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Neue Fellows im April

Neue Fellows im April: Olga Kozubska, Eva Schlotheuber und Dorothea Schulz
© privat

Zum 1. April beginnen vier Wissenschaftlerinnen ihre Arbeit am Kolleg. Prof. Dr. Susanne Lepsius und Prof. Dr. Eva Schlotheuber werden sich im Rahmen eines einjährigen Fellowships ihren jeweiligen Forschungsprojekten zum mittelalterlichen Recht widmen und den fächerübergreifenden Austausch mit den anderen Fellows suchen. Dr. Olga Kozubska wird sich in den nächsten sechs Monaten mit der religiösen und rechtlichen Pluralität in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städten der heutigen Ukraine beschäftigen.

Prof. Dr. Dorothea Schulz tritt ein sogenanntes Münster-Fellowship an, das das Kolleg erstmalig zum Sommersemester 2022 vergibt. Damit bietet es Forscherinnen und Forschern an der Universität Münster, die zu einschlägigen Themen arbeiten, die Möglichkeit zur engen Kooperation. Im Rahmen eines von der Universität finanzierten Freisemesters können sie sich intensiv an der Kollegarbeit beteiligen.

Die neuen Fellows im Überblick:

Dr. Olga Kozubska studierte Geschichte an den Universitäten Lwiw, Budapest und Leuven. 2004 promovierte sie an der Ukrainischen Katholischen Universität in Lwiw, wo sie anschließend als Wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. 2007 erwarb sie einen weiteren Doktortitel an der Central European University in Budapest mit einer Arbeit über städtische Entwicklung und deutsches Recht in der Galizischen Rus vom 13. bis 15. Jahrhundert. Es folgten Forschungsaufenthalte u.a. an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte und am Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster. Am Käte Hamburger Kolleg wird sie sich mit der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtsvielfalt in Städten der heutigen Ukraine beschäftigen.

Prof. Dr. Susanne Lepsius ist Professorin für Gelehrtes Recht, Deutsche und europäische Rechtsgeschichte, sowie Bürgerliches Recht an der LMU München. Nach dem Studium der Geschichte und Rechtswissenschaften in Heidelberg und Chicago, erfolgten Promotion und Habilitation an der Universität Frankfurt am Main sowie ein Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte. Ihre Forschungsinteressen erstrecken sich auf das sogenannte gelehrte Recht, die Gerichtspraxis in den mittelalterlichen oberitalienischen Stadtkommunen sowie die Wissenschaftsgeschichte der Rechtswissenschaft. Derzeit leitet sie ein Teilprojekt des SFB 1369 zum Thema Vigilanzkulturen in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städten. Am Käte Hamburger Kolleg wird sie sich dem Buchprojekt „Recht im Mittelalter“ widmen.

Prof. Dr. Eva Schlotheuber hat an den Universitäten in Göttingen und Kopenhagen studiert und wurde 1994 in Göttingen promoviert. Von 1999 bis 2007 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Braunschweig und an der LMU München, wo sie sich 2003 mit einer Arbeit über ein Konventstagebuch einer spätmittelalterlichen Zisterzienserin habilitierte. Von 2007 bis 2010 war sie Professorin für Mittelalterliche Geschichte und Hilfswissenschaften an der Universität Münster und hat seit 2010 den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf inne. Von 2016 bis 2021 war sie Vorsitzende des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Am Käte Hamburger Kolleg wird sie das Projekt „Die Goldene Bulle 1356 – die erste schriftliche Verfassung des römisch-deutschen Reichs“ bearbeiten.

Prof. Dr. Dorothea Schulz ist seit 2018 Professorin für Ethnologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Nach dem Studium der Ethnologie, Soziologie und Biologie in Mainz und der Promotion an der Yale University trat sie 1996 eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frobenius-Institut in Frankfurt am Main und ein Jahr darauf an der Freien Universität Berlin an. 2005 habilitierte sie sich dort mit einer Arbeit über Religiosität in Mali. Es folgten eine Assistenzprofessur an der Indiana University in Bloomington, USA und eine Professur an der Universität zu Köln. Zu ihren Forschungsinteressen zählen die Religions- und Medienanthropologie sowie die ethnologische Geschlechterforschung. Am Kolleg wird sie sich mit religiöser Pluralität unter den rechtlich-institutionellen Bedingungen postkolonialer Staaten im modernen Uganda beschäftigen.

Wir wünschen allen neuen Fellows einen guten Start und freuen uns auf eine anregende Zusammenarbeit.