Bedeutung der Neoangiogenese für die Progression hämatologischer Neoplasien einschließlich antiangiogenetischer Therapiestrategien

Tierexperimentelle und klinische Untersuchungen haben gezeigt, daß eine adäquate Neovaskularisierung (Neoangiogenese) eine absolute Voraussetzung für ein expansives Wachstum eines soliden Tumors ist. Hingegen ist die Bedeutung der Neoangiogenese für die Progression hämatologischer Neoplasien bislang nur unzureichend untersucht. Vor diesem Hintergrund wurde die Mikrovaskularisationsdichte an Knochenmarkbiopsaten bei Patienten mit AML bestimmt. Diese Ergebnisse deuten daraufhin, daß Leukämiezellen bei Patienten mit AML im Knochenmark ebenfalls eine ausgeprägte Neoangiogenese induzieren. Geplant sind weitere Analysen zur Aufklärung der Mechanismen und der Regulation der Neoangiogenese bei hämatologischen Neoplasien. Derzeit wird ein Studienprotokoll erarbeitet zur Behandlung der therapierefraktären AML mit dem Angiogenese-Inhibitor Thalidomid. Ferner soll der Stellenwert antivaskulärer Therapiestrategien, in der Behandlung solider Tumoren (zunächst im Tiermodell) evaluiert werden.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. R. Bieker, PD Dr. R.M. Mesters (Leiter), Dr. M. Steins

Veröffentlichungen:

Padró, T., S. Ruiz, H. Bürger, M. Steins, R. Bieker, J. Kienast, W. Böcker, W.E. Berdel, R.M. Mesters: Increased Angiogenesis in the Bone Marrow of Patients with Acute Myeloid Leukemia. Acute Leukemias VIII: in press.