Forschungsbericht 1997-98 | |
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin A - Prof. Dr. W. E. Berdel - Zytokine und Tumoren | ||||
Zytokine und Tumoren
Hämatopoetische und lymphopoetische Zytokine repräsentieren eine Gruppe von
Eiweißmolekülen, die ausgehend von der blutbildenden Stammzelle, die
Proliferation, Differenzierung, Ausreifung blutbildender Vorläuferzellen und die Funktion
sowie die Überlebensdauer reifer Blutzellen steuern können. Einiger dieser
Zytokine werden in der Hämatologie und Onkologie eingesetzt, um die toxischen
Nebenwirkungen einer Zytostase am blutbildenden System abzufangen. Da es sich um
Tumorpatienten handelt, ist es von klinischer Relevanz, mögliche Interaktionen dieser
Zytokine mit Tumoren in vitro und in vivo zu studieren. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe
zeigen, daß
1. einige hämatopoetische Zytokine wie G-CSF und GM-CSF funktionelle Rezeptoren
auf Tumorzellen finden und diese zu klonalem Wachstum anregen können. Dieser Effekt
ist jedoch in vivo im Zusammenhang mit einer Chemotherapie vernachlässigbar.
2. die Gruppe der Interleukin-4-/Interleukin-13-Zytokine ebenfalls funktionelle Rezeptoren auf
einigen Tumorgeweben finden, diese aber in ihrem klonalen Wachstum hemmen. Dieser Effekt
ist stark, er ist in vivo reproduzierbar und hat zu frühen klinischen Studien mit
Interleukin-4 als tumorhemmendem Mittel bei Patienten mit Lungenkarzinomen und
Kopf-Hals-Tumoren geführt.
3. einige Tumoren in ihrem Wachstums- und Differenzierungsverhalten durch autokrine
Schleifen hämatopoetischer und lymphopoetischer Zytokine gesteuert werden. Dieses gilt
z.B. für Glioblastome und das Interleukin-1-Netzwerk.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter