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Die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung befasst sich mit drei zentralen Themenfeldern der Schulpädagogik. Mit der Allgemeinen Didaktik und der empirischen Unterrichtsforschung werden zwei Bereiche bearbeitet, die vielfach als eigenständige disziplinäre Zugänge, auch als Gegenpole oder Konkurrenten gekennzeichnet werden. Gemein ist sowohl der Allgemeinen Didaktik als auch der Perspektive qualitativer wie quantitativer Unterrichtsforschung die Einsicht, dass Lehrerinnen und Lehrer für die Qualität ihres Unterrichts und das Lernen der Schülerinnen und Schüler höchst einflussreiche Akteure sind. Grundlegend ist somit unabhängig von Forschungstraditionen und methodischen Präferenzen die übergreifende Frage, wie Lehrerinnen und Lehrer für das Unterrichten qualifiziert werden können und welche Bedeutung hier etwa dem allgemeindidaktischen Wissen und den empirisch abgesicherten Befunden der Unterrichtsforschung zukommt.
Vor diesem Hintergrund leistet die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung einen Beitrag zur schulpädagogischen Kokonstruktion von Allgemeiner Didaktik und empirischer Unterrichtsforschung unter besonderer Berücksichtigung des so grundlegenden wie verbindenden Elements der Forschung zum Lehrerberuf und zur Lehrerbildung).
Gegenstand der Forschung sind unter anderem das Potential, die Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten der Allgemeinen Didaktik, ihre Positionierung zwischen Wissenschaft und Praxis, ihr Verhältnis zur empirischen Unterrichtsforschung und insbesondere das empirische Forschungspotential Allgemeiner Didaktik (beispielsweise bezogen auf allgemeindidaktisches Wissen als kognitive Facette professioneller Kompetenz von Lehrerinnen und Lehrern). Fragen der Forschung zum Lehrerberuf und Lehrerbildung bilden einen weiteren bedeutenden Forschungsbereich der Arbeitseinheit.

Dds
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Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung

Allgemeine Didaktik und empirische (quantitative) Unterrichtsforschung der Schulpädagogik als Subdisziplin der Erziehungswissenschaft zuzuordnen ist nicht selbstverständlich, im Gegenteil: eher werden beide als eigenständige disziplinäre Gegenpole oder Konkurrenten charakterisiert. Im Anschluss an eine Zusammenschau disziplinärer Verortungen und Verhältnisbestimmungen werden in diesem Artikel  Überlegungen zu der Frage angestellt, wie Allgemeine Didaktik und quantitative Unterrichtsforschung als Teilgebiete der Schulpädagogik zu bestimmen sind.

Ein Beitrag zum für die Arbeitseinheit leitenden Motiv schulpädagogischer Kokonstruktion von Allgemeiner Didaktik und empirischer Unterrichtsforschung:

Rothland, M. (2018). Allgemeine Didaktik und empirische Unterrichtsforschung als Teilgebiete der Schulpädagogik. Die Deutsche Schule, 110, 369-382. doi: 10.31244/dds.2018.04.07.

2024

Neuer Mitherausgeber der ZfPäd
Zfpäd
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Martin Rothland ist neues Mitglied im Kreis der Herausgeber:innen der Zeitschrift für Pädagogik

Die Herausgeber:innen der Zeitschrift für Pädagogik haben im Rahmen ihrer Sitzung im Februar 2024 neben Tanja Sturm (Hamburg) und Colin Cramer (Tübingen) Martin Rothland als neues Mitglied in den Kreis der Herausgeber:innen aufgenommen.
Die Zeitschrift für Pädagogik ist das Forum der erziehungswissenschaftlichen Diskussion in der Breite der Disziplin sowie im interdisziplinären Austausch mit anderen Bildungswissenschaften. Sie stellt Ergebnisse unterschiedlicher Forschungszugänge in der Erziehungswissenschaft vor: empirisch, historisch, international-vergleichend sowie grundlagentheoretisch-philosophisch und ist der Ort erziehungswissenschaftlicher Auseinandersetzung mit kontroversen Themen des öffentlichen Interesses aus den Bereichen Erziehung und Sozialisation, Bildungs- und Jugendpolitik.

Zeitschrift für Pädagogik

NEUERSCHEINUNG
Fokus Grundschule
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Elternbefragung zu Weiterentwicklung Offener Ganztagsschulen

Die Elternsicht auf Entwicklungsperspektiven von Offenen Ganztagsgrundschulen in Nordrhein-Westfalen wird in den beiden Beiträgen nachgezeichnet, die die Resultate einer Fragebogenstudie präsentieren. Die Ergebnisse bieten konkrete Ansatzpunkte für den aktuellen Diskurs über die Entwicklung der offenen Ganztagsschule (OGS) in Deutschland. Es wird darauf hingewiesen, dass die Einbeziehung der Kinderwünsche und die Flexibilisierung der OGS-Struktur sowohl in der weiteren Forschung als auch im Planungsprozess berücksichtigt werden sollten. Die räumliche Nähe der OGS zur Grundschule ermöglicht potentiell Synergien und Verknüpfungen zwischen den Institutionen, um eine ganzheitliche Förderung der Schüler:innen zu gewährleisten.


Gollub, P., Zorn, S. K. & Schnippenkötter, J. (2024). Elternsicht auf Entwicklungsperspektiven von Offenen Ganztagsgrundschulen in Nordrhein-Westfalen. Ergebnisse einer Fragebogenstudie. In A. Holzinger, S. Kopp-Sixt, S. Luttenberger & D. Wohlhart (Hrsg.), Fokus Grundschule Band 3. Kooperationsfeld Grundschule (S. 165–175). Münster: Waxmann. doi:10.31244/9783830998198

Gollub, P., Zorn, S. K., & Schnippenkötter, J. (2023). Entwicklungsperspektiven von Offenen Ganztagsgrundschulen in Nordrhein-Westfalen aus Elternsicht. Die Ganztagsschule, 63, 107–112.

NEUERSCHEINUNG
Vep
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Der Einsatz von Online Self-Assessments zur Eignungsabklärung in der Lehrkräftebildung und wie Studierende sie wahrnehmen

Auf der Basis von Experteninterviews mit Ansprechpartner*innen an 14 lehramtsbildenden Hochschulen aus sechs Bundesländern sowie einer Fragebogenerhebung bei Erstsemesterstudierenden in zehn der 14 Hochschulen wird untersucht, wie Online Self-Assessments implementiert wurden und welche Folgen dies für Programme der Eignungsabklärung an lehramtsbildenden Hochschulen hatte. Die Autoren reflektieren die von der Kultusministerkonferenz im Jahr 2013 verabschiedete Empfehlung zur Eignungsabklärung in der Lehrer:innenbildung kritisch, weisen auf deren fehlende bildungspolitische Auswirkungen hin und führen dies unter anderem auf eine nicht vorhandene Definition eines verbindlichen differenzierenden Wirkungsmodells zurück.

Holle, J., Böttcher, W. & Gollub, P. (2023). Der Einsatz von Online Self-Assessments zur Eignungsabklärung in der Lehrkräftebildung und wie Studierende sie wahrnehmen. Eine Mixed-Methods-Programmevaluation. Lehrerbildung auf dem Prüfstand, 16(2), 252–269. doi:10.62350/OYCH3231

FORSCHUNGSKOLLOQUIUM
FORSCHUNGSKOLLOQUIUM

Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung im Sommersemester 2024

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Das Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung von Prof. Dr. Martin Rothland findet im Sommersemester 2024 zum neunten Mal statt.

Über die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung hinaus sind Interessierte herzlich zur Teilnahme an den öffentlichen Terminen eingeladen. Auch können externe Interessierte Ihre Forschungsarbeiten und -projekte im Forschungskolloquium zur Diskussion stellen.

Hier können Sie das Poster zur Veranstaltung herunterladen.

NEUERSCHEINUNG
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Auf Sand gebaut? Über den Versuch, die Basisdimensionen der Unterrichtsqualität in erziehungswissenschaftlicher „Theorie“ zu verankern

In der Diskussion der drei Basisdimensionen der Unterrichtsqualität wird neben der sparsamen Systematik, empirischen Fundierung und dem generischen Anspruch die solide theoretische Begründung des Modells hervorgehoben und als erziehungswissenschaftliche Theoriebasis das Studienbuch „Theorie der Schule“ (Diederich & Tenorth, 1997) verwendet. Welche Ausführungen und Aspekte daraus zur theoretischen Fundierung des Modells wie in Anspruch genommen werden und ob sie eine erziehungswissenschaftliche Begründung bieten, wird in diesem Beitrag gefragt und diskutiert.

Rothland, M. (2024). Auf Sand gebaut? Über den Versuch, die Basisdimensionen der Unterrichtsqualität in erziehungswissenschaftlicher „Theorie“ zu verankern. Zeitschrift für Bildungsforschung, 14 [online first]. doi: 10.1007/s35834-024-00411-2.
 

NEUERSCHEINUNG
Cover Gio
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Voraussetzungen für und Bedeutung von unterschiedlichen Kooperationsformen als Quelle der Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung von Lehrkräften

Damit erfolgreiche Lehrkräftekooperation stattfinden und ihr Potenzial entfalten kann, bedarf es zahlreicher schulischer Voraussetzungen, die das Schulleitungshandeln auf verschiedenen Ebenen betreffen. Diese Voraussetzungen und ihre Wirkungen sollen in Zusammenhang mit unterschiedlichen Kooperationsformen in diesem Beitrag überprüft werden. Die Studie greift dabei auf eine Stichprobe von 1052 Befragten an Hamburger Schulen zurück und untersucht, ob es unterschiedliche Voraussetzungen und Qualitäten der Kooperation mit Blick auf die Schulformen gibt und inwiefern unterschiedliche Kooperationsformen durch spezifisches Schulleitungshandeln beeinflusst werden. Neben durch Varianzanalysen ermittelten schulformspezifischen Unterschieden bei den Konstrukten verweist eine durchgeführte Regressionsanalyse insbesondere auf die Bedeutung der Schaffung geeigneter struktureller Voraussetzung für höherwertige Kooperationsmaßnahmen.

Besa, K.-S., Gesang, J., Kruse, Chr.Rothland, M. (2024). Voraussetzungen für und Bedeutung von unterschiedlichen Kooperationsformen als Quelle der Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung von Lehrkräften. Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie, 55 [online first]. doi: 10.1007/s11612-024-00723-x.

 

NEUERSCHEINUNG
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Discontinued knowledge growth: on the development of teachers’ general pedagogical knowledge at the transition from higher education into teaching practice

In spite of a prominent discussion in the literature about the relationship between theory and practice in teacher education there is a lack of empirical research examining the effects on teachers’ development of professional knowledge after graduating from higher education into teaching practice. This study uses a database of 191 German and Austrian teachers whose general pedagogical knowledge (GPK) was tested at four time points to cover their teaching career from entering into initial teacher education through graduation until entering the teaching profession. In both country contexts, teachers acquire knowledge during their initial teacher education, indicating the impact of formal opportunities to learn (OTL) during higher education. However, the knowledge growth discontinues at the transition from academic learning in higher education institutions into teaching practice at school. Teachers with high school grade point average (GPA) are significantly less affected, which reflects the relevance of future teachers’ cognitive entrance characteristics to higher education.

König, J., Ligtvoet, R., Klemenz, St. & Rothland, M. (2024). Discontinued knowledge growth: on the development of teachers’ general pedagogical knowledge at the transition from higher education into teaching practiceTeachers and Teaching: Theory and Practice, 30, [online first]. doi: 10.1080/13540602.2024.2308895.