Ein internationales Forscherteam untersuchte, wie sich die Fortbewegung und das Festhalten der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii manipulieren lassen. Dazu veränderten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Zuckermodifikationen an Proteinen auf der Zelloberfläche, wodurch sich ebenfalls die sogenannte Adhäsionskraft veränderte. Die Ergebnisse sind in dem Magazin "eLife" erschienen.
Zu den weltweit meistzitierten Forschern gehören fünf Professoren der WWU: Laut dem Zitations-Ranking 2020 des US-amerikanischen Konzerns "Clarivate Analytics" sind Prof. Dr. Armido Studer, Prof. Dr. Frank Glorius, Prof. Dr. Helmut Baumgartner, Prof. Dr. Stefan Evers und Prof. Dr. Jörg Kudla dabei.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU haben mithilfe eines neuen Verfahrens erstmals in Echtzeit verfolgt, wie sich Umweltveränderungen auf Stoffwechselprozesse in Pflanzen auswirken. Die Studie ist als Vorab-Publikation in der Fachzeitschrift "The Plant Cell" erschienen.
Proteine nehmen in Pflanzen eine wichtige Funktion bei der Fotosynthese ein. Um gezielt arbeiten zu können, verändern sie nach der Herstellung in der Zelle ihre chemische Form. Die Rolle des „Antreibers“ spielen dabei Enzyme. Forscher haben jetzt Enzyme identifiziert, die auf doppelte Weise Reaktionen möglich machen. Die Studie ist in „Molecular Systems Biology“ erschienen. weiter ...
| Münster (upm/sr)
Blick in die Pflanzenzelle: Membranprotein wird gleichzeitig an zwei Orte dirigiert
Forscher entdecken eine weitere wichtige Rolle des Pentosephosphatwegs für die Fortpflanzung in Pflanzen / Studie in "The Plant Cell"
Ein Stoffwechselweg, der seit Jahrzehnten Pflanzenforscher beschäftigt, ist der oxidative Pentosephosphatweg. Er führt dazu, dass Kohlenhydrate in Reduktionsenergie umgesetzt werden. WWU-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein dafür wichtiges Membranprotein auf zwei Zellorganellen gleichzeitig verteilt wird, sodass an beiden Orten Reduktionskraft verfügbar ist.
Das menschliche Immunsystem kann Pilze leicht erkennen, weil ihre Zellen von einer festen Zellwand aus Chitin und anderen komplexen Zuckern umgeben sind. Forscher der WWU haben herausgefunden, dass sich ein pilzlicher Krankheitserreger, Cryptococcus neoformans, mithilfe eines Enzyms vor dem Immunsystem versteckt. Die Studie ist in der Fachzeitschrift "PNAS" erschienen.
Nicht nur DNA und Proteine, auch komplexe Zucker sprechen ihre eigene Sprache/Studie in JACS
Chitosane sind die wahrscheinlich vielfältigsten und vielversprechendsten funktionellenBiopolymere. Chitosane können Pflanzen resistent machen gegen Krankheiten, ihr Wachstum fördern und sie vor Hitze- oder Trockenstress schützen. Unter Chitosan-Verbänden können selbst großflächige Wunden ohne Narben abheilen, Nanopartikel aus Chitosan können Medikamente über die Blut/Hirn-Schranke transportieren, und Chitosane können als antimikrobielle und immunstimulierende Futtermittel-Zusatzstoffe Antibiotika in der Tiermast ersetzen. Aber natürlich sind auch Chitosane keine Wundermittel: es gibt sehr viele verschiedene Chitosane, und für jede Anwendung muss man genau das richtige finden, wenn es wirken soll. Leider verstehen wir noch viel zu wenig, welches Chitosan welche Wirkung hat, und wie die verschiedenen Chitosane ihre Wirkung entfalten. Erst wenn wir das verstehen, wenn wir die "Sprache" des Chitosans verstehen, können wir sie auch gezielt einsetzen. Diesem Ziel sind Forscher aus Münster nun ein großes Stück nähergekommen.