Sizilien - Insel der Arethusa

Sonderausstellung vom 7. November 2025 bis 27. Februar 2026
Rechts: Dekadrachme (Zehn-Drachmen-Stück) mit Bildnis der Arethusa, produziert 400 bis 390 v. Chr. in Syrakus, Stempelschneider: Euainetos; links: Kylix („Arethusa-Schale“), produziert in Capua, kompositorisch und formal an die Münzen aus Syrakus angelehnt
© Archäologisches Museum Münster

"Italien ohne Sicilien macht gar kein Bild in der Seele: hier ist der Schlüssel zu allem", befand schon Johann Wolfgang von Goethe 1787. Besonderen Eindruck machten auf ihn die reichhaltigen Münzsammlungen der dort lebenden Adligen, die mit Stücken von hervorstechender Qualität und Ästhetik aufwarten konnten. Ab dem 8. November haben auch die Besucher*innen des Archäologischen Museums der Universität Münster die Gelegenheit, die numismatischen Schätze der Insel zu erforschen. Die Sonderausstellung "Sizilien – Insel der Arethusa" ist bis zum 27. Februar 2026 im Fürstenberghaus am Domplatz zu sehen.

Arethusa, die Quellnymphe von Syrakus, ist Namensgeberin und roter Faden der Ausstellung, die in verschiedenen Abteilungen Themen wie "Wasser auf Sizilien", "Gottheiten", "Mythen", "Tiere" und "Wettkämpfe" behandelt. So wird Arethusa auf den Münzdarstellungen meist von Delphinen begleitet, da ihre Süßwasserquelle direkt am Meer lag. Die andere Seite der Arethusa-Münzen zierte eine Quadriga, ein siegreiches Pferdegespann, das für sportlichen Wettkampf und sinnbildlich für die aristokratische Gesellschaft Siziliens stand. So bieten die Münzen, die in Syrakus und anderen sizilischen Städten geprägt wurden, die Gelegenheit, die Besonderheiten der Insel in Natur, Kunst und Religion kennen zu lernen.

Das Archäologische Museum ist prädestiniert dafür, da es durch private Schenkungen unvergleichlich breit im Bereich der sizilischen Münzen aufgestellt ist. Darunter sind viele Tetradrachmen, die bedeutendsten Großmünzen aus Silber, die vom sechsten bis zum dritten Jahrhundert vor Christus geprägt wurden. Ein besonders schönes Exemplar, ein eher seltenes Zehn-Drachmen-Stück, ziert das Plakat und den Katalogumschlag. Diese Münze aus der Sammlung des Archäologischen Museums konnte sogar einem bestimmten Stempelschneider, Euainetos, zugewiesen werden.

Die kunsthistorische Bedeutung der Arethusa-Münzen belegt eine Leihgabe des Archäologischen Instituts Göttingen: eine Schale, in dessen Boden ein Arethusabild im Relief eingelassen ist. Es imitiert die Münzbilder exakt und zeigt so, dass die Wirkung der Nymphe auch in andere Gattungen hineinreicht. Ihre Beliebtheit als Sammelobjekte zeigen die zahlreichen Fälschungen – manche sind grotesk falsch, andere nahezu perfekte Nachbildungen.

Syrakus war in der Antike die (auch numismatisch) bedeutendste Stadt der Insel, aber es gibt viele andere, die auch interessante Münzen ausgegeben haben. An einer interaktiven Station lassen sich die sizilischen Städte von A wie Abakainon bis Z wie Zankle suchen, auf der Karte Sizilien anzeigen und weitere Informationen und Besonderheiten zu den jeweiligen Städten und ihrem Geld erfahren.