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Digitale Ausstellung zur künstlerischen Arbeit Annette von Droste-Hülshoffs

Germanistin Dr. Claudia Lieb konzipiert mit Studierenden Ausstellung zum 175. Todestag der Dichterin
Mit Pfauenfedern, einer Schreibfeder, Papier, Nadel und Faden fertigte Annette von Droste-Hülshoff 1820 diese Bild-Text-Collage an.
Mit Pfauenfedern, einer Schreibfeder, Papier, Nadel und Faden fertigte Annette von Droste-Hülshoff 1820 diese Bild-Text-Collage an.
© ULB Münster

Die westfälische Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) ist vor allem für ihr schriftstellerisches Werk bekannt, allen voran die Novelle „Die Judenbuche“ (1842). Die Germanistin Dr. Claudia Lieb vom Käte Hamburger Kolleg „Einheit und Vielfalt im Recht“ der Universität Münster hat nun gemeinsam mit Studierenden im Rahmen eines Praxisprojekts am Germanistischen Institut eine virtuelle Ausstellung konzipiert, die das künstlerische Œuvre der Autorin in den Fokus rückt. Pünktlich zum 175. Todestag der Autorin am 24. Mai ist die Ausstellung „Aus der Feder, mit der Feder. Collagen, Zeichnungen und Gedichte von Annette von Droste-Hülshoff“ nun für alle Interessierten online zugänglich.

„Droste-Hülshoff war eine der bedeutendsten deutschsprachigen Autorinnen des 19. Jahrhunderts. Ihr literarisches Werk ist von Weltrang, ihre Collagen, Zeichnungen und Scherenschnitte hingegen sind weitgehend unbekannt“, erläutert Claudia Lieb. In der Ausstellung steht die Feder als Leitmotiv für ihr künstlerisches Schaffen: „Zum einen ist die Schreibfeder das Sinnbild für Dichterinnen und Dichter, zum anderen zeigt sich hierin die Naturverbundenheit Droste-Hülshoffs. Sie sammelte und bearbeitete Vogelfedern, etwa zu mehreren prächtigen Bild-Text-Collagen mit aufgenähten Pfauenfedern.“ In der heutigen Rezeption gilt die Autorin vor allem als Meisterin einer öko-sensiblen Literatur.

Die Schau vermittelt, was Annette von Droste-Hülshoff zu Papier brachte, indem sie schnitt, klebte, nähte, zeichnete und schrieb. In Zeichnungen portraitiert sie das Alltagsleben der ländlichen Bevölkerung Westfalens. Filigrane Scherenschnitte zeigen unter anderem eine beeindruckend räumlich dargestellte Waldkapelle in ihrer landschaftlichen Umgebung. Auch hier erinnern einzelne Elemente der Schwarzschnitte an Federn. Die Werke treten in Dialog mit Gedichten wie „Die Lerche“, von dem Manuskriptseiten zu sehen sind.

Die virtuelle Ausstellung zeigt Exponate aus der Sammlung Droste-Hülshoff der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster und ordnet sie wissenschaftlich ein. Claudia Lieb hat sie mit elf Studierenden ihres Seminars „Digitale Literaturausstellungen“ am Germanistischen Institut und mit Unterstützung des Käte Hamburger Kollegs erarbeitet und umgesetzt.

Weitere Informationen / Links:

Digitale Ausstellung „Aus der Feder, mit der Feder. Collagen, Zeichnungen und Gedichte von Annette von Droste-Hülshoff“

PD Dr. Claudia Lieb

Germanistisches Institut