Prof. Dr. Götz Alsmann

Prof. Dr. Götz Alsmann: Von Kopf bis Fuß auf Entertainment eingestellt

Er ist Multiinstrumentalist, Sänger, Showmaster, Moderator, Sprecher, Musikproduzent, -arrangeur, -sammler und -forscher – oder, zusammengefasst, ein geborener Entertainer: Mit seinem unnachahmlichen, oft leicht anarchischen Charme unterhält Dr. Götz Alsmann sein Publikum schon seit Jahrzehnten sehr gut und sehr gerne, auf Bühnen aller Größen ebenso wie im Radio und Fernsehen. Dass er gebürtiger und begeisterter Münsteraner ist, wird in den meisten Berichten über ihn erwähnt. Seine Verbindung zur Universität Münster hingegen ist seltener Thema, aber nicht weniger eng.

Ab 1977 studierte Götz Alsmann an der Universität Münster Germanistik, Publizistik und Musikwissenschaft. Letztere hatte damals übrigens ihren Sitz im nördlichen Kavaliershäuschen vor dem Schloss, also genau dort, wo sich heute das Büro des Alumni-Clubs WWU Münster befindet. Ergänzend zu seinen vielfältigen aktiven musikalischen Umtrieben, sowohl lokal als auch überregional, gab Götz Alsmann ebendiesen 1985 mit seiner Promotion zum Dr. phil. ein festes wissenschaftliches Fundament. Der Titel seiner Dissertation lautete „Nichts als Krach: Die unabhängigen Schallplattenfirmen und die Entwicklung der amerikanischen populären Musik 1943–1963)“.

Seit 1985 moderiert Götz Alsmann Musiksendungen im Radio, bereits ein Jahr später auch im TV. Seit 1974 veröffentlicht er regelmäßig Alben und geht auf ausgedehnte Tourneen. Außerdem machte er ab 1996 an der Seite von Christine Westermann die ursprünglich als Lückenfüller gedachte WDR-Sendung „Zimmer frei!“ zu einer zwanzigjährigen Erfolgsgeschichte, inklusive Grimme-Preis im Jahr 2000. Wenn er nicht gerade selbst weitere Preise gewann (u. a. mehrere Jazz-ECHOs und 2019 den NRW Landesverdienstorden), erlebte man ihn oft als launigen Moderator von Preisverleihungen.

Im Jahr 2011 zeichnete ihn auch seine Alma Mater aus und ernannte ihn zum Honorarprofessor; seitdem lehrt er an der Musikhochschule der Universität Münster die Geschichte der Popularmusik. 2012 hielt er seine Antrittsvorlesung als gut einstündige ‚halbkonzertante Vorlesung‘ mit 15 Liedern und drei Zugaben – und überraschte sein Publikum dabei mit einem für einen alten Bühnenhasen wie ihn eher ungewöhnlichen Bekenntnis: „Ich war seit meinem ersten Kuss nicht mehr so nervös!“

Text: Tim Stelzer
Zeichnung: Jörg Hartmann
Grafik: goldmarie design