Forschungsbericht 1997-98   
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- Innere Medizin A -

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Direktor: Prof. Dr. W.E. Berdel

 
 
 
[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin A -
 
  Die Forschungsprojekte in der Medizinischen Klinik und Poliklinik - Innere Medizin A - werden in der Regel in um einen Hochschullehrer gebildeten Arbeitsgruppen durchgeführt. Die derzeitige Struktur der Forschungsaktivitäten umfaßt folgende Schwerpunkte:
  • Leukämieforschung
  • Die deutsche kooperative Studiengruppe zur akuten myeloischen Leukämie (AML), mit etwa 60 kooperierenden Behandlungszentren, wird von der Universität Münster aus geleitet. 2 große multizentrische randomisierte Studien dieser Gruppe zeigten wesentliche Ergebnisse sowohl zur individuellen Krankheitsbiologie als auch zur Rolle der wesentlichen Behandlungsalternativen. In einem künftigen Studienkonzept wird die weitere Therapie-intensivierung stratifiziert in Abhängigkeit verschiedener biologischer Subgruppen der AML überprüft. Die korrespondierende Begleitforschung zu diesen Studien umfaßt den wissenschaftlichen Arbeitsbereich der Charakterisierung und Funktionsuntersuchung leukämischer und normaler hämatopoetischer Stammzellen und darüber hinaus die experimentelle AML-Forschung mit den Schwerpunkten der Leukämogenese und der Immuntherapie.

  • Hämatopoetische Stammzelltransplantation
  • In Verbindung mit der klinischen Therapieeinheit für Knochenmarktransplantation (KMT) wurde ein Forschungsprojekt zur zellulären Immuntherapie bei soliden Tumoren und B-Zell-Neoplasien entwickelt. Ein weiteres Forschungsprojekt hat die Telomerase-Aktivität hämatopoetischer Progenitorzellen unter zytotoxischer Hochdosistherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation zum Gegenstand. Darüber hinaus wurde in diesem Forschungsbereich eine Phase II-Studie zur Hochdosistherapie beim kleinzelligen Bronchialkarzinom durchgeführt.

  • Lymphomforschung
  • Seit 1992 wird die deutsche Multicenter-Studie Gastrointestinale Lymphome mit inzwischen über 200 teilnehmenden Kliniken und Fachpraxen (Innere Medizin, Strahlentherapie, Chirurgie) von der Universität Münster jetzt in der 2. Studiengeneration koordiniert. Primäres Studienziel war, erstmalig prospektiv klinische und therapeutische Daten zu dem seltenen Krankheitsbild der primären Magen- und Darmlymphome zu erfassen. Auf dem Boden der 1. Studie wird in der zur Zeit laufenden Studie eine Optimierung der Therapie angestrebt.

  • Forschungsschwerpunkt solide Tumoren
  • Der Schwerpunkt dieses Arbeitsbereiches liegt auf der Entwicklung neuer Zytostatika und deren klinischer Überprüfung in Phase I-/II-Studien. Darüber hinaus werden in diesem Forschungsschwerpunkt die möglichen Interaktionen von Zytokinen mit soliden Tumoren untersucht.

  • Biologie und Therapie des Bronchialkarzinoms
  • In einer von der Universität Münster koordinierten Phase II-Studie konnte die Durchführbarkeit und Effektivität einer trimodalen Therapie beim lokal weit fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom gezeigt werden. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie wurde eine multizentrische Phase III-Studie zur Evaluation der bestmöglichen multimodalen Therapieform in diesem Tumorstadium konzipiert. In den wissenschaftlichen Begleitprojekten zu diesen klinischen Studien wird die prognostische Bedeutung des prätherapeutischen Nachweises von Onkoprotein-Überexpressionen sowie Kenngrößen der Tumorneoangiogenese untersucht.

  • Tumorneoangiogenese
  • In diesem Forschungsschwerpunkt wird die Bedeutung der Neoangiogenese für die Progression hämatologischer Neoplasien (AML, Multiples Myelom) und der möglichen Effektivität antiangiogenetischer Therapieprinzipien bei diesen und anderen malignen Erkrankungen bearbeitet. Darüber hinaus wird im Zusammenhang mit der vorgenannten von der Universität Münster koordinierten multizentrischen Therapiestudie beim lokal weit fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom, die prognostische Bedeutung von Kenngrößen der Tumorneoangiogenese in diesem Therapiekonzept untersucht.

  • Hämostase und Atherogenese
  • In diesem Forschungsschwerpunkt wird die Bedeutung des Plasminogen-Aktivator / Plasmin-Systems für die koronare Atherogenese sowie die Bedeutung des uPA/uPA-Rezeptor-Systems in glatten Muskelzellen der Gefäßwand für die Zellproliferation und -migration untersucht.

  • Hämatologische Intensivmedizin
  • Infektiöse Komplikationen sind Hauptursachen der Frühletalität in Chemotherapie-induzierter Leukozytopenie. In diesem Forschungsschwerpunkt wird die Bedeutung von Mediatoren bei der neutropenischen Sepsis untersucht und zugleich in diesem Zusammenhang die Charakterisierung prognostisch bedeutsamer Parameter angestrebt.

  • Psychoonkologie
  • In therapiebegleitenden Verlaufsstudien (insbesondere der von Münster koordinierten Studien bei der AML sowie des nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms) werden relevante Parameter der Lebensqualität als wichtige Zielgrößen neben Überlebenszeit und Responseraten evaluiert.

 

 A  Prof. Dr. W. E. Berdel - Entwicklung neuer Zytostatika
   1      Entwicklung neuer Zytostatika
 B  Prof. Dr. W. E. Berdel - Zytokine und Tumoren
   1      Zytokine und Tumoren
 C  Prof. Dr. Th. Büchner - Akute myeloische Leukämie (AML)
   1      Biologie und Therapie der AML
 D  Prof. Dr. J. Kienast - Hämostase und Atherogenese
   1      Bedeutung des Plasminogen-Aktivator/Plasmin-Systems für die koronare Atherogenese
   2      Gastrointestinale Lymphome
 E  Prof. Dr. J. Kienast - Hämatopoetische Stammzelltransplantation
   1      Telomerlänge und Telomeraseaktivität hämatopoetischer Progenitorzellen unter zytotoxischer Hochdosistherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation
   2      Zelluläre Immuntherapie mit tumorspezifisch stimulierten allogenen T-Lymphozyten bei soliden Tumoren und B-Zell-Neoplasien
   3      Verbesserung des Stammzellsupports im Rahmen der Hochdosischemotherapie beim Mammakarzinom Kombination von immunomagnetischer Anreicherung hämatopoetischer Progenitoren und Depletion von Tumorzellen
   4      Biologie des Multiplen Myeloms
 F  PD Dr. R. M. Mesters - Tumor Neoangiogenese
   1      Bedeutung der Neoangiogenese für die Progression hämatologischer Neoplasien einschließlich antiangiogenetischer Therapiestrategien
 G  PD Dr. R. M. Mesters - Hämatologische Intensivmedizin
   1      Identifizierung von Prognoseparametern und Bedeutung von Mediatoren der neutropenischen Sepsis
 H  PD Dr. M. Thomas - Biologie und Therapie des Bronchialkarzinoms
   1      Multimodale Therapie des lokal weit fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchial karzinoms (Phase II-Studie)
   2      Stellenwert der Radio-/Chemotherapie in der neoadjuvant multimodalen Behandlung des lokal weit fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (Phase III-Studie)
   3      Prognoseparameter beim lokal weit fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom
   4      Hochdosistherapie beim kleinzelligen Bronchialkarzinom
 I  Dr. H. L. Serve - Experimentelle AML-Forschung: Leukämogenese, leukämische Stammzelle, Immuntherapie
   1      Erforschung der pathogenetischen Bedeutung von Tyrosinkinaserezeptoren und nachgeschal teter Signalproteine in der AML
   2      Immuntherapie der AML durch in-vitro Differenzierung leukämischer Blasten zu antigen- präsentierenden Zellen
 J  PD Dr. M. Zühlsdorf - Leukämische und normale hämatopoetische Stammzellen - Charakterisierung und Funktionelle Studien
   1      Immunphänotypisierung des Stammzell-Kompartiments akuter myeloischer Leukämien
 K  Frau Dipl.-Psych. Dr. A. Schumacher - Psychoonkologie, Lebensqualität
   1      Lebensqualität bei Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie
   2      Lebensqualität bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom
 L  Weitere Forschungsprojekte
   1      Lebensqualität als Kriterium der Therapie-Evaluation
 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-03-25 ---- 1999-09-21