Leseschule NRW
Leseschule NRW

Als Ergebnis des KMK-Projekts „Pro Lesen. Auf dem Weg zur Leseschule“ (Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW und Medienberatung NRW) erarbeitete Prof. Dr. Marion Bönnighausen (WWU Münster) ein umfassendes Konzept der Leseförderung. Die erfolgreiche Implementierung der verschiedenen Bausteine des Leseförderungskonzepts und die Einbindung dieser im Schulprogramm und im internen Curriculum einer Schule weisen diese als „Leseschule NRW“ aus.

Die „Leseschule NRW“ umfasst alle Bausteine, die eine Schule einsetzen kann, die sich als Leseschule versteht, wobei sich dieses Gesamtkonzept deutlich in zwei verschiedene Bereiche, den blau unterlegten Bereich des Textverständnisses und den grün markierten der literarischen Bildung unterteilt. Beide Bereiche sind eng miteinander verbunden und bedingen sich wechselseitig, sie sollten jedoch für eine gezielte Förderung systematisch voneinander unterschieden werden.

© Leseschule

Textverständnis

Textverständnis meint das aktive, zielgerichtete und reflektierte Erfassen und Verarbeiten von Informationen, beinhaltet also die grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zum sinnerfassenden Lesen. Dieses besteht aus mehreren flexiblen und kontextabhängigen Teilprozessen wie dem automatisierten Erkennen von Wörtern, dem flüssigen Lesen von Sätzen und Texten und dem Herstellen von Sinnzusammenhängen. Bedeutend ist, dass alle Fähigkeiten und Fertigkeiten in diesem Bereich erlernbar, trainierbar und evaluierbar sind. Dementsprechend können Fähigkeiten zum Umgang mit Texten vermittelt bzw. erlernt und eine grundlegende strategische Herangehensweise an Texte entwickelt werden.

Literarische Bildung

Literarische Bildung verweist auf eine ganzheitliche Perspektive, die Lesen auch als kulturelle Praxis begreift und nicht nur als Kompetenz des Textverständnisses. Hierzu trägt maßgeblich der Literaturunterricht bei. In der Primarstufe soll literarische Bildung in erster Linie zu positiven Begegnungen mit Literatur und Lesefreude führen, in der Sekundarstufe steht die Entwicklung von textanalytischen Fähigkeiten im Mittelpunkt einer theoriegeleiteten Literaturvermittlung. Außerdem kann das schulische Lektüreangebot und die damit verbundene Anschlusskommunikation die Herausbildung einer positiven Leseridentität fördern.