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Internationaler Workshop zur spätmittelalterlichen Rechtsvielfalt in Nordeuropa

© khk

Wie wird in Situationen von Rechtsvielfalt Erwartungssicherheit gewährleistet? Welche kommunikativen Praktiken werden angewandt, um zu gewährleisten, dass Akteure sich so verhalten, wie sie es voneinander wünschen? Wie wird mit Nicht-Erfüllung von Erwartungen umgegangen? Wie handelten etwa spätmittelalterliche Fernkaufleute aus, nach welchen normativen Mustern sie ihr Geschäft abwickeln wollten? Wie gingen sie mit Konflikten um?

Diesen Fragen geht am 5. und 6. Oktober 2022 der Workshop „How to Ensure Predictability. Northern Europe in the Later Middle Ages” nach. Regional werden das spätmittelalterliche Nord- und Osteuropa im Fokus der Vorträge stehen. Der Hanseraum bietet sich hervorragend als Beispiel an, trafen hier doch Händler mit verschiedensten kulturellen und rechtlichen Hintergründen aufeinander.

Vertrauen und Gewalt zwei Seiten einer Medaille

Veranstalter PD Dr. Gregor Rohmann (Goethe-Universität Frankfurt am Main), der von Juli 2021 bis April 2022 Fellow am Kolleg war, weist auf die Vielfalt der in diesen Situationen infrage kommenden sozialen Modi wie Ehre, Vertrauen oder auch die Anwendung von Gewalt hin: „Gewalt war jedoch für die wirtschaftlichen Abläufe nicht disruptiv, sondern funktional, solange sie durch ein relatives Kräftegleichgewicht und das überwölbende Interesse an wirtschaftlichem Austausch eingehegt war. Vertrauen und Gewalt sind so nur zwei Seiten der gleichen Medaille.“

Ausführliche Informationen und die Anmeldemöglichkeit zum Workshop finden Sie hier.