Tandem Veranstaltungen mit Fachdidaktik und Fachwissenschaft
Am Zentrum für Didaktik werden einige Veranstaltungen für Studierende des Lehramts durch Dozierende der Fachdidaktik und der Fachwissenschaften gemeinsam betreut (Tandems). Hieraus resultiert eine gegenseitige Durchdringung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik, so dass biologische Themen für die Schulpraxis aufbereitet und didaktisch reflektiert werden können.
Die Veranstaltung „School meets Science“, die von einer Fachwissenschaftlerin (Prof. Dr. Bettina Zeis) und einer Fachdidaktikerin (Dr. Jutta Lumer) durchgeführt wird, vermittelt Münsteraner Oberstufenschülern die Faszination für die Biowissenschaften. Dazu werden sie von Studierenden des Studienganges MEd Gym/Ges bei zoophysiologischen Versuchen angeleitet. Die Schülerinnen und Schüler kommen hierzu an die Universität Münster und lernen ein authentisches Forschungslabor kennen. Die Herausforderung für die Lehramtsstudierenden besteht darin, die fachwissenschaftlichen Hintergründe und die Versuchsanleitungen adressatengerecht aufzubereiten und zu präsentieren. Hierbei stehen Frau Prof. Dr. Zeis und Frau Dr. Lumer beratend zur Seite. Gleichzeitig ist die Betreuung der Schüler von den Studierenden so zu gestalten, dass den Schülern ein hohes Maß an eigenständiger Anwendung von Arbeitstechniken ermöglicht wird.
Ein zweites „Tandem“ (PD. Dr. Maik Bartelheimer und Dr. Roman Asshoff) widmet sich dem Thema „Heimische Lebensräume“. Im Rahmen dieses Lernangebots sollen Studierende Kompetenzen im Anleiten von Freiland-Exkursionen erwerben. Die Veranstaltung umfasst eine Reihe von Freilandexkursionen mit unterschiedlichen Fragestellungen zu verschiedenen Standorten im Raum Münster (Heide, Halbtrockenlandschaft, Gewässer, Zoo). Im Begleitseminar werden die Exkursionen didaktisch eingebettet (z.B. in Bezug auf Scientific Literacy, BNE oder Socioscientific Issues) und überlegt, wie diese in das Unterrichtsgeschehen gewinnbringend und kompetenzorientiert integriert werden können.“
Im Tandem "Mit Simulationen digital Biologie unterrichten?" (Simon Blauza, Prof. Dr. Benedikt Heuckmann, Prof. Dr. Erich Bornber-Bauer) lernen Studierende, biologische Phänomene mithilfe fachwissenschaftlich genutzter Computersimulationen zu modellieren und für den Unterricht nutzbar zu machen. Mit der blockbasierten Umgebung Scratch, die bereits ab Klasse 5 eingesetzt wird, entstehen eigene digitale Simulationen zu Themen von der Zelle bis zum Ökosystem. Das Seminar verknüpft bioinformatische und unterrichtspraktische, fachdidaktische Perspektiven (vgl. Projekt BIOSIMPLEX) und vermittelt Grundlagen der Modellierung, Vereinfachung und Visualisierung biologischer Prozesse. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich.
In der "One Health Teaching Clinic (OHTC) – Forschendes Lehren und Lernen zu One Health" (Prof. Dr. Benedikt Heuckmann, Dr. Ulrich Hobusch) lernen Studierende, wie biologische, tier- und umweltbezogene Phänomene unter dem Paradigma One Health modelliert, didaktisch aufbereitet und mit Schülerinnen und Schülern erprobt werden können. In hybriden Seminareinheiten (Präsenz & Online) bearbeiten Sie aktuelle Fragen wie Biodiversitätskrise, Zoonosen, Lebensmittelkontamination oder Bestäubergesundheit. Sie entwickeln eigenständig Lernsequenzen, führen diese im Schulkontext durch (vgl. Projekt One Health Teaching Academy) und reflektieren diese gemeinsam mit führenden Forschenden, Lehrkräften und Fachdidaktiker*innen. Im Kern steht der enge, direkte Austausch mit Forschenden führender nationaler und internationaler Forschungsinstitute, die zu One Health Arbeiten.
Im Lehr-Lern-Labor „Humanbiologie mit digitalen Tools unterrichten“ erwerben Lehramtsstudierende praxisnahe Lehrerfahrung an der Schnittstelle von Schule und Hochschule. In Kooperation von Fachdidaktik (Marie Neumann, Sarah Wilken, Prof. Dr. Benedikt Heuckmann) und dem Institut für Integrative Zellbiologie und Physiologie erarbeiten sie fachliche Grundlagen zur Anatomie und Physiologie des Menschen, planen darauf aufbauend eigene Lehr-Lern-Szenarien mithilfe digitalen Medien und führen diese wiederholt mit Schulklassen durch (vgl. Projekt Humanbiologie EERleben). Digitale Werkzeuge wie AR-Simulationen und 360°-Reflexionsvideos unterstützen die professionelle Entwicklung der Studierenden und helfen reflektierte Praxiserfahrungen im Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen und dem Einsatz digitaler Technologien zu erwerben.

