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"March for Science" am 14. April 2018

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) wird sich auch in diesem Jahr am "March for Science" beteiligen: Das Rektorat der WWU ruft alle Interessierten zur Teilnahme an der Veranstaltung am 14. April auf. Der "March for Science" ist eine internationale Bewegung mit dem Ziel, den Wert und die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung hervorzuheben – beispielsweise im Gegensatz zu "alternativen Fakten". Zu den Unterstützern der diesjährigen Veranstaltung zählen die FH Münster, die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, die Deutsche Hochschule der Polizei, das Helmholtz-Institut Münster, der AStA der WWU und der FH und die Stadt Münster.

Unter dem Motto "Wissenschaft bewegt" treffen sich alle Interessierten am 14. April um 10.45 Uhr vor dem münsterschen Schloss. Um 11 Uhr beginnt der Marsch durch die Innenstadt zur Stubengasse. Dort ist ab 12 Uhr eine Abschlusskundgebung mit Musik und einer kurzen Podiumsdiskussion geplant, an der unter anderem die Präsidentin der FH Münster, Prof. Dr. Ute von Lojewski, und Prof. Dr. Michael Quante als Mitglied des WWU-Rektorats teilnehmen werden.

Nachgefragt bei Wissenschaftlern der WWU:
 „Was würde unserer Gesellschaft ohne Wissenschaft fehlen?“

Wissenschaft als diskursive Theoriepraxis

Es geht immer auch darum, epistemische Wahrheitsregime mit einem alternativlosen Geltungsanspruch zu vermeiden, indem grundsätzlich Wissenschaft als diskursive und fallibilistische Theoriepraxis verstanden wird. Neben Erkenntnisgewinn und Wahrheitssuche sollte aber der kommunikative und rationale Diskurs hierüber nicht vernachlässigt werden, um menschlichen Zusammenhang zu begründen und humane Orientierung anzustreben.
Dr. Jens Birkmeyer, Literaturwissenschaftler (Germanistisches Institut)

Für eine bessere Zukunft

Ohne die Wissenschaft gäbe es wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Menschheit.
Privatdozentin Dr. Caterina Breitenstein, Kognitive Neurowissenschaftlerin (Klinik für Neurologie)

Zugänge zur Entschlüsselung

Literatur und Film – das sind Experimentierfelder in unserem Umgang miteinander, Verarbeitungen dessen, was wünschenswert oder nicht-wünschenswert ist. Mit ihnen verhandeln wir, was uns – als Menschen und als Kultur − wichtig ist: für das Leben, für unsere Welt, für die Zukunft. Aber: Ästhetische Kommunikation ist komplex gestaltet. Die Wissenschaft schafft Zugänge zur Entschlüsselung ästhetischer Produkte und ihrer Bedeutungen und trägt damit zur Vermittlung zwischen Kunst und Gesellschaft bei.
Dr. Stephan Brössel, Literatur- und Filmwissenschaftler (Germanistisches Institut)

Zweifel, Diskurs und Kommunikation bilden die Grundlage des Verstehens

Wissenschaft ist wichtig, nicht nur weil sie Wissen schafft, sondern auch wie sie Wissen schafft. Zweifel, Diskurs und Kommunikation sind erlaubt, und bilden erst die Grundlage jeden Verstehens. Daher braucht die Welt - ob Politik, Gesellschaft oder nachhaltiges Leben - Wissenschaft heute mehr denn je.
Prof. Dr. Cornelia Denz, Physikerin (Institut für Angewandte Physik & Exzellenzcluster „Cells in Motion“)

Ohne Wissenschaft herrscht Stagnation

Durch Wissenschaft entsteht Bewegung, ohne sie herrscht Stagnation. Neue Erkenntnisse durch die Wissenschaft sind entscheidend, um Antworten und Lösungen zu Herausforderungen geben zu können, die aus der Veränderung unserer Welt resultieren.
Dr. Fabian Dielmann, Chemiker (Institut für Anorganische und Analytische Chemie)

Basis für die Freiheit des Menschen

Wissenschaft generiert Wissen. Wissen liefert Erkenntnis. Erkenntnis bedeutet Aufklärung. Aufklärung wiederum bedeutet Freiheit: Freiheit im politischen Sinn, im geistigen Sinn, im biologischen Sinn. Wissenschaft ist nicht nur die Triebkraft für den Fortschritt. Sie ist die Basis für die Freiheit des Menschen!
Prof. Dr. Klaus Ebnet, Biologe (Institut für Medizinische Biochemie, ZMBE)

Für die Zivilisation

Ohne Wissenschaft keine Zivilisation.
Prof. Dr. Susanne Fetzner, Mikrobiologin & Dekanin des Fachbereichs Biologie

Die produktivste Form des Zweifelns

Ohne die Wissenschaften fehlte uns die produktivste Form des Zweifelns an all den vermeintlichen Gewissheiten.
Prof. Dr. Hans-Werner Hense, Klinischer Epidemiologe (Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin)

Leere ohne Wissenschaft

Ohne "die Wissenschaft" sind unsere Hochschulen leer – inhaltsleer, wenn Forschungsgegenstände nicht adressiert werden, und menschenleer, wenn niemand daran arbeitet, zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gelangen, diese zu verstehen und zu vermitteln, zu diskutieren und zu reflektieren.
Prof. Dr. Regina Jucks, Psychologin & Prorektorin für Studium und Lehre

Wissenschaft statt politisch instrumentalisierbarer Ideologie

Ich bin in einem arabischen Land aufgewachsen, in dem es abgelehnt wurde, sich mit dem Islam als Wissenschaft auseinanderzusetzen, dadurch wurde er zu einer leicht politisch instrumentalisierbaren Ideologie. Theologie als Wissenschaft ermöglich es hingegen, Religionen rational zu reflektieren. Nur so können wir unsere Gesellschaft vor ideologischen Formen von Religionen schützen.
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Islamischer Religionspädagoge (Zentrum für Islamische Theologie & Exzellenzcluster "Religion und Politik")

Das Leben verstehen

Nur Wissen schafft die Möglichkeit, das Leben zu verstehen. Dies ist im wahrsten Sinne lebenswichtig, denn es erklärt gleichermaßen die Schönheit der belebten Natur und stellt auch den Schlüssel für die moderne Medizin dar.
Prof. Dr. Christian Klämbt, Neurobiologe (Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie & Exzellenzcluster „Cells in Motion“)

Grundlage der Demokratie

Wissenschaft ordnet unsere komplexe Welt. Sie erklärt sie auf allgemein verständliche Weise und bietet uns daher verlässliche Orientierung. So bildet sie eine wichtige Grundlage unserer Demokratie.
Prof. Dr. Michael Klasen, Theoretischer Teilchenphysiker & Dekan des Fachbereichs Physik

Neue Ära der Aufklärung

In der Medienlinguistik unterziehen wir „Fake News“ oder tendenziöse öffentliche Diskurse einer kritischen Prüfung nach streng objektiven Parametern hinsichtlich ihrer logischen Kohärenz und ihrer Korrespondenz zu empirisch überprüfbaren Fakten. Im Zuge der digitalen Revolution sollte jede/r einzelne täglich diese wissenschaftliche Perspektive einnehmen, um den Überblick in unserer hochkomplexen Medienlandschaft nicht zu verlieren. Es bedarf einer neuen Ära der Aufklärung im Sinne eines digitalen „Sapere Aude!“. Dass eine zeitgemäße Wissenschaft auch finanziell unabhängig sein muss, um nicht zum Sprachrohr von Agitatoren in öffentlichen Machtdiskursen zu werden, ist die Voraussetzung.
Dr. Netaya Lotze, Medienlinguistin (Germanistisches Institut)

Für die Zukunft

Eine Gesellschaft ohne Wissenschaft verliert ihre Zukunft.
Prof. Dr. Stephan Ludwig, Virologe (Institut für Molekulare Virologie & Exzellenzcluster „Cells in Motion“)

Förderung von Weltoffenheit

Wissenschaft ist die Instanz, die nach Wahrheit sucht. Sie ist in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft für die Bereitstellung des jeweils besten verfügbaren Wissens verantwortlich; ihre Erkenntnisse erfordern und fördern Diversität und Offenheit. Weil Wissenschaft international ist, fördert sie zugleich Weltoffenheit und kulturelle Vielfalt. Das macht die Wissenschaft so wichtig für die Gesellschaft und die Demokratie.
Prof. Dr. Hans-Christian Pape, Neurophysiologe (Institut für Physiologie I & Exzellenzcluster „Cells in Motion“)

Alles, was die Gesellschaft ausmacht

Alles, jedenfalls alles, was den Menschen und eine menschliche Gesellschaft ausmacht!
Prof. Dr. Georg Peters, Infektionsepidemiologe (Institut für Medizinische Mikrobiologie & Exzellenzcluster „Cells in Motion“)

Komplexes Denken lehren

Es reicht nicht aus, das Gute zu wollen; man muss auch in der Lage sein zu analysieren, welche Wahrscheinlichkeit es hat, sich durchzusetzen. Komplexes Denken, Nüchternheit, Möglichkeitssinn – das kann Wissenschaft lehren.
Prof. Dr. Detlef Pollack, Religionssoziologe (Institut für Soziologie & Exzellenzcluster "Religion und Politik")

Zusammenspiel von Demokratie und Wissen

Wissenschaft ohne Demokratie leidet! Demokratie ohne Wissenschaft aber auch!
Prof. Dr. Michael Quante, Philosoph & Prorektor für Internationales und Transfer

Kritischer Blick auf uns selbst

Ohne die Wissenschaft würde unserer Gesellschaft ein kritischer Blick auf sich selbst fehlen. Egal ob theoretische Denkmodelle, empirische Daten oder überregionale oder internationale Forschungsaktivitäten – Wissenschaft zwingt uns zum Hinterfragen unserer alltäglichen Handlungen und bietet einen oft unbequemen, manchmal störenden, aber auf jeden Fall erhellenden Blick auf unser Leben.
Henry Robbert, Kommunikationswissenschaftler (Zentrum für Niederlande-Studien)

Entwicklungen in der Anwendung

Zunächst denke ich an Entwicklungen in der Anwendung, die den Menschen und allen Teilen der Gesellschaft Erleichterungen verschaffen. Besonders überzeugend ist dieses beim medizinischen Fortschritt. Wissenschaft ist ein besonderer Teil der Kultur des Menschen, der in sich eine Wertigkeit hat. Die Neugierde, Neues zu erfahren und Verborgenes kennenzulernen, bewegt die Menschheit, hält sie lebendig. Nicht zuletzt schenkt uns die Wissenschaft objektive Methoden und Kenntnisse, die von Einzelnen an die Nächsten und aus einer Gesellschaft an die nächsten Generationen weitergegeben werden.
Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, Mediziner und Physiker (Strahlenmedizin)

Nachdenken über das Ohne

Ohne Wissenschaft keine Klarheit über die Ursachen von Krankheiten. Ohne Wissenschaft keine neuen, wirksamen Therapien. Ohne Wissenschaft keine Heilung.
Prof. Dr. Dr. h.c. Sonja Ständer, Dermatologin (Klinik für Hautkrankheiten)

Kaum vorstellbar

Man stelle sich einfach vor, wie unsere Welt ohne die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse aussehen würde und wie wir leben und denken würden.
Prof. Dr. Angela Stevens, Mathematikerin (Institut für Analysis und Numerik & Exzellenzcluster „Cells in Motion“)

Wacklige Beine

Ohne Wissen(schaft) steht Meinung auf wackligen Beinen.
Sonja Völker, Referentin für Akkreditierung und Studiengangsentwicklung (Universitätsverwaltung)

Denkgewohnheiten in Frage stellen

Für mich bedeuten wissenschaftliche Daten, Berichte, Informationen, gerade auch, wenn sie aus einer anderen Disziplin als der meinen kommen und ich sie nicht immer sofort verstehe und einordnen kann, eine notwendige Herausforderung. Sie zwingen mich, meine Denkgewohnheiten in Frage zu stellen und davon profitiert nicht zuletzt auch meine eigene Forschung!
Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf, Literaturwissenschaftlerin (Germanistisches Institut & Exzellenzcluster "Religion und Politik")

Große Verantwortung

Wissenschaft ist die Basis für evidenzbasierte Erkenntnisse und damit die Grundlage für gesellschaftlich relevante Entscheidungen. Ohne Wissenschaft, durch ihren Missbrauch oder ohne Vertrauen in die Wissenschaft übernehmen Meinungen oder gedachte Erkenntnisse diese Rolle – mit schwerwiegenden Folgen. Gerade in Bezug auf gesellschaftliches Vertrauen und Akzeptanz haben Universitäten als Ausbildungs- und Wirkungsstätte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine große Verantwortung.
Prof. Dr. Johannes Wessels, Physiker & Rektor der WWU Münster

Unerlässliches Korrektiv

Egal, ob dieser Zuwachs tatsächlich existent oder nur gefühlter Natur ist, in Zeiten von Populismus und „Fake News“ stellt wissenschaftliche Forschung ein für die Gesellschaft unerlässliches Korrektiv dar. Durch objektive Forschung werden getätigte Aussagen falsifiziert oder überhaupt erst auf ein fundiertes Grundgerüst gestellt: Phrasen werden als solche entlarvt oder zu Fakten.
Tim Ziesmann, Soziologe (Institut für Angewandte Physik)