Identifizierung von Prognoseparametern und Bedeutung von Mediatoren der neutropenischen Sepsis

Heutzutage sind viele maligne hämatologische und onkologische Erkrankungen durch eine intensive Polychemotherapie zumindest z.T. kurabel. Durch diese Therapie, wie auch durch die Erkrankung selbst, besteht eine schwere Immunsuppression des Patienten. Somit sind infektiöse Komplikationen, wie Sepsis, schwere Sepsis und septischer Schock inzwischen Hauptursachen der Frühletalität in Chemotherapie-induzierter Leukozytopenie. Aufgrund von pathophysiologischen Überlegungen werden Zytokine und deren Rezeptoren, Marker der Gerinnungsaktivierung, Inhibitoren der Gerinnung, Fibrinolyseaktivatoren und -Inhibitoren auf ihre prognostische Bedeutung bei der Chemotherapie-induzierten Sepsis in Neutropenie untersucht. Nach den bislang erzielten Ergebnissen scheinen sowohl gewisse Zytokine und deren Rezeptoren, Marker der Gerinnungsaktivierung, ein Mangel bestimmter Gerinnungsinhibitoren, wie auch Fibrinolyseparameter mit relativ hoher Sensitivität und Spezifität den letalen Ausgang eines septischen Schocks vorherzusagen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Priv.-Doz. Dr. med. R.M. Mesters (Leiter), Prof. Dr. med. J. Kienast, PD Dr. med. H. Ostermann

Veröffentlichungen:

Ostermann, H., K. Kratz-Albers, R.M. Mesters, M. Kiehl, J. Kienast: Reciprocal Changes in Circulating Interleukin-6 and Its Soluble Receptor during Evolving Sepsis in Leukocytopenic Patients. J Infect Dis 176: 825-828, 1997

Mesters, R.M., M. Cugno, P.M. Mannuci: Activation of the Contact System in Patients With Sepsis and With Septic Shock (Response). Blood 89: 3893-3894, 1997