Forschungsbericht 1997-98 | |
Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin A - Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-4 80 01 Fax: (0251) 83-4 75 88 WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/meda/ Direktor: Prof. Dr. W.E. Berdel | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin A - Prof. Dr. J. Kienast - Hämostase und Atherogenese | ||||
Gastrointestinale Lymphome
Primäre gastrointestinale Lymphome sind ein seltenes Krankheitsbild (ca. 8/1.000.000
Einwohner/Jahr), dessen Behandlung trotz zahlreicher Publikationen kontrovers diskutiert wird,
und bei dem es daher im Gegensatz zu nodalen Lymphomen kein etabliertes Therapiekonzept
gibt. Aus diesen Gründen wurde im Oktober 1992 eine prospektive multizentrische Studie
mit dem Ziel der Etablierung eines therapeutischen Standards in der Behandlung
gastrointestinaler Lymphome initiiert. Im Rahmen dieser Untersuchung sollten prognostische
Faktoren definiert, die Anwendbarkeit derzeit gebräuchlicher histopathologischer
Klassifikationen bei gastrointestinalen Lymphomen überprüft, die
Abhängigkeit zwischen Histologie und Therapieergebnis geklärt und die
Grundlagen für eine weitere Therapiestudie erarbeitet werden.
Ein Teil dieser Ziele konnte zwischenzeitlich realisiert werden. Wichtigstes Ergebnis ist die
breite Etablierung eines konservativen, organerhaltenden Vorgehens bei Magenlymphomen im
Gegensatz zur früher weit verbreiteten Resektion. Es konnte gezeigt werden, daß
bei einigen histologischen Subtypen nicht die Erfahrung aus der Therapie nodaler Lymphome
übernommen werden kann. Erste Risikofaktoren ließen sich definieren. Ferner
konnte frühzeitig unter Berücksichtigung erster klinischer und therapeutischer
Daten eine 2. Studiengeneration geplant werden.
Aufgrund sehr guter Behandlungsergebnisse in einzelnen Subgruppen konnte in der 2. Studie
Prospektive Untersuchung zur Optimierung primärer Lymphome des
Magen-Darm-Traktes, die im Dezember 1996 aktiviert wurde, eine Reduktion der Therapie
und damit eine Verminderung der behandlungsbedingten Toxizität eingeführt
werden. Aus der ersten Studie stehen Daten von 390 Patienten zur Verfügung; in der zur
Zeit noch laufenden Untersuchung wurden bereits über 300 Patienten rekrutiert. Die
Studien werden in enger Kooperation mit den Kliniken für Strahlentherapie und
Allgemeine Chirurgie der Universität Münster sowie dem Lymphknotenregister in
Kiel durchgeführt.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter