




Die römische Feinkeramik "Terra Sigillata" gehört wohl zu den bekanntesten und qualitativ hochwertigsten Keramik-Gruppen der antiken Welt. Insbesondere im dritten bis fünften Jahrhundert war das heutige Tunesien ein bedeutender Produktionsstandort solcher Tongefäße. Das Archäologische Museum verfügt über eine spannende und vielschichtige Sammlung dieser Keramik, die Cornelius Breulmann beim "Thema des Monats" im September vorstellen wird. Er spricht am 7., 14. und 21. September jeweils um 14.15 Uhr im Raum F033 des Fürstenberghauses.
Obwohl Phönizier und griechische Stadtstaaten immer wieder Krieg gegeneinander führten, wurde der griechische Halbgott Herakles zu einem üblichen Motiv phönizischer Münzen. Denn der Sohn von Göttervater Zeus wurde mit Melqart, der obersten Gottheit einiger phönikischer Kolonien, aufgrund einiger ähnlichen Eigenschaften gleichgesetzt.
Die Münze des Monats August, eine Tetradrachme aus der Zeit um 300 vor Christus, zeigt den jugendlichen Herakles mit Löwenskalp, auf der Rückseite einen Pferdekopf vor einer Dattelpalme, ein typisches Motiv aus Karthago. Die punische Stadt führte zu jener Zeit Krieg gegen Syrakus, der mächtigsten Stadt auf Sizilien. Dass die phönizischen Münzen, die zur Bezahlung von Söldner dienten, auf der Insel gepägt wurden, zeigen die beiden seitlichen Sporne, die charakteristisch für sizilische Münzen sind.