krampfanfall, Hirnhautentzündung). Während es eine Vielzahl von Studien mit hochdimensionalen Daten von Blut und bronchoalveolärer Lavage von COVID-19 Patienten gibt, fehlten bisher entsprechende Daten im Liquor cerebrospinalis (kurz: Liquor).

Es wurde der Liquor von Neuro-COVID Patienten mit dem von viralen Enzephalitiden, nicht-entzündlichen und entzündlichen neurologischen Erkrankungen mittels einer hochdimensionalen Technik verglichen, die die Expression tausender Gene gleichzeitig auf Einzelzellebene analysiert (single cell RNA sequencing). Hier zeigte sich eine Zunahme von dedifferenzierten Monozyten und „erschöpften“ T-Zellen im Liquor. Weiterhin fiel eine verstärke Interferon-Signatur im Liquor von Neuro-COVID auf, die jedoch im Vergleich zu viralen Enzephalitiden abgeschwächt war. Schwer betroffene Neuro-COVID Patienten zeigten eine breite klonale T-Zell-Expansion und eine eingeschränkte Interferonantwort im Vergleich zu leichter betroffenen Patienten.

Die Ergebnisse deuten auf immun-vermittelte Mechanismen und eine eingeschränkte anti-virale Antwort bei Neuro-COVID hin. Dies ebnet den Weg zur genaueren Diagnostik und möglichen Therapieansätzen von Neuro-COVID, z.B. Checkpoint Inhibitoren, die „erschöpfte“ T-Zellen reaktivieren.

 

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

Neuerungen bei Impact Faktor: „publish ahead of print“ wird mitgezählt

In 2021 gibt es folgende Änderung beim Impact Faktor

Der IF wird ja berechnet als Bruch mit dem Zähler Zitierungen in 2020 auf Artikel in 2018+2019 und dem Nenner Artikel in 2018+2019. Ab dem IF 2020 (veröffentlicht im Juni 2021) ändert sich nun die Berechnung des Zählers. Als „Zitierungen in 2020“ werden nun auch Artikel gezählt, die zwar erst in 2021 (gedruckt) erschienen sind aber bereits in 2020 vorab online veröffentlicht wurden (early access).


Aus der Originalnachricht:

2020 JIF numerator

Starting with content indexed in 2020, we will include items in the JCR according to the earliest availability of the Version of Record. This means that the 2020 JIF numerator will include citations from:

  • Early Access items with an early access year of 2020
  • Early Access items with a final publication year of 2020 and an Early Access year of 2019 or earlier*
  • Non-Early Access items with a final publication year of 2020

* This is a transitional step for the 2021 JCR release (2020 data) only.

2020 JIF denominator

There will be no Early Access contribution to the 2020 JIF denominator; the denominator will only include citable items with a final publication date of 2018 and 2019.

Foto: mastersteve at photocase

Montag 15.02. (Rosenmontag) ist die Bibliothek geöffnet

Aufgrund mehrerer telefonischer Nachfragen möchten wir darauf hinweisen, dass die Zweigbibliothek Medizin am kommenden Montag (15.02., Rosenmontag) entgegen der sonstigen Gepflogenheiten geöffnet hat.

Grundsätzlich erkundigen sie sich bitte vor einem Besuch auf der Homepage nach eventuell geänderten Öffnungszeiten oder informieren Sie sich telefonisch unter 0251-83-58561.

Ausleihe per Bestellung

Foto © ZB Medizin

 

11.2. : Europäischer Tag des Notrufs

Der heutige 11.2. ist der „Europäische Tag des Notrufs“, und wenn man sich das Datum anguckt, ist sicher auch schnell klar, warum der gerade dieser Tag ausgewählt wurde, oder?

Außerhalb des eigenen Heimatlands ist jeder ein Fremder, aber letztendlich sind Fremde auch nur Freunde, die man noch nicht kennen gelernt hat! (Vom wem dieses Zitat stammt wird diskutiert, stimmen tut es trotzdem!)

Das Werk schildert anhand von Fallbeispielen, welche Probleme bei der notfallmedizinischen Versorgung von Patienten aus fremden Kulturen auftreten können, welche kulturellen oder religiösen Hintergründe diese haben und zeigt klare und leicht umsetzbare Lösungsstrategien und Handlungsoptionen. Das Buch wendet sich an alle Notärzte und Rettungsdienstmitarbeiter, die ein besseres Verständnis für die Besonderheiten und Einflussfaktoren bei der Versorgung ausländischer Patienten gewinnen möchten. Die 2. Auflage erscheint aktualisiert und erweitert.

Machado, Carl :
Patienten aus fremden Kulturen im Notarzt- und Rettungsdienst : Eine kritische Analyse der Chancen und Risiken unter besonderer Berücksichtigung rechtlicher und ethischer Aspekte
Springer
XIV, 159 Seiten
ISBN 978-3-662-58292-3

 

Bild und Text : Springer

Alle in der Universität Münster zugänglichen Springer e-Books finden Sie hier: Medizin, Naturwissenschaften und Psychologie. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek wird die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzufügen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

 

Amboss: IMPP-Probeexamen

Wichtige Info für alle Examenskandidat:innen April 2021: Vom 15.02. bis 28.02. wird in AMBOSS das zweite vom IMPP angekündigte Probeexamen zur Verfügung stehen (im Lernplan-Bereich)!
Wie gewohnt werden die Fragen von der ärztlichen Redaktion kommentiert und mit der AMBOSS-Bibliothek verknüpft sein. Im Probeexamen tauchen vereinzelt auch Fragen zu COVID-19 auf. Das AMBOSS-COVID-19-Kapitel dient dabei in Abstimmung mit dem IMPP als Vorbereitungsskript: go.amboss.com/skript-covid-19

Zusätzlich Empfehlung: das Kapitel zum Infektionsschutzgesetz in die Vorbereitung einbeziehen: go.amboss.com/IfS-Gesetz. Das Gesetz wurde im Dezember 2020 angepasst und das AMBOSS-Kapitel entsprechend überarbeitet.

Die genannten Inhalte und Fragen können im genannten Zeitraum auch ohne Campuslizenz kostenfrei genutzt werden.

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

Grafik © Amboss GmbH

Amboss Podcast: COVID-19-Impfstoffe

Im AMBOSS-Podcast gibt der Pädiater Dr. Martin Terhardt, seit 10 Jahren Mitglied der ständigen Impfkommission (STIKO), Einblicke in die STIKO-Arbeitsgruppe „COVID-19-Impfung“ und erklärt konkret, wie die Wirksamkeit eines Impfstoffs gemessen wird:  „Haben Sie Vertrauen in die Kommissionen und Behörden, die sich um dieses Thema kümmern. Dort sitzen Menschen, die auch skeptisch sind […] und sich dessen bewusst sind, dass es darum geht, Medikamente an Menschen zu verabreichen, die per se gesund sind“

Anders als bei herkömmlichen Lebend- und Totimpfstoffen steht bei der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen v.a. der Ansatz genbasierter Impfstoffe im Fokus. Schon seit vielen Jahren verfolgen Forscher:innen das Konzept, Erbinformationen des Erregers in menschliche Zellen zu injizieren, die daraufhin Virusantigene selbst herstellen und das Immunsystem effektiv stimulieren können. Die beiden Podcast-Episoden beleuchten diese Impfstofftechnologien näher, vergleichen mRNA- und vektorbasierte Verfahren und beleuchten Vor- und Nachteile in deren Anwendung.

Die Antworten auf viele Fragen stehen noch aus. So fehlen bspw. Daten aus noch laufenden Studien der Impfstoffhersteller sowie der ersten geimpften Kohorten. Von diesen erwartet man sich weitere Erkenntnisse zur Langzeiteffektivität der Impfdosen. Fest steht jedoch: Die Wirksamkeit ist nur gewährleistet, so Dr. Terhardt, „wenn wir eine sehr, sehr hohe Impfrate [in der Bevölkerung] erreichen.“ Der Ball liegt also langfristig nicht im Feld der STIKO, sondern bei jedem und jeder Einzelnen – und damit auch bei den Ärzt:innen, von denen ihre Patient:innen eine kompetente Beratung erwarten.

Amboss bietet regelmässig einen Podcast an, der Wissenschaft hörbar machen soll. Alle zwei Wochen am Sonntag wird mit Expertinnen und Experten über relevante Themen aus Forschung, Gesundheitspolitik und dem klinischen Alltag. Das Format wechselt zwischen Kollegengespräch und Nachrichtenstil. Daneben werden aktuelle Studien aus international anerkannten Fachjournalen – wie dem NEJM oder dem JAMA besprochen.

Weitere Informationen zum Podcast und relevanten AMBOSS-Inhalten: COVID-19, und https://amboss.podigee.io/archive

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

Grafik © Amboss GmbH

4. Februar: Weltkrebs-Tag

Der Weltkrebstag findet jährlich am 4. Februar statt. Er hat zum Ziel, die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. 2021 begeht der von der Welt-Krebsorganisation Union for International Cancer Control (UICC) proklamierte Welttag sein 21. Jubiläum. Er ruft dazu auf, über die Möglichkeiten der Krebsprävention und der Krebsfrüherkennung zu informieren. Dem schließen sich nationale Einrichtungen/Organisationen wie z. B. die Stiftung Deutsche Krebshilfe an. Das deutsche Motto lautet: „ICH BIN UND ICH WERDE“. Es ruft jeden Einzelnen zum Nachdenken auf: „Wer bin ich und was werde ich anlässlich des Weltkrebstages zur Bekämpfung von Krebs tun?“ Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen neu an der Volkskrankheit Krebs. Experten schätzen, dass etwa die Hälfte dieser Krebsfälle durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden könnte. (Quelle : Wikipedia)

Im Bestand der ZB Med findet sich bei den E-Books folgendes Buch zum Thema:

Holtkamp, Wilhelm :
Krebs : neue Chancen auf Gesundheit
Springer
1. Auflage, 2020
XX, 120 Seiten
ISBN 978-3-662-61354-2

Krebs ist besser behandelbar geworden, als die meisten Menschen vermuten. Schon heute können 2 von 3 Patienten mit Krebs dauerhaft geheilt werden. Das Sachbuch vermittelt in kompakter und gut verständlicher Form das derzeitige Wissen über Krebs. Aus den Ursachen und der Entstehung der Krebserkrankung heraus werden die modernen, personalisierten Strategien zur Vorbeugung und Therapie abgeleitet.

Der Leser erhält direkt umsetzbare Ratschläge, wie man sich effektiv vor Krebs schützen kann, und kann sich sich über die aktuellen Behandlungsprinzipien der häufigsten Krebsformen informieren. Zehn praxisnahe, konkrete Empfehlungen aus der langjährigen ärztlichen Erfahrung des Autors geben dem von einer Krebserkrankung Betroffenen Rat und Orientierung.

Bild und Text : Springer

Alle in der Universität Münster zugänglichen Springer e-Books finden Sie hier: Medizin, Naturwissenschaften und Psychologie. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek wird die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzufügen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

 

AMBOSS: COVID-19-Fokus-Kurs

In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Erkenntnisse und Empfehlungen rund um die Behandlung von COVID-19-Patient:innen veröffentlicht worden. Zuletzt unter anderem die neuen Leitlinien der DEGAM zur ambulanten Versorgung und der intensivmedizinischen Fachgesellschaften zur stationären Versorgung.

Um sich gezielt einen Überblick zu verschaffen, steht ab sofort der COVID-19-Fokus-Kurs in AMBOSS zur Verfügung: go.amboss.com/kurs-covid19

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

Weitere Infos zu Amboss hier.

Grafik © Amboss GmbH

AMBOSS-Blog: Der (Mehr-)Wert des ärztlichen Gesprächs

Der jüngste Eintrag im Amboss-Blog von Rosa Bartel dreht sich um die Zufriedenheit von Dialysepatient*innen, konkret um die Vorstellung der Studie “Dialysis Regret – Prevalence and Correlates” von Fahad Saeed, Susan A. Ladwig, Ronald M. Epstein, Rebeca D. Monk and Paul R. Duberstein in der Zeitschrift Clinical Journal of the American Society of Nephrology. 15(7). 2020, 957-63 [Abstract].

En detail geht es um die hohe Zahl von Dialysepatient*innen, die es bedauern, sich für eine Dialyse (sowohl Hämodialyse als auch Peritonealdialyse) entschieden zu haben. Die Studie betont „die Wichtigkeit ausführlicher und auch wiederholter Aufklärungs- und Beratungsgespräche von ärztlicher Seite aus.“

Den ganzen Beitrag Der (Mehr-)Wert des ärztlichen Gesprächs finden Sie hier.

Zu der Studie wurde ein podcast veröffentlicht, hier (mp3; 02:50 min)

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

Weitere Infos zu Amboss hier.

Grafik © Amboss GmbH

E-books des Dt. Zahnärzteverlags verfügbar

 

Um die Studierenden und Hochschulen in Nordrhein-Westfalen im digitalen Lehrbetrieb zu unterstützen, stellt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft mit der Initiative E-Books.NRW bis 2023 insgesamt 40 Millionen Euro für E-Book-Lizenzen zur Verfügung. Die Landesregierung reagiert damit auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Präsenzlehre und den damit einhergehenden gesteigerten Bedarf nach dauerhaft nutzbaren, elektronischen Medien für Studium und Lehre. Ziel der Initiative ist ein landesweiter Zugang für Studierende zu einem möglichst breit gefächerten inhaltlichen Spektrum an E-Books (Pressemitteilung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft)

In diesem Lizenzpaket sind auch vier Titel enthalten, die auf der Wunschliste der „Zahnis“ standen, und zwar folgende

Die Bücher stehen ab sofort zur Verfügung, nach der Einspielung der Daten durch das Hochschulbibliothekszentrum NRW sind sie auch im ULB-Katalog  zu finden.

Alle verfügbaren Bücher (aller Disziplinen)  finden Sie hier hier, auf der linken Seite können Sie den Dt. Ärzteverlag/ Dt. Zahnärzteverlag auswählen.

Aktualisiert: 11 Wege an Zeitschriften-Artikel zu kommen, die in Münster nicht verfügbar sind

## jetzt mit dem Kopernio-Nachfolger EndNote Click ##

Der folgende Artikel beantwortet die Frage, wie man an Artikel von Zeitschriften kommt, die nicht vor Ort verfügbar sind.

1. Website des Verlags
Auf der Website des Verlags könnte der Artikel als „Hybrid-Open-Access“ immer noch zugänglich sein. Und auch wenn die Bibliothek das Abo gekündigt hat: manchmal vergessen Verlage schlicht und einfach, den Zugang abzuschalten.

2. Google Scholar
Eine Google– oder noch besser Google-Scholar-Suche fördert Artikel zur Oberfläche, die von Drittanbietern (oft den Autoren selber) ins Internet gestellt wurden.

3. PubMedCentral
In PubMed werden verschiedene Artikelversionen verlinkt, darunter der PubMedCentral-Version. PMC bietet 2.000 Zeitschriften nach einer Embargoperiode frei verfügbar an.

4. DOAI / oaDOI
Sie können die digitale Objektkennung (DOI) eines Artikels in den DOAI– und oaDOI-Dienst eingeben, um frei verfügbare Artikel zu lokalisieren. Dabei werden Preprint-Archive, Researchgate und institutionelle Repositorien durchsucht.

5. #icanhazpdf
Twitter-Nutzer können mit dem Hashtag #icanhazpdf und einem Link auf den Artikel anderen Nutzern Ihr Interesse für diesen Artikel anzeigen. Wenn jemand Zugriff hat, kann er Ihnen den Artikel zukommen lassen.

6. Reprint Requests / Open Access Button
Eine weitere Option ist (wenn auch manchmal etwas zeitaufwendiger), den entsprechenden Autor zu kontaktieren und ihn um eine Kopie des Artikels zu bitten. Diese Praxis wird von allen großen Verlagen gebilligt. Ein eleganter Weg, an Reprints zu kommen, ist der preisgekrönte Open Access Button.

7. Kollegen fragen, die einen Zugang haben
In der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek finden Sie Institutionen, die auf eine bestimmte Zeitschrift noch Zugriff haben. Dann kann man einen Kollegen fragen, der dort arbeitet. Diese Praxis ist rechtlich im Graubereich, nicht alle Verlage unterstützen dies.

8. Rapidoc
Über die Zweigbibliothek Medizin können Sie den Artikel via Fernleihexpressdienst Rapidoc erhalten. Die Qualität ist manchmal bescheiden, da die Verlage uns zwingen, den Artikel einzuscannen. Wenn Sie eine bessere Abbildungsqualität benötigen, geben Sie dies bitte bei der Bestellung im Kommentarfeld an!

9. Artikel oder Zeitschrift privat kaufen
Für einen schnellen (aber nicht kostenlosen!) Zugang zu einem Artikel, beißen Sie die Zähne aufeinander und zahlen für den Artikel. Einige Institutionen erstatten Ihnen diese Kosten. Zeitschriften-Artikel kosten typischerweise zwischen 25 und 35 Euro, aber es gibt auch Sparpreise, wie z.B. Lancet Choice ($49 für 5 Artikel) oder Cell Press (read-only ab $3,99). Man kann die Zeitschrift auch privat abonnieren, was meist einen Bruchteil der Bibliothekslizenzen kostet.

10. Browser-Plugins
Wenn Sie vor einer Paywall stehen: Der Browser-Plugin von EndNote Click (früher Kopernio) sucht nach lizenzierten aber auch frei verfügbaren PDFs. Gehen Sie zum Artikel und klicken Sie auf das EndNote Click-Symbol in der Browserleiste. Unterstützt werden u.a. PubMed, ScienceDirect, Web of Science und Google Scholar. Registrierung erforderlich (u.a. auch wegen der Zuordnung der richtigen Zeitschriftenlizenzen und Library Credentials: Benutzen Sie „University of Munster“). Eine Alternative ist unpaywall.

11. Eigene Artikel ins Netz stellen
Zugegebenermassen hilft Ihnen das nicht (zumindest nicht kurzfristig), aber Ihren Kollegen. Mittel- und langfristig könnte durch dieses Green Open Access die Abhängigkeit von Zeitschriftenmonopolen verringert werden. So erlaubt Cell Press z.B. die Veröffentlichung von pre-refereeing Manuskripten, Elsevier sogar die von pre-print and post-print or publisher’s version/PDF.


Modifiziert nach Björn Brembs und Guus van den Brekel.

Foto: (c) Adobe Illustrator Clipart

Neues Buch : Online-Gentest

Online-Gentests oder Direct-to-Consumer (DTC)-Gentests sind kommerziell verfügbare Untersuchungen zur Bestimmung individueller genetischer Merkmale eines Menschen. Online-Gentests werden weltweit über das Internet ohne Beteiligung eines Arztes verkauft. Die Entwicklung dieses Marktes floriert, jedoch sind durch die neuen Testverfahren auch Risiken entstanden. Anhand einer Marktanalyse entschlüsselt die vorliegende Arbeit die DTC-Branche und zeigt auf, dass die online verfügbaren Gentest-Angebote auf nahezu alle Lebensbereiche des Menschen ausgerichtet sind. Die Angebote genetischer Analysen reichen von der Auswahl des optimalen Partners über Vaterschaftstests bis hin zur Erhebung genetischer Risikoprofile für Krebserkrankungen oder die Vorhersage der Lebenserwartung; sogar Analysen des gesamten menschlichen Genoms sind über das Internet bestellbar und können ohne ärztliche Begleitung durchgeführt werden. Der Trend der Online-Gentests demonstriert eindrucksvoll die neuen Herausforderungen unserer Zeit. Vor dem Hintergrund aktueller technischer Entwicklungen in der Gendiagnostik setzt sich die Arbeit mit der rechtlichen Zulässigkeit sowie den Chancen und Risiken auseinander, die mit der Durchführung kommerzieller Erbgut-Analysen verbunden sind. Dies eröffnet sowohl die ethische Diskussion um Online-Gentests als auch die Frage nach Lösungsansätzen. Ob und inwieweit gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht, wird abschließend anhand von Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

Lehmann, Caroline :
Online-Gentests : Eine kritische Analyse der Chancen und Risiken unter besonderer Berücksichtigung rechtlicher und ethischer Aspekte
Springer
XX, 129 Seiten
ISBN 978-3-658-32504-6

 

Bild und Text : Springer

Alle in der Universität Münster zugänglichen Springer e-Books finden Sie hier: Medizin, Naturwissenschaften und Psychologie. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek wird die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzufügen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.