Foto der Arbeitsgruppe
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Die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung befasst sich mit drei zentralen Themenfeldern der Schulpädagogik. Mit der Allgemeinen Didaktik und der empirischen Unterrichtsforschung werden zwei Bereiche bearbeitet, die vielfach als eigenständige disziplinäre Zugänge, auch als Gegenpole oder Konkurrenten gekennzeichnet werden. Gemein ist sowohl der Allgemeinen Didaktik als auch der Perspektive qualitativer wie quantitativer Unterrichtsforschung die Einsicht, dass Lehrerinnen und Lehrer für die Qualität ihres Unterrichts und das Lernen der Schülerinnen und Schüler höchst einflussreiche Akteure sind. Grundlegend ist somit unabhängig von Forschungstraditionen und methodischen Präferenzen die übergreifende Frage, wie Lehrerinnen und Lehrer für das Unterrichten qualifiziert werden können und welche Bedeutung hier etwa dem allgemeindidaktischen Wissen und den empirisch abgesicherten Befunden der Unterrichtsforschung zukommt.
Vor diesem Hintergrund leistet die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung einen Beitrag zur schulpädagogischen Kokonstruktion von Allgemeiner Didaktik und empirischer Unterrichtsforschung unter besonderer Berücksichtigung des so grundlegenden wie verbindenden Elements der Forschung zum Lehrerberuf und zur Lehrerbildung).
Gegenstand der Forschung sind unter anderem das Potential, die Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten der Allgemeinen Didaktik, ihre Positionierung zwischen Wissenschaft und Praxis, ihr Verhältnis zur empirischen Unterrichtsforschung und insbesondere das empirische Forschungspotential Allgemeiner Didaktik (beispielsweise bezogen auf allgemeindidaktisches Wissen als kognitive Facette professioneller Kompetenz von Lehrerinnen und Lehrern). Fragen der Forschung zum Lehrerberuf und Lehrerbildung bilden einen weiteren bedeutenden Forschungsbereich der Arbeitseinheit.

Dds
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Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung

Allgemeine Didaktik und empirische (quantitative) Unterrichtsforschung der Schulpädagogik als Subdisziplin der Erziehungswissenschaft zuzuordnen ist nicht selbstverständlich, im Gegenteil: eher werden beide als eigenständige disziplinäre Gegenpole oder Konkurrenten charakterisiert. Im Anschluss an eine Zusammenschau disziplinärer Verortungen und Verhältnisbestimmungen werden in diesem Artikel  Überlegungen zu der Frage angestellt, wie Allgemeine Didaktik und quantitative Unterrichtsforschung als Teilgebiete der Schulpädagogik zu bestimmen sind.

Ein Beitrag zum für die Arbeitseinheit leitenden Motiv schulpädagogischer Kokonstruktion von Allgemeiner Didaktik und empirischer Unterrichtsforschung:

Rothland, M. (2018). Allgemeine Didaktik und empirische Unterrichtsforschung als Teilgebiete der Schulpädagogik. Die Deutsche Schule, 110, 369-382. doi: 10.31244/dds.2018.04.07.

2024

NEUERSCHEINUNG
Cover Zbf
© Springer VS

Auf Sand gebaut? Über den Versuch, die Basisdimensionen der Unterrichtsqualität in erziehungswissenschaftlicher „Theorie“ zu verankern

In der Diskussion der drei Basisdimensionen der Unterrichtsqualität wird neben der sparsamen Systematik, empirischen Fundierung und dem generischen Anspruch die solide theoretische Begründung des Modells hervorgehoben und als erziehungswissenschaftliche Theoriebasis das Studienbuch „Theorie der Schule“ (Diederich & Tenorth, 1997) verwendet. Welche Ausführungen und Aspekte daraus zur theoretischen Fundierung des Modells wie in Anspruch genommen werden und ob sie eine erziehungswissenschaftliche Begründung bieten, wird in diesem Beitrag gefragt und diskutiert.

Rothland, M. (2024). Auf Sand gebaut? Über den Versuch, die Basisdimensionen der Unterrichtsqualität in erziehungswissenschaftlicher „Theorie“ zu verankern. Zeitschrift für Bildungsforschung, 14 [online first]. doi: 10.1007/s35834-024-00411-2.
 

NEUERSCHEINUNG
Cover Gio
© Springer VS

Voraussetzungen für und Bedeutung von unterschiedlichen Kooperationsformen als Quelle der Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung von Lehrkräften

Damit erfolgreiche Lehrkräftekooperation stattfinden und ihr Potenzial entfalten kann, bedarf es zahlreicher schulischer Voraussetzungen, die das Schulleitungshandeln auf verschiedenen Ebenen betreffen. Diese Voraussetzungen und ihre Wirkungen sollen in Zusammenhang mit unterschiedlichen Kooperationsformen in diesem Beitrag überprüft werden. Die Studie greift dabei auf eine Stichprobe von 1052 Befragten an Hamburger Schulen zurück und untersucht, ob es unterschiedliche Voraussetzungen und Qualitäten der Kooperation mit Blick auf die Schulformen gibt und inwiefern unterschiedliche Kooperationsformen durch spezifisches Schulleitungshandeln beeinflusst werden. Neben durch Varianzanalysen ermittelten schulformspezifischen Unterschieden bei den Konstrukten verweist eine durchgeführte Regressionsanalyse insbesondere auf die Bedeutung der Schaffung geeigneter struktureller Voraussetzung für höherwertige Kooperationsmaßnahmen.

Besa, K.-S., Gesang, J., Kruse, Chr.Rothland, M. (2024). Voraussetzungen für und Bedeutung von unterschiedlichen Kooperationsformen als Quelle der Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung von Lehrkräften. Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie, 55 [online first]. doi: 10.1007/s11612-024-00723-x.

 

NEUERSCHEINUNG
Cover Teachers And Teaching
© Routledge

Discontinued knowledge growth: on the development of teachers’ general pedagogical knowledge at the transition from higher education into teaching practice

In spite of a prominent discussion in the literature about the relationship between theory and practice in teacher education there is a lack of empirical research examining the effects on teachers’ development of professional knowledge after graduating from higher education into teaching practice. This study uses a database of 191 German and Austrian teachers whose general pedagogical knowledge (GPK) was tested at four time points to cover their teaching career from entering into initial teacher education through graduation until entering the teaching profession. In both country contexts, teachers acquire knowledge during their initial teacher education, indicating the impact of formal opportunities to learn (OTL) during higher education. However, the knowledge growth discontinues at the transition from academic learning in higher education institutions into teaching practice at school. Teachers with high school grade point average (GPA) are significantly less affected, which reflects the relevance of future teachers’ cognitive entrance characteristics to higher education.

König, J., Ligtvoet, R., Klemenz, St. & Rothland, M. (2024). Discontinued knowledge growth: on the development of teachers’ general pedagogical knowledge at the transition from higher education into teaching practiceTeachers and Teaching: Theory and Practice, 30, [online first]. doi: 10.1080/13540602.2024.2308895.

 

2023

NEUERSCHEINUNG
Meta-reflexivitaet
© Waxmann

Das Verhältnis von „Theorie“ und „Praxis“ in der Perspektive der Meta-Reflexivität

Gegenstand des Beitrags ist die Frage, wie in meta-reflexiver Perspektive „Theorie“ und „Praxis“, Wissenschaft und Profession, akademische Lehrer:innenbildung und das pädagogische Handlungsfeld Schule relationiert werden. Im Anschluss an die Benennung von vier für die Verhältnisbestimmung relevanten Annahmen und damit verbundenen Zielperspektiven sowie einer kurzen Charakterisierung des Ansatzes selbst wird versucht, die Grundprämissen der Relationierung von „Theorie“ und „Praxis“ im meta-reflexiven Zugang über das für eine ‚rekursive Relation‘ so zentrale Konstrukt der exemplarisch-typisierenden Deutungen zu fassen. Dieses sowie weitere Prämissen werden anschließend diskutiert.

Rothland, M. (2023). Das Verhältnis von „Theorie“ und „Praxis“ in der Perspektive der Meta-Reflexivität. In C. Cramer (Hrsg.), Meta-Reflexivität im Lehrer:innenberuf. Stand und Perspektiven(S. 83–105). Münster: Waxmann. doi: 10.31244/9783830998068-4.
 

NEUERSCHEINUNG
Igsp Schriftenreihe Band 8
© Waxmann

Heterogenität und Inklusion in den Schulpraktischen Studien

Die Lehrer:innenbildung kennzeichnet eine plurale Vorbereitung auf den Umgang mit Heterogenität und Inklusion in der Schulpraxis. Weitgehender Konsens scheint darüber zu bestehen, dass Schulpraktische Studien Lehramtsstudierenden, Lehrkräften an Schulen und Dozierenden an Hochschulen vielfältige Optionen für eine Annäherung an das Themenfeld bieten. Dennoch ist über die mit Praxisphasen verbundenen Professionalisierungsanlässe und -prozesse von (angehenden) Lehrpersonen und pädagogischen Fachkräften im Umgang mit Heterogenität und Inklusion im schulpraktischen Alltag wenig bekannt. Der Band bearbeitet mit Beiträgen, die die Verknüpfung von Schulpraktischen Studien und den Umgang mit Heterogenität und Inklusion fokussieren, somit ein Desiderat innerhalb einer sonst breit angelegten Forschung und Diskussion, die bislang primär entweder schulische Praxisphasen oder Inklusion in der Lehrer:innenbildung thematisiert.

te Poel, K., Gollub, P., Siedenbiedel, C., Greiten, S. & Veber, M. (Hrsg.) (2023). Heterogenität und Inklusion in den Schulpraktischen Studien. Münster: Waxmann.

Darin als Beitrag mit Beteiligung der AG:

Gollub, P., Greiten, S., Reckel, L. E., Reichert, M. & te Poel, K. (2023). Empirische Befundlage zum Umgang mit Heterogenität, Inklusion und Vielfalt als Themen und Anforderungen schulpraktischer Professionalisierung im Kontext der Lehrkräftebildung: kritische Betrachtung eines Desiderats und der Methode des darstellenden Literaturreviews. In K. te Poel, P. Gollub, C. Siedenbiedel, S. Greiten & M. Veber (Hrsg.), Heterogenität und Inklusion in den Schulpraktischen Studien (S. 17–39). Münster: Waxmann.

Besa, K.-St., Biehl, A., Möllmann, B. & Rothland, M. (2023). Inklusion ohne Kooperation? Eine Untersuchung zu Kooperationserfahrungen und Einstellungen zur (multiprofessionellen) Kooperation von Lehramtsstudierenden unterschiedlicher Schulformen. In K. te Poel, P. Gollub, C. Siedenbiedel, S. Greiten & M. Veber (Hrsg.), Heterogenität und Inklusion in den Schulpraktischen Studien (S. 77–95). Münster: Waxmann.

NEUERSCHEINUNG
Beruf Lehrer:in Buchcover
© Waxmann

Beruf Lehrer:in. Ein Studienbuch (2., überarb. u. erw. Aufl.)



Das Studienbuch bietet in zweiter, überarbeiteter und erweiterter Auflage einen forschungsorientierten Überblick zum Lehrer:innenberuf, der sich speziell an Lehramtsstudierende richtet. Die Konzeption und Struktur des Bandes schließt an die sechs Aufgabenfelder der KMK an: Unterrichten, Erziehen, Beurteilen, Beraten, Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen und Weiterentwicklung der eigenen Schule. Darüber hinaus befassen sich die Autor:innen mit der Geschichte des Lehrer:innenberufs, den Charakteristika des Arbeitsplatzes Schule, dem Berufsbild in der Öffentlichkeit sowie den Themen Berufswahl, Berufsbiografien, Überzeugungen, Kooperation und Belastung von Lehrkräften sowie Inklusion, Digitalisierung und Forschungsorientierung im Lehrer:innenberuf.
Wer verstehen will, warum welche Anforderungen für den Lehrer:innenberuf charakteristisch erscheinen, welche historischen, strukturellen, personalen Bedingungen für Lehrkräfte relevant sind und was aus verschiedenen Perspektiven Professionalität von Lehrer:innen ausmacht, der findet in diesem Band ein gebündeltes, umfassendes Informationsangebot.

Rothland, M. (Hrsg.) (2023). Beruf Lehrer:in. Ein Studienbuch (2., überarb. u. erw. Aufl.). Münster: Waxmann / utb.
 

FORSCHUNGSKOLLOQUIUM
FORSCHUNGSKOLLOQUIUM

Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung im Wintersemester 2023-24

Poster: Forschungskolloquium 23/24 Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung
© Rothland

Das Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung von Prof. Dr. Martin Rothland findet im Wintersemester 2023-24 zum achten Mal statt.
Über die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung hinaus sind Interessierte herzlich zur Teilnahme an den öffentlichen Terminen eingeladen. Auch können externe Interessierte Ihre Forschungsarbeiten und -projekte im Forschungskolloquium zur Diskussion stellen.
Hier können Sie das Poster zur Veranstaltung herunterladen.
 

NEUERSCHEINUNG
Evidenz- und Forschungsorientierung in Lehrer*innenbildung, Schule, Bildungspolitik und -administration
© Springer VS

Evidenz- und Forschungsorientierung in Lehrer*innenbildung, Schule, Bildungspolitik und -administration. Neue Befunde zu alten Problemen

Mit Blick auf eine Evidenz- bzw. Forschungsorientierung vereint der Sammelband Überblicksbeiträge, empirische Studien sowie Beispiele guter Praxis auf den Ebenen Lehrer:innenbildung, Schulpraxis sowie Bildungspolitik und Bildungsadministration. Dabei werden nicht nur die jeweiligen Programmatiken hinter den Ansprüchen einer universitären Forschungsorientierung, eines datengestützten schulischen Handelns sowie einer evidenzbasierten Steuerung des Bildungssystems kritisch beleuchtet, sondern auch mögliche Ursachen einer  geringen Evidenzorientierung auf den drei Ebenen identifiziert.

Besa, K.-S., Demski, D., Gesang, J. & Hinzke, J.-H. (Hrsg.) (2023). Evidenzorientierung in Lehrer*innenbildung, Schule und Bildungspolitik und -administration – neue Befunde zu alten Problemen. Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38377-0


 

AEPF 2023
AEPF 2023
Logo AEPF
© AEPF

Beiträge der Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung im Rahmen der AEPF 2023

  • Praktiken der Erstellung und Verwendung von Erwartungshorizonten bei der Beurteilung von Schüler:innenleistungen? (Patrick Gollub, Lara E. Reckel, Christoph Kruse) (Vortrag)
  • Professionalisierung im #instalehrerzimmer? Befunde einer explorativen Studie zur Nutzung von Instagram durch Lehrkräfte (Patrick Gollub, Christoph Kruse, Lara Hörnemann) (Vortrag)
  • Eignung der Lehrkräfte von morgen reflektieren. (K)eine Aufgabe der Zentren für Lehrerbildung (Jörg Holle, Patrick Gollub) (Vortrag)
NEUERSCHEINUNG
20230824_Waxmann_Gollub, Porsch_Cover
© Waxmann

Professionalisierung von Lehrkräften im Beruf. Stand und Perspektiven der Lehrkräftebildung und Professionsforschung

Professionalisierung stellt für Lehrkräfte eine lebenslange Aufgabe dar und findet nach dem Berufseinstieg vielfach neben den beruflichen Tätigkeiten statt. Anlässe für eine Professionalisierung sind schulorganisatorische Veränderungen oder gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die für Schulen bedeutsam sind, wie die Einführung von Inklusion an allgemeinbildenden Schulen. Neben der individuellen Professionalisierung wirft der Sammelband auch einen Blick auf die kollegiale Professionalisierung. Diese kann einen Beitrag zur individuellen Professionalisierung der Lehrkräfte leisten, wenn systematisch das Lernen aller Lehrkräfte als eine Aufgabe verstanden wird. So können im Sinne von ‚Communities of Practice‘ Lehrerkollegien vielfältige Lerngelegenheiten bieten und die Einzelschulen ein Ort des Lernens darstellen.

Porsch, R. & Gollub, P. (Hrsg.) (2023). Professionalisierung von Lehrkräften im Beruf. Stand und Perspektiven der Lehrkräftebildung und Professionsforschung. Münster: Waxmann. doi: 10.31244/9783830997429
 

Interview
Interview
Foto von Kris Besa
© Campus Schulmanagement

Warum es mehr Lehrkräfte mit Forschungskompetenz braucht

Interview mit Dr. Kris-Stephen Besa

Die Forschungskompetenz von Lehrkräften spielt für die Unterrichtsqualität eine entscheidende Rolle. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass es um diese Fähigkeiten unter Lehramtsstudierenden nicht gut bestellt ist. Studienautor Dr. Kris-Stephen Besa spricht über die Hürden sowie die Chancen auf dem Weg zu evidenzorientiertem Unterricht. Hier geht es zum Interview auf Campus Schulmanagement

BMBF
© BMBF

Verbundprojekt: Schülerlabore als Ort der Lehrkräftefortbildung in der digitalen Welt

 LFB-Labs-digital

Schülerlabore haben sich als enorm förderlich für das Interesse an MINT-Themen herausgestellt. Darüber hinaus konnten sie sich schneller und produktiver als die formalen Bildungsorte den Herausforderungen der digitalen Transformation stellen. Das Potenzial, Schülerlabore auch als innovative Orte der Lehrkräftefortbildung (LFB) zu nutzen und digitalisierungsbezogene Kompetenzen bei Lehrkräften aufzubauen, wurde bisher nicht ausgeschöpft. Im Verbundprojekt werden Schülerlabore zu LFB-Labs-digital ausgebaut und die Frage nach Implementierungsvoraussetzungen gelingender Fortbildungen in der digitalen Welt im MINT-Bereich bearbeitet. Zur Unterstützung der mit der forschungsbasierten Qualitätsentwicklung der MINT-bezogenen Lehrkräfteaus-, -fort- und -weiterbildung betrauten Einrichtungen in den Ländern sollen in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum MINT des Bundes die Lernorte „Schülerlabore“ für die digitale LFB erschlossen werden, um vermittelt hierüber die Motivation von Schüler:innen für die MINT-Fächer zu fördern. Die in den Schülerlabore evaluierten und vom fächerübergreifenden adaptiven Qualitätsmanagement für die LFB wissenschaftlich begleiteten Good-Practice-Beispiele werden zur Grundlage für den „Referenzrahmen LFB-Labs-digital“. Dieser wird – vor dem Hintergrund einer Ergebnistriangulation aus der Begleitforschung sowie den damit parallelisierten Studien zur Evidenzbasierung der Lehrkräftequalifizierung in der digitalen Welt und dem Musterqualitätshandbuch LFB – von einem Implementierungsbeirat mit ausgewiesenen Expert:innen in diesem Bereich entwickelt. Die digitale Infrastruktur für die LFB-Labs-digital-Veranstaltungsformate wird hierzu prozessbegleitend ausgebaut.

Das Teilprojekt „Relevanz und aktuelle Grenzen von Evidenzbasierung für Lehrkräftefortbildung in einer Kultur der Digitalität“ an den Standorten Münster und Bielefeld, unter Leitung unseres AG-Mitglieds Dr. Kris-Stephen Besa und Prof. Dan Verständig (Bielefeld), fokussiert dabei unter anderem auf die Frage, wie die zu vermittelnden Inhalte der Fortbildung sowohl wissenschaftsnah zu belegen als auch die Fortbildungen selbst entsprechend evidenzorientiert zu gestalten bzw. hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu überprüfen sind.

Förderkennzeichen: 01JA23M04C (Laufzeit 2023-2025)

 

IGSP-Kongress 2023
IGSP-Kongress 2023
© IGSP

Beiträge der Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung im Rahmen des IGSP-Kongresses

  • (Falsches) Wissen für die Praxis? Welche Erkenntnisse ihren Weg in die Praxis von Lehramtsstudierenden und Lehrkräften (nicht) finden (Kris-Stephen Besa) (Vortrag)
  • Inklusive Lehrer*innenbildung als biografiesensible Professionalisierung? Biografische Erfahrungen und Erfahrungslücken angehender Lehrpersonen als Gegenstand hochschulischer Praktiken (Kathrin te Poel, Maren Reichert, Patrick Gollub) (Symposium)
  • Kooperationserfahrungen und Einstellungen zu Kooperation von Lehramtsstudierenden unterschiedlicher Schulformen (Annalisa Biehl, Kris-Stephen Besa, Bernd Möllmann, Martin Rothland) (Vortrag)
  • Lehrkräfte, medienpädagogische Kompetenzen und ihre Rolle als Mentor:innen – Eine inhaltsanalytisch-rekonstruktive Annäherung an eine (un)abweisbare Anforderung (David Paulus, Patrick Gollub, Marcel Veber) (Vortrag)
  • Lerngelegenheiten in schulpraktischen Praxisphasen zum Erwerb berufsbezogener digitaler Kompetenzen (Raphaela Porsch, Kris-Stephen Besa) (Forschungsforum)
  • Professionalisierung im #instalehrerzimmer?! Explorationen zum berufsbezogenen Nutzungsverhalten des sozialen Netzwerks Instagram von Lehrkräften (Patrick Gollub, Christoph Kruse, Lara Hörnemann) (Vortrag)
  • Schulpraktische Professionalisierung im Umgang mit Heterogenität und Inklusion (Patrick Gollub, Marcel Veber, Silvia Greiten) (Poster)
  • Vielfältige Professionalisierung in diversen Praxen? Ein interaktiver Workshop der AG „Schulpraktische Professionalisierung im Umgang mit Heterogenität und Inklusion (Stefan Meier, Patrick Gollub, Marcel Veber, Franziska Heidrich, Sebastian Ruin, Jörg Holle, Silvia Greiten) (Workshop)
  • Wie beurteilen Fach- und Schulleitungen angehende Lehrer:innen im Referendariat? Erkenntnisse aus einer qualitativ-rekonstruktiven Dokumentenanalyse schriftlicher Gutachten (Christoph Kruse) (Vortrag)

Unsere studentische Mitarbeiterin, Annalisa Biehl, hat im Rahmen des IGSP-Kongresses einen Vortrag gehalten. Ihre Kongressteilnahme wurde durch den Santander-Mobilitätsfonds unterstützt (Kurzbericht).

GEBF 2023
GEBF 2023
© GEBF

Beiträge der Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung im Rahmen der GEBF 2023

  • Schulleitungshandeln und Kooperationsklima als Prädiktoren von Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung an Schulen. (Kris-Stephen Besa, Christoph Kruse, Johanna Gesang, Martin Rothland) (Vortrag)
  • Wie beurteilen Fach- und Schulleitungen angehende Lehrer:innen im Referendariat? Erkenntnisse aus einer qualitativ-rekonstruktiven Dokumentenanalyse von schriftlichen Gutachten. (Christoph Kruse) (Vortrag)
NEUERSCHEINUNG
Coverbild der Zeitschrift Bildung und Erziehung
© V&R

(Be-)Forschung und Evaluation der Zentren für Lehrerbildung. Eine Bestandsaufnahme nach zwanzig Jahren

Die Zentren für Lehrerbildung und Schools of Education an den lehramtsbildenden Hochschulen sind seit mehr als zwanzig Jahren ein zentraler Akteur der ersten Phase der Lehrerbildung. Normative Rollen- und Funktionszuschreibungen sowie Berichte über die konzeptionelle Ausgestaltung an einzelnen Standorten liegen in ausreichender Anzahl vor. Empirische Studien, die etwa die Organisationsstruktur oder die Arbeits- und Wirkungsbereiche in den Blick nehmen, sind jedoch rar, obwohl gerade diese Ergebnisse einen tiefgründigen Einblick in ein Reformprojekt der Lehrkräftebildung und die Wirkungen des Akteurs Zentrum für Lehrerbildung versprechen. Der Beitrag skizziert die Genese der Zentren und beleuchtet dabei die Ziel- und Problembeschreibungen, gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und beurteilt kritisch die Forschungslücke.

Gollub, P., Holle, J. & Böttcher, W. (2023). (Be-)Forschung und Evaluation der Zentren für Lehrerbildung. Eine Bestandsaufnahme nach 20 Jahren. Bildung und Erziehung 76(2), 207–223. doi.org/10.13109/buer.2023.76.2.207
 

NEUERSCHEINUNG
Coverbild der Zeitschrift Geschichte in Wissenschaft und Unterricht
© Friedrich Verlag

Fehlanzeige Fachspezifik? Zur Wirksamkeit der Lehrerbildung am Beispiel des Unterrichtsplanungswissens von angehenden Geschichtslehrer/innen

Bisherige Studien konnten keine oder nur eine geringe Entwicklung des geschichtsdidaktischen Wissens von angehenden Geschichtslehrern während der Lehrerausbildung nachweisen. Wir berichten über die theoretischen Hintergründe und Ergebnisse einer neuen Untersuchung zur Entwicklung des Unterrichtsplanungswissens. In dieser Studie fanden wir signifikante Unterschiede im Wissensstand zwischen den verschiedenen Kohorten (n = 282), welche auf einen Wissenszuwachs verweisen. Es lassen sich aber auch einige Defizite feststellen. Insgesamt scheint weniger die Fachspezifik des Wissens als vielmehr die Tiefe und Vernetzung der relevanten Wissensarten verbesserungswürdig zu sein.

Wolf, J., Rothland, M. & Brauch, N. (2023). Fehlanzeige Fachspezifik? Zur Wirksamkeit der Lehrerbildung am Beispiel des Unterrichtsplanungswissens von angehenden Geschichtslehrer/innen. Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 73(1/2), 61–79.

FORSCHUNGSKOLLOQUIUM
20230523_Plakat FoschungskolloquiumSoSe2023
© Rothland

Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung im Sommersemester 2023

Das Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung von Prof. Dr. Martin Rothland findet im Sommersemester 2023 zum siebenten Mal statt.
Über die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung hinaus sind Interessierte herzlich zur Teilnahme an den öffentlichen Terminen eingeladen. Auch können externe Interessierte ihre Forschungsarbeiten und -projekte im Forschungskolloquium zur Diskussion stellen.
Hier können Sie das Poster zur Veranstaltung herunterladen.