Der subito-Dienst wird eingestellt – Nachtrag

Wie bereits mehrfach berichtet wurde, droht den bibliothekarischen Dokumentenlieferdiensten wie der Online-Fernleihe und Subito durch die Urheberrechtsänderungen das Aus. Der Bundestag hat am 5. Juli mit den Stimmen der großen Koalition und der FDP (bei Enthaltung der Grünen und gegen die Stimmen der Linken) die Änderungen verabschiedet.

Was heißt das nun konkret?

  • Sobald der Bundesrat dem Gesetz nach der Sommerpause am 21. September zustimmt, muß Subito die Lieferungen per Email einstellen.
  • Ab diesem Zeitpunkt sind nur noch Lieferungen per Post und Fax möglich. Diese kosten z.Zt. noch je 3 Euro mehr als die Lieferung per Email, d.h. 8 Euro. Gerüchten zufolge wird Subito dann die Preise für Fax auf 6,50 Euro senken.
  • Wenn Zweigbibliothek Medizin und Dekanat entscheiden, dass diese zusätzlichen Kosten (6.000 – 12.000 Euro p.a.) getragen werden, können Sie weiterhin Ihre Artikel über Subito bestellen. Geliefert wird per Fax oder Post.
  • Wenn die Kosten zu hoch sind, müßten Sie Artikel über die Online-Fernleihe der Universitätsbibliothek bestellen. Dies kostet 1,50 Euro pro Lieferung (die Kosten für die Bestellungen von Wissenschaftlern werden bisher den jeweiligen Fakultäten in Rechnung gestellt). Auch hier gilt: Keine Lieferung per Email/WWW. Bisher wird auch keine Fax-Lieferung angeboten. Also bleibt (vermutlich) nur die Lieferung per Hauspost bzw. per Ausdruck in der Bibliothek.
  • In den wenigen Fällen, wo die Wissenschaftsverlage kein eigenes Angebot von Artikeln bereitstellen, kann die Bibliothek weiterhin per Email liefern. Den Verlagen ist dann eine „angemessene“ Vergütung zu bezahlen. Der Nachweis, welcher Verlag welche Texte anbietet, könnte in der / analog zur EZB Regensburg geführt werden.

Wie geht es weiter? Gibt es denn gar keine Möglichkeit der Email-Lieferung?

  • Doch. Subito verhandelt zur Zeit mit den großen Verlagen, um weiterhin per Email liefern zu können. Die Verhandlungen sind ergebnisoffen aber die Bibliotheken hoffen auf eine Einigung. Für Email-Lieferungen wird dann eine Urheberrechtsgebühr an die Verlage fällig (statt der bisherigen Pauschalvergütung via Bibliothekstantieme/VG Wort), die mehrere Euro betragen und Subito damit deutlich verteuern wird (insbesondere für Privatleute). Ob die Bibliothek dann noch die Kosten für den Subito-Dienst tragen kann -> siehe oben.
  • Auf der Bundestagdebatte wurde von allen Seiten mehrfach betont, das man mit dem Gesetz nicht richtig zufrieden sei und deshalb einen Dritten Korb schnüren müsse. Die Zeit der Proteste und des Lobbying ist noch lange nicht vorbei, es gilt weiterhin alles zu tun, um den Rückschritt aufzuheben.

Die „Ich hätte da mal eine Frage“ Fragen und Antworten

Alle knapp 90 „Ich hätte da mal eine Frage … “ Fragen und Antworten finden Sie nun in unserem Weblog „Aktuelles“. Damit stehen Ihnen nun insgesamt 460 Einträge in diesem Wissenarchiv zur Verfügung. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Sie brauchen nicht mehr an zwei Stellen zu suchen, wenn Sie eine Frage haben.
  • Die Fragen und Antworten können weiterhin seperat durchsucht werden.
  • Es gibt nun ein Datum zu jedem Eintrag, das Ihnen Auskunft ueber die Aktualitaet gibt. Aktualisierte Antworten erhalten ein neues Datum.
  • Der administrative Aufwand für die Bibliothek wird geringer.

Neue Online-Bücher

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Es gibt vier neue, frei verfügbare Online-Bücher (Open Access):

Nachtrag: Die Links sind korrigiert, die beiden letzten Bücher sind nicht Open Acces, sondern von der Unibibliothek eingekauft worden.

Bibliothekszeitung ist bundesweites Vorbild

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Edlef Stabenau bespricht in netbib – dem größten und ältesten deutschen Weblog für Bibliotheken – unsere Bibliothekszeitung med ausgesprochen positiv:

Das Schwerpunktthema der Ausgabe ist “Bibliothek und Web2.0″ und Oliver Obst wendet sich im Vorwort an Mediziner, aber der Inhalt ist natürlich auch für andere Wissenschaftler interessant. Das schon in der PDF-Ausgabe sehr schön aufgemachte Heft ist in der Druckausgabe noch wesentlich attraktiver. Die Idee, sich als Bibliothek in dieser Art in der Universität als kompetenter Ansprechpartner zu positionieren, ist natürlich klasse! So ein Heft wird sicher eher beachtet als einen Link auf eine Website mit noch so gut gemachten Informationen.

Wir versuchen den Ansprüchen weiter gerecht zu werden und sie bei Gelegenheit noch zu übertreffen!

Der subito-Dienst wird eingestellt

… voraussichtlich bereits zum 12. Juli. Dies plant die Bundesregierung laut Heise Newsticker. Der Bundestag soll am 5. Juli die geplanten Änderungen zum Urheberrecht beschliessen. Damit könnte das Gesetz am 12. Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht werden und sofort in Kraft treten.

Wie bereits hier, hier und hier berichtet wurde, droht den bibliothekarischen Dokumentenlieferdiensten wie der Online-Fernleihe und Subito durch die Änderungen das Aus. Subito bereitet sich bereits darauf vor, die Lieferungen per Email am 12. Juli einzustellen.

Lieferungen per Post bzw. Fax erachtet Bundesjustizministerin Zypries zwar als vollkommen ausreichend für Wissenschaftler (aus ihr selber sei ja schließlich auch etwas geworden ohne den ganzen technischen Schnickschnack), Schnelligkeit und Kopienqualität – die einst den Ausschlag für den subito-Dienst gaben – würden durch Post- oder Fax-Lieferungen allerdings ad absurdum geführt. Der Zweigbibliothek Medizin entstünden zusätzliche Kosten in Höhe von mindestens 6.000 Euro, da die Kosten von fünf auf 6,50 Euro pro Lieferung steigen würden – wahrscheinlich aber noch weit höher, wie die Unibibliothek ausführt. Sie müßten Ihre Artikelbestellungen in Zukunft u.U. wieder selber bezahlen.

Nachtrag: Wie diese Woche bekannt wurde, verhandelt subito mit grossen Wissenschaftsverlagen über eine vertraglich abgesicherte Möglichkeit der Email-Lieferung gegen Gebühr. Diese Abgabe würde dann allerdings die Lieferungen erheblich verteuern. Im Gegenzug will subito die Kosten für die Fax-Lieferung auf 6,50 Euro absenken, um hier eine attraktive Alternative zur Email-Lieferung zu schaffen.

Was können Sie tun?

Lesen Sie bitte die aktuelle Presseerklärung des Aktionsbündnisses „Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft“ und schreiben Sie noch heute eine Mail an Ihre(n) Bundestagsabgeordnete(n) (alternativ an mail@bundestag.de):

Sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestags,

am 5. Juli soll in 2. und 3. Lesung die neuerliche Anpassung des Urheberrechtsgesetzes beraten und verabschiedet werden. Soweit mir die Gesetzesvorlage bekannt geworden ist, ist für mich offensichtlich, dass mit diesem Gesetz die Bundesregierung ihr selbst erklärtes Ziel, nämlich ein „bildungs- und wissenschaftsfreundliches Urheberrecht“ zu schaffen, vollständig verfehlt hat und dass offensichtlich auch der Bundestag bislang sich nicht in der Lage gesehen hat, diese für Bildung und Wissenschaft fatale Entwicklung zu korrigieren

Ich möchte daher sozusagen in letzter Minute an Sie appellieren, nicht einem Gesetz Ihre Zustimmung zu geben, das den Bedürfnissen und dem aktuellen Informationsverhalten von Wissenschaftlern, (Hochschul-)Lehrern, Studierenden und Schülern nicht gerecht wird. Mir scheint, dass die politische Dimension, Rahmenbedingungen für eine Informationsgesellschaft zu schaffen, die auch und vor allem bezüglich Bildung und Wissenschaft diesen Namen verdient und die diese in die Lage versetzt, kreativ und auch international kompetitiv zu agieren, weitgehend ausgeklammert blieb.

Es ist jetzt nicht mehr an der Zeit, auf die konkreten Defizite der Gesetzesnovelle – vor allem bezüglich der §§ 31, 52b, 53a, aber auch noch die §§ aus der vorigen Reformen 52a und 95b – einzugehen. Besonders erwähnt werden sollte jedoch die aus unserer Sicht verhängnisvolle Weigerung, auf den Vorschlag des Bundesrates einzugehen, der durch eine Änderung des § 38 UrhG Wissenschaftlern den notwendigen Freiraum geben wollte, die von der EU und allen Wissenschaftsorganisationen in Deutschland geforderten und geförderten Open-Access-Publikationsformen umfassend zu nutzen.

Da das Paket des Zweiten Korbes jetzt vermutlich nicht mehr mit einzelnen Änderungen aufgeschnürt werden kann, bitte ich zu überlegen, ob diese Vorlage nicht ganz zurückgenommen werden kann. Deutschland hat mit dem Ersten Korb in ausreichender Weise auf die Vorgaben aus der EU reagiert. Es kann nicht sein, dass digitale Bildungs- und Wissenschaftsinhalte in gleicher Weise behandelt werden wie Inhalte der Unterhaltungsindustrie.

Selbst wenn dieser Zweite Korb nun doch den Bundestag passieren sollte, ist es erforderlich, dass Parlament und Bundesregierung einen neuen Anlauf machen, um eine Regulierung für den Umgang mit Wissen und Information zu erreichen, die den Potenzialen der Informationsgesellschaft gerecht werden kann. Bitte ebnen Sie daher den Weg zu einem schon jetzt so genannten Dritten Korb, bei dem die jetzigen Schäden für Bildung und Wissenschaft repariert und die jetzt ausgeklammerten Probleme behandelt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Marke von 100.000 Benutzern überschritten

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Letzten Donnerstag, den 21. Juni, zählte die Zweigbibliothek Medizin bereits den 100.000sten Besucher in diesem Jahr. Wie die obige Graphik zeigt, bedeutet dies eine Steigerung um 18% in den Besucherzahlen gegenüber dem gleichen Zeitraum 2006 und 26% resp. 31% gegenüber 2005 und 2004. Alleine gegenüber dem Vorjahr konnte die Bibliothek somit ein Plus von 15.000 Besuchen bis zum 21. Juni verzeichnen. Während die Marke von 100.000 Besuchen in diesem Jahr bereits am 21. Juni überschritten wurde, dauerte dies 2006 drei Wochen länger (bis zum 15. Juli) und in den Vorjahren sogar bis Ende Juli.

Die ZB Med hat kurzfristig 60 zusätzliche Arbeitsplätze im Wintergarten eingerichtet und wird ebenfalls weitere Schließfächer zur Verfügung stellen.

Ich hätte da mal eine Frage: In welchem Journal publizieren?

Frage:
Als Nuklearmediziner suche ich zur Zeit ein geeignetes Journal, in dem ich eine Arbeit über Informationstechnologie publizieren möchte. Da kenne ich mich nicht so aus. Für die Auswahl des Journals sind für mich massgeblich:

  1. In PubMed gelistet
  2. schneller Review
  3. Impact Factor
  4. möglichst freier Zugriff fuer alle Leser

Meine Fragen nun:
(a) Haben Sie Informationen zur durchschnittlichen Dauer des Reviews eines Manuskripts fuer ein bestimmtes Journal?
(b) Gibt es die Impact-Faktor-Listen zum internen Gebrauch auch elektronisch?
(c) Gibt es ein Verzeichnis der open-access-Journals, die in PubMed enthalten sind?

Antwort:
(a) Die Dauer der Reviewzeiten wird nur ungern angegeben, da sich die einzelen Zeitschriften keine Blöße geben wollen und die Reviewer auch kaum beeinflussen können. Review & Publication Time of Computer Science Journals finden Sie z.B. hier oder hier

Der grosse Open-Access-Publisher Biomed Central hat nach eigenen Angaben folgende durchschnittliche Zeitdauern von „Status submitted“ bis „Status publiziert“ : 6-8 Wochen. Es ist davon abhängig, wie schnell die nötigen Wissenschaftler für den Peer Review Prozess gefunden werden können. Eine genauere Untersuchung finden Sie hier.

(b) Die Impact-Faktor-Liste finden Sie hier.

(c) Es gibt kein vollständiges Verzeichnis der open-access-Journals, die in PubMed enthalten sind, aber folgende Listen helfen Ihnen sicher weiter:

Benutzer-PCs: Zugang für FH-Studenten

An den neuen Shuttle-PCs ist auch der Zugang für FH-Studierende möglich. Um diesen Zugang nutzen zu können, wird die Nutzerkennung und das Passwort aus der Fachhochschule von der ULB übernommen. Studierende der Fachhochschule Münster müssen deshalb ihre FH-Kennung und ihr FH-Passwort einmal pro Semester auf den Seiten des Zentrums für Informationsvermittlung für die ULB aktivieren.

Weitere Infos zur Anmeldeprozedur (auch für andere Nutzergruppen).

PDA: Nutzung des Hochschulnetzes per VPN

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In ihrem neuen WIKI-System bietet das Zentrum für Informationsversorgung u.a. Anleitungen für die Nutzung verschiedenster Internetdienste an, so wird z.B. auf die Einrichtung eines Cisco VPN-Zugang unter einem Palm bzw. Pocket PC hingewiesen. Dies ist eine nützliche Ergänzung zum jüngst vorgestellten Buedding-Skript.

Die Anleitungen lassen sich auch per RSS abonnieren. So wird man über Änderungen immer auf dem Laufenden gehalten.

Online-Lehrbücher nach Fachgebieten

Die Zahl der verfügbaren medizinischen Online-Bücher wächst von Tag zu Tag und wird mit fast 500 Titeln langsam unübersichtlich. Ich habe deshalb eine Liste der wichtigsten Lehrbücher zusammengestellt und diese nach Fachgebieten sortiert. Die Sortierung ist die gleiche wie in der Lehrbuchsammlung der Bibliothek. Sie finden diese Liste unter der folgenden Adresse: http://www.ulb.uni-muenster.de/ZBMed/buecher/volltexte/ebooks.html.