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Internationale Tagung zur radiophonen Literatur

Konferenz vom 5. bis 7. September / Performance auf der Studiobühne am 6. September
Hör! Spiel! Kunst!
Hör! Spiel! Kunst!
© Germanistisches Institut

Anfang September richtet das Germanistische Institut der Universität Münster unter der Organisation von Prof. Dr. Britta Herrmann die internationale Tagung „Hör! Spiel! Kunst!“ aus, auf der sich Forschende mit radiophoner Literatur beschäftigen. Der Rundfunk eröffnete seit den 1960er Jahren für das Hörspiel neue audiotechnische Möglichkeiten: Worte, Stimmen und Geräusche können nun zerlegt und anders angeordnet werden. Das Neue Hörspiel bringt nicht-narrative und nicht-lineare Texte hervor, die – ähnlich wie etwa Dramen oder Partituren – nicht zur stillen Lektüre gedacht sind, sondern für die audiotechnische Aufführung. Der Text geht nun eine zuvor unbekannte Verbindung mit der Technik ein. Montage, Verzerrungen, Loops, Überlagerungen und vieles mehr prägen die Produktion. Dies trägt wesentlich zur Herausbildung der Neo-Avantgarde bei, etwa der Konkreten Poesie oder dem Noveau Roman.

Bislang gibt es wenig Forschung zu dieser Textgattung, was diese Konferenz ändern möchte. Die Vortragenden analysieren die Entwicklungen in Deutschland, Frankreich, Belgien und der ehemaligen Tschechoslowakei mit Hinblick auf die jeweiligen politischen Bedingungen und Rezeptionslinien. Themen sind etwa räumliche Inszenierung in der Radiokunst, Neues Hörspiel und auditive Poesie im deutsch-tschechischen Kontext oder der Pariser Club dʼEssai in der westdeutschen Rezeption.

Der tschechische Germanist, Poet, Übersetzer und Künstler Pavel Novotný bereichert das Tagungsprogramm um die Lesung/Performance „Zu meinen radiophonen Texten“, die am Mittwoch, 6. September, um 18 Uhr auf der Studiobühne am Domplatz 23 aufgeführt wird. Novotný wurde unter anderem 2022 mit dem Lyrikpreis der Stadt Dresden ausgezeichnet und trat jüngst beim Poesiefestival in Berlin auf. Sowohl die Tagung als auch die Performance sind für alle Interessierten geöffnet.

Weitere Informationen / Links:

Tagungsprogramm

Performance Pavel Novotný

Germanistisches Institut